Die Jäger des verpassten Schnäppchens und wieso ich auch mit 20% auf Alles keine 80% Verständnis aufbringen kann

  • Mutter

    Das stimmt, da fühle ich mich glatt erwischt. Bis gerade habe ich noch gedacht, dass ich mir das bewusst nie "ausgerechnet" habe aber das Beispiel mit dem Kinobesuch, das habe ich mir tatsächlich schon mehrfach gedacht. Nach dem Motto: Wir könnten jetzt zu zweit am Wochenende ins Kino gehen und sind mit Snacks, 3D, Überlänge dann schnell 40-50 für ein einmaliges Erlebnis los. Oder ich hole ein Brettspiel, das unsere mehrere tolle Abende beschert.


    Aber dass das gerade die Amis mehr machen, wo dort die UVP deutlich höher sind als hier, überrascht mich

  • Wir könnten jetzt zu zweit am Wochenende ins Kino gehen und sind mit Snacks, 3D, Überlänge dann schnell 40-50 für ein einmaliges Erlebnis los. Oder ich hole ein Brettspiel, das unsere mehrere tolle Abende beschert.

    Da machst du aber direkt das nächste Fass auf. Das IST ja genau die Abwägung, die bei uns allen stattfindet.

    1. Aus der Cineasten-Ecke kommt jetzt das Argument, dass wir dadurch die Kinos kaputtmachen. Wie schon angeklungen ist unser Geld endlich und es findet eben immer eine Regulierung des Marktes statt. Konsumiere ich jetzt für 200 Euro mehr im Monat in Brettspiel "leiden" darunter halt andere Branchen.

    2. Wenn man so abwiegt, dann IST das Spiel für die Hälfte eben die "bessere" Wahl.


    Allgemein schreibe ich hauptsächlich, weil ich den Threat und die Diskussion loben will. Unglaublich spannend und informativ, danke an alle, die dazu fundiert beitragen können. Für Branchenaußenseiter wirklich super!

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • würde jedes Spiel 6x gespielt. Und selbst da weiß ich noch nicht genau, ob sich Anachrony amortisiert hätte.

    Ein weiterer interessanter Aspekt in diesem wirklich interessanten und informativen Thread!

    Ab wann hat sich ein Spiel amortisiert?

    Wieviel Spielzeit pro Euro, den wir ausgegeben haben?

    Brauchen wir das Gefühl, dass sich ein Spiel "gelohnt" hat? Und kaufen auch deshalb unterbewusst gerne billiger, weil wir dann weniger Partien benötigen, um dieses Gefühl befriedigen zu können? :/

    Das "Gefühl" wird nicht wirklich gebraucht, wenn wir auch das Geld nicht für lebensnotwendigere Dinge brauchen wie Spiele. Aber schön ist es trotzdem :)

    Z.B. mein Bonfire habe ich für irgendwas um 32 Euro günstig gekauft (ja, für eine Neuerscheinung ein Schnäppchen) und in den letzten Tagen dreimal spielen können, dabei viel Spielfreude empfunden. So gesehen also schon "amortisiert", ab jetzt wird es nur noch besser, denn mit den drei Spielen werde ich mich natürlich nicht begnügen. Hätte ich es sofort auch für 49 gekauft, wenn es keine Angebote gegeben hätte? Im Prinzip schon, aber die Chance, dass die Wahl zur Ausgabe des Etats auf anderes fällt, ist dann eben größer.

    Mein generelles Problem ist, dass ich mir nach wie vor zu viele Spiele für zu wenig verfügbare Spielzeit kaufe, denn ich komme nicht über einen Spieleabend pro Woche hinaus (und auch das nicht immer). Sollte ich weniger kaufen? Für mich betrachtet auf jeden Fall, aber damit tue ich der Branche ja auch keinen Gefallen ;). Und ich schreib hier im Forum gerne, wenn mir bestimmte Spiele gut gefallen und warum und heize mit Freude den Spielekonsum anderer an ^^

  • Als Verlag hilft da aus meiner Sicht nur eines: eine klare Positionierung, um sich dem Rabatt-Spielchen halbwegs zu entziehen. Dann wird der Markt für den Verlag vielleicht etwas kleiner und konzentrierter, aber dafür ist die Durchdringung oft um so größer. Und die Wertschätzung für die eigenen Produkte in diesem Markt eben auch.

    Ist das hier indirekt das erste mal, dass Schwerkraft für seine "Keine Prozente"-Politik gelobt wird? :$

  • Ab wann hat sich ein Spiel amortisiert?

    Wieviel Spielzeit pro Euro, den wir ausgegeben haben?

    Ich lege meinen Luxus/Hobby-Einkäufen seit ewig und 3 Tagen einen 10 Euro Stundenlohn zugrunde.


    Wenn es mich mehr kostet als ich damit "Stundenx10" Spaß habe (oder das zumindest glaube), lasse ich es bleiben.


