SPIEL 2013: Ersteindrücke

  • 3. World of Tanks - naja, Deckbau mit verschiedenen Panzern (Dominion mit Panzern ... und das nichtmal logisch nach Nationen).


    Das ist eine Umsetzung des gleichnamigen Computerspiels, und meines Wissens spielen auch dort keine Nationen gegeneinander, sondern jeder Spieler baut sich eine Armee aus beliebigen Panzern. Somit ist diese Kartenspielumsetzung thematisch durchaus korrekt. ;)


    5. Hollywood - beim spielen wollen ist es trotz des coolen Themas, dann auch geblieben, denn uns konnte leider keiner richtig erklären, wie das Siel nun funktioniert.
    Das Extrakarten bieten hat noch super funktioniert, aber wie stelle ich nun einen tollen mega Blockbuster zusammen?


    Wenn der Draft und die Bietrunde fertig sind, legst du quasi alle deine Karten auf den Tisch und entscheidest nun, welche davon in denselben Film sollen. Dabei kannst du mehrere Filme zusammenstellen, wenn die Karten das erlauben.


    Von der Idee her fand ich Hollywood ganz nett. Mir fehlt aber, dass der Kartenstapel ausgewogen zusammengestellt wird. Wenn es dumm läuft, sind zum Beispiel in einer Spielrunde massenhaft Regisseure in Umlauf, und in der nächsten Runde fehlen die dann, so dass man kaum Filme zusammenbekommt. (Wenn ich nichts falsch verstanden habe.)

  • Wenn der Draft und die Bietrunde fertig sind, legst du quasi alle deine Karten auf den Tisch und entscheidest nun, welche davon in denselben Film sollen. Dabei kannst du mehrere Filme zusammenstellen, wenn die Karten das erlauben.


    Von der Idee her fand ich Hollywood ganz nett. Mir fehlt aber, dass der Kartenstapel ausgewogen zusammengestellt wird. Wenn es dumm läuft, sind zum Beispiel in einer Spielrunde massenhaft Regisseure in Umlauf, und in der nächsten Runde fehlen die dann, so dass man kaum Filme zusammenbekommt. (Wenn ich nichts falsch verstanden habe.)


    Nach drei Tage Hollywood erklären kann ich dann sicherlich auch noch mein Scherflein beitragen ;)


    Klar kann es mal Runden geben bei denen die eine Gruppe, inbesondere die Regisseure, ein wenig spärlich vertreten ist. Meiner Ansicht und Erfahrung nach wird Hollywood für 4 oder mehr Spieler gut, da dann dieses Manko kaum mehr wahrscheinlich ist.


    Pro Runde kann man bis zu drei Filme zusammenstellen, aber der Normalfall sind eher zwei Filme.


    Sollte jemand noch weitere Erläuterungen brauchen, einfach nur fragen :)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • 5. Hollywood - beim spielen wollen ist es trotz des coolen Themas, dann auch geblieben, denn uns konnte leider keiner richtig erklären, wie das Siel nun funktioniert.
    Das Extrakarten bieten hat noch super funktioniert, aber wie stelle ich nun einen tollen mega Blockbuster zusammen?
    Nun ja, sollte man vielleicht irgendwann mal richtig spielen, oder einfach ignorieren, bei so vielen Neuheiten


    Tja kaum arbeitet man einen Tag nicht klappt es nicht mehr mit den Erklärbären...

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Auch wenn die SPIEL '13 fast schon verjährt ist, will ich wie angekündigt meine Eindrücke unserer Samstags- und Sonntagsspiele kurz nachtragen.


    Samstag:


    - Madeira zu viert, von Vornherein auf 2 Runden beschränkt. Das ist regeltechnisch mal ein ganz schöner Brocken ... bei der Ersterklärung waren wir erst nach knapp 45 Minuten überhaupt beim Einsetzen der Würfel angekommen. Die einzelnen Elemente scheinen extrem eng miteinander verzahnt, es herrscht stetiger Mangel, und ich hatte den Eindruck, dass man sich mit einigen frühen Fehlentscheidungen (insbesondere bzgl. Holzzugang) schon böse ins Bein schießen kann. Dennoch hatte ich nach den 2 Runden das Gefühl, die Maschine ganz gut zum Laufen gekriegt zu haben - anders als ein offenbar gut spielerfahrener Mitspieler, der völlig überfordert und entsprechend frustriert war. Die 2 Runden inkl. Erklärung haben 2,5 Stunden gedauert. Sicher lässt sich das bei erfahrenen Spielern deutlich reduzieren, aber dennoch bietet jede einzelne Aktion gut Grübelpotenzial. Ich freue mich jedenfalls darauf, irgendwann in nächster Zeit mal eine volle Partie zu spielen; in Wünsdorf hat das leider nicht geklappt.


