(Kenner-) Spiel des Jahres 2021

  • Micro Macro wird gewinnen

    Könnte passiere, weil nun aktuell erklärt wurde, dass die moralisch fragwürdigen Fälle als solche markiert werden, und die Kinder damit nicht aus versehen konfrontiert werden.

    Ncht - dass die Kinder auf einmal blöde Fragen stellen. ;)

  • Die Aussage bezog sich auf kommende Auflagen des ersten Spiels.


    (ich gehe einfach mal davon aus, dass die bei weiteren MicroMacros einfach von vorneherein auf sowas kucken, also entweder maximale Reichweite oder so offensichtlich Erwachsenenedition, dass das keiner seinem Kind hinlegt)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Humbug

    ... einen habe ich noch, einen habe ich noch ... 8-))

    Wenn die Jury selbstbewusst und lauthals verkünden tät, dass sie die bereits erfolgreichen neuen Bestseller auf die Empfehlungsliste "verbannt", dann - ja dann würde diese Liste vielleicht noch interessanter und eines Blickes würdiger werden; tät vielleicht aus dem Schatten des einen einzigen großen Spiels treten; würd' die hypnotische Fokussierung auf die EINE Auszeichnung möglicherweise brechen. ;)

    Spielen kann so vielfältig sein.

    Aber mal was anderes - lauthals - Hat die Jury heuer Halsweh?

    Ich war ganz überrascht, dass heute Morgen mein quasselsparsamer Radiosender die Auszeichnung verkündete. Das war bisher die einzige Reaktion meines medialen Umfelds. Sylvia gefragt, wurde das bestätigt. Sie hat ebenfalls in ihren Nachrichten keine PR der Jury registriert. Normal ist die Meldung in der Tagespresse und den Fernsehnachrichten immer gleich aufgeploppt.

    Wie ist es euch ergangen? Ist die Meldung von außerhalb eurer Blase zu euch gedrungen?
    Hat die Jury heute ein Problem durchzudringen?

    Liebe Grüße
    Nils

  • Spiel des Jahres 2021: Diese Brettspiele sind nominiert | STERN.de

    Diese Gesellschaftsspiele könnten zum Spiel des Jahres 2021 werden


    Mehr find ich auf die Schnelle nicht.

    Da der Wortlaut recht ähnlich ist, schließe ich eine Pressemitteilung seitens der Jury nicht aus.


    Ich weiß aber auch nicht, ob es die Nominierung in den letzten Jahren großräumig in die Presse geschafft hat, oder nur das Endergebnis.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Hmm - ja - danke - die Suche bemüht, wird Ergebnisse liefern.

    Ich meinte, ob ihr im wirklichen Leben einfach über eine Meldung gestolpert seid. So wie es die Zielgruppe eigentlich sollte, die solche Meldungen nicht suchen würden. :/

  • Ich weiß aber auch nicht, ob es die Nominierung in den letzten Jahren großräumig in die Presse geschafft hat,

    Meine Dorfpresse (Merkur) hatte eigentlich immer einen umfangreichen Artikel an prominenter Stelle und die Tagesschau war es doch meisten einen "Journal"-Beitrag wert. Ich habe die letzten Jahre die PR die Jury immer als sehr erfolgreich empfunden.

  • Tagesschau war definitiv immer erst bei der Preisverleihung.

    Ansonsten bin ich bei mehreren Regionalzeitungen online über gleichlautende Berichte gestolpert - wird eine dpa-Meldung sein. Also alles wie immer.

    "There are only three forms of high art: the symphony, the illustrated children's book, and the board game."

    D. Oswald Heist

  • Also außerhalb der Blase wird aus meiner Sicht ausschließlich die tatsächliche Preisverleihung wahrgenommen. Zumindest werde ich danach aus dem Freundes- und Bekanntenkreis regelmäßig auf die Spiele angesprochen und ob ich die kenne. Ein Schattendasein scheint leider die Empfehlungsliste noch zu führen. Da weise ich immer mit darauf hin.

