Dungeon Degenerates

  • Hab nun auch ein paar weitere Spiele hinter mir und bin etwas ratlos, v.a. auch angesichts der vielen extrem positiven Bewertungen des Spiels.


    Zu Beginn hat mich die Optik abgeschreckt aber daran hab ich mich nun gewöhnt - Setting, die "Helden", Gegner und Encounter find mitlerweile richtig klasse, stimmig und thematisch. Auch wie die Missionen angelegt sind, welche Entscheidungsmöglichkeiten man hat und wie sich die Welt entwickelt ist zumeist interessant und recht innovativ gelöst, das Spiel macht hier definititv viel richtig.


    Allerdings hat das Spiel meiner Einschätzung nach ein paar wirklich massive Schwächen, v.a. im Gameplay (Die Vorteile des Spiels, die durchaus vorhanden sind wurden ja schon zur genüge gennant):


    - keine spürbare/nennenswerte Charakterprogression (und das bei einem sehr "Grind-anfälligen Spiel") durch nahezu unveränderliche Base-Stats und teilweise extrem situative Skills und Items (die oftmals einfach komplett unnötig/unbrauchbar sind).

    - nur rudimentärste Entscheidungen beim Kampf (Assault/Guard oftmals nobrainer, in manchen Kämpfen mus man überlegen, wen man fokusiert - was jedoch oft nur eingeschränkt funktioniert, da man ja erstmal gegen die eignen (+- zufällig zugewiesenen!) Gegner ran muss) - dies war im 3 "Helden"-Spiel etwas besser aber immer noch nicht fordernd genug. Die Hauptentscheidung ist zumeist, ob/wann man flieht. Ansonsten arten die Kämpfe teilweise in stupide und ellenlange Würfelorgien aus, wobei v.a. Defense-Würfe extrem swingy sein können.

    - Teilweise ein massiver Grind (z.B. wenn man versucht, den Danger Level einer Region zu erniedrigen o.ä.).

    - fiddlige Regeln, die teilweise nur sehr selten genutzt werden, super viele tokens auf der map.

    - Grafik Design teilweise nicht benutzerfreundlich (v.a. auf der Karte...)


    Auf BGG gibt's eine sehr fundierte Review, die auch auf diese Probleme eingeht: BGG DD.

    Ich würde jedem, der mit dem Gedanken spielt, sich das Spiel zuzulegen dringend raten, das vorher wenn möglich erstmal irgendwo anzuspielen.

  • Über diese Dinge (speziell Progression) habe ich im Video ja auch gesprochen. Übers Grinding allerdings weniger. Das ist in unseren Partien auch bisher nicht vorgekommen, weil wir entweder an den Missionen vorbei gegangen sind oder eben durch Zufall die Brettsituation vorlag, dass es schnell weitergehen konnte.


    Aber die Berichte dazu häufen sich. Einige Missionen (speziell Unify the Highlands) KÖNNEN grindlastig werden.


    Einige da draußen spielen auch stundenlang Brimstone. ;) Da finde ich DD deutlich abwechslungsreicher im Kampf, auch durch die Kampfumgebungen und weil sich die Monster ja auch gerne mal andere Ziele aussuchen und durch Synergien etc. Im Vergleich zu Tainted Grail geht es dennoch flott und/oder andere sind in deinem Kampf involviert und gehen nicht erstmal 10 Minuten eine rauchen. :)


    Natürlich ist auch DD nicht fehlerfrei. Aber gerade da, wo es brilliert, kompensiert es in meinen Augen nicht nur seine Schwächen sondern setzt Maßstäbe für das gesamte Genre. Umso bemerkenswerter für mich, dass es das Erstlingswerk ist.

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

  • Da finde ich DD deutlich abwechslungsreicher im Kampf, auch durch die Kampfumgebungen und weil sich die Monster ja auch gerne mal andere Ziele aussuchen und durch Synergien etc. Im Vergleich zu Tainted Grail geht es dennoch flott und/oder andere sind in deinem Kampf involviert und gehen nicht erstmal 10 Minuten eine rauchen.

    TG hab ich noch nicht gespielt. Ich habs aber gebacken - und hoffe tatsächlich dass die Kämpfe dort fordender sind als in DD ..



