Berlin Brettspiel Con 2019

  • Die Eintrittspreise waren (in meiner Erinnerung) für die Besucher höher.

    Sogar recht deutlich, letztes Jahr waren es 17€ für beide Tage. Dieses Jahr 19€ für Samstag inkl Spiele Abend/Nacht.


    Für mich immer noch eine gute Wahl speziell auch mit dem abendlichen Spielen, wobei die Ausleihe und auch die Tischanzahl nächstes Jahr etwas größer werden darf...

  • Die Haupteinnahmequelle bei Cons ist oft noch vor den Besuchern die Händler (hier dann die Verlage). Wenn es für die Händler/Verlage nicht mehr lohnt, dann wird es schnell kritisch für die Veranstalter. Außer es gibt Unterstützung durch die Stadt für die Hallenmiete, dann ist es wesentlich entspannter.

  • Danke für viele nette Worte! Und ja, es war wirklich ein Ride und ein großer Spaß! :)

    Vorweg: Wir sind nach dem Umzug in so eine große Location enorm froh, dass alles super geklappt hat und wir von bösen Überraschungen verschont geblieben sind. Preise vom Flohmarkt habe ich öfters gehört. Viele vergessen dabei aber wohl, dass wir die Preise ja nicht machen.

    Und wenn jemand ein gebrauchtes Fallout für 60 Euro da hinlegt, das beim Händler eine Halle weiter für 38 Euro neu zu bekommen ist - gut, dann scheint diese Person nicht wirklich verkaufen zu wollen - das können wir leider aber nicht beeinflussen, denn von der Einstellgebühr abgesehen (die mit 50 Cent wirklich gering ist) verdienen wir ja auch nur, wenn das Spiel dann am Ende verkauft wird.


    Dark Knight : Danke auch für deine Worte - das freut enorm zu hören und gebe ich ins Team weiter.


    Ich denke jeder, der Anfangs unglücklich über die Preiserhöhung war - und nun auf der Messe war - sieht, warum wir hier erhöhen mussten.

    Den kompletten Überblick haben wir noch nicht (das wird diese Woche akribisch analysiert), aber wir sind bei vielen Punkten über Erwartungen.
    Wir hatten mehr Besucher als geplant (der Sonntag war deutlich voller als vermutet), die Ausstellerhalle war ausgebucht und wir hatten tolle Sponsoren-Partner, wie bspw. Nic Nacs.

    Trotzdem stimmt es schon, dass so ein Wechsel in eine neue, größere Location immer eine Art Operation am offenen Herzen ist.
    Aber wir sind Brettspieler und mal ehrlich: Risiko gehört zum Spiel!

    Wir bekommen fast durchweg positives Feedback von Besuchern, Verlagen und Presse und das zeigt uns, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, der richtige ist. Das ganze Team hat einen MEGA Job gemacht und ich kann nicht oft genug Danke an alle sagen.

    Letztendlich war unsere Hauptaufgabe in diesem Jahr die Verlage und Besucher von unserem Konzept im Sinne der Vergrößerung zu überzeugen und mitzunehmen. Da war das Finanzielle zweitrangig (natürlich haben wir auch geplant, dass die Zahlen passen und Peter Zwegat uns nicht aufsuchen muss :D).
    Mit der neuen Location ist das ganzen Konzept auf viele Jahre ausgelegt und unser Ziel war es den ersten Schritt zu gehen um keine Messe, keine Con, sondern ein Festival für Brettspiele zu erschaffen :love:


    Entsprechend auch noch mal danke an alle die da waren und diese Vision mit uns ein Stückchen mehr mit Leben gefüllt haben! :thumbsup:

  • Dann möchte ich auch mal einen kleinen Bericht droppen.


    Wir sind am Freitag Nachmittag ohne Badge angereist und haben uns erstmal einen schönen Abend in Berlin gemacht: bisschen Spazieren gegangen, beim Italiener gegessen, paar Bierchen getrunken, etc. Dann im Hotel angekommen haben wir als Absacker noch What do you Meme? in der englischen Originalversion gespielt (immer wieder lustig) und im Anschluss, kurz vor Mitternacht, durfte ich noch Belratti kennenlernen. Dieses hat mir ebenfalls sehr, sehr gut gefallen und schlägt in eine ähnliche Kerbe wie die "bekannteren" Assoziationsspiele Dixit, Mysterium, usw. Ebenfalls freut mich die Nachricht, dass wohl eine neue Edition geplant sei mit hübscherem Artwork. Werde dann wohl zuschlagen und mir dieses Spiel nachträglich noch besorgen, nachdem ich es jetzt nun länger verpasst hatte.


