Beiträge von MarS im Thema „Die Jäger des verpassten Schnäppchens und wieso ich auch mit 20% auf Alles keine 80% Verständnis aufbringen kann“

    Die Verlage machen bei der Rabattschlacht ja lustig mit, bei Pegasus werden die Ladenhüter spätestens nach einem Jahr verramscht. Und selbst bei Frosted Games gibt es aktuell direkt 20% auf zwei gute Spiele und auch da werden die älteren Spiele mit guten Rabatt rausgehauen.

    Naja. Eine einzelne Rabattaktion ist noch kein verramschen. Es ist ein Kaufanreiz. Wir haben diese Spiele bisher noch gar nicht rabattiert. Und fanden das gut. Es ist auch kein Ausverkauf o.ä. Wir wollen auch preisstabil bleiben. Wir überlegen sogar in Zukunft keine Rabatte beim Vorbestellen mehr zu geben - und stattdessen Goodies oder ähnliches on top zu geben - Ich finde es nämlich auch immer ein schlechtes Signal quasi VOR Verkaufssstart gleich zu rabattieren.

    Ich verstehe den Sinn hinter der Aktion, solche Kaufanreize werden aber eben praktisch permanent gesetzt. Die Frage ist halt nur von wem. Brettspiele fallen nach einer einer gewissen Zeit ziemlich sicher im Preis, teilweise sogar sehr hoch. Ich kenne das so sonst nur bei Filmen (auf DVD, Blu Ray oder Stream), wo das ähnlich ist. Mit etwas Geduld kann man fast jedes Brettspiel vergünstigt kaufen und oftmals muss man gar nicht allzu lange warten. Da ist es doch logisch, dass sich das Kaufverhalten der Kunden in gewisser Weise daran anpasst. Das ist dann halt die negative Seite zu der positiven Seite, dass zusätzliche Käufe generiert werden (aus welchen Gründen auch immer). Leider wirkt sich das in Kombination mit einem gewissen Überangebot auf den Marktpreis aus. Die Akzeptanz höherer Preise für ein Spiel ist den letzten Jahren andererseits durchaus spürbar gestiegen. Das darf bei der Diskussion auch nicht vergessen werden. Mal locker 100 € für ein Brettspiel ausgeben war vor Jahren für viele noch undenkbar. Da waren selbst 50 € ein enormer Preis. Heute schocken solche Preise niemanden mehr. Es liegt also nicht nur am Kunden.

    Ich finde auch allgemein, dass man hier nicht zu idealistisch urteilen sollte. Nimmt man es ganz streng, dann kann man seinen Unterhaltungsbedarf an Brettspielen mit seinen 20 persönlichen Referenztiteln wahrscheinlich locker befriedigen. Für Umwelt, Marktpreise etc. wäre das vielleicht das Beste, würde die Branche aber andererseits auch ziemlich austrocknen. Wer weiß, ob es dann Verlage wie Frosted Games geben würde. Einfach ist die Sache wahrlich nicht. Egal in welche Richtung das Pendel ausschlägt, irgendetwas unangenehmes schwingt immer mit.

    Ich will mit der Aussage jetzt nicht Frosted Games angreifen. Das ist auch eher meine persönliche Gesamteinschätzung des Brettspielmarktes. Ben2 Mein Geschreibsel daher bitte nicht falsch verstehen.