Zeiteffizient Spielregeln lernen mit Videos - Ja / Nein, und wenn dann mit welcher Quelle?

  • Selbst durcharbeiten würde definitiv erheblich länger dauern.

    Vermutlich ist die Motivation wichtig, wieso wir (Spielerinnen) Regeln lesen. Die einfachste ist, um ein Spiel zu lernen, was wir spielen wollen. Und ja, vermutlich fänd ich da ein Video auch nicht falsch. Aber bei mir gehört die Regel zum Spiel dazu. Sprich, ich habe Spaß daran, Regeln zu lesen. Beispielsweise les ich ich mir bei einer Kickstarter-Kampagne, die interessant ist, lieber die Regeln durch, um ein Gefühl für das Spiel und dessen Qualität zu bekommen, als ein schickes Video dazu anzuschauen (z.B. diese Woche von „Seas of Havoc“ und „Trekking through History“). Auf die Art bekomme ich ein besseres Gefühl für das Spiel und für den Fluss, wie es sich spielt. Sollte das nicht aus der Anleitung hervorgehen, ist es wiederum kein interessantes Spiel für mich. Außerdem lese ich einfach auch gerne und das auch nebenbei und mit Unterbrechung. Obige Anleitungen habe ich nicht am Stück gelesen, sondern in Häppchen, mit nebenbei Notizen gemacht. Das könnte ich bei einem Video eher nicht und würde damit auch kein Gefühl für das Spiel bekommen. Ich würde nur ein Gefühl bekommen, wie es jemand anderes empfindet, erklärt, interpretiert. Und das ist für mich nicht das Gleiche.


    In kurz: Ich les halt lieber und erarbeite mir Dinge lieber komplett selbst. :D


    Gruß Dee

  • Ist bei mir ein zweischneidiges Schwert.

    Recht am Anfang des Hobbies stand bei mir Agricola. Ich hatte die Regeln gelesen, und um sie zu festigen, wollte ich mal noch ein Regelvideo gucken.

    Ich hab mir 3 Videos angeschaut, und bei jedem davon sind mir Regelfehler aufgefallen, die mich nur unsicherer gemacht haben.

    Danach habe ich von Videos Abstand genommen und mich auf mich und mein Regelverständnis verlassen.

    Inzwischen kenne ich die Youtube-Channels besser und nutze Videos zum Verfestigen von gelesenen Anleitungen oder aber zum Auffrischen, wenn ich Spiele länger nicht gespielt habe. Gerade für Robinson Crusoe genutzt mit dem super Video von Better Boardgames.

    Zum Erlernen lese ich aber immer die Anleitung und lerne nicht von Videos.

  • Spielregeln lerne ich am besten durch Lesen der Spielregel mit dem Spielmaterial vor mir auf dem Tisch.


    Regelvideos empfinde ich als sterbenslangweilig, da hält die Konzentration kaum 5 Minuten.


    Eine der ganz, ganz wenigen Ausnahmen war ein englischsprachiges Regelvideo, in dem sehr gut die Bewegung des Automas bei Scythe erklärt wurde. Das habe ich mir aber auch nur angeschaut, um mir eine Anregung zu holen, wie ich am besten gerade diese Automa-Bewegung einem meiner üblichen Mitspieler über Zoom erklären könnte, der in der Lockdown-Zeit Scythe solo spielen wollte.


    Wenn schon Regelvideo, dann muss ich vor dem Spielmaterial sitzen und es muss so langsam gehen, dass ich jeden Aspekt unmittelbar nachspielen kann. Aber effektiver ist für mich ganz klar selber lesen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • „Nights Around a Table“ auf YouTube kann ich nur empfehlen. Ist bei der Regelerklärung mit genügend Witz bei der Sache, damit es nicht langweilig wird ;)

  • Ich kann noch allen, denen die Videos zu lange dauern, empfehlen, die Videos auf 1,5fache Geschwindigkeit zu stellen, mindestens 1,25 geht problemlos (ich habe mir auch schon etliche mit 1,75 angeschaut, habe aber auch eine rasche Auffassungsgabe).