    Bei Brettspielen kommt theoretisch noch xN für die Spielerzahl dazu, aber weil meine Mitspieler in der Regel nicht meine Brettspiele mitfinanzieren, klammere ich das meistens aus. Sind sie halt eingeladen. ;)


    Damit ist das Hobby Brettspielen übrigens eins der kostengünstigsten, vorausgesetzt, du kaufst nicht jedes Spiel der Welt und spielst es nur einmal.

    Kino ist hart an der Grenze, Skifahren absurd drüber.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Brettspiel Dude

    Nein:

    Schwerkraft macht es eigentlich richtig. Sie verkaufen ihre Spiele weitestgehend exklusiv selbst und zu dem Preis, den sie für angemessen erachten. Das ist völlig legitim und wenn ich das richtig verstehe auch der einzige Weg, da zumindest hier in Deutschland das Wettbewerbs- und Kartellrecht anderes verhindert, z.B. die angesprochenen Mindestpreise.

    :)

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Als Verlag hilft da aus meiner Sicht nur eines: eine klare Positionierung, um sich dem Rabatt-Spielchen halbwegs zu entziehen. Dann wird der Markt für den Verlag vielleicht etwas kleiner und konzentrierter, aber dafür ist die Durchdringung oft um so größer. Und die Wertschätzung für die eigenen Produkte in diesem Markt eben auch.

    Ist das hier indirekt das erste mal, dass Schwerkraft für seine "Keine Prozente"-Politik gelobt wird? :$

    Das war keine Absicht, aber ok. Schwerkraft ist zumindest recht klar positioniert. Trotzdem würde ich mir da eine andere Aura wünschen. Da gibt es ein paar Kleinigkeiten drumherum, die der guten Positionierung im Wege stehen, damit sie ihre Kraft so richtig entfalten kann. :/


    Also ich berate im richtigen Leben Unternehmen in solchen Dingen und im Idealfall ist eine gute Positionierung auch positiv beziehungsorientiert. Eine solche Beziehung erlebe ich bei Schwerkraft dann doch irgendwie sehr häufig recht einseitig interpretiert. :rolleyes: Da haben wir es wieder: der Wert wird nicht allein durch den Preis bestimmt.


  • Also ich berate im richtigen Leben Unternehmen in solchen Dingen und im Idealfall ist eine gute Positionierung auch positiv beziehungsorientiert. Eine solche Beziehung erlebe ich bei Schwerkraft dann doch irgendwie sehr häufig recht einseitig interpretiert. :rolleyes: Da haben wir es wieder: der Wert wird nicht allein durch den Preis bestimmt.

    Du kannst den „Verlag“ ja mal beraten - liegt ja quasi bei Dir ums Eck ;)....

  • in einer Spielwarenabteilung in der Stadt stolperten wir dann über den Sommerpavillon für 37,99 € - der UVP lag bzw. liegt bei 39,99 €. Jetzt hatten wir seit einiger Zeit keine Spiele gekauft, stehen im Laden direkt davor und das Spiel ist auf der Liste, warum sollte ich es nicht kaufen? Ich kaufe es in dem Moment ja nicht, weil es 2€ günstiger ist (und kaufe mir von dem gesparten Geld ´ne Bratwurst) sondern weil "es passt". Ich will es, da liegt es, und es ist zufällig auch noch 2€ günstiger.

    Klar. Das mache ich ja auch. Das ist ja ganz natürlich.

    Es ist aber was anderes wenn man vollständig alles bei Thalia oder Bücher.de kauft, weil man mit Code, Payback Punkten und dem linsgedrehten Papiertaschentuch des Cousins dann sogar noch 3 Euro rausbekommt. Das ist halt das Gegenteil von Wertschätzung.

    Und wir sehen das ja auch: DotZ ist teuer. Müsste eigentlich noch teurer sein. Die erste Auflage war ne Nullnummer. Und wie viele Leute rechnen mir vor dass das viel zu teuer ist für das bisschen Pappe. Und ich rede hier nicht von 2 Leuten im Jahr. Ich lese das mehrfach unter jedem Video, jedem Post, jedem Tweet. Und es ist nicht so, dass das Spiel so massig wahrgenommen wird, dass wir den Massenmarkt hätten. Wir reden hier von alles samt Expertenspielern und Liebhabern. Um den Schwung wieder zu meiner initialen Aussage zu machen: es ist eben schon Geiz ist Geil. In anderen Ländern - und gerade in den USA gibt es einenWertschätzung für sein eigenes Hobby und die Leute die es ermöglichen - die es hier nicht gibt. Da heißt es immer „die wollen auch nur Geld verdienen“ und deswegen gönnt man ihnen keinen Extra Euro. Das gilt ja auch für Content Creator. Was Patreon und KS Kampagnen da den CCs ermöglichen ist echt fantastisch. Und das liegt nicht nur dran, weils halt englisch ist. Sondern weil man sieht: der schafft was für mich und deswegen verdient er auch mein Geld. Hier ist es eher: Der bekommt Rezi-Exemplare umsonst und jetzt bettelt er auch noch? Warum soll ich den für sein Hobby Videos machen auch noch bezahlen?!? Mein Hobby bezahlt ja auch keiner.

