(Kenner-) Spiel des Jahres 2021

  • Praktisch ist es ja gar nicht anders möglich. Soll die Jury auch noch alle englischen, französischen, koreanischen usw. Spiele im Jahr der Erstveröffentlichung testen? Sollte dann ein solches Spiel ausgezeichnet werden, das auf Deutsch gar nicht verfügbar ist, dann würde "Spiel des Jahres" einen veritablen Shitstorm auslösen.


    Letztlich hätten Spiele, die zunächst im Ausland erscheinen, also gar keine Chance mehr auf Auszeichnungen und es würde nur noch deutsche Gewinner geben. Das wäre dann das Gegenteil von Globalisierung.

    Einmal editiert, zuletzt von Julius ()

  • Fantastische Reiche... also im Kern ist es ein einfachster Draft-Mechanismus, wie bei Nidavellir. Und da hat Pegasus zumindest "Kenner" drauf geschrieben.

    Der Draft-Mechanismus ist generell für Wenigspieler schon eine große Herausforderung. Und bei Nidavellir kommen noch die vielen besonderen Charaktereigenschaften hinzu.

    Aber ich werd auch nie verstehen, warum ein Spiel, das 2017 raus gekommen ist (Fantasy Realms) überhaupt in die Liste SDJ kommen kann, nur weil es jetzt erst übersetzt wurde.

    Kann man machen, wirkt dann auf mich aber in Zeiten von Globalisierung, Kickstarter, sprachneutralen Spielen und guten Englischkenntissen vieler Spieler dann eher wie ein angestaubtes Kriterium. Warum man sich da nicht öffnet, ist ggf. eher das, was ich nicht verstehe.

    Plädierst du gerade allen Ernstes dafür, für ein deutsches "Spiel des Jahres" auch Spiele zu berücksichtigen, die es auf deutsch nicht gibt? Oder wie meinst du das?

    Ich glaube, du solltest mal wieder aus deiner Blase rausgucken und dich "erden" lassen. (Oder dich an einer solchen Diskussion nicht beteiligen, wenn du schon selbst schreibst, dass du gar nicht die Zielgruppe des Preises bist.)

  • Nochmal zur Einteilung Kennerspiel vs. SdJ: Fantastische Reiche funktioniert ohne sicheres Rechnen im Hunderterbereich nicht, daher ist die Altersfreigabe ab 10 in meinen Augen völlig korrekt. Aber Colt Express und Codenames waren auch ab 10, das scheint also kein wirkliches Ausschlusskriterium zu sein. Trotzdem sehe ich das Spiel für keine Kategorie würdig, dafür ist es zu schnell ausgespielt. Bei Switch & Signal fände ich die Frage, in welche Kategorie das gehört, dagegen viel spannender...

  • Kennerspiel des Jahres:

    Ich enthalte mich aus offensichtlichen Gründen, werde aber demnächst eine Ziege opfern und mit ihrem Blut beschmiert nackig ums Feuer tanzen, falls das irgendwie hilft.

    Wenn du die Ziege aber nur melkst, kannst du ihre Karte später wieder in den Stapel mischen und langfristig davon profitieren.... vielleicht tut es die Milch anstelle von Blut ja auch!


    Auch wenn ich Erstauflagen-Besitzer bin: Meine Stimme (wenn ich eine hätte) würde an Paleo gehen. Selten ein Spiel auf den Tisch gehabt, was so oft von der Familie gefordert wurde und in grundverschiedenen Gruppen so gut ankam.

  • Bei Switch & Signal fände ich die Frage, in welche Kategorie das gehört, dagegen viel spannender...

    Das habe ich mich oben auch gefragt. Denn die Präsentation ist so unglaublich familienspiel-like. Allerdings werden Einsteiger in diese Welt schnell an ihre Grenzen kommen, über die man erst mal rüber muss, ehe man dieses Hobby aufgrund der Erfahrung mit SuS weiter betreiben will.

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_08072022 ()

  • Sollte dann ein solches Spiel ausgezeichnet werden, das auf Deutsch gar nicht verfügbar ist, dann würde "Spiel des Jahres" einen veritablen Shitstorm auslösen.

