„Planta Nubo“ - das neue Spiel von Michael Keller, Uwe Rosenberg und Andreas Odendahl

  • Wälder:

    Die Regel besagt, dass man 1 Wald aus der eigenen Auslage UND einen Wald aus der allgemeinen Auslage platzieren darf ODER 1 Wald umdrehen. Es war lange Zeit in dem Spiel so, dass man nur 1 Wald platzieren ODER 1 Wald umdrehen darf. Von dem her ist es erlaubt in der Waldphase 2 Wälder zu platzieren ODER 1 Wald umzudrehen.


    Batteriemarker:

    Es ist 1x pro Phase (Spieleraktion, Handwerksphase, Waldphase) wo man die Batteriemodule nutzen kann. Ein Spieler auf BGG hat dies sehr gut ausformuliert, nachdem wir (oder vor allem ich) nicht klar genug ausgedrückt haben.


    Ich hoffe es ist jetzt klar :sonne:

    -- Man hört nicht auf zu spielen weil man alt wird. Man wird alt, weil man aufhört zu spielen !--

  • ... sehr beruhigend das hier zu verfolgen.

    ich dachte beim VorabLesen der Regel, das liest sich .... fiddelig. Wenn ich nun die letzten Posts lese (auch ich finde das uneindeutig formuliert) und auch in BGG sogar die Autoren mutmaßlich swingy beantworten, in mir wächst immer mehr Unlust am Spiel um es mal mitzuspielen (letzter Stand)


    Grund : Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dann am Tisch bei Nachfragen das Spiel zu Diskussionen der Auslegung animiert?

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • ... sehr beruhigend das hier zu verfolgen.

    ich dachte beim VorabLesen der Regel, das liest sich .... fiddelig. Wenn ich nun die letzten Posts lese (auch ich finde das uneindeutig formuliert) und auch in BGG sogar die Autoren mutmaßlich swingy beantworten, in mir wächst immer mehr Unlust am Spiel um es mal mitzuspielen (letzter Stand)


    Grund : Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dann am Tisch bei Nachfragen das Spiel zu Diskussionen der Auslegung animiert?

    Das mit den zwei Wäldern hatten wir tatsächlich einfach übersehen, den Startspieler haben wir weiter gegeben, weil es es keinen Sinn machte, es nicht zu tun, ansonsten blieben nach der Regellektüre für uns keine Fragen offen, wir haben es einfach gespielt. Und uns hat es gefallen.

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Heute die Erstpartie absolviert und es ist bisher die beste Neuheit aus Essen für mich denke ich 👍🏻 Es ist etwas kleinteilig und die Anleitung nicht optimal, aber es hat richtig Spaß gemacht und die Mechanismen greifen gut ineinander. Wie viele Punkte habt ihr bisher erreicht? In der Erstpartie wurden es 110, aber da ist noch Luft nach oben denke ich.

    119:100. Geiles Spiel

  • Es ist m.M.n. auch müssig bei einem spiel zu diskutieren wie es im detail gespielt werden "soll". Klar, wenn keine(r) das spiel kennt ist es schon von vorteil, dass die regel es in details vermittelt. Sobald es aber bekannt ist, sollten die mitspieler sich bei unklarheiten nachfragen und einigen um zusammen spass beim spielen zu haben.

    Darum geht es mir persönlich beim spielen; und jede unnötige diskussion über unrelevante details trüben den spielspass.


    In diesem sinne: enjoy! 😊😉😎

    -- Man hört nicht auf zu spielen weil man alt wird. Man wird alt, weil man aufhört zu spielen !--

  • Es ist m.M.n. auch müssig bei einem spiel zu diskutieren wie es im detail gespielt werden "soll". Klar, wenn keine(r) das spiel kennt ist es schon von vorteil, dass die regel es in details vermittelt. Sobald es aber bekannt ist, sollten die mitspieler sich bei unklarheiten nachfragen und einigen um zusammen spass beim spielen zu haben.

    Darum geht es mir persönlich beim spielen; und jede unnötige diskussion über unrelevante details trüben den spielspass.


    In diesem sinne: enjoy! 😊😉😎

    Es geht ja gerade darum, dass die Anleitung es nicht eindeutig vermittelt?

  • Ja, eine überarbeitete version der regel ist in arbeit.

    Ich glaube schon das ihr wisst, wie mein post weiter oben gemeint ist?