    Und diese Art denke zieht es eben durch den ganzen Markt. Jetzt kann man einfach sagen: so ist der Deutsche halt. Live with it. Und so ist es wohl auch. Wir könnten jetzt alle diese Ideen umsetzen. Und hoffen dass wir mehr Geld verdienen - für alle. Aber ich bezweifle das. Ich würde mich ernsthaft freuen, wenn ich meinen Korrektor bezahlen kann. Oder mal ne schöne Illu. Oder den Grafiker, damit er davon leben kann. Oder mal richtig schönes Material. Oder mal ein tolles Inlay. Ich sehe es aber nicht.

    Wir von Frosted Games können daher nur sagen: wir geben weiter unser bestes und hoffen das diese Nachricht da draußen ankommt. Aber noch sehen wir es nicht ...

    Wie ich auch immer wieder sage: SK macht da viel richtig. Er hatte von Anfang an die Möglichkeit seinen Direktverkauf perfekt zu nutzen - war ja an BVN selbst mitbeteiligt. Und dann hat er das mit seiner Familie gemeinsam stemmen können. Die auch mitpacken etc.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

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  • Klar. Das mache ich ja auch. Das ist ja ganz natürlich.

    Es ist aber was anderes wenn man vollständig alles bei Thalia oder Bücher.de kauft, weil man mit Code, Payback Punkten und dem linsgedrehten Papiertaschentuch des Cousins dann sogar noch 3 Euro rausbekommt. Das ist halt das Gegenteil von Wertschätzung.

    Sag mal, wenn ich bei Thalia ohne Rabatt kaufe, bekommt der Hersteller doch genau so viel wie wenn ich bei Thalia mit Rabatt kaufe, oder? Thalia spart da doch nur an der eigenen Marge. Den Hersteller des Spiels unterstütze ich ja dann maximal nur dann, wenn ich direkt beim Hersteller für UVP kaufen würde.

  • Zur Ausgangsdiskussion: Ich glaube der "Bedarf" nach Schnäppchen ist stark vom "Lebenszyklus eines Brettspielers" abhängig. Achtung, überzeichnet!

    Phase 1:

    Steigt man in dieses Hobby ein kauft man typischer Weise zu viele Spiele. Man ist begeistert, Platz ist vorhanden, vieles (Mechanik, Themen) ist neu. Das Entdecken ist mindestens so wichtig wie das Spielen selbst. Hier werden intensiv vermeintliche Schnäppchen mitgenommen - ich sag nur SO-Wundertüte.

    Phase 2:

    In der Blase angenommen, die diversen Blogs, Podcasts, YT Kanäle und Co. werden konsumiert. Die gekauften Spiele werden teurer und meist komplexer. Gekauft wird immer noch mehr als vernünftig ist, aber durchaus gezielter. Durch das gezielte Kaufen wird auch selektiver auf Schnäppchenjagd gegangen, es wird klarer wieviel Geld man ins Hobby gesteckt hat, will aber noch nicht zurück stecken.

    Phase 3:

    Wir haben alles zu Hause, das der erfahrene Expertenspieler braucht. Wir lassen uns nicht mehr stark von Blogs, YT & Co. beeinflussen - ist zumindest unser Eigenbild ;) Jetzt kaufen wir nur noch die ganz großen Kracher auf KS. Euros unter 60€ kommen nicht mehr in die Tüte, wirklich legendäre Spiele kosten deutlich mehr als 100€ und haben Deluxe Ausstattung. Die Spezialisierung auf bestimme Genres/Subgenres entsteht. Schnäppchen nutzen wir dafür Spiele zu kaufen die unseren Ansprüchen zum Vollpreis nicht genügen aber "um das Geld können wir sie mitnehmen" - man will ja wissen was die breite Masse so spielt.

    Phase 4:

    Unsere Sammlung ist zu groß, lieber weniger Spiele die öfters auf den Tisch kommen. Preise spielen ja keine Rolle mehr, denn was wir kaufen hat soviel Spielspass/Umfang/Qualität - KDM /TMB & Co. lassen grüßen. Wir verurteilen die Vielkäufer & Schnäppchenjäger, wir sind die großen Stützen des lokalen Fachhandels. Schnäppchen nutzen wir nur wenn es sein muss - und fast vergessen: KS ist ja alles überteuert und nichts wert.


    Ich selbst habe Phase 1-3 so, oder so ähnlich durchgemacht und sehe mich gerade irgendwo zwischen 3 und 4. Dementsprechend sind Schnäppchen für mich derzeit ein Mittel Spiele zu rechtfertigen die ich schon immer wollte und mir zu teuer waren/sind. Ich rede da aber nicht von 2-5€, da sind schon größere Preisdifferenzen zwischen ausgerufenen Preis und meiner Bereitschaft zu zahlen. Beispiele auf meiner "Warten bis es deutlich billiger wird Liste": Star Wars Rebellion, HDR Reise durch MIttelerde. Hat also nicht automatisch was mit der Qualität der Spiele zu tun, ist eher die Wahrscheinlichkeit, dass es auf den Tisch kommt.