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Vermutlich ist die Motivation wichtig, wieso wir (Spielerinnen) Regeln lesen. Die einfachste ist, um ein Spiel zu lernen, was wir spielen wollen. Und ja, vermutlich fänd ich da ein Video auch nicht falsch. Aber bei mir gehört die Regel zum Spiel dazu. Sprich, ich habe Spaß daran, Regeln zu lesen.

    Wie ich eingangs geschrieben habe, hat man Zeit und Muse für das Lesen der Anleitung, stellt sich ein Video als Alternative ja nicht. Dann ist man ja bereits an dem Punkt, wo man dies als Teil des Gesamtpakets Brettspiel empfindet und sich dafür bewusst Zeit nimmt. Das kann ich voll und ganz nachvollziehen und mache dies als Unterhaltung zwischendurch auch mal fanz gerne, teilweise habe ich aber eben nicht die Ruhe oder Muse mich mit einer neuen Anleitung zu beschäftigen, gerade auch, weil sie vielleicht im Ruf steht nicht besonders gut geschrieben zu sein, oder einfache Mechaniken kompliziert zu erklären. Oder weil ich zwei Spiele für den nächsten Spieletreff am kommenden Tag vorbereiten möchte, und da kommen mir Regelvideo gerade recht. Zudem habe ich bei mir gemerkt, dass es auch eine Frage der Übung bzw. Gewohnheit ist, Regeln anhand von Videos zu lernen und dann weiterzugeben.

  • Mein Verhalten hat sich in den letzten Jahren dahin gehend geändert, dass ich mehr und mehr Videos nutze. Dies betrifft vor allem Spiele, die ich online spielen möchte und dann nicht selbst besitze. Natürlich könnte ich mir das Regelheft downloaden und am Handy / Tablet lesen....finde ich anstrengender als ein Video zu schauen und durch ein Video lässt sich auch das Material besser erkennen.


    Das mittlerweile so viele Videos entstehen, erlaubt dem Nutzer wählerischer zu sein. Wenn ich merke Ton- oder Bildqualität oder auch Winkel der Kamera sind nicht gut, schalte ich sofort weiter...besonders ein schlechter Ton nervt mich.


    Was den strukturierten Aufbau der Erklärung und hilfreiche optische Effekte im Video (ergänzende Symbole, Kurzzusammenfassung einblenden, geschickte Überblendungen...) angeht, gibt es meiner Meinung nach 2 "Marktführer" :

    • "Watch it played" von Rodney Smith
    • "Gaming rules!" von Paul Grogan

    Diesen beiden Kanäle arbeiten so professionell (Watch it played ist mittlerweile ein ganzes Team) und sind so perfektionistisch veranlagt, das ich für mich ausschließe, dass die Fehler in den Regeln drin haben.


    Beide Kanäle arbeiten mit Timestamps in ihren Videos, d.h. sucht man nur bestimmte Aspekte der Regel sehe ich kleine Überschriften und sehe an der Leiste zu welcher Zeitangabe des Videos das beginnt...also kann ich sekundengenau zu meinem gewünschten Inhalt spulen.


    Also sowohl didaktisch top als auch in der technischen Umsetzung der Videos.


    Ist das Spiel komplexer, schaue ich mir manchmal auch mehrere Videos an.

    Regelvideos nutze ich manchmal auch im Vorfeld zur Kaufentscheidung, als groben Eindruck. Ist ein Spiel neu, schaue ich fast immer zuerst ein Regelvideo, um einen Eindruck für den Hauptablauf zu bekommen. Das erleichtert für mich das Regelesen bei Details später.


    Also kurz gesagt: Bei Spielen, die ich besitze sind für mich Videos eine Ergänzung zur gedruckten Regel und für Spiele, die ich neu lerne um sie online zu spielen sind Videos mindestens 90% meiner Regelquellen.

  • Ich kann noch allen, denen die Videos zu lange dauern, empfehlen, die Videos auf 1,5fache Geschwindigkeit zu stellen

    Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen, probiere ich vielleicht mal aus.



    „Nights Around a Table“ auf YouTube kann ich nur empfehlen

    Ja kann ich unterstreichen, auch richtig gut und mit humoristischen Einschlag in den Videos.