    Wir können ja ein aktuelles Beispiel nehmen: Red Rising. Wenn das ausgezeichnet werden würde, wäre es nicht nur nicht auf deutsch zu bekommen, sondern quasi gar nicht. Was will ich als SdJ-Verein mit einem ausgezeichneten Spiel, das nirgends zu erwerben ist? Damit gibt es auch keine Erlöse durch die Plaketten-Lizenz und die Glaubwürdigkeit würde leiden. Unabhängig davon, ob das Spiel nicht auch trotzdem von der Masse gespielt werden könnte (was ich selbst trotz dem wenig vorhandenen Text verneinen würde).

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Auch wenn ich Erstauflagen-Besitzer bin: Meine Stimme (wenn ich eine hätte) würde an Paleo gehen. Selten ein Spiel auf den Tisch gehabt, was so oft von der Familie gefordert wurde und in grundverschiedenen Gruppen so gut ankam.

    Sehe ich ähnlich. Ich wäre auch für Paleo als Kennerspiel. Denke auch durchaus, dass es Chancen hat trotz der zugegebenermaßen etwas komplizierten Anleitung.

  • Aber beide kooperativ? Daran kann ich nicht glauben ...

    So wie 2013?

    Die Jury ist bekannt dafür Spieleverlage zu informieren wenn sie es für sinnvoll hält, die Spielregel oder Spielmaterial nochmal überarbeitet vor März in den Handel zu bringen. Genau so eine verbesserte Neuauflage hat es ja bei Paleo gegeben...

    Das kann ich bestätigen, allerdings verweise ich mal frech auf dieses Statement. Ist aber auch schon 3 Jahre alt, keine Ahnung ob es daher noch gilt.

    Kommentar des Jury-Vorsitzenden Tom Felber zum Spielejahrgang 2018

    Ansonsten werde ich beim Ziegen-Ritual von Peter mitmachen und drücke ihm fest die Daumen. Ich hoffe selber wenigstens eine Nominierung abzubekommen, aber wenn ich das hier so lese sind die Chancen sehr klein.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Ansonsten werde ich beim Ziegen-Ritual von Peter mitmachen und drücke ihm fest die Daumen. Ich hoffe selber wenigstens eine Nominierung abzubekommen, aber wenn ich das hier so lese sind die Chancen sehr klein.

    Wahrscheinlich genau einer der Gründe, warum Felber nicht mehr dabei ist... ;). Nein, Quatsch, aber wurde nicht genau so eine Anpassung letztes Jahr noch bei Pictures gemacht?


    Ansonsten sehe ich für Aeon's End auch nach dem fast einhelligen Kritikerlob vieler Mitglieder der Jury (auch wenn mich die wiederholte Aussage es sei egal ob die Karten gemischt würden oder nicht da stark irritiert, haben die nie eins der schweren Monster versucht?) eine Nominierung fürs Kennerspiel doch fast schon als gegeben an...

  • Ansonsten werde ich beim Ziegen-Ritual von Peter mitmachen und drücke ihm fest die Daumen. Ich hoffe selber wenigstens eine Nominierung abzubekommen, aber wenn ich das hier so lese sind die Chancen sehr klein.

    Ich werde Paleo und Robin Hood die Daumen drücken - ganz einfach, weil wir sehr viel Spaß damit hatten.


    Die Ziege schlachte ich aber für Aeons End! Wie viele Stunden wir jetzt schon im letzten halben Jahr damit verbracht haben? Ungezählt. Wobei wir mittlerweile ALLES bis auf die beiden Outcasts Erweiterungen gespielt haben.

    Und egal wem wir das Spiel gezeigt oder ausgeliehen haben, der Funke sprang sofort über und es gab regelrecht Streit darüber, wer unser deutsches Exemplar ausleihen darf, bis endlich die Neuauflage erscheint.

    Martin Wehnert

    Spieleverkäufer in der Kinderkiste in Marburg

    Spielerezensent

    Veranstalter von Brettspielveranstaltungen

  • Soll die Jury auch noch alle englischen, französischen, koreanischen usw. Spiele im Jahr der Erstveröffentlichung testen?

    Also wenn das dann ein Vollzeitjob wird und kein Ehrenamt mehr ist, können wir mal drüber reden.