    Am Samstag ging es dann aber ganz früh direkt auf die Messe und was soll ich sagen: ich war erstmal extrem positiv überrascht. Das neue Gelände hat eine super Größe, der riesige Innenhof lädt zum Schlemmen und frische-Luft-Schnappen ein, alle Menschen waren nett, die meisten Erklärer freundlich und motiviert (abgesehen von Schwerkraft, wie immer^^) und Schnäppchen gab es auch. Was für Schnäppchen? Nunja. Nach anderthalb Stunden Wartezeit für den Flohmarkt, in welcher wir uns abwechselnd die Plätze freigehalten haben und immer mal wieder die Hallen abgeschlendert sind, war es dann auch so weit und wir betraten den "Käfig" der Spiele. Und hier gab es mit genügend Geduld und dem entsprechenden "Fachwissen" auch wirklich Einiges abzustauben. Ich persönlich habe einen alten Klassiker eingesackt, den ich schon lange mal probieren wollte (Puerto Rico für 'nen Zehner); ein paar länger gesuchte kleine Perlen eingetütet (Eye Know 2€, paar Summoner Wars Decks zum fairen Preis); ein paar jüngere Verfehlungen mitgenommen (u.a. Specter Ops mint 25€) sowie Geheimtipps gesichert (z.B. Pablo Escobar OVP für 12€). Weiterhin konnte ich meinen Mitstreitern einige andere Schnapper zuschanzen, welche diese gern angenommen haben (beispielsweise A Thief's Fortune OVP 20€, Berge des Wahnsinns mint 15€, Abyss+2 Erweiterungen+Promos 50€, River Dragons 5€, etc.). Also es hat schon richtig Spaß gemacht, sich durch die ganzen Spielemassen zu wühlen und Empfehlungen auszusprechen sowie Preise zu vergleichen. Einige Sachen wurden auch viel zu teuer angeboten oder für mehr Geld, als draußen vor der Tür direkt neu beim Verlag, klar, aber das wusste man ja dann und konnte diese traurigen Titel dort stehenlassen ;)


    Gespielt haben wir im Anschluss Thieves Den bei Schwerkraft (mit dem deutschen Titel "Die Räuber von Amarynth"), den Prototyp des neuen Spiels vom King Raccoon-Verlag EOS sowie eine Art Escape Room, bestehend aus lauter Boxen, durch welche man sich hindurchspielen musste. Thieves Den war grundsolide und ist ein entry level-Enginebuilder, der aber leider nicht perfekt zu Ende gedacht ist. Man kann sich nämlich komplett aus der Partie herausschießen, in dem man anstatt bei sich selbst immer nur bei fremden Spielern seine Arbeiter einsetzt, welche dann zu jenen "überwechseln". Wenn man dann während der Draftingphase der Karten nur Pech hat und keine Sofortaktionen zieht, mit denen man neue Arbeiter erhält, muss man am Anfang der Folgerunde instant passen und ist quasi "tot". Man kann keinerlei Aktionen mehr ausführen und sieht ca. 20 Minuten lang zu, wie die Mitspieler die Runde allein spielen, da auch diese nicht mehr auf die eigenen Gebäude gehen können, wenn man einmal gepasst hat. Wenn einem das passiert, ist der Sieg definitiv unmöglich und man kann eigentlich auch aufstehen und gehen. Es gibt dafür keinen Catchup, keine Sonderlösung in der Regel (welche dann z.B. wieder einen neuen, einmaligen Grundvorrat an Leiharbeitern zur Verfügung stellen könnte), oder Ähnliches. Man ist einfach raus, Pech gehabt.
    Das war uns etwas zu "unforgiving" und hat dann auch die Gemüter etwas verstimmt. Dies zusätzlich zu der Tatsache, dass bei Schwerkraft keiner das eigene Spiel erklären konnte oder wollte, und wir es im Vorfeld selbst aufbauen und aus der Regel lernen mussten, war dann schon eine große Enttäuschung. Somit quasi mein "Dud" der Messe, auch wenn die ersten paar Runden durchaus hier und da Spaß gemacht haben.

    Der tolle Escape Room sowie vor allem EOS haben es dann aber wieder rausgerissen. Speziell auf Letzteres möchte ich hier noch ein bisschen näher eingehen:


    EOS ist der neue Titel von Felix Mertikat von King Raccoon Games (Tsukuyumi) und war auf der BerlinCon als Prototyp zugegen. Es ist ein verhältnismäßig thematisches, kompetitives Eurogame, in dem wir alle das selbe Ziel verfolgen: Engel zu befreien, welche von Dämonen gefangen genommen wurden und nun auf einer Insel in der Mitte des Boards festsitzen. Dafür fahren wir mit unserem Schiff unter bestimmten Anstrengungen auf die Insel und retten immer wieder Engel, bis alle befreit sind. Um diese Mission zu erfüllen und dadurch so viele Siegpunkte wie möglich zu erhalten, übernimmt in EOS jeder Spieler eine Party von fünf Charakteren, welche man zu Beginn des Spiels draftet. Einen Fährmann, einen Krieger, einen Dieb, eine Art Schmied (Utility) und einen Anführer. Jedes Team muss aus genau diesen fünf Rollen bestehen, mit einem Charakter pro Job. Aktuell gibt es insgesamt 30 Charaktere, aus denen die bis zu fünf Spieler auswählen können, und welche alle komplett unterschiedlich sind. Keine zwei Krieger sind gleich, keine zwei Diebe gleich, etc. - auch wenn das Grundprinzip einer jeden Rolle das Gleiche bleibt:


    - Krieger besiegen Dämonen, die uns und andere Spieler heimsuchen und uns daran hindern möchten, die Engel zu befreien.

    - Fährmänner steuern unser Schiff und bringen uns näher zur Insel, auf der die Engel gefangen sind.

