Beiträge von brettundpad im Thema „Trading Card Games - Allgemeine Infos, Diskussionen und sonstiger Austausch“

    Constabler Dir stimme ich da voll zu!


    Brettspiel Dude Und dir leider eben nicht, weil du schon wieder relativierst und das System nicht als ganzes betrachtest. Du willst also z.B. Rennradsport (oder Laufen) auf ernsten Hobbylevel (ich fahre auch Rennen, letzte Woche Cyclassics) mit dem Hobby Magic vergleichen? Willst du wirklich die beiden Systeme miteinander vergleichen? Dein Ernst?

    Alleine die Preisstruktur der Ware ist völlig anders. Wir kommen da bei den Vergleichen nicht zusammen. Und nur als letzte Bemerkung, keiner spricht bei deinen Küchenschlachten mit fertig gebauten Decks von Pay2win. Hast aber nur einen Freund mit dem du spielst und der ist bereit etwas mehr als du zu investieren (Zeit & Geld), dann, tja, dann kann es schon hässlich werden, selbst ohne Turniere. Letzteres ist der Grund, warum ich z.B. aufgehört habe, weil ich eine Spirale hätte mitgehen müssen. Außer bei kleinen Draftturnieren im Freundeskreis, die mal ausgenommen.

    Wie versucht wird die Problematik jetzt auf die Kosten zu reduzieren, um es dann mit anderen Hobbys zu vergleichen. Diese Argumentation ist so flach, darauf gehe ich gar nicht ein. Es wird einfach jegliches vorgebrachtes Argument an den Rand gedrängt und relativiert, verglichen und noch einmal relativiert ohne im Kern auch nur zu verstehen, worum es geht. Das ist haarsträubend! Das System, wie Preise zustande kommen, das System, wie gespielt wird, alles vergessen und dazu noch irgendwelche Proxy-Ausreden. Vielleicht fange ich im KD:M Thread einfach mal an zu behaupten, es wäre das günstigste Spiel aller Zeiten, weil ich es mir es selbst "gebastelt" habe. Was hier alles zusammengeschmissen wird und das größtenteils ohne Reflexion, sagenhaft.


    Brettspiel Dude Ich hasse das ? selbst, aber ich finde die Argumentation wirklich problematisch und verstehe nicht, warum da so relativiert werden muss und wie versucht wird, die Kritik irgendwie wegzuwischen. Wenn einer mir erklärt, dass Cthulhu Wars ganz schön viel Plastik besitzt, dann sage ich auch nicht, ja aber, Tupperdosen sind ja auch aus Plastik. Und ich bin nicht gegen TCG! Ich will niemanden das verbieten und die hälfte meine Freundeskreises spielt TCG, ich habe den Kindern sogar Custom-Playmats für Pokemon gebastelt! Ich bin nicht GEGEN TCG! Ich bin nur gegen Augenwischerei, Relativierung & Co und finde die Argumentation einfach wirklich lächerlich. Man kann doch bei seinem Hobby zu gewissen Schattenseiten stehen, es differenziert betrachten (was hier ja auch einige sogar geschafft haben), statt diese Dinge mit Whataboutism zu erschlagen. Ich liebe Brettspiele, Rennradfahren und Kitesurfen, meine liebsten Hobbys überhaupt und ich kann dir aus dem Stehgreif aus jedem dieser Hobbys kritische Elemente nennen. Beim TCG scheint es die ja aber irgendwie nicht zu geben ...