    Nur damit ihr euch das räumlich vorstellen könnt: Der aktuelle Jahrgang sind 3 Ivar Regale voll, Höhe 2,20.


    LG Martina

  • Ansonsten sehe ich für Aeon's End auch nach dem fast einhelligen Kritikerlob vieler Mitglieder der Jury [...] eine Nominierung fürs Kennerspiel doch fast schon als gegeben an...

    Für mich persönlich liegen beide auch gleichauf, vielleicht noch einen Ticken eher zugunsten AE.


    Ich glaube aber, dass die Ausrichtung von SdJ, das Kulturgut Spiel zu befördern und das KdJ quasi als Schwellenspiel für diejenigen zu erachten, die die nächste Stufe erklimmen mögen, durch Paleo besser repräsentiert ist, zumal ich mir vorstellen kann, dass innerhalb der Zielgruppe (und das sind NICHT WIR) die Nahrungsbeschaffung vor tausenden von Jahren mit der Jagd auf Mammuts besser ankommt, als ein Kämpfchen gegen die Hassgeburt. Damit liegt Paleo auch im Bereich von Flügelschlag (selbst wenn PeterRustemeyer das nicht gern hören mag, was ich allerdings nicht weiß) als thematisch zugängliches Wohlfühlspiel.

    Aber verdient hätten es beide Spiele allemal. Die Spielanleitung (Paleo Erstauflage, die ich aber nicht kenne) als Tiebreaker festzulegen, wäre nach der hier ausgiebig diskutierten Arbeit von Ben2 fast schon ein Elfmeter für Frosted.

  • Das ist weniger, als ich dachte. Um mal einen Einblick zu bekommen - wie oft wird denn jedes Spiel gespielt? Gebt ihr auch Spielen ne zweite Chance, die beim ersten durchlauf "floppen"?

  • Plädierst du gerade allen Ernstes dafür, für ein deutsches "Spiel des Jahres" auch Spiele zu berücksichtigen, die es auf deutsch nicht gibt? Oder wie meinst du das?

    Ich glaube, du solltest mal wieder aus deiner Blase rausgucken und dich "erden" lassen. (Oder dich an einer solchen Diskussion nicht beteiligen, wenn du schon selbst schreibst, dass du gar nicht die Zielgruppe des Preises bist.)

    Wir alle hier leben in derselben Blase, lieber Thygra . Die Spieler, die Zielgruppe von SdJ und KdJ sind - im Sinne einer klaren Kaufempfehlung - laufen nicht in Brettspiel-Foren rum oder gucken sich YT-Videos an und hören Podcasts. Das machen Hobbyisten, die schon eh im Hobby stecken und sich in der Regel vor dem Kauf eines Spiels schon eine Meinung bilden, Rezensionen oder Kommentare lesen.


    Oder in welcher Blase meinst Du befinde ich mich, in der sich nicht auch alle andern hier befinden?

  • Das ist weniger, als ich dachte.

    Naja, wenn ich mir vorstelle, ich MÜSSTE in der Freizeit 3 Ivars durchspielen, egal ob 1, 2 oder 6 mal, und egal ob die tiefen oder die flachen Regalbretter gemeint sind, dann danke schön....

    Hut ab vor solchem Engagement.

  • Das ist weniger, als ich dachte.

    Die wenigsten Spiele kommen in einer Gloomhaven-Box daher. Es gibt ja auch durchaus Spiele, wie "Die Crew" oder "Machi Koro", die deutlich kleinere Schachteln haben. Aber selbst wenn man nur eine Kosmos-Quadratschachtel als Durchschnitt annimmt, passen in 3 Ivars vermutlich eine mittlere dreistellige Zahl an Spielen. Und es geht ja hier vemutlich nur um Spiele, bei denen die Verlage hoffen, eine Chance zu bekommen und entsprechend Rezensionsexemplare verschicken. Spiele, die ganz klar Expertenspiel oder komplexer sind, sind da wohl nicht mitgezählt.

    Um mal einen Einblick zu bekommen - wie oft wird denn jedes Spiel gespielt? Gebt ihr auch Spielen ne zweite Chance, die beim ersten durchlauf "floppen"?