  • Die Mehrzahl meiner Mitspieler lässt sich die Regeln auch lieber am Tisch von jemandem erklären, anstatt sie selbst zu lesen. Das Erklärvideo ist ja vergleichbar dazu, auch wenn bei der Aufzeichnung natürlich keine spontanen Fragen gestellt werden können. Erfahrungsgemäß rühren die gestellten Fragen aber auch fast immer von der Ungeduld her und die Antwort des Erklärenden darauf ist "dazu komme ich gleich". Wird bei gutgemachten Videos nicht anders sein.


    Je komplexer die Spiele sind, je häufiger man sich Neue zulegt und je weniger Zeit man für sein Brettspielhobbie hat, um so weniger will man die Zeit und Muße aufbringen, die schriftlichen Anleitungen in Ruhe zu studieren. Zumindest geht es mir so. Ob ich eine 80-Seiten-Anleitung dreimal lese oder mir einmal ein Regelvideo angucke, und danach die Anleitung nur einmal zur Festigung durchgehe, das macht zeitlich schon einen ordentlichen Unterschied.


    Die Regelvideos von Genus Solo kann ich im deutschen Bereich sehr empfehlen. Paul Grogan auf englisch habe ich ebenfalls positiv in Erinnerung. Ich finde es auch eine sehr gute Sache, wenn direkt vom Verlag ein professionelles Erklärvideo in Auftrag gegeben und im Regelheft verlinkt wird.

  • Wo wir gerade bei Fehlern sind: es gibt da einen schönes Kanal zu. Rules Challenge. Immer sehr gut! Leider auch aufwändig, daher geringer Output.


    [Externes Medium: https://youtu.be/VXddY2CbyHA]

  • Hallo,

    ich sehe eigentlich die Verlage in der Pflicht, das Spiel zu erklären - sogar auf der audio-visuelle Art und Weise. Hinreichend Versuche gab es ja immer wieder - schon lange. Ich erinnere mich noch an Prof. Easy von Kosmos und auch aktuell ist Kosmos bemüht, visuell die Regelhürde zu überbrücken. Schmidt bietet oft ein Video an.
    Das Projekt der Spiele-Offensive ist eingeschlafen? Mit dem Hübner waren die eigentlich schon sehr gut davor. Die haben die Regel sogar kapitelweise vorgestellt - so dass es möglich war, in der Video-Spielregel "nachzuschlagen". Ich hatte den Eindruck, dass der Händler das den Verlagen sogar als Dienstleistung anbieten wollte. Die waren im Aufwand des Aufzeichnens und der Präsentation schon sehr professionell.
    Ist das eingeschlafen, weil die Maßnahme keine Akzeptanz bei den Käufern der Spiele fand?

    Hmm - der NSV macht ?Home- and Handymade? Videos. Bei der Kürze der Erklärung ist das sogar erträglich. :/

    Gibt es sonst noch Verlage, die die Regelnerklärungen sehenswert anbieten?

    Liebe Grüße
    Nils

  • Gibt es sonst noch Verlage, die die Regelnerklärungen sehenswert anbieten?

    Fantasy Flight hatte eine Reihe an Videos für das Game of Thrones Brettspiel, die ich eigentlich ziemlich gut, aber noch nicht ganz optimal fand. Ob da noch mehr kam, weiß ich allerdings nicht.


    Wenn ich mich richtig erinnere, dann waren die Videos animiert mit Voice Over. Könnte auch eine Niesche sein, die eventuell exploriert werden möchte mit Tabletop Simulator und Co 😁😅.

  • ich sehe eigentlich die Verlage in der Pflicht, das Spiel zu erklären - sogar auf der audio-visuelle Art und Weise.

    Wünschenswert wäre es vielleicht. Aber warum "in der Pflicht"? Wer oder was sollte die Verlage dazu verpflichten? Der Markt? Die Kunden? Der Konkurrenzdruck? Das bezweifle ich.