    Da man in DD etwa 70% (?) der Zeit mit Kämpfen verbringt fällt es mir persönlich auch schwer zu sagen, dass die anderen Punkte diesen schwächeren Teil kompensieren, wie bei einem Auto, welches eine tolle Farbe und ein schickes Design hat aber nur ruckelnd fährt.



    Mir fehlen einfach interessante taktische Entscheidungen im Kampf, die einem das Gefühl geben, selbst für den Ausgang verantwortlich zu sein und dem ganzen etwas mehr Abwechslung verpassen. Warum gibt es keine Skills mit Cooldown, die man zum richtig timen und mit dem Team sysnchronisieren muss, eine Ressource wie Mana, die man für besonders starke Effekte managen muss (luck ist ja eher so ein last resort ding...), eine Möglichkeit, aktiv auf das Aggrosystem einzuwirken und Gegner zu engagen bzw. zu tanken, Flächenangriffe, neue Items, die den Kampfablauf tatsächlich verändern und die man nicht einfach auf gut Glück verwendet und hofft, dass sie was nutzen bzw. nicht nur auf einen anderen Stat würfel lassen, der zumeist schlechter ist, da die Anfangswaffe schon zum stärksten Stat des Charakters passt?

    Mir gehts nicht darum, dass ein Regelwerk extrem komplex sein muss, aber das Regelwerk ist hier ohnehin schon eher umfangreich - teilweise auch in Bereichen, wo man sich die ein oder andere Regel hätte sparen können - aber gerade im Kampf hätte man meiner Einschätzung nach mit recht einfachen Mitteln (siehe die Bsps oben) deutlich mehr raushohlen können so dass Kämpfe nicht zu einer reinen Würfel-Buchhaltung degradiert werden.


    DD ist das erste Spiel seiner Art, wo ich zu einem Händler gekommen bin, mir 5 Items angesehen habe und keines auch nur ansatzweise interessant war, das ist einfach schade und ernüchternd. Auch beim Durchschauen der Skills gibt es wenige "oh fett - das brauch ich unbedingt" - Momente, die meisten Skills sind einfach nur extrem situativ und wenn man Glück hat, rennt man irgendwann mal in einen Gegener bzw. in eine Situation, wo der ein oder andere Skill mal was nützt.


    setzt Maßstäbe für das gesamte Genre.


    In ein paar Bereichen stimme ich dir hier zu.

  • Auf BGG gibt's eine sehr fundierte Review, die auch auf diese Probleme eingeht: BGG DD.

    Ich würde jedem, der mit dem Gedanken spielt, sich das Spiel zuzulegen dringend raten, das vorher wenn möglich erstmal irgendwo anzuspielen.

    Danke schön für Deine Eindrücke. Auch eine interessante Analyse auf BGG.

    Bspw, der Aspekt, der dort zu Beginn geschildert wird, ist uns auch schon ein paar Mal exakt so passiert. Gerade 20 GP ausgegeben, um einen spezifischen Town Level anzuheben, schwubbs kommt eine Danger Karte, die diesen umgehend wieder an diesem Ort um eins absenkt. Und dann eine Runde später die Karte "Reshuffle Danger Deck", mit dem Risiko, dass dieselbe Danger Karte alsbald nochmal gezogen wird. Da fühlten wir uns etwas auf den Arm genommen war in dem Moment auch etwas demotivierend.

    Aber, das hat sich nicht so stark ins Gehirn eingebrannt, dass es meinen sehr guten Gesamteindruck schmälert.

  • - Grafik Design teilweise nicht benutzerfreundlich (v.a. auf der Karte...)

    Ich mag das Artwork, aber die Karte ist teilweise echt nervig. Was ist benachbart, was ist eine Straße, was ein Weg etc.

    Brauchte ich auch eine Weile, bis ich das auf der Kette hatte. Bei BGG hat einer ne Hilfe dazu hochgeladen, die hat mir geholfen.