    Ich habe da keine internen Einblicke, aber ich habe mal in irgendeinem Interview gelesen, dass die Jury sich durchaus austauscht. Da werden rechtzeitig vor den eigentlichen Tagungen auch mal Listen verschickt, welche Spiele man diskussionswürdig findet. Wenn dann ein Jury-Kollege ein Spiel listet, dass bei einem selbst total gefloppt ist, ist das evtl. ein Anlass sein Exemplar nochmal rauszuholen und sich darüber Gedanken zu machen, warum es so gefloppt ist (Regelfehler? falsche Gruppe?,...) und evtl. einfach nochmal auf den Tisch zu bringen.

  • Plädierst du gerade allen Ernstes dafür, für ein deutsches "Spiel des Jahres" auch Spiele zu berücksichtigen, die es auf deutsch nicht gibt? Oder wie meinst du das?

    Ich glaube, du solltest mal wieder aus deiner Blase rausgucken und dich "erden" lassen. (Oder dich an einer solchen Diskussion nicht beteiligen, wenn du schon selbst schreibst, dass du gar nicht die Zielgruppe des Preises bist.)

    Wir alle hier leben in derselben Blase, lieber Thygra . Die Spieler, die Zielgruppe von SdJ und KdJ sind - im Sinne einer klaren Kaufempfehlung - laufen nicht in Brettspiel-Foren rum oder gucken sich YT-Videos an und hören Podcasts. Das machen Hobbyisten, die schon eh im Hobby stecken und sich in der Regel vor dem Kauf eines Spiels schon eine Meinung bilden, Rezensionen oder Kommentare lesen.


    Oder in welcher Blase meinst Du befinde ich mich, in der sich nicht auch alle andern hier befinden?

    Thygra hat dir ja nicht vorgeworfen, dass du in einer Blase lebst - das tun wir alle - sondern, dass du offensichtlich keinen Bezug hast, was außerhalb deiner Blase vor sich geht. SdJ und KdJ haben ja ihre Zielgruppen, die primär nicht in unserer Blase unterwegs sind. Da dann Kriterien azusetzen, die in unserer Blase für viele normal sind, bringt nichts, wenn der Großteul der Zielgruppe das anders empfindet.

  • Ihr kennt alle den „Spiel des Jahres“-Podcast? Dort werden von den Jury-Mtgliedern regelmäßig Titel besprochen (zuletzt z.B. „Die Abenteuer des Robin Hood“ und davor „Die verlorenen Ruinen von Arnak“ und davor „Paleo“ und „MicroMacro: Crime City“). Hört dort einfach mal rein. Dann bekommt Ihr einen kleinen Einblick in die Meinungen. Aber natürlich nur eines Teils der Mitglieder.


    Gruß Dee

  • Dann bekommt Ihr einen kleinen Einblick in die Meinungen. Aber natürlich nur eines Teils der Mitglieder.

    Dazu gibt es auch auf mehreren Kanälen die Möglichkeit zu sehen, was so gespielt wird und wurde.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Oder in welcher Blase meinst Du befinde ich mich, in der sich nicht auch alle andern hier befinden?

    Man kann seine Blase auch verlassen, in dem man mal mit Menschen spielt, die nicht zur Blase gehören. Für mich als Redakteur ist das unerlässlich.

    Du scheinst dies jedoch nicht zu tun. Meine Empfehlung oben lautete deshalb, dies doch mal zu tun. Das öffnet so manches Auge und erweitert den eigenen Horizont ungemein.

  • Oder in welcher Blase meinst Du befinde ich mich, in der sich nicht auch alle andern hier befinden?

    Man kann seine Blase auch verlassen, in dem man mal mit Menschen spielt, die nicht zur Blase gehören. Für mich als Redakteur ist das unerlässlich.

    Du scheinst dies jedoch nicht zu tun. Meine Empfehlung oben lautete deshalb, dies doch mal zu tun. Das öffnet so manches Auge und erweitert den eigenen Horizont ungemein.

    Das war nicht die Antwort auf meine Frage, aber ich spiele durchaus mit unterschiedlichen Menschen - u.a. mit meiner 10-jährigen Tochter, die mit SICHERHEIT einen anderen Blick auf Spiele hat als ich. Sie ist derzeit sehr vernarrt in Mercado de Lisboa - es ist zwar die Skellig-Version, aber da es sprachneutral ist, wäre es auch egal, wenns die englische Variante wäre.


    Fluxx - wie ich weiter oben schon schrieb, befinden wir uns ja alle in der Blase der "intensiven Hobbyisten" - keiner von uns kauft seine Spiele auf gut Glück bei Kaufhof, sondern evaluiert vorher, ob ein Spiel wohl passen könnte. Das macht aber die SdJ-Kundschaft nicht. Und natürlich kann ich mich in diese Situation rein versetzen. Es hat halt keine Relevanz für mich - und, wie ich finde - auch nur SEHR begrenzt überhaupt auf "unsere" Expertenblase hier, da wir in der Regel solche Spiele ja eh nicht aufgrund des Siegels kaufen, sondern weil wir uns informiert haben.

  • Um mal einen Einblick zu bekommen - wie oft wird denn jedes Spiel gespielt? Gebt ihr auch Spielen ne zweite Chance, die beim ersten durchlauf "floppen"?

    Ich habe da keine internen Einblicke, aber ich habe mal in irgendeinem Interview gelesen, dass die Jury sich durchaus austauscht. Da werden rechtzeitig vor den eigentlichen Tagungen auch mal Listen verschickt, welche Spiele man diskussionswürdig findet. Wenn dann ein Jury-Kollege ein Spiel listet, dass bei einem selbst total gefloppt ist, ist das evtl. ein Anlass sein Exemplar nochmal rauszuholen und sich darüber Gedanken zu machen, warum es so gefloppt ist (Regelfehler? falsche Gruppe?,...) und evtl. einfach nochmal auf den Tisch zu bringen.

    Ich hab öfter schon mit jemandem aus der Jury gespielt. Manche Titel landen tatsächlich öfter auf dem Tisch, um diese besser kennenzulernen. Eher dann aus dem Kennerspielbereich.

    Leider kenne ich da aber auch nicht die Beweggründe, ob es interne Diskussionen gab oder persönliches Interesse etc.

  • Das war nicht die Antwort auf meine Frage, aber ich spiele durchaus mit unterschiedlichen Menschen - u.a. mit meiner 10-jährigen Tochter, die mit SICHERHEIT einen anderen Blick auf Spiele hat als ich.

    Zuerst mal warte ich immer noch auf die Antwort auf MEINE Frage von weiter oben. ;)

    Ich meine diese Frage hier: "Plädierst du gerade allen Ernstes dafür, für ein deutsches "Spiel des Jahres" auch Spiele zu berücksichtigen, die es auf deutsch nicht gibt? Oder wie meinst du das?"

    Dann zu deiner Tochter: Die ist doch Teil deiner Blase und mit Sicherheit kein Wenig-Spieler!?

    Und natürlich kann ich mich in diese Situation rein versetzen.

    Das kannst du ganz offenbar NICHT.

  • Dank des Hinweises von Dee hab ich mir den Podcast der Jurymitglieder angehört. Au weia, Yukon Airways kommt da ja mal richtig schlecht weg, aber irgendwie haben die Beteiligten bis auf den Mathematiker der Runde von Risikomanagement noch nie etwas gehört. Aber auch bei Paleo wird von einigen die Anleitung derart scharf kritisiert, dass man das fast als ausschlusskriterium sehen könnte. Wenn man nach dem Podcast geht (der ja immer nur 3 Jury-Mitglieder beinhaltet), sind Robin Hood und Arnak ganz klar die Favoriten. Dass ausgerechnet Arnak so gut da abschneidet, hat mich wirklich überrascht.

  • Woran machst Du das fest? Wieso ist Dein Blick auf die Dinge der Richtige und mein Blick der Falsche? Soll ich jetzt schreiben "Nein, DU kannst das nicht!!!11"? Was ist das für ne Diskussionskultur?


    Ich hab die Frage schon weiter oben beantwortet: Ich plädiere für internationale Preise. Wenn sich SdJ nur auf deutschsprachige Spiele reduzieren will, ist das doch ok - aber dann brauchts aus meiner Sicht einen internationalen Preis, der Spiele aus verschiedenen Sprachen mit einbezieht. Das wäre ja im Zweifel dann auch ein guter Grund für eine Lokalisierung.