    Da die Anleitung bzw. das Verständnis der Regeln oft als größte Hürde zu einem guten Spielerlebnis bei Brettspielen speziell bei Neulingen bzw. Wenig-Spielern gilt, halte ich es schon für sehr sinnvoll Erfahrene und Einsteigern als Verlag alternativ zur gedruckten Anleitung auch ein entsprechendes Video anzubieten, damit wir es vielleicht auch mal schaffen mehr Nicht-Spielern die Faszination unseres Hobbys abseits eines SdJ-Niveaus nahe zubringen. :/

  • Mir ist meine Zeit zu schade, mir Videos von Spielregeln anzuhören bzw. anzusehen; das meiste halte ich eher nur für amateurhafte, peinliche Selbstdarstellung ...

    Ich bin irgendwie mit Avalon Hill Spielregeln aufgewachsen und habe mit Walls of Text weniger Problem, als mit überzeichneten, bunten Comic-Anleitungen, wie sie heute oft üblich sind. Klare Informationshappen innerhalb eines Absatzes in sauberer, eindeutiger Sprache geschrieben und bei komplexeren Dingen ein guter Index; mehr brauche ich eigentlich nicht. :)

  • Wer oder was sollte die Verlage dazu verpflichten?

    Hmm - vielleicht die Verlage selbst?

    Aktuell ist es doch so, dass die Videoerklärung von den Verlagen systematisch billigst an Amateure outgesourct ist. Vergütung ein Rezi-Exemplar. Das hat sich irgendwie wie selbstverständlich eingebürgert - ist aber eben in entsprechender Qualität.
    Manchmal klappt das ja auch sehr erfolgreich. Siehe Feuerland mit dem Flügelschlag-Video von Better Boardgames. (Aber ich bin mir noch gar nicht mal sicher, dass Chris ein Rezi-Exemplar erhalten hat.)

    In der Kickstarter-Branche sieht das schon wieder anders aus. Hier wird schon viel Geld für die Präsentation in die Hand genommen. Die wissen auch einen Aufwand für die Regelerklärung zu schätzen. Es geht also.

  • halte ich es schon für sehr sinnvoll

    Ich schrieb ja auch: "Wünschenswert wäre es vielleicht".

    Ich habe mich nur an der Formulierung "In der Pflicht" aufgehängt.

    Ich denke, gerade weil dies im Crowdfundig-Bereich durchaus gut funktioniert und dort auch entsprechend mehr Umsatz generiert, ist dies auch für normale Verlagsspiele unter Umständen in der Zukunft, die Verbreitung seiner Titel zu steigern und somit gerade in unserer digitalen Welt mit dem ständigen Konsum entsprechender Medien, der nächste Schritt gezielt auch bisher unerschlossene Zielgruppen stärker miteinzubinden. "Pflicht" ist hier also in Bezug auf Notwendigkeit von Marketing und wirtschaftlichen Erfolg zu sehen ... :saint:

  • Gut, dann sind wir uns ja einig, dass niemand die Verlage in irgendeiner Weise verpflichtet, sondern sie dies in euren Augen aus eigenem Interesse tun sollten. Es handelt sich also um eine Meinungsäußerung eurerseits.

    Entschuldigt, dass ich da so drauf rum reite, aber die Formulierung "Ich sehe jemanden dazu in der Pflicht, etwas zu tun", klingt eben ganz anders als "ich finde, jemand sollte etwas tun, weil [hier 27 gute Gründe einsetzen]".

  • Ich schaue meist mal kurz in die Videos. Oft gibt es gute die einen ersten Überblick über das Material und den groben Spielablauf zeigen.

    Danach reicht mir dann meist das Studium der Regel ohne das Spiel dabei aufbauen zu müssen.

    Wenn ich weiss das ein Mitspieler die Regeln en Detail vorbereitet hat reicht auch mal ein gutes Video allein zur Vorbereitung.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Mein Verhalten hat sich in den letzten Jahren dahin gehend geändert, dass ich mehr und mehr Videos nutze. Dies betrifft vor allem Spiele, die ich online spielen möchte und dann nicht selbst besitze. Natürlich könnte ich mir das Regelheft downloaden und am Handy / Tablet lesen....finde ich anstrengender als ein Video zu schauen und durch ein Video lässt sich auch das Material besser erkennen.