    Einfach so das das spielen nicht zu kurz kommt 😉

    -- Man hört nicht auf zu spielen weil man alt wird. Man wird alt, weil man aufhört zu spielen !--

  • Ja, eine überarbeitete version der regel ist in arbeit.

    Ich glaube schon das ihr wisst, wie mein post weiter oben gemeint ist?

    Einfach so das das spielen nicht zu kurz kommt 😉

    Puh, sorry Mike, aber mich wundert bei deinen Posts jetzt langsam nicht mehr, dass die Anleitung so ist, wie sie ist.


    Vielleicht stimmt ihr euch mal intern ab, was die externe Kommunikation angeht? :)

  • Ja, ich will das jetzt nicht mehr weiterziehen. Ich sag nur: wir arbeiten dran 😉.

    Ich habe gestern nach sehr langer zeit das fertige spiel zu 4. gespielt und das war ein fulminantes erlebniss 😊👍.

    -- Man hört nicht auf zu spielen weil man alt wird. Man wird alt, weil man aufhört zu spielen !--

  • Wir hatten vorgestern die Zweitpartie, erneut zu zweit und ich konnte mich auf 119 Punkte steigern 👍🏻 Wie seht ihr das: Werden Wälder zwingend benötigt für einen Sieg oder hat jemand schon über 100 Punkte ohne Wälder geschafft?

  • Freakgeims du erwähntest, dass die Regeln überarbeitet werden (vielleicht auch ein Errata-Dokument?). Darf man fragen, wie weit diese sind. Auch wäre interessant, ob es vielleicht Möglichkeiten zum Ausbessern der bekannten Fehler geben könnte; vielleicht Sticker (zum selbst ausdrucken) und/oder Ersatzkarten. Wenn ich das richtig überblicke ist da mindestens eine Siegpunktkarte mit falscher Punktzahl und das falsche Icon auf dem Solo-Tableau.

  • Planta Nubo gibt's nun also für 37,84€ bei BOL.de und damit knapp 40% günstiger als beim Erstverkaufstag in Essen 23, vor nicht mal 2 Monaten.
    Das ist echt krass.

    Jedes Jahr wird es deutlicher, dass man große Neuheiten nicht in Essen kaufen sollte. Ich kaufe dort fast nichts mehr über 20€ (da sind potentielle Vergünstigungen noch im Rahmen).

    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Ja, so ein Preis schockt mich dann auch und ich tatsächlich am Überlegen, nächstes Jahr nicht nach Essen zu fahren.

    Vor 2 Jahren hätte ich an so eine Idee keinen Gedanken verschwendet...

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Ja, so ein Preis schockt mich dann auch und ich tatsächlich am Überlegen, nächstes Jahr nicht nach Essen zu fahren.

    Vor 2 Jahren hätte ich an so eine Idee keinen Gedanken verschwendet...

    Sehe ich ähnlich bzw. dann werden dort eben solche Neuheiten nicht mehr gekauft. Spiele von Lacerda bspw. bleiben ja wertstabil.

  • Hier gibt es laut Brettspiel Angebote beim Spielefürst 25% aus alles in der Kategorie und da ist Planta Nubo auch dabei.

    Black Week 2023
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    Müsste dann irgendwas zwischen 46 und 47€ sein. Laut Text auf der Website gilt der Rabatt noch bis 27.11.

    Einmal editiert, zuletzt von Gladrir ()


  • Das hast du aber charmant ausgedrückt.

    Das ganze Spiel ist echt „speziell“. Ich meine: Ich liebe Spiele, wo es durch „gute Züge“ zu Kettenreaktionen kommen kann. Man fühlt sich als hätte man sich etwas erarbeitet und bekommt eine Belohnung. Aber das Spiel ist doch „Kettenzug auf Koks“. Mach eine Lieferung, bekomme Energiepunkte. Ah, ich ziehe auf der Leiste weiter, bekomme Sauerstoffpunkte und halte diese ab. Komme an einem Rohr vorbei und darf eine Blume kompostieren. Habe drei Blumen im Kompost und darf Komposterde nehmen. Die lege ich und decke ein Feld mit Bonus ab, dadurch kommt es zu …. Nee, ganz ehrlich. Das ist mir zu viel. Das ist ja schon für den Spieler selber einfach nur anstrengend nachzuhalten damit man da nichts vergisst. Aber die anderen Spieler am Tisch gucken dir dabei zu wie du ewig lange deine Kombos machst. Absolut nicht meins.