  • widow_s_cruse deine Argumentation empfinde ich als nicht ganz schlüssig:

    1. die Jury hätte in eine detaillierten Pressemitteilung exakt darlegen können, warum sie zu erfolgreiche Spiele vom Preis ausgeschlossen hat
    2. die Wahl der Nominierten findet in der Presse kaum statt

    Machen wir uns nichts vor, die meisten Leute sehen das Logo auf der Schachtel und kaufen deswegen das Spiel. Es ist schon schwer genug zwischen Nominiert für ... und dem eigentlichen Preis zu unterscheiden. Eine detaillierte Begründung lesen die wenigsten.


    Ich möchte, dass sich die Jury auch Spiele von kleinen Verlagen anschaut (was sie auch tut, wie man u.a an #FantastischeReiche sieht) und dann eine allumfassende Entscheidung trifft. Es freut mich, wenn sich dann unbekannte Perlen durchsetzen.


    Was ich habe nicht möchte: ein Loser Spiel des Jahres, was der Preis mit deinen vorgeschlagenen Kriterien m.E. zwangsläufig wäre. Wäre halt ein bisschen so, als wenn jetzt Eintracht Frankfurt zum deutschen Meister erklären würde, weil Bayern München, RB Leibzig, Borussia Dortmund und VfL Wolfsburg zu erfolgreich gespielt haben. So ein Titel wäre einfach weniger wert.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Dann macht das mit dem Grillanzünder aber doch gar keinen Sinn =O

    ...und damit ist die Aussage zur Verwendung des Spiels dann wohl auch endgültig hinfällig ;)

    Nein, die Kritik ist einfach NOCH vernichtender, weil trotz Gasgrill das Spiel trotzdem als Grillanzünder benutzt würde XD

    Ich würde zu dem Diskussionstreffen übrigens für die klare Kante dann einen Grill (von mir aus sogar einen Elektrogrill für die Extra-Portion Diss) beisteuern ;)

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

    Einmal editiert, zuletzt von Neva Kee ()

  • Hm - es gibt keinen Grund einen Konsens zu finden. Zwei Meinungen sind doch auch gut. Sogar mehr... ;)

    Die Jury hat doch viele Gründe, Spiele nicht zu berücksichtigen. Zu alt, nicht lokalisiert, Regelwerkschwächen, nicht genug im Vertrieb organisiert, zu versaut ;)
    Warum soll "zu erfolgreich" KEIN Ausschlusskriterium sein können? Wäre halt nur neu und noch irgendwie zu regeln. Es wäre noch nicht mal zu ignorieren, sondern einfach nur in der Empfehlungsliste abzufeiern.

    Man muss halt auch mal gönnen können. :)

    ein Loser Spiel des Jahres,

    Für #MicroMacro würde eben verkündet, dass sie Welt weit bereits innerhalb eines halben Jahres ein halbe Mio. Exemplare veräußert haben. Das kann ich schwerlich mit einem Loser SdJ zusammenbringen. Der Kritikerverein will doch eigentlich fördern und nicht "belohnen". Welches Gewissen soll sich denn regen, wenn man bei dem Spiel sagt: " #MicroMacro , Sie sind draußen!" ^^

    Ich freue mich ja auch für den Erfolg des Titels. Bei meiner Empfehlung in der Dorfpresse habe ich auch noch drunter geschrieben: heißer Kandidat SdJ. So erfolgreich wie der Titel aber jetzt ist, habe ich meine Meinung diesbezüglich geändert. Ich würde mir halt einen weiteren erfolgreichen Titel wünschen - egal welcher. 8o

  • Ich würde mir halt einen weiteren erfolgreichen Titel wünschen - egal welcher.

    Meinst Du das bringt wirklich etwas in Bezug auf die Verbreitung von Brettspielen? Also kauft sich ein Wenigspieler, der gerade viel Spaß mit MicroMacro hat jetzt unbedingt das SdJ zusätzlich? Und wenn ich auf so manche Nominierungslisten der letzten jahre schaue und schon erfolgreiche Spiele vor der Verleihung als nicht preiswürdig von der Liste herunternehme, was bleibt dann oft übrig? Wäre da nicht oftmals die Zielgruppe nicht erreicht? Auch die Preisträger verkaufen sich ja durchaus unterschiedlich gut. Oder vergleichen wir das mit dem Oscar und dort würden auch erfolgreiche Filme aus der Wertung genommen werden, meinst Du der Oscar würde dann noch überleben?