  • Sag mal, wenn ich bei Thalia ohne Rabatt kaufe, bekommt der Hersteller doch genau so viel wie wenn ich bei Thalia mit Rabatt kaufe, oder?

    (Ich nehme an, es gibt schon von vorneherein weniger Geld/Stück von Thalia denn vom kleinen Laden, Endkunden-Rabatt hin oder her)


    Selbst wenn dem so ist, senkt es halt die Latte, wie viel ein Spiel dem Kunden wert ist.

  • Sag mal, wenn ich bei Thalia ohne Rabatt kaufe, bekommt der Hersteller doch genau so viel wie wenn ich bei Thalia mit Rabatt kaufe, oder?

    (Ich nehme an, es gibt schon von vorneherein weniger Geld/Stück von Thalia denn vom kleinen Laden, Endkunden-Rabatt hin oder her)


    Selbst wenn dem so ist, senkt es halt die Latte, wie viel ein Spiel dem Kunden wert ist.

    Also aus meiner Sicht muss ein Produkt auskömmlich ausgepreist sein - so, dass der Hersteller damit gut leben kann. Wie viel Rabatt der Zwischenhändler dann noch gibt, kann dem Hersteller ja dabei dann auch gepflegt egal sein - er hat ja sein Geld. Schwierig ist es erst dann, wenn ALDI den Wurstherstellern die Pistole auf die Brust setzt und sagt "sorry, aber ihr müsst noch mal 0.03€ runter gehen mit dem Preis" und die Hersteller damit entweder in die Auslistung (Bedeutungslosigkeit) oder ins Minus treibt.

  • Phase 4:

    Unsere Sammlung ist zu groß, lieber weniger Spiele die öfters auf den Tisch kommen. Preise spielen ja keine Rolle mehr, denn was wir kaufen hat soviel Spielspass/Umfang/Qualität - KDM /TMB & Co. lassen grüßen. Wir verurteilen die Vielkäufer & Schnäppchenjäger, wir sind die großen Stützen des lokalen Fachhandels. Schnäppchen nutzen wir nur wenn es sein muss - und fast vergessen: KS ist ja alles überteuert und nichts wert.

    Liegt in der Aussage nicht ein Widerspruch?

    #KingdomDeathMonster Und #TooManyBones sind doch Kickstarter und mit dem Kauf wurde gewiss nicht der lokale Fachhandel unterstützt :/....

  • Klar. Das mache ich ja auch. Das ist ja ganz natürlich.

    Es ist aber was anderes wenn man vollständig alles bei Thalia oder Bücher.de kauft, weil man mit Code, Payback Punkten und dem linsgedrehten Papiertaschentuch des Cousins dann sogar noch 3 Euro rausbekommt. Das ist halt das Gegenteil von Wertschätzung.

    Sag mal, wenn ich bei Thalia ohne Rabatt kaufe, bekommt der Hersteller doch genau so viel wie wenn ich bei Thalia mit Rabatt kaufe, oder? Thalia spart da doch nur an der eigenen Marge. Den Hersteller des Spiels unterstütze ich ja dann maximal nur dann, wenn ich direkt beim Hersteller für UVP kaufen würde.

    Unterschiedlich große Händler bekommen natürlich auch unterschiedlich große Rabatte. Deswegen ist das ja auch So oft der Streit bei Discountern.

    Mir gehts aber eher um die persönliche Philosophie dahinter.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Sag mal, wenn ich bei Thalia ohne Rabatt kaufe, bekommt der Hersteller doch genau so viel wie wenn ich bei Thalia mit Rabatt kaufe, oder? Thalia spart da doch nur an der eigenen Marge. Den Hersteller des Spiels unterstütze ich ja dann maximal nur dann, wenn ich direkt beim Hersteller für UVP kaufen würde.

    Unterschiedlich große Händler bekommen natürlich auch unterschiedlich große Rabatte. Deswegen ist das ja auch So oft der Streit bei Discountern.

    Mir gehts aber eher um die persönliche Philosophie dahinter.

    Aber - provokativ gefragt - handelt der Hersteller des Spiels denn genauso verantwortungsvoll und kauft seine Komponenten ausschließlich in Ländern, wo Mindestlohn gezahlt wird? Ich stimme Dir bei der dahinter liegenden Ablehnung des kapitalistischen Systems voll zu, aber solange Firma XY in China produzieren lässt, weil billiger, sollte der Kunde der Firma nicht verdammt werden, weil er bei Thalia kauft weil billiger.