    - nur rudimentärste Entscheidungen beim Kampf (Assault/Guard oftmals nobrainer, in manchen Kämpfen mus man überlegen, wen man fokusiert - was jedoch oft nur eingeschränkt funktioniert, da man ja erstmal gegen die eignen (+- zufällig zugewiesenen!) Gegner ran muss) - dies war im 3 "Helden"-Spiel etwas besser aber immer noch nicht fordernd genug. Die Hauptentscheidung ist zumeist, ob/wann man flieht. Ansonsten arten die Kämpfe teilweise in stupide und ellenlange Würfelorgien aus, wobei v.a. Defense-Würfe extrem swingy sein können.

    kann Deine Kritik verstehen. Damit hatte ich anfangs auch so meine Probleme. Ich/wir spielen jetzt immer mit vier Helden. Auch wenn ich solo spiele, nur mit vier Helden. Wenn wir zu zweit sind, dann steuert jeder zwei, damit wir vier Helden haben. Aus meiner Sicht hat das zwei Vorteile.

    1. Man kann sich auch mal aufteilen und mit zwei Gruppen durch die Gegend reisen.

    2. Wenn man zu viert ist und kämpft, dann hat man mehr Möglichkeiten. Oft haben Helden in der Gruppe bei ein zwei Attributen die gleichen Werte. Z.B. es kann sein, man hat zwei Helden dabei, die bei Agility 7 haben. Wenn man nun ein Monster zieht, das auf die Helden mit der geringsten Agility losgeht, dann habe ich oft die Möglichkeit entscheiden zu können, wen das Monster angreifen soll. Bei vier Helden gibt mir das taktische Möglichkeiten. Zum Beispiel, kann es sein, dass ich einen Helden, der einen guten Skill hat, den er aber nur im Assault stance nutzen kann, frei lasse, damit er nicht von Monstern angegriffen wird. Er kann dann in den Assault stance gehen und versuchen Schaden zu verursachen.

    Oder ich weise einem Helden mit viel Leben und guter Moral mehr Monster zu, damit er ein bißchen tanked.

    Das geht natürlich nur begrenzt, aber aus meiner Erfahrung habe ich bei vier Helden schon immer wieder mal die Möglichkeit, das nach meinen Wünschen zu steuern.

    Es gibt auch mind. einen Skill mit dem der Held, der den Skill hat, ein Monster zwingen kann, dass es ihn angreift. Den Skill lasse ich gerne lernen, weil er mir eben nochmal mehr Möglichkeiten gibt.

    Das ist alles nicht viel, aber zumindest etwas Taktik.


    DD hat seine Schwächen, aber irgendwie macht es mir beim Spielen Spass. :)

    2 Mal editiert, zuletzt von SmileyBone () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Ich bin euch auf jeden Fall für die gute und differenzierte Diskussion über das Spiel dankbar. Ich hatte es wegen des vielen Lobes schon bestellt und storniere es wieder. Das wird nicht das richtige Spiel für uns sein.

  • Ich möchte mich für eure tollen Berichte und die differenzierte Betrachtung bedanken.

    Ich finde es sehr angenehm, dass hier kein bashing oder Fanboy Getue stattfindet, sondern mit Beispielen und Argumenten ein Spiel analysiert wird. Das fällt mir total angenehm auf :)

    Geh nach Hause. Ihr habt doch alle Unrecht, ihr Pfeifen. :kuss:

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

  • Hatte der Sean einen Schlaganfall erlitten? Hört sich ja schlimm an, was sie erzählt hat, sie selbst klang aber zum Glück recht positiv.

  • Das wird dann sozusagen der kleine Bruder vom Dungeon Degenerates für die Gelegenheitsspieler. Weniger Regeln usw. wenn ich es richtig mitbekommen habe.

  • Oha, ich wollte schon immer ein Spiel, das ich "besoffen oder stoned" spielen kann... Wie ist das eigentlich. Die Farben sind ja jetzt schon krass. Aber auf Drogen... was passiert dann? Hat da jemand Erfahrungen hier ;)


    Den Prototypen von Dungeon Breakout hab ich mir angesehen. Es ist #Karak! Und zwar gefährlich nah dran. Nur dass Token hier Karten sind und man nur mit einem Würfel wirft, statt mit zwei... :/


    Sieht nicht interessant für mich aus, abseits des Looks. Dafür hab ich aber schon DD selbst.

  • Also dann. Wollemer mal, ne... Beckikaze, Pikmin - ich hab's getan ;)


    Wie nutzt man so einen spontanen Resturlaub-Montag am besten? Richtig - man holt einen der großen, ungespielten Brocken aus dem Regal, für die man bisher einfach nie Zeit hatte. Zur Auswahl standen Galaxy Defenders, Cooper Island - und das knallbunte Dungeon Degenerates, das dann am Ende auch gewonnen hat.