    - Diebe bringen uns Geld ein, mit welchen wir die Anstrengungen unserer anderen Charaktere bezahlen. Von Dämonen geplagt, kosten unsere Söldner zum Beispiel mehr Geld, da sie jene Strapazen eben nicht ohne den ein oder anderen Taler mehr auf sich nehmen.

    - Anführer bringen größtenteils eine aktive und/oder passive, asymmetrische Fähigkeit mit, die für denjenigen Spieler die Regeln des Spiels komplett ändern (z.B. immer Startspieler, Aktionen können kopiert werden, etc.).

    - Und die Utility Typen bringen Ausrüstung für das Team, womit ihre individuellen Aktionen und/oder Spezialfähigkeiten besser werden.


    Das klingt jetzt alles etwas ameritrashig, aber es ist wirklich ein Eurogame, in dem man viel planen kann und das einige strategische wie taktische Tiefe bietet: allein die schiere Anzahl der Charaktere lässt interessante und immer wieder andere Engines zu, welche man sich basteln kann. Die Aktionsauswahl ist ein Worker Placement á la Scythe, in dem man neutrale Steine auf seine 5 Teammitglieder stellt, welche dadurch die jeweilige Aktion des Söldners auslöst. Weiterhin gibt es Workerplacement Felder auf dem zentralen Board, die entweder durch die Spieleranzahl variabel begrenzt sind, generell begrenzt sind oder generell frei (unendlich besetzbar) sind. Der Clou? Viele.


    -> Gerettete Engel schließen sich unserer Party an und kämpfen fortan an unserer Seite. Sie sind dabei nicht nur ein weiteres Charaktertableu, sondern auch ein eigener Arbeiter, sowie bringen direkt bei der Befreiung einmalige positive Effekte sowie langfristig entweder ein Passiv oder eine Spezialfähigkeit, die dann nur man selbst hat.

    -> Man kann mehrere Engel befreien und hat dann noch mehr passive Fähigkeiten/Spezialfähigkeiten sowie Arbeiter.

    -> Man kann jeden seiner fünf Standardcharaktere vier Mal "aufleveln", sodass dessen Aktionen progressiv stärker werden.

    -> Man kann den Teammitgliedern der Gegenspieler Ausrüstung klauen, sodass diese zeitweilig geschwächt sind.

    -> Bei Würfelwürfen in Kämpfen gegen die Dämonen kann man schwache Werte durch Geld ausgleichen, man verliert also nie komplett.

    -> Es gibt ein Encounter-Deck mit Effekten, die die Regeln jede Runde komplett ändern (positiv oder negativ), wie das Event-Deck bei Orleans, welches man optional mit reinnehmen kann oder nicht. Eurofreunde lassen es weg, Ameritrash- & Hybridfreunde nehmen es dankend mit rein.

    -> Das tollste sind für mich jedoch die zwei WP-Felder "Gelegenheit" und "Glück". Bei Gelegenheit nimmt man sich eine der fünf offen ausliegenden "günstige Gelegenheit"-Karten, welche immer einen positiven Effekt für einen bewirken und alles Mögliche sein können (Geld, Aktionen, Sonderaktionen, Verrücktes) und bei Glück zieht man zwei Karten von einem verdeckten Stapel und hofft einfach darauf, etwas gerade Passendes für sich zu erwischen. Es macht spielmechanisch UND thematisch Sinn; und es macht unendlich Spaß. Stell' dir vor, du kannst bei Terraforming Mars IMMER für 5 Geld einfach zwei Karten vom Nachziehstapel ziehen, nur alle Karten sind irgendwie cool und passen früher oder später. Sowas bringt gute Stimmung, hält bei Laune und belebt das Spiel. Außerdem "schmiert" es die Engine, wo sie gerade vielleicht nicht so blendend läuft.


    Wir haben eine verkürzte Partie komplett zu Ende gespielt (5 anstatt 9 Engel) und die Endabrechnung war das Coolste, was ich seit langem gesehen habe. Denn den ultimativen Hasen habe ich noch gar nicht aus dem Sack gelassen: Seine Siegpunkte trägt man in vier verschiedenen Kategorien auf einen Wertungszettel ein, den der Spieler links von einem verwaltet. Und nur man selbst und dieser spezifische Spieler dürfen den Zettel begutachten. Das heißt bis zum Spielende sind alle Siegpunkte "geheim" - man weiß es immer nur von sich und einem weiteren Spieler. Drei der Siegpunktkategorien werden dann über Leisten am Spielfeldrand multipliziert, aber eine Kategorie entscheidet alles: nämlich die Engelskategorie. Denn wer hier weniger als die Mitspieler eingetragen hat, verliert automatisch. Er kann definitiv nicht gewinnen. Das heißt, wenn ich in dieser Kategorie 3 Punkte eingetragen habe, Max und Tim jeweils 4 und Paul aber nur 2, ist Paul automatisch raus. Hätte er 3 eingetragen, wären er und ich raus und der Sieg würde sich zwischen Max und Tim entscheiden. Ideal ist es also, abzuschätzen, wie viele Punkte in die vierte Kategorie eingetragen werden. Trägt man aber zu viel ein, ruiniert man sich die Multiplikatoren für die anderen drei Leisten, welche ja quasi die richtig fetten Punkte abwerfen. Super knifflig aber super toll. Diesen Mechanismus gibt es zum Beispiel in ähnlicher Form auch in Lords of Xidit, wo ich ihn ebenfalls liebe.