  • Jetzt schießt ihr in der Diskussion aber meiner Meinung nach etwas übers Ziel hinaus. Die Ur-Aufgabe eines Händlers ist handeln, ist das Unternehmertum. Ich kaufe Ware ein, ich verkaufe sie - die Spanne dazwischen deckt meine Kosten bzw. ist meinen geplanter Verdienst. Das versuche ich möglichst geschickt zu optimieren.

    Bei aller Liebe für den Fachhandel - wenn die Beratung ein Service ist, das den Kunden kein Geld wert ist, ist es so - Punkt! Völlig wertfrei. Dann muss ich dementsprechend darauf reagieren und mein Geschäftsmodell hinterfragen. Z.B. Umstellen auf reinen Online-Handel. (Keine Ahnung ob das wirklich eine/die beste Lösung ist).

    Genau das Thema interessiert mich auch. Darum fragte ich auch schon mehrfach nach Zahlen oder Belegen über die Wirksamkeit des Fachhandels im Bezug auf Neukunden.


    Ich habe schon lange Zeit in Handelsunternehmen und in Softwarehäusern, die für Großhandelsunternehmen Software erstellen, gearbeitet und auch dort erkennt man den Trend weg vom Händler/Großhändler, also ganz ab der Branche Brettspiel. Warum ist das so? Durch das Interner können die Kunden direkt beim Hersteller einkaufen (in unserer Branche wäre das Äquivalent der Verlag). Das betrifft sogar die Industrie. Da werden schon seit längerer Zeit ganze Tonnagen an Stahl über Alibaba und Co direkt beim Produzenten in China geordert und die hiesigen Stahlhändler gucken in die Röhre.


    Bei Verlagen direkt zu kaufen ist über das Internet in den meisten Fällen ebenfalls möglich und die Informationsbasis eines Fachhändlers ist spätestens in Zeiten von YouTube kein Monopol mehr. Das erkennen auch alle anderen Einzelhändler aller Branchen. Oder gehen so merkwürdige Wege, wie eine Beratungsgebühr zu nehmen, die dann auf den Kauf angerechnet wird.


    Man kann über die Veränderungen schimpfen und sie doof finden, aber sie sind nunmal da. Der Kunde ist wesentlich mündiger als vor 10-20 Jahren und kann im Internet überall Informationen bekommen.


    Ich frage mich daher, wie sehr der Fachhändler an der Ecke Einfluss auf Neukunden haben kann. Ich persönlich käme nicht auf die Idee "mal einfach so" in einen z.B. Töpferladen zu gehen und mich da auf gut Glück beraten zu lassen, ob das vielleicht was für mich wäre. Und wie ich so im Bekanntenkreis mit Teenies höre, ist "Bummeln" durch die Stadt sowieso nicht mehr angesagt. Falls ich Informationen zu einem Thema suche, ist das Internet immer der schnellste Weg. Die Hürde dagegen rauszugehen und zu einem Laden zu fahren, nur um mal zu schauen, was dort verkauft wird, ist schon riesig.


    Obendrein habe ich für Marketingzwecke recherchiert und Händleradressen gelistet. Nicht nur, dass viele davon im Internet gar nicht oder nur sehr schlecht zu finden/vertreten sind. Es sind tatsächlich deutschlandweit auch nicht viele Fachhändler. Selbst, wenn man die Pegasus- und Kosmos-Partner zusammenzählt, kommt man auf um die 100 Adressen. Eine flächendeckende Erreichbarkeit ist das nicht. Muss auch nicht, aber aus diesen Gründen stelle ich die Relevanz im Bezug auf Neukundengenerierung einfach nur in Frage.


    Ich lasse mich aber auch gern eines besseren belehren :)

  • Unterschiedlich große Händler bekommen natürlich auch unterschiedlich große Rabatte. Deswegen ist das ja auch So oft der Streit bei Discountern.

    Mir gehts aber eher um die persönliche Philosophie dahinter.

    Aber - provokativ gefragt - handelt der Hersteller des Spiels denn genauso verantwortungsvoll und kauft seine Komponenten ausschließlich in Ländern, wo Mindestlohn gezahlt wird? Ich stimme Dir bei der dahinter liegenden Ablehnung des kapitalistischen Systems voll zu, aber solange Firma XY in China produzieren lässt, weil billiger, sollte der Kunde der Firma nicht verdammt werden, weil er bei Thalia kauft weil billiger.

    Das letzte mal als ich nachgesehen habe, versuchen wir so häufig wie möglich in DE drucken.

    Und jetzt bin ich mal noch ein Stück provokativer:

    Der Hersteller - die die ich kenne - drucken nicht in China, weil es billiger ist, damit IHRE MARGE GRÖSSER wird. Das ist ja die provokative Unterstellung deinerseits. Sondern leider weil sie es tun müssen um den Preis X zu erreichen, damit der Kunde nicht sagt dass es ja viel zu teuer ist.

