Hunter und Cron führt Bezahlmodell ein

  • In der Werbung geht es ja primär um das Sichtbarmachen einer Ware für die Käufer.

    Genau das tun Influencer, deswegen ist es auch alles Werbung.

    Dann gibt's eben noch welche, die etwas dafür bekommen......

    HuC kopieren ja den DT und möchten von diesem Geschäft leben, das ist nun klar Kommerz.


    Wie man das findet, kann nun jeder selbst entscheiden.

    Btw: wann kommt eigentlich die erste HuC CruiseCon auf dem Rhein😆

  • Hier gibt es eine schöne Übersicht, was als Werbung zu kennzeichnen ist und was nicht: Leitfaden_Medienanstalten_Werbekennzeichnung_Social_Media.pdf

    Wenn man sich den Leitfaden und das Urteil durchliest, dann kann eine positive Darstellung alleine schon als Werbung ausgelgt werden.

    Jein. Im Leitfaden wird ist das schon genau und eng definiert:

    Und im Urteil wird ja dezidiert auf den Begriff des Influencers verwiesen und sie Selbstbezeichnung als solcher als Indiz gesehen.

    Das liegt bei den wenigsten Brettspiel-Youtubern vor, uns sich selbst als Influencer bezeichnet zum Glück auch kaum jemand (denke und hoffe ich).

  • Korbi Ja, die teils sehr positive Darstellung bzw. Wahrnehmung rührt unter anderem aus Zeitgründen her. Auch wird oft aufgeführt, das man keine Lust hat sich mit etwas zu beschäftigen, dass einem nicht gefällt, weil es dann in (noch mehr?) Arbeit ausartet. Und zudem sucht man sich ja das aus, was einen interessiert und wenn zumindest ein Grundinteresse da ist, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es kein Verriss wird. Hat negative und positive Aspekte, ist aber eine ganz andere Diskussion, die hier nicht reinpasst.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Ich sehe eher das Problem, dass wenn am Ende überall Werbung steht, es keiner mehr unterscheiden kann und es seinen Zweck nicht mehr erfüllt. Für mich ist das ein absolutes Fehlurteil.

    Da stimme ich dir absolut zu. Die Konsequenz ist ganz klar: Markiere ALLEs als Werbung, dann bist du rechtlich auf der sicheren Seite. Das kann nicht Sinn einer Markierung sein, weil nun eben wieder nicht unterscheidbar ist, was auf einer Kooperation basiert und was nicht. Somit verschwindet die Kennzeichnung "Werbung" aus der Wahrnehmung der Konsumenten.

  • Bei H&C ist halt die juristische Frage wie gut man die GmbH von den Rezessionen trenne kann.

    L'Art Noir
    Game Design, Translation and Media Studio

  • Hunter und Cron haben leider keine getrennte Abteilung für Werbung, ansonsten könnten sie es so machen wie Zeitschriften etc. und nach außen hin den Schein wahren, dass sie als Redaktion ja vollkommen unabhängig wären zur Werbeabteilung.

  • wirso willst du das tun? Due Rezensionen sind Produkte der gmbh.

  • Warum sollten Sie das denn machen?

    Dadurch dass es nicht als Werbung gekennzeichnet ist, müssen wir davon ausgehen, dass keine Bezahlung stattfindet.

    Die Finanzierung der Mitarbeiter (Praktika), eigenes Gehalt und sonstigen Kosten läuft über YouTube Werbung ( grundsätzlich unabhängig) und den Patreons. Der auf die gesamte Laufzeit betrachtete Gewinn durch die vertriebenen Spiele schätze ich als zweitrangig ein. Eine tendenziell bessere Bezahlung durch die Konsumenten, ob direkt oder indirekt (Werbung konsumieren), kann man sich doch nicht wünschen.

    Eine Regionalzeitung im Vergleich bekommt nicht die Anzeigen durch eine dritte (tendenziell unabhängige) Stelle festgelegt, sondern muss mit dieser Krücke leben.