    Tl;dr: Das Spiel wird schon wieder ein absoluter no brainer-Kauf für mich und ist der zweite komplette Hit nach Tsukuyumi, den King Raccoon hier abliefern. Highlight der Messe ohne jeden Zweifel. Ob es Ende des Jahres in Eigenregie auf Kickstarter kommt, oder sich Grey Fox wieder mit einschaltet, ist übrigens noch nicht klar und wird derzeit von Letzteren geprüft. Das bisherige Artwork ist auf jeden Fall schon mal wieder großartig, die Chars sind super einzigartig und alle hatten Spaß. Es ähnelt Scythe, hat aber noch viel, viel mehr Asymmetrie, sowie gleichzeitig auch mehr Ameritrash durch die Würfel und vielen Karteneffekte. Ich habe es genau wie meine Mitspieler sehr genossen und war mit meinem Team Albia, Esson, Pi, Kraktoros, Un Tanor und später dem Engel Alva extrem happy. MVP war Pi, der immer sehr viel Geld rangeschafft hat und hier und da auch Einiges von den Mitspielern geklaut hat. MVPs bei einem der Mitspieler war die Kombination aus Fellara und Menaros, da Fellara immer 1 Ausrüstung in der Einkommensphase bekommt und Menaros erlaubt, Ausrüstung, welche man neu erhält, direkt von den Mitspielern und nicht aus dem allgemeinen Vorrat zu nehmen. Somit hatte der Spieler immer die meiste Ausrüstung und es gab auch hier viel Interaktion.

    Ich könnte noch ewig weiter über das Spiel reden, höre jetzt aber auch mal wieder auf. Vielleicht will jemand ja doch noch über einen anderen Titel was lesen ;)


    Abends sind wir dann jedenfalls in die Freispielhalle gegangen und haben uns Tudor & Age of Thieves (Zeitalter der Diebe) ausgeliehen. Tudor kam bei der Hälfte der Mitspieler gut an, bei der anderen Hälfte leider überhaupt nicht. Ein Gegner wurde jedenfalls komplett zerstört und hatte keine Freude an der Partie. Mit meinen 88 Punkten in der Erstpartie kam bei mir dafür aber alles zusammen, sodass ich freudestrahlend siegen konnte.

    Age of Thieves war dann ein bisschen Amistyle für unsere Eurotruppe, es herrschte ein reges Hauen & Stechen. Viele Spieler waren immer mal nah am Sieg dran und alle hatten Spaß. Perfekt balanciert ist es nicht, aber das will es vielleicht auch gar nicht sein. Wir hatten unseren Spaß.

    Zu Hause im Quartier gab es dann noch ein paar Quizrunden Eye Know, bevor wir 03:30 Uhr totmüde ins Bett gefallen sind.


    Am Sonntag absolvierten wir den zweiten Escape Room der Messe, einen eher klassisch gehaltenen Raum, in dem man Edelsteine finden musste, bevor wir uns wieder den reinen Brettspielen widmeten. So typisch! stellte sich als schnelle, portable Variante von "Die unüblichen Verdächtigen" heraus, welche wir in einem verkürzten Spiel 15:17 verloren. Dennoch hat es allen überraschend gut gefallen, was uns ermunterte, noch ein bisschen länger bei Schmidt zu verweilen. Also Tippi Toppi auf den Tisch gepackt, die quasi-Weiterentwicklung von The Game, welche bestimmt viele von euch ebenfalls schon gespielt haben. Man legt farbige Zahlenkarten nach den UNO-Regeln auf vier Stapel ab und erfüllt dabei so viele Aufträge wie möglich. "Alle Stapel ungerade", "Jeder zweite Stapel Grün" und solche Scherze. Hat ebenfalls Freude gebracht, muss aber bestimmt ein absolutes Pain für Farbenblinde sein. Naja wie auch immer, wir bleiben mittelfristig erstmal bei The Game. Obgleich ich es jederzeit wieder mitspielen würde.


    Zum Abschluss der Messe gab es für uns den Strategiehammer Terramara, die Neuheit von Capstone Games, von den Autoren von Lorenzo, Coimbra, Egizia, Grand Austria Hotel und Co. Das Artwork ist wie bei Agra von Michael Menzel und ist auch hier wieder schön, aber ein bisschen unübersichtlich. Wenn man aber einmal weiß, was alles bedeutet und wie die Ikonografie genau funktioniert sowie die Boardzeichnungen gemeint sind, "flutscht" es aber. Zudem hat man mit dem "Verändern" des Boards, welches nur zusammengepuzzelt ist, immer wieder spannende Änderungen der Grundbedingungen und muss von Runde zu Runde immer wieder ein wenig umdenken. Ansonsten ist es relativ viel standardartige Eurokost. Platziere deine Arbeiter, erhalte Ressourcen, wandle Ressourcen um, kaufe davon Karten welche deine Engine verbessern, rücke auf 3 verschiedenen Leisten vor - rinse and repeat. Außerdem ist die Downtime mit vier Spielern hier und da schon mal sehr hoch, da man sich oft blockiert und viel in die Quere kommt (somit auch entsprechend oft seine Pläne kurzfristig ändern muss). Toll fand ich, dass die Karten von Spielphase zu Spielphase immer stärker werden und schwächere Karten nach und nach aussortiert werden. Aber ob das reicht, dass ich mir das Spiel irgendwann mal kaufen werde, weiß ich nicht. Es hat mir insgesamt gefallen, war aber kein Burner. Und das reicht heutzutage wohl leider einfach nicht mehr.