    Leider redet ihr wie alle Magic-Spieler:innen von teuer und nicht so teuer und verschweigt damit die Kosten um die es hier nämlich geht. Und Thygra das Argument mit dem "guten" Spieler stimmt, man kann sich nicht automatisch den Sieg kaufen. Du kannst einem guten Spieler aber kein Starter in die Hand drücken und der gewinnt dann das Turnier. Diese Argumentation mit "guter" Spieler und den erfolgreichen "günstigen" Decks für Turniere höre ich IMMER in meiner Magic-Blase. 100% identische Argumentationsstruktur, weil in meiner Blase (die Kallax Regale voll mit Magic-Karten haben) auch keiner 500 bis 1500€ Euro je nach Spielmodus für ein Deck ausgibt. Ne, deren Decks kosten 300 bis 400 € und bei jeder neuen Edition werden Displays gekauft, a) für den Spielmodus, aber eben auch b) um Booster aufzureißen und zu hoffen, das man Glück hat. Und so ein Display kostet wesentlich mehr als ein Brettspiel, nur um die Relation mal zu ziehen. Und natürlich verändert sich die Meta und die "nicht so teuren Decks" werden dann "nicht so teuer" umgestellt. Am Ende hauen die aber mehr Geld in ihr Hobby als ich in Brettspiele.


    Ich frage mich also, warum wird hier auch wieder so relativiert? Warum ist das Programm in der Magic-Szene? Jeder Erwachsene kann doch selbst entscheiden, wofür er sein Geld ausgibt und was ihm Spaß macht. Warum wird da nicht einfach selbstbewusst die Wahrheit gesagt?


    Und was wäre, wenn Magic ein LCG wäre? Hätte es den gleichen Thrill? Würde den Leuten das Handeln, die Wertigkeit, das Spekulieren, das Hüten von Schätzen fehlen? Würden sie neue Karten und deren zufällige Verteilung vermissen? Ich glaube, als Antwort kann man da nur ein glasklares Ja in den Raum stellen. Teure Decks, die ganze Meta, die Kartenbörsen und damit der Faktor "Geld" und "Wertigkeit" ist großer Teil des Hobbys.

    Tintenklecks Sorry, aber ich habe mich damit beschäftigt und bin absolut nicht voll begeistert. Ganz im Gegenteil. Ja, Lorcana hat seine Kniffe und es hat wie alle TCG/LCG seine speziellen Mechaniken abseits dessen, was eben irgendwie alle haben. Es ist kein Innovationsmonster, aber in der Theorie alles andere als schlecht. Wäre es ein LCG und die Starter entsprechend aufgebaut, würden es meine Kinder wohl immer noch spielen und ich ebenso. Für ne lockere Runde. Das geht aber mit den Starter nicht. Von den Symbiose und der erlebten Mechanik bleibt nicht viel. Es machte uns absolut keinen Spaß! Spaß macht es, wenn man massiv investiert und sich die wertvollen und/oder entsprechenden Karten krallt, mit denen dann Symbiosen möglich sind. Aus meiner Sicht ist der Start also schon enorm Richtung Geld ausgeben gestaltet, für mein empfinden mehr als bei Pokemon oder Magic, weil eben die Grundmechaniken von Lorcana das Spiel der Starter abwürgen.


    Da du aber aus der Szene kommst und schon fleißig am Karten kaufen bist, um sie später teurer zu verkaufen, kann dir das ja egal sein. :D

    Brettspiel Dude Bitte nicht mit anderen Dingen relativieren und eine Legitimation erkaufen. Es geht nicht darum, dass dies auch mit anderen Dingen passiert. Kinder wie auch viele Erwachsene mögen den Thrill beim Öffnen eines Boosters. Auch die Spannung. Meine Kinder wollten nach dem Öffnen der Starter sofort auch die Booster aufreißen. Mein großer Sohn hing mit letzten in den Ohren, ob ich nicht an der Kasse Panini-Bilder der Fußball WM der Frauen kaufe. Er hat sich seine eine Packung dann selber gekauft, aufgerissen, mit Spannung und danach? Ab in den Müll. Also je, Kinder finden es geil Booster zu öffnen. Das fängt bei Ninjago in der KITA schon an. Und sowas wird auch gerne zu Geburtstagen verschenkt. Und zum Statusbesitz, das wird durch das System des LCG befeuert bzw. erst erschaffen. Es ist System. Und klar gibt es Neid und Missgunst. Und jetzt? Also alles gutheißen und unkritisch hochjubeln? Ich verstehe das Ziel dieser Diskussion nicht. Wenn mir einer die schlechten Dinge wie FOMO bei Kickstartern vorwirft, erzähle ich ihm auch nicht a) b) c) und warum das alles gar nicht so schlimm ist. Es ist scheiße! Ob ich dann trotzdem mitmache, ist ja meine Sache. Und das steht ja gar nicht zur Diskussion.

    Wenn du auch den Kleinen Kram spielst 🤪

    Aber das sind nebenschauplätze in der Argumentation hier. Wie gesagt geht es im Argument um die Vergleichbarkeit der Glücks- und Suchtmechanik.

    Der richtig gute Kram ist halt meist der kleinere. 😛

    Jep, hab mitgelesen. 🙂 Aber der Unterschied zwischen echtem, dauerhaftem und verkaufbarem Besitz und einem eingeschränkten Nutzungrecht, über dessen Eigenschaften der Anbieter sich alle möglichen Änderungen vorbehält, ist kein unbedeutender, meiner Meinung nach.

    Im Kontext von Sucht, mangelnde Impulskontrolle und den verkauften Thrill ist es völlig irrelevant.

    Bei der Diskussion ob digital oder analog geht die Diskussion aus meiner Sicht in eine falsche Richtung, gerade wenn es um Kinder geht. Es geht da überhaupt nicht um Langfristigkeit. Es geht darum, ob ich mir den nächsten Booster kaufe und auf etwas hoffe, dass mich glücklich macht oder ob ich mir die nächste Lootbox gönne und auf etwas hoffe, dass mich glücklich macht. Es geht bei der "Problematik" von TCG oder Lootboxen nicht um Langfristigkeit! Sondern um das Verkaufskonzept.

    Wenn ich nun den Lorcana Thread lese, dann wird relativ schnell klar, dass sich bald eine bestimmte Beta ausbildet und als Turnierspieler, müsste ich mir entsprechende Decks zusammenstellen. Das geht anscheinend trotz cardmarket ganz schön ins Geld. Wenn mich ein gut balanciertes Deck nun im Mittel 150 Euro kostet und ich insgesamt vier Decks bauen möchte, dann liege ich bei 600 Euro. Dann gibt es natürlich Turniere mit Display Käufen und Decks daraus bauen, was auch nochmal ins Geld geht. Und abschließend kommt ja anscheinend alle 3 Monate Nachschub mit neuen Starterdecks und vor allem Displays. Das heißt, die Meta ändert sich dann jeweils und um Up to Date zu bleiben, muss ich die neuen Sets dann auch immer kaufen. Wird das insgesamt nicht irre teuer? Oder wird das durch den Verkauf einiger seltener Karten dann ein stückweit refinanziert? Ich habe das Gefühl, dass ich mehrere tausend Euro im Jahr ausgeben müsste, um wirklich auf Turnieren mithalten zu können?


    Was mache ich, wenn ich ab einem Punkt die Lust (oder die Zeit) verliere und ich die Decks sicherheitshalber aufhebe, falls ich wieder Spaß an dem TCG habe. Verlieren dann meine Karten mittelfristig an Wert? Wie sind denn so die Erfahrungswerte bei den aktiven TCG-Spielern? Oder kommt das immer sehr auf die Karten und das TCG an? Wahrscheinlich lässt sich das pauschal gar nicht beantworten?