    Guter Punkt - in dem Fall würde ich auch eher zum Video greifen als erste Quelle und die digitale Anleitung dann zur Vervollständigung. Denn so gerne und gut ich Regeln in Papierform lese, so ungern lese ich diese als digitale PDFs. Da wären Videos die primäre Wahl, sofern mir ein Mitspieler im digitalen Spiel mir die Regeln nicht persönlich erklären könnte.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Mir ist meine Zeit zu schade, mir Videos von Spielregeln anzuhören bzw. anzusehen; das meiste halte ich eher nur für amateurhafte, peinliche Selbstdarstellung ...

    Wenn du ein Video nutzt, dass dir ein Spiel effektiv schneller näher bringen kann als durch das eigene Lesen der Anleitung ist es dennoch Zeitverschwendung?

    Ich meine... du darfst das natürlich sehr gerne so sehen. Und persönlich denke ich auch, dass ein korrektes Vermitteln der Regeln nicht einfach ist. Aber ich sehe das eine Medium dem anderen dabei nicht im Vorteil. Tatsächlich sind Anleitungen oftmals auch sehr schlecht geschrieben und auch diese Spiele profitieren dadurch, dass sie ein anderer in einem Video deutlich vereinfacht aber natürlich korrekt vermittelt.

  • von den Verlagen systematisch billigst an Amateure outgesourct ist. Vergütung ein Rezi-Exemplar.

    Hmm - das Konzept scheint doch günstiger zu sein.
    Wenn 1% der Auflage zum Werbezweck als Rezi in der Szene verschossen wird, hat dieser Werbeaufwand ungefähr 500-1000€ Kosten. Für den Betrag gibt es selbst bei "Amateuren" kaum ein sehr gut gemachtes Video. Und! Dieses Video wird auch nicht die gleiche Reichweite haben, als wenn die Rezi-Exemplare in alle Winde verschossen werden.
    Der Aufwand wird sich also erst mit den späteren Auflagen lohnen - wenn es diese denn überhaupt gibt.

  • Gibt es sonst noch Verlage, die die Regelnerklärungen sehenswert anbieten?

    Fantasy Flight hatte eine Reihe an Videos für das Game of Thrones Brettspiel, die ich eigentlich ziemlich gut, aber noch nicht ganz optimal fand. Ob da noch mehr kam, weiß ich allerdings nicht.


    Wenn ich mich richtig erinnere, dann waren die Videos animiert mit Voice Over. Könnte auch eine Niesche sein, die eventuell exploriert werden möchte mit Tabletop Simulator und Co 😁😅.

    [Externes Medium: https://youtu.be/1dtvARFeCvw]


    Davon gibt es einige (Star Wars LCG, Got2nd LCG, AH LCG, X-Wing 2nd) und sie sind wirklich sehr gut. Auch wenn sie nicht die Regeln sondern nur den Ablauf erklären. Zum Lernen sind sie nicht geeignet.

  • Ich schaue Regelvideos eigentlich nur ausnahmsweise zum verfestigen der Regeln. Mir persönlich ist geschriebener Text mit Bildbeispielen lieber. Das prägt sich mir eher ein, besonders wenn ich parallel dazu das Spiel aufbaue.

    Aber jeder ist ein anderer Lerntyp und ich denke, hier können sich beide Varianten (gedruckte Form und Erklärvideos) auch wunderbar ergänzen.

  • Selbst ist der Mann mit der guten alten Spickzettektaktik.


    Regeln selber lesen, dabei dann Spickzettel schreiben, im Brettspieljargon Spielübersicht genannt. Gehört für mich als Ritual dazu. Regelvideos sind für mich keine Regelvideos sondern nebst Playthroughs Teil des Ausleseverfahren ob das Spiel einziehen darf.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Mir ist meine Zeit zu schade, mir Videos von Spielregeln anzuhören bzw. anzusehen; das meiste halte ich eher nur für amateurhafte, peinliche Selbstdarstellung ...

    Wenn du ein Video nutzt, dass dir ein Spiel effektiv schneller näher bringen kann als durch das eigene Lesen der Anleitung ist es dennoch Zeitverschwendung?