    Wie versprochen folgt nun also ein Ersteindruck und ein kleiner Spielbericht zu #DungeonDegenerates, Mission 1 "On the Run". Vieles davon wiederholt sich, es gibt hier ja schon einige äußerst gute und differenzierte Berichte.


    Achtung, SPOILERWARNUNG: sollte sich jemand von Mission 1 komplett überraschen lassen wollen - der ein oder andere kleine Spoiler wird sich nicht ganz vermeiden lassen, wobei man das alles zur Geschichte so auch aus der Missionsbeschreibung lesen kann.


    Das erste Hindernis, das es zu überwinden galt, war das Auspacken und Sortieren. Wenn man noch nicht genau weiß, was wie zusammengehört, weiß man auch nicht, wie sinnvoll sortieren - am Ende der ersten Partie habe ich dann alles passend in Boxen und Tüten verstaut und das Originalinlay entfernt. Damit wird der Aufbau künftig schneller vonstatten gehen.



    Zweites Hindernis - die Anleitung. Also, nicht negativ verstehen, tatsächlich finde ich die Anleitung im großen und ganzen sehr gelungen, nicht viele Fragen blieben offen. Aber es ist natürlich viel Text, durch den man sich erstmal durchackern muss. Dazu stolperte ich gleich zu Beginn über ein Problem, das mich begleiten sollte - die Definition von "Spaces", die Grenzen zwischen den Gebieten, die Unterschiede von "Road" und "Path" - all das zu erkennen auf diesem unfassbar bunten Spielplan ist eine echte Herausforderung. Wurde ja auch schon öfter hier erwähnt. Ich finde die Optik des Spiels ja super, weil sie so anders ist als alles, was man zuhause hat, aber an der Stelle hätte man sicher etwas klarer und strukturierter arbeiten können.


    Okay, dann will ich mal ein wenig vom ersten Erlebnis im bunten, und dennoch so dunklen Würstreich erzählen!

    Die beiden "Helden" des Abenteuers, Witch Smeller und Bog Conjurer, nennen wir sie Wilma und Fred, befinden sich eingekerkert unter Brüttelburg, als ihnen ein Angebot gemacht wird, das sie nicht ablehnen können - sie müssen lediglich ein Paket ausbuddeln, und nach Pigskin Port bringen - im Ausgleich dafür wird ihnen ein Schleichweg in die Freiheit gezeigt. Wer kann dazu schon nein sagen? So brechen sie auf, mogeln sich aus dem Knast und befinden sich bald vor den Toren Brüttelburgs, wo sie sich entscheiden müssen, ob sie das ominöse Paket überhaupt holen, oder sich direkt verdrücken sollen. Die Neugier siegt, und vorsichtig, versteckt vor den Augen des Gesetzes, machen sie sich auf den Weg zur großen Kreuzung, wo das Päckchen vergraben liegen soll. Unterwegs treffen sie auf dunkle Gestalten und müssen sich direkt einer "Night Witch" und anderem Gesocks erwehren.


    So lerne ich denn das Kampfsystem kennen, das tatsächlich extrem simpel ist. Wenn man den Ablauf einmal verinnerlicht hat, geht das Würfeln extrem flüssig von der Hand. Kurz die Entscheidung, ob "Guard" oder "Assault" angewandt wird, und dann auf die Mütze! Die ersten Kämpfe laufen sehr entspannt ohne große Verletzungen ab und dann kann auch das verbuddelte Paket geborgen werden - ein ästhetisch abgesägter und leicht vermoderter Kopf eines Wahrsagers, na dann. Normalerweise stellen die Abenteurer ja keine Fragen - allerdings spricht der Kopf direkt mit ihnen und bittet sie inständig, ihn zurück in seine Heimat, nach Stone Circle, zu bringen. Hm. Das ist nun die völlig gegensätzliche Richtung als ursprünglich gedacht, und der Weg dorthin ist steinig... Aber die Entscheidung fällt dennoch dafür, dem Toten seinen letzten Wunsch zu erfüllen.