    Ich kann deinen Gedanken verstehen, glaube aber damit würde mehr eingerissen werden als aufgebaut wird und insgesamt wäre es für den Verein und das Kulturgut Spiel eher negativ, wenn man so agieren würde.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Oder vergleichen wir das mit dem Oscar und dort würden auch erfolgreiche Filme aus der Wertung genommen werden, meinst Du der Oscar würde dann noch überleben?

    Ganz ehrlich?
    Ich habe es oben schon erwähnt, die Dominanz dieser Auszeichnung geht mir persönlich tatsächlich ein Stück zu weit. Es gibt nur das EINE Spiel - danach kommt lange, lange nichts. Tatsächlich ist #MicroMacro eine solche Ausnahme.
    Wenn aus dieser Fokussierung etwas Luft gelassen würde, hätte der Rest mehr zum Atmen. 8-))

  • widow_s_cruse

    Filterblasenargumentation...


    Also ich lege meine Hand ins Feuer, dass keiner meiner nähesten 50 Personen in Arbeit, Familie und Freunde das Spiel kennen wird.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Tatsächlich ist #MicroMacro eine solche Ausnahme.

    Und dann bleibt ja noch die ganz große Frage, ob MicroMacro wirklich SdJ wird. Bis jetzt ist es nur nominiert. Und die beiden anderen Spiele sind bei weitem nicht mit entsprechenden Verkaufszahlen gesegnet. Persönlich sehe ich auch einen anderen Gewinner, aber das wird die Zukunft zeigen. Wäre dein Kritikpunkt denn der gleiche, wenn Robin Hodd gewinnt, mit aktuell 10k (?) verkauften Exemplaren? Ist das unerfolgreich genug?

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Filterblasenargumentation...

    Korrekt - nur habe ich auf der Straße gestanden und die Passanten mit den Nominierten konfrontiert; sie angehalten, das Spiel auszuprobieren und zu bewerten. Aber ich bezweifle, dass wir eine gemeinsame Blase teilen. ;)

    keiner meiner nähesten 50 Personen in Arbeit, Familie und Freunde das Spiel kennen wird.

    auch korrekt, die werden dieses Spiel auch nicht vermissen, sondern einfach einen anderen angebotenen Titel wahrnehmen. Das Volk ist nicht wählerisch. 8-))

  • Wäre dein Kritikpunkt denn der gleiche,

    Ich will das überhaupt nicht festlegen. Wäre der Job der Jury. Die müssen nach ihren Möglichkeiten schauen.
    - noch geht es mir speziell um alternative Titel.
    Ich sehe halt eine Diskrepanz zwischen fördern und belohnen. Das störte mich schon bei Codenames und stößt mir es aktuell gerade wieder auf. :|

    #MicroMacro ist fast der perfekte Titel für die Jury. Diese Aufgabe wird es aber genauso gut auch ohne Auszeichnung erfüllen. Ein zusätzlicher Titel mit Auszeichnung würde die Zielsetzung und sein Ergebnis noch besser erfüllen.

  • Der Kritikerpreis will doch eigentlich fördern und nicht "belohnen".

    Der Preis sollte weder Verlage fördern noch belohnen. Er soll den Konsumenten die bestmögliche Empfehlung geben, also die Spiele für sie besten Spiele des Jahrgangs, die sie zu begeisterten Spielern werden lässt. Klar, dass die ausgezeichneten Verlage dadurch extrem profitieren, aber dies soll und darf doch nicht der eigentliche Zweck dieses Preises sein.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Egal wie gut Mikromakro ist, aber ein Spiel mit Mord, Selbstmord und Prostitution zum SdJ zu nominieren (ähnlich wie da "ab 8" draufzuschreiben) ist das lächerlichste, was mir in den letzten 20 Jahren untergekommen ist.

    Vielleicht bin ich zu prüde, aber ich möchte das nicht mit meinem Sohn spielen wollen in dem Alter. Und das tolle Thema für unterm Weihnachtsbaum ist es auch nicht. Das ist thematisch was fürs Kennerspiel - oder einen Sonderpreis.