    Muss ich wohl nochmal spielen für ein komplett finales Urteil.


    Auf der Heimfahrt gab es dann zum Abschluss tatsächlich aber noch eine unerwartete Überraschung: den UNDO Promo-Probefall von Pegasus, welcher wirklich erstaunlich cool war. Wir haben toll gerätselt, die richtigen Hinweise gefunden und zusammengefügt, und somit am Ende dann mit 5 Punkten "gewonnen" und den Tod des Protagonisten abgewendet. Hat sich richtig gut angefühlt und alle waren happy. Nun möchte ich sofort alle der UNDOs kaufen und ausprobieren, auch wenn es bisher bei vielen Rezensenten durchgefallen ist. Martin Klein fand sie ja zum Beispiel gar nicht gut. Schade! Wir werden sehen, ob das für die großen Fälle wirklich so gilt.


    Ansonsten möchte ich noch den überragenden Burgerstand grüßen, der mich tagtäglich lecker und schnell durchgefüttert hat (Lachs, Rindfleisch, Fritten mit selbstgemachtem Majo...my goodness); sowie die vielen Content Creators der Szene, mit denen ich vor Ort tolle Gespräche führen konnte (Sven vom Brettballett, Ben vom Brettspielblog, Peat von H&C, Dave vom Dice Tower, Philipp & Sandra von Spieleleiter, usw.) - ihr wisst, wer ihr seid! :)


    Gerne wieder :) Vor allem mit dieser Location.


    Ps Sankt Peter: Die Kalkulation dieser aktuellen Größe ist laut Aussage der Veranstalter auf 3-5 Jahre getaktet, also es muss dieses Jahr noch keine schwarzen Zahlen schreiben. In den nächsten 1 auf null und in 2-3 dann aber schon. Hier wird auf Wachstum gesetzt und bewusst etwas aufgebaut. Hoffen wir, dass es klappt.

    Lg


    #whatdoyoumeme #belratti #thievesden #raeubervonamarynth #eos #tudor #ageofthieves #eyeknow #sotypisch #tippitoppi #terramara #undo

  • Wenn man dann während der Draftingphase der Karten nur Pech hat und keine Sofortaktionen zieht, mit denen man neue Arbeiter erhält, muss man am Anfang der Folgerunde instant passen und ist quasi "tot". Man kann keinerlei Aktionen mehr ausführen und sieht ca. 20 Minuten lang zu, wie die Mitspieler die Runde allein spielen, da auch diese nicht mehr auf die eigenen Gebäude gehen können, wenn man einmal gepasst hat.

    Es gibt doch die Aktion, sich für 2 Schätze einen Dieb zu nehmen und ggfs. noch die Zaubererfähigkeiten, die einem etwa für 1 Schatz 3 Diebe geben. Oder wurde das inzwischen aus den Regeln entfernt? Konnte noch nicht ins aktuellste / finale Heft gucken.

  • Also zu den vielen positiven Dingen ist ja schon einiges gesagt worden. Dem kann ich mich anschließen. Vor allem hat mir gefallen, dass die BerlinCon als Abgrenzung zur Spiel nach wie vor darauf ausgelegt ist, zu spielen. Sowohl im Playground als auch bei den Verlagen konnte man die Spiele - so man denn wollte - durchspielen. Ausreichend Platz war ebenfalls vorhanden. Ich hoffe sehr, dass dieses Merkmal erhalten bleibt. So lange, wie das gegeben ist, komme ich gerne wieder. :)


    Was vielleicht ein wenig verbesserungswürdig wäre, sind die Turniere und deren Organisation. Da gab es im Falle von "Klong!" auf der Website und im Programmheft unterschiedliche Termine. Das war etwas ärgerlich (natürlich auch kein Drama). Zudem finde ich auch die Attraktivität der Turniere an sich eher sinkend. Damit meine ich, dass ich die Spiele, bei denen es ein Turnier gab, eher mäßig interessant fand. Das allerdings ist eine subjektive Sache von mir. Objektivierbar finde ich aber, dass die Turniere allgemein zu spät bekanntgegeben werden. Ich meine, ich spiele selten Turniere, aber wenn ich es doch mache, dann möchte ich auch eine Chance haben, mich darauf etwas vorzubereiten um nicht totaler Spielball derer zu sein, die das Spiel aus reinem Zufall schon sehr lange kennen. Da würde ich mir noch etwas Nachbesserung bei der Organisation wünschen.