    Die abenteuerliche Reise führt quer durch die Lowlands und in den Witchwood. Spannende Begegnungen und Ereignisse pflastern den Weg, und ringsherum ist zu spüren, wie die Gefahren immer größer und größer werden... Die Abenteurer finden einen mysteriösen alten Brunnen, von Geistern heimgesucht; sie beten an einem Pilgerschrein für weiteres Glück auf der Reise; treffen merkwürdige Gestalten wie einen reichen Aristokraten, den sie einfach ignorieren und der sie daraufhin promt bei den Wachen verpfeift oder einen verdächtigen Trüffelsammler mit seinem Schwein. Kurz vor der Ausreise aus dem Witchwood dann auch noch eine Grenzkontrolle - zum Glück können sich die beiden über einen Schleichweg davon stehlen! Die Kämpfe unterwegs sind auch nicht mehr so leicht, wie anfangs mal gedacht, Fred fällt im Witchwood das erste Mal und muss erstmal aufheilen, bevor es weiter gehen kann. Zum Glück kann Wilma diesen Kampf alleine zu Ende bringen und besiegt insgesamt FÜNF Gegner! Fleißiges Mädchen. :triniti:



    Dann ist es soweit - die Helden lassen das Dunkel des Waldes endlich hinter sich und betreten das sumpfige und matschige Gebiet der Wetlands. Nun ist es nicht mehr weit! Der Schädel murmelt auch schon aufgeregt im Gepäck... Als die Gruppe endlich am Stone Circle steht, atmen alle auf, müssen aber erst noch einen weiteren Kampf bestehen. Vier Sumpfkreaturen wollen besiegt werden, und das kaum fassbare geschieht - Fred, eh nur wenig Trefferpunkte übrig, wird besiegt, und da Wilma leider vergessen hat, dass sie ja auch Flucht versuchen könnte (hust :pardon:), wird sie kurz darauf von einem fett gepanzerten Krabbensoldaten besiegt, dem letzten Monster auf dem Platz - und so geht die Geschichte mit einem epischen, tragischen, verlustreichen Kampf zu Ende! Lange wird man noch Lieder singen auf die beiden... äh, nein, wird man nicht. Wahrscheinlich wird kein Hahn nach ihnen krähen und ihre Gebeine mit dem Wahrsagerkopf zusammen im Sumpf versinken...



    Uff. Insgesamt hat meine erste Partie Dungeon Degenerates - inklusive Erstaufbau, Sortieren, Regeln lesen - etwa 4 Stunden gedauert. Das wäre aber viel schneller möglich, wenn man das Spiel kennt, denn der eigentliche Spielzug ist extrem simpel. Mit Sonderregeln wie Doom Track, Epic Monsters etc. habe ich mich noch nicht beschäftigt, da es noch nicht nötig war.

    Wie finde ich es? Richtig, richtig gut, auch wenn ich an der ein oder anderen Stelle stolpere, dazu gleich mehr. Aber die Geschichte, die sich entwickelt, die spannenden Begegnungen, die schrägen Monster mit ihren Fertigkeiten, das alles ist sehr unterhaltsam und setzt sich im Kopf einfach fest. Dazu die unfassbare Optik des Ganzen - es ist etwas wirklich besonderes.


    Einige Punkte stören auch mich, wurden auch hier schon genannt in großen Teilen:

    Wie um alles in der Welt komme ich an Loot? Nur in Städten auf dem Markt? Oder habe ich was übersehen? Da ist ein Riesenstapel Loot und ich darf nie ran...

    Glück - ein extrem wichtiger Punkt, da man Glück zum Neuwürfeln braucht. Jeder hat ja seine eigene Fähigkeit, wie er an Glück kommt, aber das finde ich schon sehr, sehr wenig - der Bog Conjurer muss einen Test auf "Explore" bestehen, aber bitte draußen UND mit nem Pasch. Ei das schaff ich einmal in 5 Partien (jeder einzelne Test, den ich versucht habe, ist misslungen, und von einem Pasch noch dazu reden wir noch gar nicht)! Und nochmal neu würfeln können ist halt echt wichtig... Mein Glück war ratzfatz alle, da ich mir sicher war, da wird es schon noch Möglichkeiten geben, aber - nö. Mein Witch Smeller hat es einmal geschafft, durch seine Fähigkeit ein Glück zurück zu bekommen, das war's. Puh. Schwierig.