    Hätten wir DotZ in DE gedruckt wären wir sicher bei 200€ UVP.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Es ist aber was anderes wenn man vollständig alles bei Thalia oder Bücher.de kauft, weil man mit Code, Payback Punkten und dem linsgedrehten Papiertaschentuch des Cousins dann sogar noch 3 Euro rausbekommt. Das ist halt das Gegenteil von Wertschätzung.

    Das ist halt "Gaming the system." Das geht mir persönlich ziemlich auf dem Zeiger und ich finde dieses Verhalten allgemein ziemlich toxisch. Das ist meiner Ansicht nach aber die absolute Minderheit. (Und das Ausgangsthema des Threads)


    Aber das für die Misere der Verlage verantwortlich zu machen für ich auch irgendwie nicht richtig.

    Ich fasse mal überspitzt zusammen:

    Ihr verkauft große Mengen eurer Produkte mit großen Rabatten an große, kosteneffiziente Versandhändler. Es ist ein Angebots-getriebener Markt, es gibt mehr Produkte als Nachfrage. Die großen effizienten Händler geben nun ihre Rabatte und Teile ihrer Marge an den Kunden weiter um sich Wettbewerbsvorteile und Marktanteile zu sichern. Die Kunden honororieren das und nehmen die Angebote mit. Und jetzt beschwert man sich über die Kunden die das Produkt nicht wert schätzen und lieber nicht den UVP zahlen? =O||

  • Aber - provokativ gefragt - handelt der Hersteller des Spiels denn genauso verantwortungsvoll und kauft seine Komponenten ausschließlich in Ländern, wo Mindestlohn gezahlt wird? Ich stimme Dir bei der dahinter liegenden Ablehnung des kapitalistischen Systems voll zu, aber solange Firma XY in China produzieren lässt, weil billiger, sollte der Kunde der Firma nicht verdammt werden, weil er bei Thalia kauft weil billiger.

    Das Problem ist, dass der Hersteller von seinem Umsatz und somit seinen Kunden abhängig ist. Natürlich kann der Hersteller das Spiel komplett in der EU produzieren lassen. Dann kostet es halt statt 30€ auf ein mal 50€. (fiktive Zahlen - ich habe keine Ahnung, wie das Verhältnis wirklich ist.) Wenn der Händler wüsste, dass der Konsument das wertschätzt und für eine Produktion in D/EU auch diesen Preis bezahlt, würde er es wahrscheinlich auch gerne machen. Aber der Hersteller muss um überleben zu können natürlich auch den Markt im Auge behalten. Wenn er dann beobachtet, dass bei vergleichbaren Spielen immer wieder zu lesen ist "40€ sind zu viel, da warte ich, bis es für unter 25€ zu haben ist.", dann wäre es wirtschaftlich vermutlich Selbstmord, wenn er sein Spiel für 50€ anbietet. Wenn er hingegen beobachtet, dass vergleichbare Produkte auch zu 40/45€ gut gekauft werden, dann kann er vielleicht auch mal den Vorstoß in Richtung 50€ versuchen und entsprechend darauf hinweisen, dass der Preis auch durch die lokale Produktion so hoch ist.

    Es gibt ja auch Verlage, die viel in der EU produzieren lassen. Aber auch die müssen konkurrenzfähig bleiben und ich meine, dass es da durchaus auch Beispiele gibt, wo dann spätere Auflagen doch nach China verlegt wurden, weil das vom Kunden akzeptierte Preisniveau mit lokaler Produktion nicht machbar war.

  • Und jetzt beschwert man sich über die Kunden die das Produkt nicht wert schätzen und lieber nicht den UVP zahlen? =O ||

    Ja und nein. Es ergibt sich halt eine Abwärtsspirale. Der "Wert" des Spieles sinkt. Deswegen ist ja das einzig sinnvolle die Stabilität durch Direktvertrieb. Man schafft ein Monopol auf die Ware.

    Und die Entwertung des Spieles (das sind ja nur ein paar Karten und Pappe) ist der Grund, warum man nicht bereits ist mehr zu bezahlen. Es ist halt ein Teufelskreis. Der Kunde und der Anbieter bewegen sich immer weiter nach unten. Und das Niveau sinkt und sinkt. Dann muss man im China drucken, um das Niveau niedrig zu halten etc. pp.

    Ich sehe da auch kaum eine Aussicht für einen kleinen Verlag etwas zu ändern. Wir haben nicht mal ansatzsweise die Bekanntheit ein Aeons End alleine in dieser Stückzahl zu verkaufen. Also sind wir auf den Handel angewiesen. Erfolg durch Präsenz ...

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  • Wenn er dann beobachtet, dass bei vergleichbaren Spielen immer wieder zu lesen ist "40€ sind zu viel, da warte ich, bis es für unter 25€ zu haben ist.", dann wäre es wirtschaftlich vermutlich Selbstmord, wenn er sein Spiel für 50€ anbietet.

    This exactly.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Ich frage mich daher, wie sehr der Fachhändler an der Ecke Einfluss auf Neukunden haben kann. Ich persönlich käme nicht auf die Idee "mal einfach so" in einen z.B. Töpferladen zu gehen und mich da auf gut Glück beraten zu lassen, ob das vielleicht was für mich wäre.