    Lange Rede, kurzer Sinn. Ich hätte schon mal Bock auf so ein Lorcana Turnier zu gehen, die Atmosphäre aufzusaugen, Booster zu öffnen, viel mit anderen Spielenden zu tauschen und verschiedene Deckstrategien zu probieren. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass so eine TCG-Zeit mit vielen Turnieren, Reisen, neuen Kontakten und Diskussionen um Deckstrategien sehr erfüllend sein kann. Allerdings kann ich mir das preislich absolut nicht erklären, gerade wenn ich das mit Brettspielen vergleiche. Wenn ich die Wahl habe 400 Euro für KDM oder für 3 coole Lorcana Decks auszugeben, dann fällt meine Wahl auf ersteres. Und zwar immer. Insgesamt bin ich wohl echt verwundert, wie viel Geld in TCGs gesteckt wird, weil ich das in der Art nicht vermutet hätte. Wobei das natürlich auch wieder eine Perspektivfrage sein kann. Ein TCG-Spieler wird sich vielleicht auch wundern, dass ich 1000+ Euro in KDM gesteckt habe.

    Probiere so ein Turnier doch einfach aus, dagegen spricht gar nichts.

    Preislich ist es aber wie du befürchtest. Es ist ein sich drehendes Rad, mit schwankenden Werten für Karten, das ist ja Teil des Thrills. Immer neue Anpassungen, die spielerisch Spaß machen, aber eben auch teuer sind. Du sollst bei einem TCG im Prinzip die ganze Zeit Geld ausgeben. Jetzt werden mir gewisse Leute sicher widersprechen, aber wenn es nicht um deinen Küchentisch mit deiner Familie geht, sondern darum was du beschreibst, dann musst du in gewisser Weise am Ball bleiben. Du brauchst sicher nie die teuersten Decks und vielleicht kreierst du ein günstiges aber gutes Deck, trotzdem wirst du Geld ausgeben.

    Ich stecke mein Geld auch lieber in Brettspiele, aber Freunde von mir, die Magic spielen und Turniere spielen, die sehen das halt anders. Die Spekulieren mit Karten oder hoffen zumindest das sie es können, die basteln sich teure Decks, die lieben den Austausch und hauen dann eben die Hunderter nur so raus. Es gibt bei Magic verschiedene Formate, die unterschiedliche teuer sind, das muss man vielleicht noch beachten. Aber wenn Teile meiner Community dann bei günstig an 400 € für ein Deck denken, bin ich trotzdem raus.

    Welches Kind bekommt den von alleine etwas davon mit?

    Booster mit Elsa vorne auf der Verpackung im Spieleladen oder Kiosk und fertig. Das geht ganz easy.


    Ansonsten hat diese ganze Diskussion einen Bart. Ich kenne das vom Küchentisch seit ca. 25 Jahren, wo ich mich als Jugendlicher das erste Mal kritisch gegenüber Magic geäußert habe (auch wenn ich es gespielt habe). Fans von TCG werden und wollen das oft nicht einsehen und es gibt die wildesten Vergleiche. Es geht, egal wie die Formate sind, eben auch um den Thrill ein geiles, mitunter teures Deck zu haben mit wertvollen Karten. Es geht, egal wie sehr die Leute das Spiel dann auch wirklich spielen, auch immer um Preise und deren Entwicklung. Sieht man ja auch am Lorcana-Thread. Das ist Teil des Hobbys und funktioniert nur über die Philosophie des TCG-Systems. Ich halte das je nach Persönlichkeit auch für Erwachsene für ungesund und bin zum Glück absolut immun gegen den Reiz. In meiner Blase ist es nämlich so, auch wenn immer hochgehalten wird, dass man sich gezielt Karten kauft, keine einzelnen Booster usw., wird dann bei neuen Editionen doch heftigste investiert und fette Blister gekauft und dann wie im Rausch die Booster aufgerissen (oft mit einem Spielmodus verknüpft). Natürlich trotzdem mit der Hoffnung auf geile aka wertvolle Karten. Alles Teil des Systems.

    Jeder kann spielen was er mag und sein Geld verpulvern wie er mag, allerdings ist es fast bezeichnet, wie vehement die Schattenseiten der TCG von Fanswegdiskutiert werden.