    Lesbarkeit und generell die Zuordnung auf der Karte - Uff! Ich hoffe, das lernt man einfach mit der Zeit. Nicht nur, Grenzen und Zusammengehörigkeiten zu erkennen, auch zu verstehen, wo man welches Danger Level wie verändern muss... Denke aber, das ist eine Frage der Erfahrung.


    Ich hätte eigentlich auch einiges an Regelfragen, aber irgendwie - hab ich sie vergessen... Viele haben sich geklärt im Laufe des Spielens. Es spielt sich ja wirklich fluffig runter, grundlegend. Werde mir nochmal ein Regelvideo reinziehen zur Bestätigung, denke aber so viel werde ich nicht falsch gemacht haben. Ich weiß, dass ich einmal ein falsches Level geändert habe (Danger statt Town) und einmal hätte ich eine Law-Begegnung spielen müssen und hab eine normale Monsterbegegnung gemacht. Zu spät bemerkt.


    Jetzt muss ich schauen, dass ich die erste Mission bald wieder aufbaue und nochmal versuche. Vielleicht bringe ich den Kopf dieses Mal woanders hin ;)




  • Danke erstmal für den Bericht. Immer wieder schön, deine Berichte. :) Loot bekommst du nach Monstern. Würfel auf den XP-Wert der Monster, die du weggeschossen hast. ;)

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

    Einmal editiert, zuletzt von Beckikaze ()

  • Danke erstmal für den Bericht. Immer wieder schön, deine Berichte. :) Loot bekommst du nach Monstern. Würfel auf den XP-Wert der Monster, die du weggeschossen hast. ;)

    Aaaaach komm! Das hatte ich zwar gelesen, aber vollkommen vergessen :D Danke! Ist mir durchgerutscht :danke::)

  • Danke erstmal für den Bericht. Immer wieder schön, deine Berichte. :) Loot bekommst du nach Monstern. Würfel auf den XP-Wert der Monster, die du weggeschossen hast. ;)

    Aaaaach komm! Das hatte ich zwar gelesen, aber vollkommen vergessen :D Danke! Ist mir durchgerutscht :danke::)

    ging mir in meiner zweiten Partie auch so. dabei hatte ich in der ersten sogar noch dran gedacht:S

  • Vielleicht bringe ich den Kopf dieses Mal woanders hin

    :lachwein: Großartig, ich liebe diesen Satz!

    Ja, mach´das... haben wir auch... mit einem gänzlich anderen und grauslichen Ergebnis! Viel Spaß!


    Wie um alles in der Welt komme ich an Loot?

    Nicht den Loot roll am Ende eines Kampfes vergessen! Ist zwar davon abhängig, ob du dann gut genug würfelst... aber das hatte ich anfangs ab und an mal vergessen (sehr ärgerlich, ist halt zumindest eine Chance auf eine Karte...) und wenn du 5 Gegner platt gemacht hast, dann dürfte die Chance recht hoch sein, dass du es schaffst!

    Außerdem guck´doch noch mal die kleinen Skill Karten durch. Da gibt es zum Beispiel den Black Market, den hatte ich dann auch mal auf Mastery aufgelevelt. Der hilft auch! Oder z.B. den Looter, dadurch kannst du dann 2 Würfel beim Loot roll nehmen. Der gibt dann ordentlich Schub. Bei vielen Encountern, die es geben wird, wirst du ebenfalls Chancen auf oder Belohnungen in Form von Loot erhalten können... da kann man sich dann überraschen lassen, was die Encounter alles so bringen...


    Man sollte echt diese kleinen Skills nicht unterschätzen... da sind oft ziemlich nützliche Sachen bei.


    Und dann noch:

    Wir haben am Anfang nur die Grundbox gespielt. War auch OK so, Mean Streets würde ich wirklich erst später durchspielen, aber wenn du die kleinen Packs mit den Abenteurern, Skill Karten und Loot karten auch noch hast, dann wäre mein Tip: Pack das ruhig - frühzeitig - mit dazu! Die Loot und Skill Karten kannst du wirklich eigentlich gleich von Anfang an mit rein nehmen. Da sind noch exzellente Karten mit dabei! Würde ich noch mal ganz neu mit dem Spiel anfangen, dann würde ich gleich alles mit reinmischen und das nicht erst später mit dazunehmen... lohnt sich!


    Mein Witch Smeller hat es einmal geschafft, durch seine Fähigkeit ein Glück zurück zu bekommen, das war's. Puh. Schwierig.

    Ging mir bis jetzt ähnlich, Witch Smeller habe ich auch schon gespielt. Liegt auch etwas daran, dass diese Heretic und Witch Gegner nicht überall gleichmäßig verteilt auftauchen, kam mir jedenfalls so vor.

    Glück ist so dermaßen wichtig und hat mir schon zwei, drei Mal das Leben gerettet. Ich versuche da wirklich extrem sparsam und bedacht mit umzugehen. Aber man braucht es wirklich!


    Mini Spoiler zum Glück, aber nicht so richtig spoilerig


    Wir sind jetzt kurz davor praktisch komplett durch zu sein mit dem Spiel...:loudlycrying: ich beneide dich, dass du da noch am Anfang bist und freue mich auf weitere Berichte, wie es dir so gehen wird.

    Und vor allem:

    weiterhin total viel Spaß wünsche ich dir!


    Schöner Bericht! Hat Spaß gemacht zu lesen und mir kommt da einiges doch sehr vertraut vor!


    bunten neonleucht Gruß

    Brettpotato

  • Nicht den Loot roll am Ende eines Kampfes vergessen!

    Hab ich ja, hat sich ja schon geklärt :D Das ändert vieles.

    Wir haben am Anfang nur die Grundbox gespielt. War auch OK so, Mean Streets würde ich wirklich erst später durchspielen,

    Ich besitze nur das Grundspiel, daher stellt sich diese Frage nicht ;) Aber natürlich trotzdem danke, auch für alle deine anderen Tipps! Ich bin gespannt wie es sich entwickelt und ich hoffe, ich schaffe es, solo da dran zu bleiben. Wäre schon lustiger mit Mitspielern, die mitfiebern könnten ;)

  • Meine zweite Partie Dungeon Degenerates liegt hinter mir, ich habe die erste Mission nochmals gestartet und, so viel sei vorab verraten, erfolgreich (glaube ich…) abgeschlossen und für die Kampagne gespeichert. Zur erlebten Geschichte erzähle ich gleich noch ein bisschen was im Spoiler, vorab nochmal zum Spiel an sich:


    Das ist schon eine besondere Perle in einer besonderen Welt, getragen durch das Artwork, die Einzigartigkeit von Monstern, Begegnungen, Loot und die Geschichte, die sich drumherum entfaltet. Natürlich ist es glückslastig, klar, die Beeinflussung der Würfel ist doch, zumindest momentan, noch sehr eingeschränkt. Dazu kommt die Zufälligkeit der Danger- und Monster-Karten, die alle Pläne, die man tendenziell hatte, komplett durchkreuzen können. Das muss man mögen, es passt aber zum ganzen Setting und zum Spiel einfach dazu.


    Dass ich fehlerfrei spiele, möchte ich nicht unterschreiben, manche Regeln sind doch sehr fitzelig und man vergisst manches einfach schnell. Ich hab auch noch gar keinen Plan, wie das mit der Hand of Doom dann eigentlich funzt, und was ich mit den Voidgates mache, wenn die mal auftauchen, aber alles wird sich schon ergeben irgendwie. Meine zweite Partie gestern dauerte inkl. Aufbau (und das frisst Zeit!), Regeln nochmal reinlesen und Abbau keine 3 Stunden, das heißt für mich, dass ich es grundlegend, je nach Mission natürlich, durchaus in 2 Stunden schaffen kann. Für den Aufbau besorge ich mir mal einen Kartenhalter die Tage, dieses ständige Karten verstauen und wieder auspacken macht mich kirre… Den Kartenhalter lasse ich dann einfach mit den Karten im Schrank während der Spielpausen, dann gewinne ich nochmal einiges.


    Eine Runde spielt sich ratzfatz runter, wenn man die Mechanik einmal verstanden hat – die 3 Phasen sind schnell verinnerlicht.

    Kleiner Exkurs zur "Danger Phase": kennt noch jemand Danger Mouse? Was hab ich die Serie geliebt… nun ratet mal, was ich immer vor mich hinsinge, wenn ich die „Danger Phaaaaaase“ einläute? :lachwein:

    Das Kampfsystem mag glückslastig sein, aber dafür ist es einfach und extrem schnell läuft das ganz automatisch ab. Alle Würfel schmeißen, Attribute prüfen, verteidigen, Schaden zufügen, fertig. Nächste Runde. Super! Ich habe dieses Mal auch dran gedacht, Loot-Karten zu würfeln und zu ziehen nach einem Sieg, da macht das doch gleich noch mehr Spaß… :D Durch großes Würfelglück konnte ich alle Kämpfe für mich entscheiden, auch wenn es zwischenzeitlich durchaus knapp war. Begegnungen mit dem langen, verschrumpelten Arm des Gesetzes hatte ich bisher noch keine.


    Langer Rede, kurzer Sinn – das macht Laune und ich hoffe, ich kann die Kampagne solo durchbeißen, aktuell bin ich guter Dinge. Ich darf die Pausen nicht zu groß werden lassen, das heißt, andere Spiele haben jetzt erstmal Sendepause, wenn ich die Zeit für ein Dungeon Degenerates habe.



    Und nun zur Geschichte an sich – Tannis, Lilith und der Kopf…

  • Nach Meldung habe ich die Berichte aus dem Schnäppchenthread verschoben. Schnäppchen ist unmoderiert und deshalb nehme ich mir die Freiheit das Unterforum auszublenden. Danke für die Meldung.


    -------


    Und:

    Danke für die Berichte!

    Cardboard Games Master Race

  • Ein Kumpel und ich machen 2-wöchentlich Brettspielreviews auf Twitch und haben vor Kurzem auch ein bisschen über Dungeon Degenerates gesprochen:



    Alles noch sehr neu und frisch - mit Sicherheit ein paar Fehlerchen drinnen, das möge man uns verzeihen da es einer unserer ersten Streams ist - und das Ganze auch in gepflegter österreichischer Mundart.


    Ich kann nur allen positiven Meinungen beipflichten!

    Hier bohren für neuen Monitor:

    (X)

  • Was hab ich die Serie geliebt… nun ratet mal, was ich immer vor mich hinsinge, wenn ich die „Danger Phaaaaaase“ einläute?

    lustig :) Ich fange immer an zu singen, wenn ich den Sex Dwarf als Monster ziehe.

    Der alte 80er Jahre Klassiker von Soft Cell

    "...Walk my doggie

    Walk my little sex dwarf

    We can make a scene

    We'll be a team..."


    und dann noch eine Frage aus Neugier

    Vermin Hunter Lilith


    Ich bin ja Fan der Serien Frasier und Cheers und der Vermin Hunter hat tatsächlich Ähnlichkeit mit der Figur Lilith Crane die in beiden Serien vorkommt. Zufall oder deswegen gewählter Name?

  • und dann noch eine Frage aus Neugier


    Ich bin ja Fan der Serien Frasier und Cheers und der Vermin Hunter hat tatsächlich Ähnlichkeit mit der Figur Lilith Crane die in beiden Serien vorkommt. Zufall oder deswegen gewählter Name?

    Oh, nein, Zufall :)


    Tannis und Lilith sind nach großartigen Charakteren der noch großartigeren und durchgeknallten Videospielreihe Borderlands benannt, die ersten beiden Teile liebe ich heiß und innig.

    Und das passt aus ganz verschiedenen Gründen - nicht zuletzt spielt Dungeon Degenerates ja auch in den "Borderlands" ^^

  • Kurze Frage in die Runde: werde ich im Lauf der Kampagne erst noch verstehen, wozu Voidgates und Voidtravel gut sein sollen? Ich hab jetzt eins, weiß aber net, was ich damit machen oder warum ich da durchgehen sollte :D Das raff ich irgendwie net so richtig...


    Übersehe ich was, oder klärt sich das einfach erst später alles? :/ Danke! :danke:

  • Übersehe ich was, oder klärt sich das einfach erst später alles?

    Wenn Du mehrere Voidgates hast, kannst Du schneller von A nach B reisen und evtl. Zeit sparen. Habe ich aber nie gemacht.

    Je nachdem welchen Missionspfad Du wählst, kann es später Missionen geben, bei denen Voidtravel wichtig wird/werden kann.