Na, noch wach? Dann wollen wir mal die erste Kampagne zu Ende bringen - das war ja ne kurze Fahrt
Von den hohen Bergen kommen wir,
von den Bergen, ach so weit von hier,
aus dem Tempel, dem verrückten,
wo uns Singsänge verzückten,
von den hohen Bergen kommen wir!
Ein Liedchen auf den Lippen machen die beschwingten und leicht besessenen Abenteurerinnen Lilith und Tannis erst einmal einen Abstecher zum Banditen-Camp, denn es gilt, die Nachricht von einem neuen Herren und seiner Herrlichkeiten im Land der Menschen zu verbreiten. Denn der wahre König wird kommen und das Land mit, äh, Pilzbefall überziehen. Das Reich der Menschen wird fallen und von einer schleimigen Spur grünen Schimmelpilzes niedergemacht werden, auf der der wahre König, Lord Scrott, hernieder steigen und…
Ah, ich schweife ab…
Aus der Ferne können die beiden einen hypnotisch wirkenden Mann erkennen, der ganz unbefangen durch die gefährliche Landschaft schreitet, aber das Drängen, die Botschaft, also – den Pilz, zu verbreiten, ist zu groß. So wird als erstes das Banditen-Camp übernommen, bevor die Reise weitergeht nach Pigskin Port. Mit einem Ohr hören sie immer auf die Gerüchteküche, denn eigentlich ist es kaum zu glauben, dass das „Gesetz“ des Würstreiches nicht auf sie aufmerksam wird, aber es ist nichts zu hören (hier folgende Anmerkung: ob das Epic Monster, das die Abenteurer verfolgen und töten will, auftaucht, hängt an einem Würfelwurf. Je niedriger, desto schlechter – und ich habe ungelogen ab dem zweiten Ort IMMER eine 6 geschmissen, der Typ kam tatsächlich nicht ins Spiel…).
Vor den Toren des Camps spricht ein Flüchtiger Lilith und Tannis an – eine Bande Gesetzeshüter sind hinter ihm her und er braucht ein Versteck! Nun, was soll man da machen, schließlich ist man ja in der gleichen Lage, und die beiden schmuggeln ihn über einen Schleichweg ins Banditencamp, dort sollte er sich ja wohlfühlen. Wieder auf der Straße schauen die beiden sehr überrascht aus der Wäsche, als ein Plumpsklo am Wegesrand sich plötzlich erhebt und sie aus dem Hinterhalt angreift („Fighting Outhouse“ – also echt jetzt )!
Der Rest des Weges verläuft recht ereignislos, Pigskin Port und auch The Windmill sind schnell mit dem Pilz überzogen. In der Nähe der Windmühle fällt den Abenteurerinnen ein ganzes Feld toter Vögel auf, einfach vom Himmel gefallen, kein Aasfresser kommt auch nur in ihre Nähe – ein wahrhaft schlechtes Omen, findet Tannis (Tannis muss sich anscheinend erst dran gewöhnen, dass schlechte Omen ja jetzt eigentlich IHR Markenzeichen sind, und verhaut deshalb ihren Moralwurf an der Stelle ).
Der gefährliche Weg führt nun nach Brüttelburg, zurück ins Zentrum der Menschheit, wo das Auge des sogenannten Gesetzes stets so etwas wie wachsam ist, und kurz vor der Grenze werden Tannis und Lilith noch in einen harten Kampf verwickelt, unter anderem gegen einen „Nacht Drek Slicer“ und einen „Stilt Drek“ – gut, dass Tannis Dämonenblut einstecken hat, und das Fläschchen mal kurzerhand über den Slicer verteilt, der diese Attacke nicht überlebt. Die anderen Monster können auch erledigt werden, und schließlich stehen die beiden dort, wo alles begann – in Brüttelburg. Wie könnte es dort auch anders sein, ein merkwürdig riechender UND schnüffelnder Zwerg, der als Gesetzeshüter fungiert, wird auf die Entflohenen aufmerksam – zum Glück können sie ihn schnell erledigen, bevor er Verstärkung rufen kann! Und so fällt auch Brüttelburg dem Pilz anheim und nur die „Holy Order“ bleibt noch übrig.
Am Wegesrand steht ein Fass voll saurer Gurken, und Lilith schaut nicht schlecht, als ihr - auf der Suche nach etwas Wertvollem - aus dem Fass ein Goblin entgegen springt ("Pickle Goblin"). Doch ehe sie noch Luft holen kann, ist er auch schon von dannen... (der Vorteil, wenn man den Skill "Looter" auf Mastery hat, da tangiert einen sowas nicht mehr). Allerdings erregen sie so die Aufmerksamkeit eines Einheimischen, der sie misstrauisch beäugt - sie lassen ihn links liegen, sind sich aber sicher, dass er sie verpfeifen wird ("Bounty Level" geht hoch).
An der großen Kreuzung dann doch noch ein Schreck - der berüchtigte "Brute Lord" taucht auf, und er bringt direkt noch einen "Void Hound", "Cultist" und "Grave Keeper" mit! Da ziehen die Mädels alle Register - erst geht eine Blitzbombe hoch und fügt allen anwesenden Monster die erste Verletzung zu, Krähenfüße tun ihr übriges. Tannis zieht ihr mystisches Schild hoch, und hängt vorher noch ihren mächtigen Blutfluch ("Blood Curse" - boah, das Ding auf Mastery ist schon richtig gut!) an den Brute Lord. So retten sie sich durch den Kampf, nur um direkt danach einen heiligen Schrein zu plündern - Rücksicht nehmen braucht man nun ja wirklich nicht mehr!
Eine letzte kurze Reise zur Holy Order besiegelt dann das Schicksal des ganzen Landes (sehr bezeichnend übrigens, dass die beiden von den Pilzsporen schon so verseucht waren, dass sie vergessen haben, dass sie hätten die Kutsche nehmen und somit das letzte Stück DEUTLICH schneller hätten erledigen können *räusper*) - das Würstreich ist verdammt! Es ertrinkt im Chaos, und Horden von verdrehten und halluzinierenden Verrückten legen Brüttelburg in Schutt und Asche. Lilith und Tannis können nur noch zuschauen, Stück für Stück verdrehen sich ihre Körper, blähen sich auf und explodieren dann in einem Schauer aus Pilzsporen... So sehen also, äh - Sieger aus....?!?
Hier noch Bilder der Charaktere und der Weltkarte am Ende.
Das war sie also, meine erste Kampagne im Würstreich - eine kurze Kampagne aus nur 3 Missionen, das fand ich aber tatsächlich ganz gut. So konnte ich Spiel und Welt kennenlernen, und mich mit der Mechanik Stück für Stück vertraut machen.
In meiner letzten Partie hätte ich zweimal Doom ins Spiel bringen müssen, habe es aber abgewendet, da ich genug Glück dafür hatte und einfach mal ohne Doom durchspielen wollte, das kommt dann nächstes Mal dazu.
Mir hat das alles immens Spaß gemacht, wie schon mehrfach gesagt, trägt das aber viel die Welt - man macht halt jede Runde das gleiche, das lässt sich kaum schön reden, es ist sehr repititiv. Habe ich in der letzten Partie jetzt schon sehr gemerkt, da war ich auch kurzzeitig genervt zwischendurch und sogar froh, wenn eine Dangerkarte mal einfach nichts mitgebracht hat und ich weitermachen konnte...
Aber es wird sicher nicht der letzte Ausflug ins durchgedrehte Würstreich gewesen sein, soviel ist sicher