    Etwas schade finde ich, dass das miteinander spielen weniger wird. Bei der ersten BerlinCon kannte hinterher jeder jeden. Bei den folgenden sah man immer mal ein Fähnchen "Mitspieler gesucht" auf dem Tisch oder ein "schwarzes Brett". Davon war jetzt nichts mehr zu sehen und in der Regel war es recht aussichtslos, durch die Halle zu gehen ohne direkt einen Spielpartner zu haben. Das ist nur zum Teil eine organisatorische Sache aber vielleicht könnte man darüber nachdenken, beim nächsten mal wieder mehr zum Miteinander spielen und der Aufnahme neuer Mitspieler zu motivieren? Fände ich gut!


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Hi Andreas,

    danke für dein Feedback. Verstehe was du meinst. Das mit dem Programmheft checken wir mal.

    Zum Thema spielen:
    Die erste Berlin Con hatte natürlich auch viele Tausend Besucher weniger als die jetzige, das macht es dann natürlich einfacher ;)


    Aber der Hinweis ist gut. Ich nehme das mal mit in die "To do's" und vielleicht finden wir einen schönen Weg so eine Art "Spielrunden-Vermittlung" für 2020 zu integrieren :)

  • Zum Thema spielen:
    Die erste Berlin Con hatte natürlich auch viele Tausend Besucher weniger als die jetzige, das macht es dann natürlich einfacher ;)


    Aber der Hinweis ist gut. Ich nehme das mal mit in die "To do's" und vielleicht finden wir einen schönen Weg so eine Art "Spielrunden-Vermittlung" für 2020 zu integrieren :)

    Also wenn Ihr da etwas hinbekommen würdet - das wäre der Hammer und würde eine super Veranstaltung noch weiter aufwerten :)
    Ist mir natürlich klar, dass das bei der Größe jetzt etwas anders ist, aber vielleicht gibt es ja doch das eine oder andere, wie man in der Richtung etwas verbessern/anstoßen kann.
    Aber wie gesagt, eigentlich müsste meine Liste sehr lang sein mit all den positiven Punkten - die habe ich ja nur weggelassen, weil sie schon zig mal geschrieben standen und ich faul war ;) . Die "negativen Punkte" sind ja absolute Kleinigkeiten, die das tolle Gesamtbild nicht schmälern.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Etwas schade finde ich, dass das miteinander spielen weniger wird. Bei der ersten BerlinCon kannte hinterher jeder jeden. Bei den folgenden sah man immer mal ein Fähnchen "Mitspieler gesucht" auf dem Tisch oder ein "schwarzes Brett". Davon war jetzt nichts mehr zu sehen und in der Regel war es recht aussichtslos, durch die Halle zu gehen ohne direkt einen Spielpartner zu haben. Das ist nur zum Teil eine organisatorische Sache aber vielleicht könnte man darüber nachdenken, beim nächsten mal wieder mehr zum Miteinander spielen und der Aufnahme neuer Mitspieler zu motivieren? Fände ich gut!

    Finde ich gut, wir waren zum Beispiel zu dritt und hätten gerne noch jemanden mitspielen lassen, sowohl bei den Spielen bei den Verlagen als auch später in der Spielehalle. Aber mich hinstellen und den Marktschreier machen ob denn noch jemand mitmachen möchte ist nicht so mein Ding.


    Ansonsten wars wirklich schön, auch wenn es gefühlt ein paar Gäste mehr hätten sein dürfen.

    Das sehen die Gäste die Abends an die schon ziemlich geplünderte Ausleihe kamen oder keinen freien Tisch mehr fanden sicher anders. Oder auch die, die fast bis zum Schwerkraftverlag wegen dem Flohmarkt anstanden. Auch wenn ich weiß, dass der Satz auf den allgemeinen Besucherandrang gemünzt war.

  • Terramara, die Neuheit von Capstone Games

    Das Spiel ist von Quined Games. Ich kann aber gerade nicht sagen, ob Capstone da die englische Auflage macht? Glaube ich aber nicht, denn normalerweise macht Quined eine multilinguale Auflage mit 4 Sprachen in einer Schachtel, wenn ich da nicht fehlinformiert bin... Deutsch, English, Französisch, Holländisch.

    Einmal editiert, zuletzt von ode. ()

  • Huutini: Soweit uns bekannt, verfallen die übrig gebliebenen Ressourcen am Ende jeder Runde und man nimmt keine mit in die nächste.

    Wenn dem doch so wäre, würde das zwar meinen Kritikpunkt von oben negieren, das stimmt, aber dann wäre das Spiel noch viel seichter, als es so schon ist. Das würde viel vom Anspruch wegnehmen.


    ode. : War ein Vertipper, danke für die Korrektur! :) Mag beide Verlage und bringe sie manchmal im Kopf durcheinander.

    Lg

  • LookAtTheBacon


    Sollte keine Kritik sein. Eher ein Service-Hinweis. Am Ende suchen die Leute in Essen Terramara von Capstone Games. Naja. Wäre vielleicht auch nicht so schlimm. Capstone Games hat da dieses Jahr wunderbare Spiele im Angebot. Kann man dann ja eins davon kaufen. 8o

  • Huutini: Soweit uns bekannt, verfallen die übrig gebliebenen Ressourcen am Ende jeder Runde und man nimmt keine mit in die nächste.

    Wenn dem doch so wäre, würde das zwar meinen Kritikpunkt von oben negieren, das stimmt, aber dann wäre das Spiel noch viel seichter, als es so schon ist. Das würde viel vom Anspruch wegnehmen.