  • Dadurch sind es die gleichen Personen, die Inhalte produzieren und mit Werbepartnern verhandeln. Zumindest kann ich nichts gegenteiliges auf der Webseite finden. Deswegen meine ich ja, dass sie nicht wie Zeitschriften und andere Medien nach außen hin den Schein wahren könnten, dass die beiden Abteilungen "Redaktion" und "Werbung" unabhängig wären.

  • Sobald man sich öffentlich mit Irgendwas beschäftigt, erzeugt das Publicity. Das Produkt wird automatisch mit beworben.

    Es deswegen als Werbung zu kennzeichnen ist aber trotzdem Quatsch.

    Ich hab jetzt die Urteilsbegründung nicht gelesen, aber ich kann mir vorstellen, dass das Gericht die Influencer dazu bringen möchte, ihr Zeug ordentlich und transparent zu kennzeichnen. (So lange ihr es nicht transparent macht, ist es im Zweifelsfall Werbung.)


    Ich denke das H&C da ganz gut mit umgehen. Sie kennzeichnen manches, und versuchen hier eine gewisse Transparenz zu leisten. Man sollte das Thema aber auch nicht größer machen als es ist.

  • Wollte eigentlich länger schreiben, aber habe gerade keine Zeit dafür und koala-goalie hat das zum größten Teil schon gut gesagt.

    Eine kurze Sache aber:

    Hier werden zum Teil Brettspiel-Youtuber mit Influencern gleichgesetzt.

    Dabei wird aber übersehen, dass die Influencer, um die es in den Urteilen in der Regel geht, eine ganz andere Art sind, nämlich diejenigen, die, vor allem auf Instagram, über ihr Leben berichten, vor allem fotografisch, und dann wie zufällig die Marken die sie tragen verlinken.

    YouTuber wie H&C, die sich explizit mit Produkten beschäftigen und dafür von den Herstellern keine Gegenleistung erhalten abgesehen von Rezensionsexemplaren sind doch etwas ganz anderes!

    Deshalb finde ich es, ähnlich wie beim bezeichnen von Werbung, wenig konstruktiv, alles gleichzusetzen.

  • Ich hab jetzt die Urteilsbegründung nicht gelesen, aber ich kann mir vorstellen, dass das Gericht die Influencer dazu bringen möchte, ihr Zeug ordentlich und transparent zu kennzeichnen.

    Der Hauptgrund dafür dürfte sein, das diese Art Influencer anders vom Konsumenten wahrgenommen werden. Nämlich als die tolle Freundin oder der nette Typ von nebenan, der sein tolles Leben mit einem teilt. Die Grenze zwischen Produkt/Werbenden/Konsumenten verschwimmt dabei immer mehr und nicht jeder erkennt, dass es dabei nicht um das reine Gute, sondern teilweise um richtig Kohle, geht.

  • Kann man denn die Personen von der YouTube-Brettspielbesprechung wirklich trennen? Hunter und Cron bauen ihre YouTube-Präsenz ja auch bewusst um ihre Personen auf, werden namentlich mit ihren Künstlernamen bezeichnet und identifiziert und wenn die zu oft auf ihrem Kanal nicht auftauchen, werden die vermisst. Werden Hunter und Cron deshalb nicht ebenso als die "netten Typen von nebenan" wahrgenommen, die einen selbst mit ihrer Meinung zu Brettspielen beeinflussen und zum Kauf verleiten?

    Mit den typischen YouTube-Influencern möchte ich die trotzdem nicht gleichsetzen. Da sehe ich doch noch erhebliche Unterschiede. Bleibt die Frage, ob diese Unterschiede auch durch die Gesetzgebung gesehen werden, bzw. man dann im Einzelfall klarlegen müsste, warum man eben keine Werbung macht, obwohl man typische Merkmale eines Influencers (wenn auch nicht alle) zeigt?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene