Nein, so einfach ist das nicht. Man kann zwar ein gutes Deck kaufen, aber man kann nicht kaufen, dass man damit dann auch gewinnt.
Darum geht es bei Pay-to-Win gar nicht. Es geht um zwei Spieler, die denselben Skill haben. Dann gewinnt immer der mit dem besseren (teureren) Deck. Wenn es im Kern des jeweiligen TCGs nur um den Skill gehen würde, könnte man ja Proxy-Karten bei Turnieren zulassen?
Das ist nicht ganz richtig, zumindest kann das Pay-to-Win nicht 1:1 auf TCG übertragen werden.
Bei den M:TG Decks gab es ausreichend unterschiedliche Decks im Umlauf. Die 3-4 (unterschiedlichen) erfolgreichsten Decks beeinflussten das Metagame am stärksten, aber eben auch die "Antidecks", die Schwachstellen der Metadecks gezielt ausnutzen wollten.
Dafür brauchte man meistens keine besonders teuren Karten, weil sie eben nicht so populär waren und könnte besonders einem bestimmten Metadecktyp weh tun.
Gerade bei den Testgruppen (ähnlich gute Spieler) hat man es oft gesehen, dass innerhalb eines Formats am Ende nicht die Gesamtkosten der Decks entscheiden. Natürlich sieht es anders aus, wenn man die Begrenzung der Formate aufhebt und jemand plötzlich mit uralten teuren Karten aufmarschiert.
Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass hier nicht immer das teurere Deck gewonnen hat. Es gab eine Zeit da waren die roten Burn Decks sehr erfolgreich und die waren vergleichsweise schon recht günstig.
Ich erinnere mich an einen PTQ als Sideevent der Europameisterschaft. Eigentlich wollte ich da gar nicht mitspielen, da ich bereits gesagt habe ich werde demnächst aufhören, aber aus Spaß habe ich aus der Common Box ein Mono blaues Deck gebastelt mit dem ich knapp an der Final 8 vorbeigeschrammt bin (6:2). Da war definitiv jedes Deck teuerer als meins.
Richtig ist: wer am meisten Geld ausgibt, hat den größten Pool an Karten und kann auf alle Änderungen reagieren und beliebige Decks bauen. Das erhöht die Vertrautheit mit den Mechaniken der jeweiligen Decks und gibt dem Spieler einen Vorteil.