    Ich habe nichts gegen das Spiel, auch ich finde es clever und eine innovative Umsetzung von Hidden People Apps - aber sehr wohl aber gegen seine Einordnung und Nominierung.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Er soll den Konsumenten die bestmögliche Empfehlung geben,

    Und was ist, wenn ich dir sage, dass es dem Konsument ziemlich egal ist, welche Alternativen der Markt zu bieten hat. Dass der Konsument die Auszeichnung "nur" dazu nutzt, eine Kaufentscheidung zu treffen. Die Vorsortierung der Jury überlässt und "nur" die Erwartung hat, ein gut funktionierendes Spiel zu erhalten; bar jeder Begeisterung ist, welcher Titel oder auch nur "was" ausgezeichnet wurde. 8-))

  • Dass der Konsument die Auszeichnung "nur" dazu nutzt, eine Kaufentscheidung zu treffen. Die Vorsortierung der Jury überlässt und "nur" die Erwartung hat, ein gut funktionierendes Spiel zu erhalten; bar jeder Begeisterung ist, welcher Titel oder auch nur "was" ausgezeichnet wurde.

    Aber das ist doch ein Gegenargument für deine These. Dann ist dem Konsumenten nämlich auch egal, ob es ggfs. ein anderes Spiel gibt, das erfolgreich ist. Das kauft er nämlich nicht, sondern das mit dem Pöppel. So wie ich es oben schon geschrieben habe. Und der "Berater", der ein Spiel empfehlen kann, wo gibt es den? Bei Amazon? Karstadt? SmithToys? - Eher nicht, oder? Aber genau da werden einfach aus dem Bauch raus 90%+ aller Spiele verkauft und nicht im spezialisierten FLGS. Also bringt die "Umverteilung" des Preises gar nichts für die Verbreitung des Spiels als Kulturgut. Denn entweder ist das Spiel ebenso gut wie das erfolgreiche, dann ist es egal. Oder es ist sogar schlechter und dann ist es kontraproduktiv. Allein für die ganz wenigen Brettspielläden könnte (!) es besser sein. Die können aber das nicht ausgezeichnete Spiel genauso gut verkaufen, denn sie beraten ja auch genau aus diesem Grund.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • MicroMacro geht so weit aus der Definition "Spiel" für mich heraus, dass ich da den Markenkern "Spiel des Jahres" schon nicht mehr erfüllt sehe. Das ist für mich das Gegenstück zu einem Wimmelbildbuch, und es macht Spaß, aber am Ende sucht man einfach auf einem Plan Bildchen. Gesellschaftsspiel ist es irgendwie auch nicht, weil jeder für sich sucht und es mit mehr als 2 Spielern völlig unspielbar wird. Also von mir aus Sonderpreis, aber als SdJ will ich schon noch ein echtes Spiel, das man an Weihnachten den Kindern schenken kann, die eigentlich lieber Geld für Minecraft und Roblox wollen.

    Wenn das kein lupenreiner Brettspielverlag veröffentlicht hätte, wäre es dann überhaupt zum SdJ nominiert worden? Für mich ist das auch zu weit weg.

  • Die Empfehlungsliste finde ich diesmal absolut nachvollziehbar. Bei mir hätte es aber definitiv Aeons End in die Nominierungsliste geschafft. Ohne mich jetzt an der Diskussion darüber zu beteiligen, ob es "neu" genug ist - bei uns gefällt es jedenfalls allen sehr gut und war eines der Spiele, die am häufigsten auf dem Tisch waren letztes Jahr.


    Mein Favorit aus den Nominierungen wäre jetzt Paleo. Ich hoffe es wird kein Problem sein, neben dem Spiel des Jahres auch das Kennerspiel an ein Koop-Spiel zu vergeben.

  • Für mich ist das auch zu weit weg.

    Deswegen finde ich die Diskussion (an der ich mich natürlich unkonsequenterweise beteilige) auch eigentlich müßig. Denn ich bin sehr gespannt, ob es wirklich SdJ wird oder nicht vielmehr Robin Hood. Und dann wäre die Frage über den vorherigen Erfolg hinfällig, denn das hat sich eben bei weitem noch nicht sechsstellig verkauft.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Vielleicht ist bei Aeons End das Thema auch einfach zu nerdig...“Hassgeburt“ lässt ja sogar mich etwas zusammenzucken - Das kommt im wortmässigen Impact zumindest bei mir gefühlt einem Huxxxnsohn oder Bastard gleich...


