Beiträge von ringo84 im Thema „Hunter und Cron führt Bezahlmodell ein“

    Ich bin überzeugt, dass (auch) bei Brettspiel-Youtube-Kanälen die Unterhaltung und nicht die Information bzw. Rezension an sich im Vordergrund stehen muss, um zu funktionieren. Also kann ich dem Youtuber gut zuhören, kommt er (oder sie) sympathisch rüber und ist er witzig. Bin ich also vom Video unterhalen. Dann interssiert mich wahrscheinlich auch die Meinung des Youtubers. Dann kann ich auch mit Leben, dass die Recherche und der Aufwand begrenzt sind.


    Erwarte ich aber, dass bei einer Rezension das Spiel ganz häufig und in verschiedensten Spielerzahlen "getestet" wurde, wird es entsprechend wenig Output geben. Ist es dann ein Spiel, was mich nicht so interessiert, schau ich mir das dann auch nicht mehr an. Wenn jetzt der Fokus auf die Information statt Präsentation gelegt wurde, umso mehr. Ich glaube, dass man dadurch schnell zu "nischig" wird und für irgendwie kommerziell betriebene Kanäle keine Reichweite hat. Zumindest im deutschsprachigen Raum (Reviews von Shut up and sit down und No pun included finde ich eigentlich ganz fundiert, wobei hier auch sehr viel Augenmerk auf Präsentation und Unterhaltung gelegt wird; keine Ahnung ob man das auch von einem deutschsprachigen Kanal mit von Haus aus limitierter Reichweite fordern kann).


    Dass fundierte Reviews nicht ganz so der Quotenbringer sind, meine ich auch daran zu erkennen, dass viele Youtuber recht häufig "gespielt" Videos machen. Da werden halt einfach die Eindrücke geschildert, die man zu Spielen hat. Also kein großer Aufwand. Zum einen werden gleich mehrere aktuelle Spiele thematisiert. Da wird für jeden was dabei sein. Zum anderen kann eigentlich keiner einem vorwerfen, dass man das Spiel zu wenig gespielt hätte. Ist ja nur ein Eindruck. Ich finde das eigentlich ganz nett, um sich mal etwas berieseln zu lassen.

    Den Geldvergleich habe ich getätigt, weil einige User durchscheinen haben lassen, dass H&C das ganze jetzt tun, damit sie "von ihren Videos leben" können. Ich lebe noch ... also sollte das derzeit schon möglich sein. Und das eben allein schon durch die derzeitigen Patreon Umsätze. Das zusammen mit Werbeeinnahmen, Verkäufen und sonstigen Jobs dürfte das sogar kein schlechtes Leben sein. Das ist allerdings nur eine Annahme von mir. Ich meinte übrigens nicht mein Gehalt pro Woche, sondern das pro Monat bei einem Arbeitspensum von 40 Stunden pro Woche (plus Überstunden). Und das mit Arbeit, die ich nich so geil finde, wie H&C ihren Job ;) Neidisch? Mit Sicherheit!

    Auf Patreon steht, dass H&C im Monat 2,351$ einnehmen. Also nach EUR Umrechnung, Patreon und Kreditkarten Gebühren bleibet vielleicht was in der Größenordnung von 1800€. Für zwei Personen. Im Monat. Da bricht bei mir noch nicht der Neid aus, sondern Mitleid. Wenn sich das durch Youtube und Werbeeinahmen verdreifacht, geht das Mitleid leicht zurück, aber sicher kein Neid. Selbst Versechsfachung wäre jetzt kein sonderlich hoher Verdienst.


    Das sind Umsätze für Selbständige! Die haben Unkosten für das Produzieren der Videos und allem drum und dran. In ihren Wohnungen müssen sie Platz für den Job "reservieren" (Büros mieten die sich wohl nicht). H&C müssen am Ende Steuern und Krankenversicherung zahlen. Wie hier ein Neid aufkommen kann ist mir völlig unbegreiflich. Die machen in einer bestimmten Nische etwas so erfolgreich wie kein anderer in Deutschland und dann dürfen sie dafür nicht mehr als irgendwas zwischen 1500 und 2000 netto verdienen? Dazu noch das Risiko, dass man mal schwer erkrankt und keinen Content liefern kann für ein paar Monate.


    Vielleicht kommen sie auch auf deutlich höhere Einnahmen. Keine Ahnung. Ich finde, das kann man Ihnen immer noch gönnen. Bezahlen oder konsumieren muss ja keiner ihren Content, aber das Rummaulen und die Missgunst die hier einige an den Tag legen, finde ich schon befremdlich.

    Ich bin wahrscheinlich auch zu alt für solche Konzepte. Ich sträube mich dagegen, für etwas imaterielles zu bezahlen.

    Ich mag auch kein Netflix, Spotify, Sky, Software per Download etc.

    Interessant. Was sind denn für dich die Unterschiede zu anderen Unterhaltungs-Dienstleistungen, wie ein Kino-, Theater- oder Konzertbesuch?