    Ich meine... du darfst das natürlich sehr gerne so sehen. Und persönlich denke ich auch, dass ein korrektes Vermitteln der Regeln nicht einfach ist. Aber ich sehe das eine Medium dem anderen dabei nicht im Vorteil. Tatsächlich sind Anleitungen oftmals auch sehr schlecht geschrieben und auch diese Spiele profitieren dadurch, dass sie ein anderer in einem Video deutlich vereinfacht aber natürlich korrekt vermittelt.

    Bei schlechten Regeln eventuell ja; allerdings hatte ich noch nie ein so dermaßen miese Regel, dass ich ein Video hinzuziehen musste.

    Bzgl. effektiv & schneller würde ich gerne Mucki von der vorigen Seite zitieren:

    Die nackten Zahlen - gesprochen kommen so um die 100 Wörter durch den Äther, beim Lesen schafft man ein Vielfaches.

    Deckt sich mit meiner Erfahrung :)

  • "...vielen fehlt die Zeit für ein intensives Regelstudium..."🤣😅


    Meine persönliche Meinung: es fehlt mit Sicherheit nicht die Zeit, sondern eher die Lust dazu, oder man hat halt ein miserables Zeitmanagement.☝😉

    Ganz ehrlich: wer sich ein, zwei oder auch drei Stunden an den Tisch setzt um zu spielen, der hat definitiv kein Zeitproblem.


    ...isso😉

    Einmal editiert, zuletzt von HUBI ()

  • Das halte ich für eine ziemlich überhebliche und unüberlegte Aussage.

    Wer kleine Kinder und einen Vollzeitjob hat, hat tatsächlich kaum Muse, in Ruhe über einen längeren Zeitraum Regeln zu studieren.

    Die zwei, drei Stunden zum Spielen sind da das höchste der Gefühle, und diese will man dann ganz gerne auch zum Spielen nutzen, nicht zum Regelstudium.

    Natürlich gibt es auch die Energiebündel die mit 5 Stunden Schlaf auskommen und sich zwischen 22 Uhr und Mitternacht gerne der e Regellektüre widmen, aber die sind doch eher die Ausnahme m.E.

  • Naja, teil meines Zeitmanagement ist es halt mehr das betreffende Spiel zu spielen und weniger Zeit fürs Regellernen des selbigen aufzubringen, somit geht es in erster Linie nicht um fehlende Zeit, sondern um die richtige Nutzung. ;)

  • Ich werfe mal als Theorie in den Raum, dass wir hier im Forum einfach sehr viele unterschiedliche Spiele spielen möchten und deswegen auch immer wieder Regeln lernen müssen. Jemand, der nur ca zwanzig Spiele besitzt, hat die irgendwann gelernt und spielt nur noch. ;)

    Deswegen liebe ich Kampagnenspiele, da boxt man sich einmal durch die üppigen Regeln durch und spielt dann aber auch das nächste Jahr daran. ^^

  • Die nackten Zahlen - gesprochen kommen so um die 100 Wörter durch den Äther, beim Lesen schafft man ein Vielfaches.

    Deckt sich mit meiner Erfahrung :)

    Lesen schafft nicht zwingend Wissen. Wenn man am Ende eine Anleitung mehrfach lesen muss, um letztendlich das Wissen zu festigen, hingegen aber ein einmaliges Ansehen eines Videos ausreichend ist, sehe ich keine Zeitersparnis. Desweiteren muss ich bei einem Video mein Spiel nicht aufbauen und spare dadurch ebenfalls Zeit.


    Wie du selber aber sagst... wenn das für dich so funktioniert ist das super. Da haben sicherlich einige eine sehr gute Auffassungsgabe.


    Beide Medien haben letztendlich ihre Daseinsberechtigung. Oftmals gehen sie auch Hand in Hand und funktionieren ergänzend zum jeweils anderen super.

  • Selbst ist der Mann mit der guten alten Spickzettektaktik.

    Ich glaube da kratzen wir jetzt an einer eigentlich anderen, aber (in meinen Augen) auch sehr wichtigen Thematik :). Grundsätzlich finde ich Videos und Podcasts immer "zeitraubender" als geschriebenen Text. Ich kann sehr gut und sehr effizient mehrere Seiten A4 Text überfliegen (in ein paar Minuten) und mit den eigenen Augen kann man auch - je nach Format der Paragraphen - ein analoges CTRL + F machen :D und wird recht flott fündig. Sind keine Marker (oder die falschen) im Video / Podcast gesetzt, hat man eigentlich verloren und muss mühsam durch das Medium "klicken" bis man die Stelle gefunden hat.