    Mit meiner Tochter spiele ich ca 6 Partien im Monat - etwas mehr, wenn man jede Love-Letter-Partie mit einbezieht. Das höchste der Gefühle ist Mercado - oder Isle of Skye. Weder liest sie in online-Foren noch guckt sie YT-Videos. Nicht mal meine. Insofern hat sie schon einen EXTREM anderen Blick als ich. Spielt aber auch für ein generelles Empathievermögen, das Du mir ja offenbar aufgrund irgendeiner meiner getätigten Aussagen, die Dir nicht passen, absprichst, im Grunde überhaupt keine Rolle, wie viel sie spielt.

  • Ich hab die Frage schon weiter oben beantwortet: Ich plädiere für internationale Preise. Wenn sich SdJ nur auf deutschsprachige Spiele reduzieren will, ist das doch ok - aber dann brauchts aus meiner Sicht einen internationalen Preis, der Spiele aus verschiedenen Sprachen mit einbezieht. Das wäre ja im Zweifel dann auch ein guter Grund für eine Lokalisierung.

    Weiter oben hat sich das aber eher so angehört, als wenn Du dafür plädierst, das SdJ in einen Internationen Preis umzuwandeln. Du hast ja die Verwunderung darüber ausgedrückt, "dass man sich da nicht öffnet". Das wäre nunmal weit von der Zielgruppe vom SdJ entfernt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Matze ()

  • International bedeutet doch eigentlich nur, dass ein Spiel eben auch in Englisch verfügbar ist. Andere Sprachen hätten da doch so gut wie keine Chance.

  • Abgesehen davon gibt‘s doch genügend internationale Preise.


    Die halt in Deutschland zu Recht keinen Gelegenheitsspielekäufer interessieren und zu Recht nicht dazu führen, dass ein englischsprachiges prämiertes Spiel irgendwo im Kaufhaus steht.


    Dass deutschsprachige Verlage sich international prämierte Spiele anschauen, sie ggf eindeutschen und damit ggf SdJ-prämierungswürdig machen, wird wohl niemand bestreiten und war ja letztlich sogar Ausgangspunkt des Exkurses.


    Also eigentlich alles in bester Ordnung. 😂

  • Brettspiel Dude Deine Forderung weiter oben, das SDJ solle sich auch für Spiele öffnen, die nicht auf Deutsch erhältlich sind, beweist aus meiner Sicht, dass du den Sinn des Preises überhaupt nicht verstanden hast. Denn eine solche Öffnung würde überhaupt keinen Sinn ergeben. Dazu ist auch inzwischen alles gesagt, denke ich.

  • Das ist weniger, als ich dachte. Um mal einen Einblick zu bekommen - wie oft wird denn jedes Spiel gespielt? Gebt ihr auch Spielen ne zweite Chance, die beim ersten durchlauf "floppen"?

    Ok, dann mal ein Paar weitere Infos, die ihr allerdings auch bei recht vielen Podcasts und YT-Videos bekommen könntet. Gerade als Manu und Steph in die Jury aufgenommen wurden, gab es mit den Beiden einige Sendungen.


    Wir haben ungefähr 300 Spiele in diesem Jahrgang gespielt. Wie häufig sie auf den Tisch kommen ist unterschiedlich. Wir sind 10 (+4 fürs Kinderspiel) unabhängige KritikerInnen, die unterschiedliche Präferenzen legen. Es wird immer wieder nach den schlechten Spielen gefragt... Dazu kann ich sagen, dass es recht wenig richtig schlechte Spiele gibt aber sehr viele mittelmäßige.
    Bei mir kann ein für mich schlechtes Spiel trotzdem noch mal auf den Tisch kommen, wenn ich zum Beispiel Potential in dem Spiel erkenne und ausprobieren möchte, ob die Einschätzung auch an der mitspielenden Gruppe lag.
    Oder ich packe es wieder auf den Tisch, wenn ich lese, dass meine Jury KollegInnen es gut finden. An sich könnt ihr euch bestimmt vorstellen, dass man bei 300 Titeln nicht unbedingt 10 Partien mit Spielen verbringt, die man als nicht gut empfindet, wir spielen so schon immer, wenn wir irgendwie können.


