Professionen abzuwerten liegt mir völlig fern. Nur nimmt mich eben jemand, der seine Profession beherrscht, aber keinerlei Ausstrahlung hat, keinerlei Persönlichkeit die mich irgendwie anspricht, nicht mit, wie es heute so schön heißt.
Ich würde z.B. nicht sagen, dass irgendeiner meiner Chefs, weiblich wie männlich, unprofessionell gewesen wäre. Allerdings gabs halt die professionellen die ihr Wissen, Können und Anliegen lebendig, mitreissend darbrachten und die welche das nicht taten/wollten/konnten.
Für die einen mach ich dann auch mal ungeplante Überstunden, bearbeite irgendwas in letzter Minute noch, obwohl ich längst Feierabend habe und zu den anderen sag ich dann, tut mir leid, ich muß leider dringend weg.
Der Mensch besteht ja nicht nur aus seinem angelernten Können. Können muß auch mit Lebendigkeit erfülllt werden für mich, damits mich interessiert, damit ich mich aufgefordert fühle mich selber einzubringen.
Können ohne Lebendigkeit ist nur die halbe Medaille, da fehlt mir einfach was. Lebendigkeit ohne Können ist aber genauso uninteressant für mich. Jemanden der sich dauernd nur selber produziert aber nix drauf hat, den kann ich auch nicht ernstnehmen, so wie ich eben Professionelle die ein trockenes Brötchen sind auch nicht ernstnehmen kann. Zum Leben gehört für mich einfach beides.