    Ich selbst spiele immer wieder mit dem Gedanken einen Brettspielladen (+Online) aufzumachen. Da ich selbst aus der Wiener Gegend komme, kann ich es für Deutschland nicht beurteilen, aber hier sind die Ladengeschäfte einfach "irgendwo". selbst die bekanntesten liegen in Seitenstraßen zu den Einkaufsstrassen, da verirrt sich nur wenig Laufkundschaft hin. Mein Gedanke ist: Gehe in die größten Einkaufszentren (hier z.B. SCS) wo du unglaubliche Frequenz hast und stimmte dein Sortiment auf Neu/Gelegenheitsspieler ab. Also nix für Experten, lieber Familienspielen in ihrer ganzen Pracht. Da ist Service/Beratung sehr wohl von Nöten, nur verkauft man halt zu 80-90% für uns "uninteressante" Spiele. Also auch hier über Masse.

    Keine Ahnung ob das funktionieren kann, da fehlt mir (noch) der Einblick die Strukturen der Branche.

  • Ich erinnere mich, wie ich im Sommer geschluckt habe, als mir klar wurde, dass es für Sherlock Beratender Detektiv keine Rabatte geben würde, weil die 49,99 Euro der Buchpreisbindung unterlagen.


    Ich habe drei Wochen geschluckt und dann habe ich das Spiel gekauft, weil ich es haben wollte.


    So erzieht man sich seine Kundschaft.


    (Übrigens ähnlich bei Spielen wie Klong!, Terraforming Mars, Eine wundervolle Welt etc. Ist das Spiel nur exklusiv zu haben und gut, wird es schon zu dem Preis gekauft. Und wollen wir nicht genau das - dass gute Spiele weiter produziert werden und obsolete halt irgendwann nicht mehr?)

  • Ja und nein. Es ergibt sich halt eine Abwärtsspirale. Der "Wert" des Spieles sinkt. Deswegen ist ja das einzig sinnvolle die Stabilität durch Direktvertrieb. Man schafft ein Monopol auf die Ware.

    Ja schon. Aber warum erwartet man von den Kleinen und Vielen die Spirale zu durchbrechen und nicht von den Großen?

    Weil man von den Großen zu stark abhängig ist?

    Ich weiß, du willst hier hauptsächlich für das Problem sensibilisieren und die Wertschätzung steigern (:thumbsup:).

    Aber die Rabattspirale muss man bei den Großen durchbrechen.

    Wenn man am Ende dem Kunden eine moralische Verantwortung auflädt ist davor schon zu viel schief gelaufen.


    Und ich meine da jetzt nicht Frosted Games. Ich weiß, dass ihr auf einem externen Vertrieb angewiesen seid, aber Pegasus oder Kosmos usw. müssten halt versuchen sich davon etwas zu emanzipieren.

  • Nachtrag: gute Spiele sind auch einfach endlich. Es ist nicht wie bei einem Möbelstück, wo du zigtausende verschiedene Angebote hast. So gesehen ist der Spielemarkt eher klein. Wer ein bestimmtes Produkt haben möchte, dem hilft kein „andere Kunden kauften dieses oder jenes“ weiter.


    Zu Sherlock Holmes Beratender Detektiv hätte ich nach den Preisen von Detective u.ä. 30-35 Euro als typischen Preis gesehen. Gekauft habe ich es aber trotzdem - der springende Punkt - weil der Hersteller sich nicht auf meine Vorstellung eingelassen hat und es eben keine 100 vergleichbaren Produkte (wie in anderen Branchen) gibt.

  • Da wir dennoch gern weiter einkaufen, müssen wir das eben immer billiger tun

    Warum? Lass es doch einfach, spare Geld und Platz, erfreue dich über einen längeren Zeitraum am Bestand.

    Insgesamt spielen wir anders als die Menschen vor 30 Jahren - wo einzelne Spiele noch komplett durchgenudelt wurden,

    Wir hatten bei dem damaligen Angebot auch kaum eine andere Wahl als die Spiele "durchzunudeln". :)

    Das Angebot war nämlich recht überschaubar. Aus heutiger Sicht: :(

    Avalon Hill war dir nicht bekannt? Da tummelten sich etliche Schätze in deren Angebot!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Mein Gedanke ist: Gehe in die größten Einkaufszentren (hier z.B. SCS) wo du unglaubliche Frequenz hast und stimmte dein Sortiment auf Neu/Gelegenheitsspieler ab. Also nix für Experten, lieber Familienspielen in ihrer ganzen Pracht. Da ist Service/Beratung sehr wohl von Nöten, nur verkauft man halt zu 80-90% für uns "uninteressante" Spiele. Also auch hier über Masse.

    Keine Ahnung ob das funktionieren kann, da fehlt mir (noch) der Einblick die Strukturen der Branche.