    Wir tauschen uns eigentlich fast täglich zu den Spielen aus. Dazu haben wir sowohl eine Liste aller Neuheiten als auch ein eigenes Forum, indem wir vor allem über einzelne Spiele diskutieren. Als Neuling finde ich gerade diese Möglichkeit unheimlich spannend, sich mit anderen KritikerInnen über Spiele zu unterhalten.


    Das mal fürs Erste, ich hoffe ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen.


    LG Martina

  • Danke für die ausführliche Antwort. Stelle mir das sehr schwer vor, so "objektiv" wie möglich zu bleiben, gerade wenn einem das Thema nicht zusagt oder die Mechanik. Wenn man kein Trick Taking mag, dann quält man sich ja durch verschiede Titel eher so durch.

  • Stelle mir das sehr schwer vor, so "objektiv" wie möglich zu bleiben, gerade wenn einem das Thema nicht zusagt oder die Mechanik.

    Aber genau deshalb ist es ja so wichtig, dass wir völlig unabhängige KritikerInnen sind, die sich dann austauschen. Wenn fast alle ein Spiel total mögen, dann versuche ich natürlich auch nachzuvollziehen, warum es bei mir nicht zündet... Dann spiele ich es meistens erneut in der gleichen Gruppe und natürlich vor allem in anderer Besetzung. Manchmal kann es aber auch passieren, dass ich den Grund der Faszination nicht nachvollziehen kann.


    LG Martina

  • Meine Tipps

    Spiel des Jahres: Die Abenteuer des Robin Hood, Micromacro Crime City, Punktesalat

    Micromacro ist vielleicht zu "brutal" und könnte zu schwierig für ältere Familienmitglieder sein.

    Punktesalat ist vielleicht etwas zu seicht.

    Robin Hood punkete mit der guten Atmosphäre und des familiären Koops.


    Kennerspiel des Jahres: Die verlorenen Ruinen von Arnak, Paleo, Fantastische Reiche

    Denke Arnak und Paleo sind gesetzt, da sie wirklich sehr thematisch sind und dazu gut funktionieren.


    Fantastische Reiche als dritte Wahl vielleicht zu unspektakulär.

    Arnak wird sich wohl durchsetzen, da m. E. nicht beide Preise an Koop-Spiele gehen.



    Heimliche Hoffnung für das KdJ: Parks


    Hat letztes Jahr wohl ganz knapp die Frist verpasst.

    Ist ein wunderschönes Spiel. Hat zwar nicht den aufregendsten Spielablauf, funktioniert aber trotzdem gut und ist sehr friedlich.

    Auf Grund des außerordentlichen Materials hat es einen immensen Aufforderungscharakter. Dazu hat es relativ leichte Regeln. Somit ist es hervorragend, um Familien an leicht komplexere Spiele heranzuführen. Da ja der Wunsch nach reisen aktuell eh sehr hoch ist, könnte ich mir einen ähnlichen Erfolg beim normalen Publikum vorstellen, wie ihn Flügelschlag hatte.


    Problem, könnte sein, dass das Spiel relativ teuer ist..

    Daher mal eine Frage an die Experten, was den Preis angeht.


    Geht der Preis und auch die Verfügbarkeit mit in die Bewertung ein, oder geht es wirklich schlicht um das Spiel?

    Danke

  • Kennerspiel des Jahres:

    Ich enthalte mich aus offensichtlichen Gründen, werde aber demnächst eine Ziege opfern und mit ihrem Blut beschmiert nackig ums Feuer tanzen, falls das irgendwie hilft.

    Bist du verrückt....die kannst du noch brauchen, wenn es nachts kalt wird und du im Wald kein Holz sondern nur Beeren findest. Ja DANN wärst du froh, wenn du eine Ziege hättest, die sich auf deine Füßlein legt....

  • Aber ich werd auch nie verstehen, warum ein Spiel, das 2017 raus gekommen ist (Fantasy Realms) überhaupt in die Liste SDJ kommen kann, nur weil es jetzt erst übersetzt wurde.