    Der Solo Modus ist dazu auch sowas von fummelig und man blättert ständig in den (miesen) Regeln rum weil die auch nicht anständig strukturiert sind. Irgendwie hat es den Eindruck, als hätte man die Regeln echt unter miesem Zeitdruck mal eben zusammengeschustert. Alleine die Doppelseite zum Spielaufbau ist einfach nur unübersichtlich.


    Schade, dachte das Spiel könnte mir gut gefallen aber ich befürchte das muss leider tatsächlich ausziehen.

  • Habe drei Blumen im Kompost und darf Komposterde nehmen. Die lege ich und decke ein Feld mit Bonus ab, dadurch kommt es zu ….

    Rein fürs Protokoll: die Komposterde kommt in den persönlichen Vorrat und nicht auf den Arbor und löst somit nichts weiter aus. So verkettet ist's dann doch nicht.

  • Habe drei Blumen im Kompost und darf Komposterde nehmen. Die lege ich und decke ein Feld mit Bonus ab, dadurch kommt es zu ….

    Rein fürs Protokoll: die Komposterde kommt in den persönlichen Vorrat und nicht auf den Arbor und löst somit nichts weiter aus. So verkettet ist's dann doch nicht.

    Man "muss" sofort bei der dritten Blume, welche auf den Komposthaufen, diese drei Blumen in ein Kompostplättchen umwandeln. Nicht man "darf"!


    Ich habe nochmal nachgeschaut, es ist in der Regel nicht als "muss" aufgeführt, aber da die Blumen eh nicht anders verarbeitet werden können, macht ja nichts anderes Sinn, als sie sofort zu Kompost zu verarbeiten.

  • Rein fürs Protokoll: die Komposterde kommt in den persönlichen Vorrat und nicht auf den Arbor und löst somit nichts weiter aus. So verkettet ist's dann doch nicht.

    Man "muss" sofort bei der dritten Blume, welche auf den Komposthaufen, diese drei Blumen in ein Kompostplättchen umwandeln. Nicht man "darf"!


    Ich habe nochmal nachgeschaut, es ist in der Regel nicht als "muss" aufgeführt, aber da die Blumen eh nicht anders verarbeitet werden können, macht ja nichts anderes Sinn, als sie sofort zu Kompost zu verarbeiten.

    Ja, aber das Kompostplättchen legt man dann erst mal in seinen persönlichen Vorrat. Entweder nutzt man es später zum "Unterfütteren" beim Wald pflanzen ohne eine Blume oder man legt es mit einer entsprechenden Aktion auf seinen Arbor mit Blume.

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Ich fand die Züge nicht besonders "kettig" aber eben insgesamt von der Struktur sehr lang.

    Selbst wenn man genau wusste was man machen möchte mit seinem "Worker" musste man danach oft noch über die weiteren Schritte nachdenken.

    So richtig schnelle Züge gab es einfach nicht.

    Insgesamt fand ich das Spiel aber sehr ansprechend, kaufen werde ich es aufgrund des Desasters mit der Anleitung und einiger Produktionsentscheidungen aber nicht. (außer es gibt mal n richtig gutes Angebot)

    Ich bin sonst auch wirklich nicht derjenige der sagt das er Spiele lieber nicht mehr mit vier Leuten spielt, bei Voidfall, Underwater Cities oder anderen Kandidaten die oft genannt werden hab ich gar kein Problem die zu viert zu spielen. Bei Planta Nubo muss ich aber wirklich mal sagen das ich es nicht mehr zu viert spielen möchte.

  • Nun will ich mich auch in die Reihe der Ersteindrücke zu #plantanubo einreihen und wähne mich eindeutig auf der positiven Seite. Ich erfülle allerdings auch die Bedingungen, die das Spiel an die versammelte Runde (aka 2 Spielende) stellt. Eine Affinität zur Analyse-Paralyse sollte man sowohl aktiv als auch passiv mitbringen, denn die Züge wollen durchdacht werden. Hier geht es darum aus wenigen Aktionen einen möglichst hohen Outcome zu produzieren. Jeder Zug ist ist wichtig und wenn er nicht mindestens einen weiteren Boni oder gar eine zusätzliche Aktion auslöst, mutet er schon verschwendet an. Das muss man wie eingangs erwähnt mögen. Dazu passt dann auch das geringe Maß an Interaktivität, da man eigentlich stets auf Kante plant und wenn die Gegenüber hierbei zu sehr ins Handwerk fuschen können, ist das eher frustierend denn dem Spaß zuträglich. Die Optimierung der Spielauslage scheint mir das große Credo des Spiels. Morgens aufstehen, das Brett aufbauen und sich im Vorfeld der Partie für einen Spielschwerpunkt festzulegen – diesen gar erforschen zu wollen – ist kein Feature des Spiels. So mein Eindruck. Man lebt mit dem, was situativ vor einem ausliegt und macht das Beste draus.