    Spickzettel oder Notizen hätte ich mir - bisher - noch keine gemacht während ich ein Spiel erlerne. Eventuell war es auch bisher einfach nicht nötig, da wir die wirklich harten Brocken (>4.5 auf BGG) eher sehr selten bis gar nicht spielen.


    Off-Topic:

    Was wir aber schon immer wieder machen:


    Post-It (kein A4 Zettel oder 20 Post-Its... nur ein einzelner kleiner Post-It) mit:
    i) Startaufstellung / Ressourcen pro Spieler,
    ii) End of Game Regel (Aktuelle Runde fertig spielen + 1 weitere Runde, etc.) und
    iii) "Typische Fragen" (z.B. bei Deus, nach dem ausspielen einer Karte werden die Effekte von "alt zu neu" abgehandelt)

    in die Box werfen.

    Das kann auch mal eine kleine "Zugzusammenfassung" beinhalten, sofern sowas nicht vorhanden ist und wir es als "notwendig/Erleichterung" empfinden :). Wir haben auch seit 3 Jahren immer eine 10x10 Challenge laufen und spielen ~250 unterschiedliche Spiele pro Jahr. Selbst für unsere 10x10 Spiele, wo man ja nach ca. 3 - 4 Partien - eigentlich - das Spiel beherrschen sollte, haben sich diese Post-Its als super hilfreich erwiesen :D.

    Alle weiteren Details würden wir aber im Regelheft suchen/nachlesen und nicht extra nochmal Zusammenfassen.

  • Die zwei bis drei Stunden am Tisch zu spielen ist ja auch das eigentliche Ziel. Das Regelstudium wird diese Art von Freizeit wohl kaum gleichwertig ersetzen oder triffst du dich alternativ gerne mit deinen Freunden zum Regeln lesen, auch wenn ihr deswegen das Spiel nicht mehr schafft? Ob man pro Woche 2-3 Stunden Zeit zum Spielen hat oder 20 Stunden, von denen man 10 beim Spieleabend ist und in den 10 weiteren genug Zeit zum Regeln aneignen übrig hat, macht einen gewaltigen Unterschied.

  • Ich stelle mal eine ganz andere These in den Raum:

    Der Zeitaufwand dafür herauszufinden, an welcher Stelle ich für ein bestimmtes Spiel eine wirklich gute Video-Regelerklärung im Netz finde, die zu 100% fehlerfrei ist, ist genauso groß wie der Zeitaufwand, die Anleitung zu lesen und zu erfassen. ;)

  • Spickzettel oder Notizen hätte ich mir - bisher - noch keine gemacht während ich ein Spiel erlerne. Eventuell war es auch bisher einfach nicht nötig

    Ich mach das für jedes Spiel, dessen Regeln ich lerne. Auch bei nem Gewicht von 2,0. Ich lerne durch das Niederschreiben/Wiedergeben viel besser.


    Gruß Dee

  • Ich stelle mal eine ganz andere These in den Raum:

    Der Zeitaufwand dafür herauszufinden, an welcher Stelle ich für ein bestimmtes Spiel eine wirklich gute Video-Regelerklärung im Netz finde, die zu 100% fehlerfrei ist, ist genauso groß wie der Zeitaufwand, die Anleitung zu lesen und zu erfassen. ;)

    Ich behaupte diese Videos kristallisieren sich relativ schnell und einfach heraus. Die nächste Frage ist, wie man darauf kommt, dass sich Videos nicht dynamisch entwickeln. Ein Video, in dem ein Fehler gemacht wird, wird oftmals korrigiert. Leute schreiben in Kommentaren und die seriösen Seiten betten die Korrekturen als Untertitel in ihre Videos ein. Das gesprochene Wort ist entsprechend nicht zementiert. Oder anders ausgedrückt... Suche für ein Spiel ein Video auf YT. Stammt es von einer der hier oftmals genannten Kanäle? Dann hast du eine gute Basis. Den Rest erledigt die Gemeinschaft.