    Das Problem wird sein, dass Lage in diesem Fall auch einfach viel Geld kostet. Zumindest noch, mal schauen, wie es nach Corona ausschaut.


    Irgendwie muss ich dabei immer an das Buch „Ein Mann ein Buch“ denken und darin an das Kapitel „Eine Kneipe eröffnen“. Der erste Satz lautet sinngemäß: Viele Männer überlegen sich irgendwann im Leben, eine eigene Kneipe zu eröffnen. Unser erster ernst gemeinter Rat, bevor wir schreiben, wie das funktioniert: lassen Sie es. :S

  • Man müsste halt als Verlag aufhören, Thalia zu beliefern, wenn Thalia das Geschäft kaputt macht. Zu gehen scheint es ja - wenn ich mir Schwerkraft angucke.

    Warum?

    Gib doch Thalia einfach keine (Mengen-) Rabatte mehr und erhöhe den Grundpreis im Verhältnis zum UVP.

    Wenn Thalia so wenig Marge ausreicht, muss nan bei sich selbst den Gürtel nicht ganz so eng schnallen.

  • Man müsste halt als Verlag aufhören, Thalia zu beliefern, wenn Thalia das Geschäft kaputt macht. Zu gehen scheint es ja - wenn ich mir Schwerkraft angucke.

    Warum?

    Gib doch Thalia einfach keine (Mengen-) Rabatte mehr und erhöhe den Grundpreis im Verhältnis zum UVP.

    Wenn Thalia so wenig Marge ausreicht, muss nan bei sich selbst den Gürtel nicht ganz so eng schnallen.

    Es geht ja offenbar darum, dass die Preise insgesamt dadurch kaputt gemacht werden, weil man bei Thalia eben immer "komplexe Euros" für 35€ bekommt und das so zum Standard wird.

  • Es geht ja offenbar darum, dass die Preise insgesamt dadurch kaputt gemacht werden, weil man bei Thalia eben immer "komplexe Euros" für 35€ bekommt und das so zum Standard wird.

    Es ist aber gar nicht so einfach einem willigen Händler kein Angebot mehr zu machen. Insbesondere noch wegen sowas. Aber wie macht Thalia das? Die wollen doch auch was verdienen? Und als großer Vertrieb kannst du dich nicht einfach deine Großabnehmer so vor den Kopf stoßen.


    Deswegen verlangt man dann einfach 40 Euro für ein komplexes Euro mit 50 UVP und schon landen die Dinger nur noch für 45 im Sale. Rabatte von 10 Euro vergibt man dann an den (ausschließlich) stationären Handel.

    Es geht doch darum den Preisdruck von den Herstellern zu nehmen. Die großen Händler können ihre Kunden aber besser erziehen. Die die für den Druck verantwortlich. Klar, die schieben den Kunden vor. Aber der Kunde lässt sich von Thalia besser beeinflussen als von Pegasus oder Frosted Games. (Alles Beispiele.) Also müssen die auch in erster Linie die großen Händler zur Brust nehmen... und zwar ohne die Geschäftsbeziehungen völlig zu zerstören. Wenn man an die Stärke der eigenen Produkte glaubt, bekommt man auch bei uns gute Sachen für die Preise in den USA oder Frankreich los ... nur halt etwas weniger davon. Gerade bei Expertenspielen geht das. Weil man ein Aeons End eben nicht einfach durch ein Anno 1800 substituieren kann und somit die Verlage gegeneinander ausspielen.

  • Ich finde es immer sehr schade wenn ich auf den Karton Rückseiten immer made in China lese...das können wir in DE doch auch.

    Findest Du aber bei Spielen originär aus Deutschland aber eher selten. Fast alle produzieren in der EU

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Veränderungen bzw. Evolution über Reglementierung oder Verbote zu verhindern funktioniert nie, höchstens Verzögerungen sind möglich.

    Hier im deutschsprachigem Raum haben wir doch das perfekte Gegenbeispiel mit der Buchpreisbindung. Wenn ich ein Buch will dann bestelle ich es zur Abholung im lokalen Buchhändler. Weder Amazon noch sonst ein Online-Händler ist hierbei schneller oder preiswerter

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Veränderungen bzw. Evolution über Reglementierung oder Verbote zu verhindern funktioniert nie, höchstens Verzögerungen sind möglich.

    Hier im deutschsprachigem Raum haben wir doch das perfekte Gegenbeispiel mit der Buchpreisbindung. Wenn ich ein Buch will dann bestelle ich es zur Abholung im lokalen Buchhändler. Weder Amazon noch sonst ein Online-Händler ist hierbei schneller oder preiswerter

    Das kommt drauf an. Ich habe keinen Buchhändler in Fußreichweite und müsste daher extra hinfahren und brauche einen Parkplatz. Kostet Zeit und Geld.

    Bestelle ich es über amazon.de, krieg ich es zwei Tage später in den Postkasten. Bestelle ich es über amazon.co.uk, spar' ich mir auch noch die Buchpreisbindung.