    Also, in der letzten Regelversion die ich kenne, musste man die Ressourcen von seinem Player Board nicht abgeben. Ich wüsste auch nicht wieso ... :/ Mag sein, dass es das (also Leichtgewicht gedachte!) Spiel weniger komplex macht, aber du sagst ja selbst: Wenn man seine Runde ohne Diebe UND ohne Ressourcen startet, kann man mit Pech nichts machen - und schlimmer als ein seichtes Spiel ist ein kaputtes Spiel.

    Wir haben das Spiel im Laden, da muss ich mir die finalen Regeln mal angucken, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man am Ende der Runde nicht genutzte Schätze von seinem Board abgeben muss - die Mechanik erscheint mir wenig sinnvoll ... :/ Ich würde das in jedem Falle als Hausregel ändern - welchen Sinn soll es haben, seine Schätze nicht in der Räuberhöhle bunkern zu dürfen sondern sie ohne Sinn und Nutzen einfach abwerfen zu müssen? Nur um ein als leichtes Vergnügen gedachtes Spiel anspruchsvoller zu gestalten? Nicht mal komplexe Spiele haben eine solche Mechanik - zumindest keines, das mir aktuell einfallen würde. :) (Ich freue mich aber auf die Gegenbeispiele, denn es gibt bestimmt solche Spiele. Gibt es immer. :) )

  • Das Event war Top!!!! steht außer Frage. Ein riesiges Lob an die Organisation!!!


    Ein paar Punkte hätte ich aber doch, welche das Event für mich noch besser gemacht hätte.


    1. Beschattung der Dachfenster von außen! - Interessanterweise waren die Planen und Anlagen dazu vorhanden.

    2. Warum waren in der Messehalle die Halogenstrahler an? War es noch nicht warm genug?

    3. Der Flohmarkt hätte in die hintere Halle 7? ausgelagert gehört. Es muss euch klar sein, dass der Flohmarkt eines der wichtigsten Highlights ist. Hinten hättet ihr Platz gehabt und das Thema 50 Leute und nicht mehr (Brandschutz/Feuerwehr?), wäre dort erst gar nicht aufgetreten.

    4. Halle 2 (Flohmarkt) für den Community-Playground hätte ich besser gefunden. Dann hätte ich den auch gefunden. (Außer für Digger, der war ja nicht zu übersehen :lachwein:)

    5. Lautstärke in der Halle 4 (Spielbereich). Mir war es zu laut zum Spielen. Vielleicht weniger Tische und dafür den 2 Stock öffnen, oder Raumtrenner....?

    6. Wie oben schon angesprochen, mehr Mülleimer im Spielbereich.


    Ich hätte mir die Arbeit hier nicht gemacht, wenn mir das Event nicht gefallen hätte und ich das nicht noch viele Jahre genießen will.


    meine :2cent:


    *Kommentar von meiner Freundin: Geiles Event, auf jeden Fall nächstes Jahr wieder. Nur es war am Samstag echt zu heiß und am Abend zu laut. :)

    Ich spiele alles. Mindestens einmal!

  • Alles gut. Ich finde Feedback gut und wichtig.
    Für uns war es ja in der Location auch das erste Mal und du kannst noch so viel planen und perfekt ausdenken, wenn du es einmal live erlebt hast, stellst du fest, dass du gewisse Dinge doch ändern musst.

    Da sind viele Learnings dabei, die sicher auch für das nächste Jahr umgesetzt werden können. Und aus der Entfernung klingt vieles einfacher, als es am Ende ist.
    Beispiel Halle 7: Fände ich super, hätte aber auch dafür gesorgt, dass die Location um einen ordentlichen, fünfstelligen Betrag teurer geworden wäre. Das hätten wir wieder auf die Besucher umlegen müssen, worauf viele (zu Recht) Keiner Bock gehabt hätten, denn das wäre deutlich teurer geworden.
    Ebenso der Hinweis mit Halle 4 und den 2. Stock öffnen.
    Wenn das so einfach wäre, hätten wir es getan, aber das wäre immens mit Zusatzkosten verbunden gewesen, die so im ersten Jahr nicht tragbar werden.

    ABER: Genau deshalb sind wir in die Location gegangen, weil wir möchten, dass die Berlin Con wächst und wir ganz ganz viel Potential mit der Location haben, um neue Hallen dazu zu nehmen.
    Wir stehen hier noch ganz am Anfang und das Feedback ist umwerfend und super positiv.
    Gibt es Dinge, die wir ändern können/müssen: Bestimmt!
    Haben wir das Gefühl, den richtigen Schritt für die Berlin Con und die Brettspiel-Szene gemacht zu haben: Unbedingt! :)


    Was vor allem wichtig ist: Wir haben jetzt eine Basis, mit der wir planen können. Wir haben im letzten Jahr erst im November fix gemacht, dass es die Station wird, ohne dort je etwas gemacht zu haben.
    Nun haben wir wichtige Erfahrungswerte und die "Premiere" in der Station war wirklich eine erfolgreiche Feuertaufe.
    Das gesamte Team hat nun a.) mehr Zeit b.) die Erfahrungen der diesjährigen Berlin Con, um aus der Erfahrung heraus 2020 zu planen :)

  • Hier meine gesammelten Werke zur Berlin Con:

    Berlin Award / Game Night
    Berlin Con – Tag 2 (Cranio, Queen Games, Schmidt Spiele)
    Berlin Con – Tag 3 (Edition Spielwiese, Corax, Pegasus, drawlab, Fewer Games, Boardgamebox)
    Berlin Con – Fazit und weiter Eindrücke
    darüberhinaus gab es die Brettspielbar Sonderfolge


    In Summe eine sehr gute Veranstaltung mit einigen kleineren Verbesserungsmöglichkeiten. Aber schon stark was das Team da auf die Beine gestellt hat.