    Wenn man sich mit dieser Design-Idee anfreunden kann, folgt die zweite Hürde des Spiels: die Tendenz zur Kleinteiligkeit. Am Ende ist's wie immer eine Frage des persönlichen Empfindens. Was dem einen "zu fiddely" ist, erscheint dem anderen noch im Rahmen. Ich zähle mich zu letzteren, verstehe aber auch jeden, der dem Widerspricht. Ich habe mir vor meiner ersten Partie mit einem Freund zwei Runden gegen den Solo-Bot draufgeschaufelt und somit einen ganz guten Überblick über das Spiel gewonnen. Planta Nubo bietet in der Tat recht viele Wenn-Dann-Situationen, die jedoch fast alle auf dem Werkzeug-Tableau oder der Rundenübersicht vermerkt sind. Man muss diese Regeln nicht auswendig kennen, aber schon wissen, dass sie existieren. Da man seine Züge um der Optimisierung willen aber ohnehin zerdenken muss, hat man sich die "üblichen Verdächtigen" schnell im Kurzzeitspeicher abgelegt und weiß, dass Aktion A den Boni B ausschüttet oder Nebenaktion C triggert. Aber wie bereits erwähnt, ist das alles eine Frage des persönlichen Geschmacks.


    Erwähnt werden sollten die redaktionellen Fehler/Unachtsamkeiten, die dem Zugang zum Spiel sicherlich nicht fördern, aber auch keinen Mastbruch darstellen (ich schaue auf dich Trismegistus). Noch bevor ich Planta Nubo in den Händen hielt, drang bereits der schlechte Ruf der Anleitung an mein Ohr. Und so recht kann ich ihn nicht nachvollziehen. Im Detail finden sich vielleicht Unklarheiten (siehe die Diskussion zur Wald-Aktion), aber im Großen und Ganzen erfüllt sie ihren Zweck. Zum Nachschlagen von Details musste ich schon immer mal ein wenig im Heft suchen und blättern, aber prinzipiell fühlte ich mich nach der Lektüre vorbereitet und sattelfest. Da habe ich schon andere Fiaskos in den Händen gehalten. Ich würde sie schlicht als "okay bis gut" bezeichnen. Nerviger waren da die Fehler, die leider auch bis auf die Tableaus durchschlagen. Etwa das falsche Symbol der Wald-Aktion der dritten Aborstufe, das falsche Container-Symbol auf dem Bot-Tabelau oder die falsche Punktzahl auf einer der Siegpunktkarten. Die Symbolik im Allgemeinen empfand ich als gut nachvollziehbar. Etwas tricky ist vielleicht die Unterscheindung zwischen Blumen, Beeten, Wäldern und Wald-Plätchen. Auch die Zuordnung der Waldfarben auf den Siegpunktmodulen zu den Plättchen bedarf, je nach Lichtverhältnissen, evtl. auch eines zweiten Blicks. Ich hätte es schön gefunden, wenn das Symbol auf den Karten (mehr oder weniger der farbige Umriss eines Baums) sich auch auf den Plättchen wiedergefunden hätte. Auch wenn deren Optik etwas darunter gelitten hätte.