    Kann man machen, wirkt dann auf mich aber in Zeiten von Globalisierung, Kickstarter, sprachneutralen Spielen und guten Englischkenntissen vieler Spieler dann eher wie ein angestaubtes Kriterium. Warum man sich da nicht öffnet, ist ggf. eher das, was ich nicht verstehe.

    Plädierst du gerade allen Ernstes dafür, für ein deutsches "Spiel des Jahres" auch Spiele zu berücksichtigen, die es auf deutsch nicht gibt? Oder wie meinst du das?

    Ich glaube, du solltest mal wieder aus deiner Blase rausgucken und dich "erden" lassen. (Oder dich an einer solchen Diskussion nicht beteiligen, wenn du schon selbst schreibst, dass du gar nicht die Zielgruppe des Preises bist.)

    Ich möchte es einmal weniger emotional mit einem Zitat auf der SdJ-Seite kommentieren:


    Kann tatsächlich jedes Spiel den Hauptpreis bekommen?
    Ja – wenn die Qualität des Spiels im Hinblick auf die Zielgruppe des Preises stimmt, also „Gesellschaft und Familie“ in einem umfassenden Sinn.

    Folgende formale Grundvoraussetzungen muss das Spiel allerdings erfüllen:
    Die Regeln und alle weiteren für das Spiel relevanten Texte müssen in deutscher Sprache verfasst sein.
    – Das Spiel muss im aktuellen Jahr oder im Vorjahr erschienen sein.¹ Nahezu unveränderte Neuauflagen oder Jubiläumsauflagen bereits bekannter Spiele scheiden aus.
    – Das Spiel muss zum Zeitpunkt der Bewertung im Einzelhandel erhältlich sein. Prototypen, Handmuster oder Kleinstauflagen bewertet die Jury nicht.
    – Es muss ein Vertrieb im deutschsprachigen Raum bestehen.
    – Das Spiel muss allein für sich spielbar sein. Bloße Erweiterungen werden nicht berücksichtigt.


    Quelle: FAQ



    Macht ja auch Sinn, wenn man sich den Hintergrund des Preises näher betrachtet:


    Zeichnet die Jury mit dem Titel Spiel des Jahres das „beste“ Spiel des Jahres aus?
    Ja – allerdings gibt es nicht das eine, objektiv beste Spiel. Je nach Spielerzahl, Spielerfahrung, Zeitrahmen usw. würde ein Jurymitglied mal das eine und mal das andere Spiel auf den Tisch bringen, weil es am besten zur jeweiligen Gruppe passt und Spielen ein Gemeinschaftserlebnis ist. Letztlich geht es der Jury darum, jenes Spiel auszuwählen und auszuzeichnen, das am besten geeignet erscheint, für das Kulturgut Spiel in der Breite der Gesellschaft zu werben


    Quelle: FAQ

  • – Das Spiel muss im aktuellen Jahr oder im Vorjahr erschienen sein.¹ Nahezu unveränderte Neuauflagen oder Jubiläumsauflagen bereits bekannter Spiele scheiden aus.
    – Das Spiel muss zum Zeitpunkt der Bewertung im Einzelhandel erhältlich sein. Prototypen, Handmuster oder Kleinstauflagen bewertet die Jury nicht.
    – Es muss ein Vertrieb im deutschsprachigen Raum bestehen.
    – Das Spiel muss allein für sich spielbar sein. Bloße Erweiterungen werden nicht berücksichtigt.

    Vielleicht ist das mein Problem. Für mich ist das Erscheinungsjahr eines Spieles das,was bei bgg angegeben ist - das sollte idR korrekt sein. Wann es lokalisiert wurde, spielt dabei für mich weniger eine Rolle - Wenn heute einen bisher nicht-synchronisierten Film von 1983 synchronisieren würde, wär es für mich auch noch ein Film von 1983 und nicht 2021.


    <edit: hab ein Beispiel gefunden: Star Trek "Patterns of Force" ist von 02/1968 - Deutsche Erstausstrahlung war aber erst 07/1999 - für mich ist es dennoch keine super Folge aus 1999. Aber offensichtlich ist das Ansichtssache.


    Und es ist, wie es ist