Beiträge von Alfgard im Thema „Die Jäger des verpassten Schnäppchens und wieso ich auch mit 20% auf Alles keine 80% Verständnis aufbringen kann“

    Ich hab mir die letzten Tage Mal die drei Dokus auf Netflix angeschaut:

    " Das Dilemma der sozialen Medien"

    Und die beiden "Minimalisten" Filme.


    Muss man wohl auch alles hinterfragen, aber da ist schon einiges dran.


    Ohne Internet würden wir wohl alle noch Monopoly spielten.


    Man glaubt ja, wenn man in Spezialforen unterwegs ist, dass "alle" so ticken. Aber man ist doch eine kleine Gruppe in Wahrheit.


    Und es wird ja gerade durch vermeintliche Tiefpreise vorgegaukelt, was man alles noch dringende brauchen würde...


    Gutes Beispiel ist m.e. die Fotografie


    Früher im Urlaub: 36 Film, Bilder mit bedacht gewählt und man war froh wenn man 20 gute fürs Album am Schluss hatte


    Jetzt: im Urlaub werden hunderte von Bildern gemacht, ein paar teilt man mit der ganzen Welt in den sozialen Netzwerken (warum man auch immer freiwillig komplett fremde in seine Privatsphäre lässt) und der Rest liegt brach.


    Ich hab mir letztes Jahr Mal die Tortur gegeben und alle Bilder von sämtlichen Festplatten, SD Karten und Handys auf eine Platte zu ziehen, zu sortieren und durchzuschauen......ich kann nicht Mal annähernd sagen wieviele Bilder 3-4 Mal dabei waren, wievirje ähnlich waren oder sonstige unnütz.


    Von der Masse die da übrig war hab ich ein dickes Fotoalbum erstellt ( hat glaub ich ca. 100 Euro gekostet)....Ca. 60 Seiten a je 9 bilder....540 Bilder...10 Jahre...von jedem Jahr ca. 50 Bilder..


    ...das Album wurde von uns und unseren kinder regelmäßig im letzten Jahr immer wieder angeguckt...die Bilder auf den Speichermedien bereits vorher nie.


    So wohl dann auch bei den KS ....zig strechgoals die man hat ..und wohl ggf. nie anschaut.


    Und bei Rabatten ist es doch ggf. das gleiche, wobei man da wohl differenzieren muss:


    Kauf ich ein Spiel das ich eh schon lange wollte und freu mich über das Spiel und nehme den Rabatt als Nebeneffekt mit...gut.


    Kaufe ich ein Spiel nur, weil es günstig ist...eher nicht so gut.

    Bei dem Thread kam mir wieder meine Zeit in Erinnerung, die ich vor einigen Jahren für ein paar Monate in einer stationären Therapie verbracht habe (hab mich lange dagegen gesträubt gehabt...kannst ja nicht, was ist mit Familie und Arbeit).


    Drei Monate meines Lebens, die ich auf keinen Fall missen will.


    Hat ca. 4 Wochen gedauert bis man da ankommt und endlich von den Gedanken "was ist mit Arbeit und Familie" frei wird und auf sich konzentriert.

    Man hat ein kleines Zimmer mit Bad..mehr brauchte man nicht...aber man hatte das kostbarste überhaupt: Zeit für sich, die man mit sich selber verbracht hat.


    Da hat es einen auch nichts ausgemacht, wenn man 30 Min in die Stadt laufen musste...war ja kein Druck.


    Dieser ganze Konsumskrams dient doch wahrscheinlich auch dazu, dass man sich nicht mit sich selbst beschäftigen muss.


    Was hat das mit Spielen zu tun?


    Wir haben dort 3 Monate lang in einer Gruppe genau jeden abend ein Spiel gespielt: Carcasonne...wurde nie langweilig, niemand wollte was anderes.

    Hab auch meine Sammlung drastisch reduziert


    Magic auf 5 Decks (eins je Farbe)

    Meine über 150 Wings of Glory WW1 Flieger verkauft.

    Ebenso zig Spiele, die man, weil man angefixt war, gekauft aber nie gespielt hat.


    Bei uns kommt daneben eigentlich nur noch Monster Slaughter, die Zombies Ultimate Big Box, und die drei Munchkin Spiele (Karten, Dungeon und Quest) auf den Tisch.


    Ansonsten hab ich Syktear und versuche das als Magic-Ersatz bei uns zu etablieren.


    Paar kleine Kartenspiele hab ich noch, die man mit Bekannten spielen kann.


    Allerdings sind schon 6 Spiele für 2021 bei KS in der Pipeline.


    Und sollte Mercs wiederkommen, wäre ich da für den Bereich TT wohl dabei.


    Will eigentlich auch strikte Zurückhaltung üben...mal sehen wie es klappt.


    Eigentlich ist es im Brettspielbereich wie überall....zu viel von allem.


    Ob Serien, Filme, Computerspiele....man weiß garnicht mehr wohin.


    Früher gab es Samsag abend Wetten, dass oder Bud Spencer am Sonntag, einmal im Monat ein PC-Spiel-Hightlight (wie Monkey Island) auf das man sich alles tierisch gefreut hat und hat auch gereicht.


    Jetzt....ich hab das gefühl man ist von sehr viel "angefixt" und kauft es....dann wird es geliefert, die Euphorie des "Haben will" ist weg und das Spiel verstaubt.