    Überhaupt ist das Spiel eigentlich sehr schön geraten. Damit meine ich nicht unbedingt das Material, das schlicht aus Plättchen und Holz-Token besteht (nicht falsch verstehen, das ist absolut in Ordnung) sondern die grafische Gestaltung. Alleine das Cover-Artwork ist fantastisch. Dann die detaillierte Gestaltung der Tabelaus mit dem Arbor und der Werkstatt, der diverse Cast auf den Handwerks-Plättchen oder die bunten, leuchtenden Farben. Auf mich wirkt das alles sehr stimmig, einladend und schlicht "mal anders". Ich habe absolut nichts gegen das typische/klassiche Euro Game (eher im Gegenteil), das nach einer europäischen Großstadt benannt ist und einen mittelalterlichen Marktplatz samt Handwerken und Kirche in allen Schattierungen von grau, braun und stroh darstellt. Aber sowas sonniges wie Planta Nubo darf es eben auch gerne mal sein. Überhaupt versprüht das Spiel – das ist natürlich auch dem Setting geschuldet – sehr positive Vibes und skizziert ausnahmsweise nicht die nächste Dystopie.


    Leider schlägt das Thema nichts allzusehr auf die Mechanik durch. Streicht man die Anpflanzung der Beete, die Luftschiffe und die Sauerstoffproduktion durch den Abtransport der Container, bleibt nicht viel übrig von der schönen neuen Solar-Welt. Parallel zum Spiel ist auch eine Kurzgeschichtensammlung im Buchhandel erschienen (eine Leseprobe liegt dem Spiel bei), die die Spielwelt "Overgrown" zum Thema hat. Allein das empfinde ich schon mal als super spannende und unterstützenswerte Idee. Ich bin etwa zur Hälfte mit dem Buch durch und würde es als ganz fluffige Lektüre bezeichnen. Bislang spart sich das Buch die Hintergründe der Katastrope im Detail aus (ich schätze da kommt auch nichts mehr), skizziert dafür aber schöne Streiflichter des Alltags der Menschen in der post-apokalyptischen Welt (von den ArbeiterInnen auf den Feldern bis zu den Suchtrupps in den Ruinen unserer Zivilisation) von Planta Nubo. Jede Geschichte stammt aus einer anderen Feder, was sich natürlich auch im Inhalt und Stil niederschlägt. Diese Vielfalt und Abwechslung ist zugleich sinnbildhaft für die skizzierte Gesellschaft, die ein Stück weit eine Utopie darstellt. Ohne mit der (Moral-)Keule zu schwingen sondern einfach en passent im Zuge der Erzählungen werden zum Beispiel alte Klisches und Erwartungen über Geschlechter(-rollen) und Formen des (Familien-)Zusammenlebens über Bord geworfen. Oftmals ist es dabei schlicht ein einfach Satz wie "meine Mütter warten schon zu Hause auf mich" der den Pinsel ganz natürlich schwinkt und zum schönen Gesamtbild beiträgt. Ich lese mehr Anleitungen als Romane und bin deswegen überhaupt nicht geeignet, ein Buch einzuordnen. Aber auch ich als Zaunsgast in Sachen Literatur kehre gerne am Abend für eine Kurzgeschichte zum Buch zurück. Man sollte (zumindest bis zu dem Punkt an den ich vorgedrungen bin) keine große Klammer um das Brettspiel und dessen Welt erwarten. Hier werden nicht die großen Räder Ursasche und Wirkung aufgezeigt, sondern der Alltag der kleinsten Komponenten im Uhrwerk. Wie Streiflichter. Die "handfesten" Themen die im Buch Erwähnung finden, haben dann aber leider auch keine Entsprechung im Spiel selbst. Hier hätte man vieles aufgreifen und auch in die Mechanik gießen können. Aber ich vermute, dass das schlicht/auch dem zeitlichen Ablauf des Projekts geschuldet ist. Ich meine im Kopf zu haben (aus den Entwickler-Tagebuch?), dass das Buch erst später in der Entwicklung des Spiels entstanden ist. Wäre zumindest eine plausible Erklärung. Nichtsdestotrotz sehe ich in meiner Fantasie neue Spiele verschiedenster Coleur, die alle in der Welt von "Overgrown" angesiedelt sind und diese "mit Leben befüllen". Reizvoll wäre es ja irgendwie.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Planta Nubo ist für mich ein ganz spannendes Gesamtprojekt, gerade durch die Kombination von Buch und Spiel. Das Geschehen auf dem Brett ist nicht frei von Ecken und Kanten, die eine neue Auflage und/oder Korrekturen (ich glaube Version 1.1 der Regeln ist erst dieser Tage erschienen) jedoch ausbügeln können. Dannach bleibt ein Spiel, dessen Charakter man mögen muss; sonst wird das nichts. Situative Optimierung als Kernkonzept, Geduld beim Denken (aktiv wie passiv) und bisweilen kleinteilige Aktionen sollten einen nicht abschrecken. Und auch dann denke ich, sprechen wir "nur" von einem guten Titel, den man nicht im überfüllten Regal haben muss. Aber kann. Vermutlich werde ich es auch maximal zu zweit spielen, sonst wird das eine zu lange Angelegenheit. Die extrem negativen Beiträge über die Anleitung/Redaktion des Spiels kann ich in ihrer Schärfe nicht nachvollziehen. Die Fehler sind ärgerlich, aber kein Dealbreaker. Ich habe keine Ahnung von der Verlagsarbeit oder den Zeitdrücken vor der Messe, kann mir aber vorstellen, dass das für einen neuen Verlag mit seinem Erstlingswerk (bekannte Autoren hin, bekannte Autoren her) ein Pfund ist, dass man erst einmal wuppen muss. Man wird sehen, wie damit umgegangen wird (die neuen Regeln habe ich zum Beispiel noch nicht gelesen). Ein Errata mit allen bekannten Fehlern würde ich mir zum Beispiel wünschen. Insgesamt bin ich bei solchen Sachen aber auch sehr verzeihlich und honoriere lieber die Vision und den Mut hinter dem Gesamtprojekt anstatt mich an dessen Fehlern abzuarbeiten.