    - Glastonbury zu viert: Neuauflage von Kupferkessel, das ich aber bisher nicht kannte. Grafisch sehr schön, der Rundlaufmechanismus ist sehr reizvoll und erinnert an Maori vom selben Autor. Ein nicht unwesentlicher Ärgerfaktor ist gegeben, wenn die Mitspieler einem gesuchte Plättchen wegschnappen, das Spielende im falschen Moment auslösen bzw. insbesondere zum Abwerfen der obersten gesammelten Karte zwingen (letztere Aktionskarte hat mich sehr frustriert - aber wenn man sie doof findet, kann man ja auch ohne sie spielen). Aber das Spiel geht schnell genug, als dass das nicht problematisch sein sollte. Eine gelegentliche Anschaffung als Alternative zu Don Quixote kann ich mir gut vorstellen.


    - Yunnan zu viert ist bei uns komplett durchgefallen. Extremer Frustfaktor durch ständiges zurückgekickt werden, kein funktionierender Aufholmechanismus nach einem solchen Rückschlag, daher Runaway Leader, kaum steuerbare Versteigerungsergebnisse durch die Parallelität der Gebote, und selbst das vielgepriesene Teehandels-Thema ist völlig aufgesetzt und hat noch dazu mit dem Produkt Tee nicht im Mindesten zu tun (würden wir statt Teehäusern Rasthäuser errichten, käme Tee im Spiel gar nicht vor). Ich werde mich mit Händen und Füßen dagegen wehren, nochmals eine Partie spielen zu müssen. Das scheint sich zu einem Charakteristikum von mit Y beginnenden Spielen zu entwickeln - ähnlich geht es mir mit Yedo.


    - Glasstraße zu viert hat bei uns sehr gut funktioniert. Sowohl das doppelte Rohstoff- und Produktionsrad als auch den Kartenmechanismus finde ich sehr gelungen, allerdings bin ich mir noch nicht sicher, inwiefern eine bestimmte Position in der Sitzreihenfolge vorteilhaft ist - ein Element, mit dem der anspielende Spieler aktiv gewechselt werden kann, fände ich äußerst reizvoll. Inhaltlich geht es ums Aufbauen von Produktionsketten zur Generierung von Siegpunkten, das ist halt das unspektakuläre Element. Gleichwohl geht das Spiel so schnell und ist durch unterschiedliche Gebäudereihenfolgen so variabel, dass es uns gut (mir) bzw. sehr gut (meiner Frau) gefallen hat.


    - Kashgar zu viert entpuppte sich bei uns als unübersichtliches Multiplayer-Solitaire, obwohl der Mechanismus des Aufbaus mehrerer paralleler Decks, von denen man pro Zug nur aus einem die oberste Karte nutzen kann, durchaus seinen Reiz hat. Man hatte keinerlei Chance, zu beurteilen, wie die Mitspieler so dabei sind, und die Interaktionseffekte hielten sich in Grenzen. Kann man mal mitspielen, zu mehr reicht das bei mir aber nicht.


    - Citrus zu zweit: Abstraktes Legespiel, bei dem angrenzende Flächenmehrheiten bei einer Vielzahl von Finca-Wertungen erzielt werden müssen. Fanden wir gar nicht schlecht, aber im Vergleich der abstrakten Legespiele gefällt uns Palmyra dann doch noch einen Tick besser.


    - Abends-nachts nach der Messe gab es dann noch Caverna zu viert. Die Gemeinsamkeiten zu Agricola sind schon beträchtlich, aber ebenso die Unterschiede. Der Höhlenausbau fühlt sich völlig anders an als die bekannten Agricola-Elemente, und auch die Tierhaltung hat durch veränderte Weideregeln ein anderes Feeling. Hoher Druck entsteht durch die viel häufigeren Ernährungszeiten, die einem das Leben echt schwer machen. Das Element der Streifzüge ist demgegenüber nur eine kleine Ergänzung, das sich aber gut einfügt. Uns hat es gut gefallen, ich habe aber ein paar Bedenken, ob sich mangels der Variabilität durch Ausbildungen und kleine Anschaffungen nicht nach einigen Partien zu viel Routine einschleicht, da stets die selben Raumaustattungen verfügbar sind.


    Sonntag:


    - Trains zu viert: Dominion lässt uns kalt. Trains ist Dominion mit ein wenig mehr Interaktion via Spielplan (wobei das nur zu Preisänderungen bestimmter Aktionen führt). Trains lässt uns auch kalt.