    Ich wüsste nicht, wann schon mal ein Spiel mit nerdig-martialischem Thema gewonnen hätte... Und nein - es ist nicht das gleiche wie der Tod bei Village 😃

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Viele Fragen lösen sich, wenn man auf der entsprechenden Seite den "Sinn und Zweck" durchliest.


    Sinn und Zweck


    Jein.


    "Oft wird in der Spieleszene die irrige Auffassung vertreten, der Zweck des Vereins sei die Wahl des Spiel des Jahres."

    Diese Auffassung ist halt völlig naheliegend., wenn der Verein "Spiel des Jahres e.V." heißt, wenn seine Außenwirkung zu 99% aus der Vergabe der Preise besteht, wenn er mit ebenjenem Siegel alle seine Mittel einnimmt, und wenn der Preis die einzige wirklich wirksame Waffe auf seiner Queste ist.


    "Die Auszeichnung ist aber nur Mittel zum Zweck: Mit ihr will der Verein Impulse für die Entwicklung wertvoller, entsprechend gestalteter neuer Spiele geben. Auf diese Weise sollen Akzente gesetzt und die Verbreitung von Gesellschafts- und Brettspielen gefördert werden."


    Das ist schön und gut, aber ich bin fest überzeugt, dass die riesige Mehrheit der Menschen, die den Pöppel wiedererkennen und/oder als Kaufentscheidungsorientierung nutzen, das trotzdem simpel als "das beste Spiel des Jahrgangs" verstehen.

    Ich glaube auch, dass sich die Jury in ihren Entscheidungen davon nicht 100%ig frei machen kann (oder will?). Da kommt nicht zwingend das "geeignetste" Spiel raus, sonst wäre es zum Beispiel völlig egal, ob das prämierte Spiel "innovativ" ist. Und das ist es gefühlt nicht.


    Und es ist schlicht unvermeidlich, dass der Preis auch und gerade bei denen für Aufmerksamkeit sorgt, die gar nicht angesprochen sind: den Vielspielern. Es ist für mich kein Stück unverständlich, dass alle Jahre wieder von allen Seiten "Warum wurde dieses Spiel (nicht) nominiert?" auf die Jury einprasselt, wenn der subjektive Eindruck, was ein gutes oder preiswürdiges Spiel ist, von dem der Jury abweicht.

    Zuguterletzt ist der Preis halt einfach bares Geld wert. Das sorgt auch nicht gerade dafür, dass es da überhaupt nichts zu Diskutieren gibt. ;)

  • Aber das ist doch ein Gegenargument für deine These.

    Hehe - würd' ich nur zu gern sehen, dass Omma Schaluppke den FLGS betritt, den geekien Verkäufer anraunzt: "Hey - schieb' mal ein CrimeCity über die Theke!"

    Nee - Omma kauft im Herbst das SdJ im Müller zu einem Kallerpreis - der jedem Fachhändler die Zornesröte ins Gesicht treibt.

    Bei Amazon? Karstadt? SmithToys?

    Ich schrieb schon weiter oben, dass man das Marketing der Bestseller getrost den Händlern überlassen kann. Dafür brauchen die keine Verkaufsförderung durch die Jury. MicroMarco hat es doch jetzt schon ohne Auszeichnung geschafft. Bei den Online-Händlern wird man vermutlich schon jetzt diesen Titel in den Vorschlaglisten top gerankt sehen und dir zum Kauf aufgedrängt werden. Jeder Fachhändler wird der Jury danken, ein MicroMarco nicht mit der Auszeichnung auch noch preislich zu versauen. Das geht nun bereits zu einem anständigen Preis leicht über die Theke.

  • Jeder Fachhändler wird der Jury danken, ein MicroMarco nicht mit der Auszeichnung auch noch preislich zu versauen. Das geht nun bereits zu einem anständigen Preis leicht über die Theke.

    Das gilt in diesem Jahr aber für Robin Hood genauso und in vielen Jahrgängen gibt es mehr als ein gutes und/oder erfolgreiches Spiel. Und ich verstehe immer noch nicht deinen Punkt, warum ein künstlich gehyptes Spiel (das wäre eine Preisvergabe mit dem Ausschluss von erfolgreichen Spielen nämlich) förderlich für das Kulturgut Spiel wäre. Die Oma kauft ja weiterhin genau ein Spiel. Und die Frage ist, wie viele Gelegenheitsspieler mehr als ein Spiel pro Jahr kaufen, unabhängig ob es SdJ ist oder "nur" erfolgreich ohne Auszeichnung. Die Mehrzahl wird dann entweder/oder kaufen.