    2 Mal editiert, zuletzt von f70ppy ()

  • Habe drei Blumen im Kompost und darf Komposterde nehmen. Die lege ich und decke ein Feld mit Bonus ab, dadurch kommt es zu ….

    Rein fürs Protokoll: die Komposterde kommt in den persönlichen Vorrat und nicht auf den Arbor und löst somit nichts weiter aus. So verkettet ist's dann doch nicht.

    Stimmt, du hast vollkommen Recht. Aber an meiner Grundaussage ändert sich dadurch trotzdem nichts.

    Für mich fühlt es sich irgendwie an, als hätte man einen Teil des Spiels einfach weglassen können ohne dem Spiel dabei etwas schlechtes zu tun. Bleiben wir mal bei der besagten Komposterde. Wofür braucht es diese Funktion? Ich habe doch schon mehrere Möglichkeiten Blumen vom Plateau runter zu bekommen (Lieferungen, private Lieferungen, Blumentöpfe). Wofür brauche ich denn noch die vierte Option?


    Oder nehmen wir diese Kupferleitungen, die dafür sorgen können Blumen zu pflanzen bzw. zu kompostieren. Also ich glaube nicht, dass dem Spiel irgendwas fehlen würde, wenn diese kleinteilige Funktion nicht da wäre.


    Aber gut, nicht jedes Spiel kann für Jeden was sein. Vielleicht ist Planta Nubo auch nur ein Opfer von der großen qualitativen Vielfalt, die es aktuell zu kaufen gibt.

  • Bleiben wir mal bei der besagten Komposterde. Wofür braucht es diese Funktion? Ich habe doch schon mehrere Möglichkeiten Blumen vom Plateau runter zu bekommen (Lieferungen, private Lieferungen, Blumentöpfe). Wofür brauche ich denn noch die vierte Option?


    Oder nehmen wir diese Kupferleitungen, die dafür sorgen können Blumen zu pflanzen bzw. zu kompostieren. Also ich glaube nicht, dass dem Spiel irgendwas fehlen würde, wenn diese kleinteilige Funktion nicht da wäre.


    Die Kupferrohre bieten zwei, drei Vorteile. Zum einen sparst Du eine Aktion um evtl. Komposterde zu produzieren. Vor allem beim Unterfüttern in der Waldphase ist mehr Komposterde immer gut. Wenn Du über die Rohre Pflanzen ernstest, bekommst du zudem einen Siegpunkt. Und wenn du an die Rohre kein Beetplättchen sondern Komposterde platzierst, kannst du dort eine Blume mit der Farbe deiner Wahl pflanzen. Das erhöht deine Flexibilität bezüglich der Lieferungen, speziell wenn dir eine Farbe fehlt. Dadurch kannst du vielleicht auch einen Container abschließen, der dir sonst verwehrt geblieben wäre, was dir wiederum Punkte und Schritte auf dem Modulrondell bringt. Obendrein stören die Blumen in den Kupferrohrnischen nicht die Waldaktion als wenn sie auf den Beeten liegen würden.

    Einmal editiert, zuletzt von f70ppy ()