    - Rokoko zu viert wurde uns von Stefan Malz hervorragend erklärt. Herzlichen Dank hierfür - es hat mich gefreut, Dich kennen zu lernen. Sehr zu meiner großen Freude stellte Rokoko sich als mein drittes Messe-Highlight neben Concordia und Russian Railroads heraus. Gesteuert durch ein Kartendeck kaufen wir Stoffe, Spitze und Garn und verarbeiten diese zu prächtigen Kleidern, die uns entweder Geld oder Siegpunkte und einen Stake in den Mehrheitswertungen in den 5 Festsälen des Palastes bringen. Im Deck gibt es 3 Arten von Personenkarten, nämlich Meister, Gesellen und Lehrlinge. Von der Art der ausgespielten Person ist abhängig, welche Aktion wir mit ihr durchführen können. Lehrlinge dürfen etwa (nachvollziehbarer Weise) keine Kleider nähen, und neues Personal kann nur ein Meister einstellen (d.h. neue Karten kaufen). Jede Karte bringt einen Bonus mit, der nach der Kartenaktion ausgeführt wird. Das Spannungsfeld zwischen Personenfähigkeit und Bonusstärke macht das Einkaufen neuer Karten nicht trivial. Jede Runde suche ich aus meinen noch verfügbaren Karten die 3 Karten aus, die ich in der aktuellen Runde spielen will. Dabei stehen in den Vorrunden gespielte Karten aber erst dann wieder zur Verfügung, wenn das Deck einmal durchgespielt wurde. Hinzugekaufte Karten kommen aber auf die Hand und erhöhen damit die Zahl der eigenen Aktionen in der aktuellen Runde. Hinzuweisen ist darauf, dass man in Runde 1 wohl nicht umhin kommt, sich im 1. Zug einen Platz auf dem Brunnen zu sichern, damit man in künftigen Einkommensphasen mehr als das karge Grundeinkommen und damit den nötigen Gestaltungsspielraum erhält. Bei Rokoko stimmt für mich alles, vom Preismechanismus für Karten und Stoffe über die Variation des Deckbaus, die Konkurrenz um Mehrheiten und Multiplikatoren, etc. Ich wäre sehr überrascht, wenn die grandiose Illustration von Michael Menzel nicht sehr weit vorn beim nächsten Graf Ludo landet. Und das Spiel scheint mir bestens erweiterbar, über alternative Karten, eine fünfte Stofffarbe, usw. Leider war Rokoko in Essen schon ausverkauft, und wir wurden leider nicht auf die von einem anderen Unknownsler nach der Messe erwähnte Möglichkeit der Bestellung hingewiesen. Dies ist sehr schade, denn die Essen-Mini-Erweiterung, die es mit dem Spiel gab, hätte ich ungemein gern. Wird es diese im Zuge der Pegasus-Einzelhändler-Aktion mit geben, bzw. kann man sie auf anderem Wege noch bekommen?


    - Blueprints zu viert ist ein cleveres Spiel mit einer ungewohnten Verwendung von Würfeln in 4 verschiedenen Farben als Baumaterial, mit dem Aufträge erfüllt werden sollen. Ein bisschen Push-Your-Luck, aber sehr rund. Hätte ich mir trotz meiner krachenden Niederlage in der Testpartie beinahe noch in Essen zugelegt.


    - Zum Abschluss wegen der guten Platzierung in der Fairplay-Liste ein kurzer Blick (1 Durchgang) auf UGO! zu viert. Ein Stichspiel mit einigen Twists, das aber in letzter Instanz nicht so viel anders ist als hundert andere Stichspiele. Muss man in meinen Augen nicht wirklich haben.

  • Hinzuweisen ist darauf, dass man in Runde 1 wohl nicht umhin kommt, sich im 1. Zug einen Platz auf dem Brunnen zu sichern, damit man in künftigen Einkommensphasen mehr als das karge Grundeinkommen und damit den nötigen Gestaltungsspielraum erhält.


    Es freut mich, dass die Erklärung gut angekommen ist. Und doch, man kann das Spiel auch gewinnen, ohne eine einzige Scheibe im Brunnen liegen zu haben. Nur muss man dann etwas anders spielen, als es der Erstspieler intuitiv tut. Genauso wie man auch gewinnen kann, ohne in den ersten 4 oder 5 Runden eine einzige Person einzustellen. Die Möglichkeiten sind noch vielfältiger, als man anfangs glaubt. Ich wünsche viel Spaß beim weiteren ausprobieren!


    Dies ist sehr schade, denn die Essen-Mini-Erweiterung, die es mit dem Spiel gab, hätte ich ungemein gern.


    Leider ist auch die Minierweiterung derzeit m.W. seitens des Verlags nicht mehr verfügbar. Meine kargen Bestände sind ebenfalls erschöpft.


    Ciao
    Stefan