    Die Diversität wird nur gefördert, wenn jemand tiefer einsteigt oder er eine Empfehlung zusätzlich zum SdJ bekommt. Und da ist egal welches Spiel ausgezeichnet wird. Denn unabhängig von der SdJ-Vergabe bin ich trotzdem skeptisch, ob MicroMacro als Gesellschaftsspiel wirklich weiterempfohlen wird. Für mich rangiert es eher im Bereich Exit und auch da ist imo die Schnittmenge zum Gesellschaftsspieler deutlich kleiner, als beispielsweise bei Azul.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Vielleicht ist bei Aeons End das Thema auch einfach zu nerdig...“Hassgeburt“ lässt ja sogar mich etwas zusammenzucken - Das kommt im wortmässigen Impact zumindest bei mir gefühlt einem Huxxxnsohn oder Bastard gleich...


    Ich wüsste nicht, wann schon mal ein Spiel mit nerdig-martialischem Thema gewonnen hätte... Und nein - es ist nicht das gleiche wie der Tod bei Village 😃

    Das ist Absicht. Ich weigere mich dass Brettspiele (im Gegensatz zu Videospiel) NUR den Kuschelkurs zu fahren. Warum muss ich vor so etwas zurückschrecken? Warum dürfte ein Charakter in einem Brettspiel etwa nicht Bastard oder so sagen? Wie unrealistisch ist das?

    Ich habe das Gefühl die ganze Brettspielblase glorifiziert den Disney-Kuschelkurs.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Für mich rangiert es eher im Bereich Exit und auch da ist imo die Schnittmenge zum Gesellschaftsspieler deutlich kleiner, als beispielsweise bei Azul.

    Ohhh, sehr gutes Stichwort. Exit ist was das angeht eine echte Parallelwelt, man trifft immer wieder auf Menschen, die weit von sich weisen, seit ihrer Kindheit auch nur in die Nähe von Brettspielen gekommen zu sein, die aber alle Exit-Spiele im Drogeriemarkt mitgenommen und durchgespielt haben. Das wird wirklich als komplett anderes Medium wahrgenommen.

    Ohhh, sehr gutes Stichwort ;)....


    Exit wurde nicht nur im Drogeriemarkt oder bei Intertoys verkauft, sondern hat tatsächlich Neukunden und somit ein anderes Klientel in das Brettspiel-Fachgeschäft gebracht.

    Ich habe häufig beobachtet, dass diese Kunden dann neugierig wurden und gefragt haben, was es denn noch so Schönes in den vielen bunten, anderen Boxen gibt.

    Also im Nachhinein gesprochen, kann ich nur sagen, dass die Jury damals mit der Wahl zum Kennerspiel alles richtig gemacht hat. Denn das war ein richtiger Schub für das Kulturgut Spiel: eine neue Gruppe von Menschen wurde dadurch in die Richtung Brettspiele geschoben :).


    Das heißt zwar jetzt nicht, dass ich „Micro Macro“ als Spiel des Jahres präferieren würde. Die Nachteile, die Archibald Tuttle angeführt hat, sehe ich auch im Vordergrund. Gerade die schlechte Erkennbarkeit von Details für Sehschwache , die (sinnvoll umsetzbare) Spielbarkeit nur zu zweit, die nicht kindgerechte Thematik lässt mich hoffen, dass eher Robin Hood gewählt wird. Einen Zombie Titel zum Spiel des Jahres zu wählen fände ich weniger gelungen.


    Zombie Teenz Evolution ist aber auch der einzige Titel von den 6 nominierten, den ich noch nicht gespielt habe, kann mir über die spielerische Qualität also kein Urteil erlauben.


    Von den nominierten 3 Spielen für das Kennerspiel des Jahres würde ich mir Paleo wünschen, könnte aber auch mit „Die verlorenen Ruinen von Arnak“ leben. „Fantastische Reiche“ gefällt mir wohl als schnell gespielter Absacker, hat in meinen Augen aber zu wenig „Fleisch auf den Rippen“.


    Also ich bin mit der Nominierung erstmal sehr zufrieden :)....