    Das Spiel was bei uns am meisten gespielt wurde war #Draftosaurus. Kleines Familienspiel mit Drafting-Meeple-Mechanismus. Kurze Erklärung. Maximal 15 Minuten Spielzeit. War schon am Samstag abend ausverkauft.

  • Huutini: Soweit uns bekannt, verfallen die übrig gebliebenen Ressourcen am Ende jeder Runde und man nimmt keine mit in die nächste.

    Wenn dem doch so wäre, würde das zwar meinen Kritikpunkt von oben negieren, das stimmt, aber dann wäre das Spiel noch viel seichter, als es so schon ist. Das würde viel vom Anspruch wegnehmen.

    So, mal in unserem Schwerkraft-exemplar in die Regeln geguckt. Da steht auch nur, dass man die eingesetzten Schätze abgibt, die nicht verwendeten verbleiben daher auf dem Playerboard.

  • ^Danke, gut zu wissen. In der Situation befand sich aber auch kein Schatz mehr im Lootstack, also von daher wäre man so oder so dead gewesen :D

    Lg

    😁

    Und gut zu erfahren, dass man sich offensichtlich immer eine Notreserve einbehalten sollte!! Bin ich demnächst schon im Wissensvorteil. 😁

  • Neben der SPIEL hab ich weitere Messen/Conventions/Spieletage noch nicht besucht.

    Umso gespannter war ich auf die BerlinCon und ich/wir waren wirklich begeistert.

    - Klasse Lokation, Freifläche großartig und bei der Menge an Menschen auch mehr als ausreichend

    - Toller Mix aus Messe, Spielemöglichkeiten und "Rahmenprogramm" - wusste gar nicht, dass der Ignacy so ein Entertainer ist.8o

    - Klasse System bei der Spielausleihe

    - Außerordentlich freundliche Con-Mitarbeiter an jeder Stelle

    - Meine Frau, die "nur mitspielt und sich weder mit der Szene/Entwicklungen/News etc. auseinandersetzt war begeistert und musste das beim Hunter auch direkt mal loswerden


    Wo hier so fleißig konstruktive Kritik geübt wird, mache ich doch mit. Besonders weil wir nächstes Jahr nicht zu zwei, sondern gleich zu viert anreisen. Die Spielegruppe wurde schon über den Termin informiert und um Teilnahme wurde gebeten.^^


    - Da ja zu dem Zeitpunkt immer von richtig schönen Sommerwetter ausgegangen werden muss, wären noch 1-x Sonnenschirme auf der Freifläche schön gewesen, damit man sich nicht nur in den dunklen Ecken rumtreiben kann/muss.8-))

    - Essenauswahl war gut - für ne Pizza wäre ich noch zu haben gewesen.;)

    - Der Ort für die Bühne war unglücklich - aufgrund der Spielenden im HIntergrund war es schon schwierig dem Geschehen auf der Bühne zu folgen. Es ist mir bewusst, dass weitere Flächen die Kosten deutlich treiben, aber wir sind ja erstmal bei Wünsch-Dir-Was - also WdW.

    - Wenn ich mal die Kosten für die Flächen aussen vor lasse, dann wäre natürlich ein etwas "entzerrter" bzw. "unterteilter" (kleine Wände o.ä. jeweils alle 10 Tische oder sowas) Spielebereich noch großartiger. War schon herausfordernd, bei dem Betrieb und der Wärme noch voll bei der Sache zu bleiben = WdW

    - Für uns beide wäre es auch spannend gewesen, sich an offenen Spielerunden zu beteiligen bzw. andere sich beteiligen zu lassen...aber das war hier ja auch schon Thema. Ergänzend dazu: Vielleicht kann man ja auch im Vorfeld eine "Kontaktbörse" auf der Homepage installieren..frei nach dem Motto "Auf der Con ist nach der Con"..just my 2 Cents;) Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass ich gefühlt im Spiele-Mordor wohne..also Hannover.:D


    Die Preisdiskussion für die Tickets kann ich natürlich auch nachvollziehen - ich für meinen Teil wäre aber auch bereit mehr zu bezahlen.
    Insbesondere wenn ich eine derart professionelle und angenehme Veranstaltung vorfinde.


    Wie gesagt, nicht das übliche Mimimi...wir kommen auf jeden Fall nächstes Jahr wieder.:thumbsup:

    Aber auch wenn die Vergrößerung der Con im Fokus steht, ist es aus meiner Sicht viel wichtiger diesen tollen Charakter der Veranstaltung nicht aus den Augen zu verlieren.

  • Nachdem Kurztrip nach Berlin und der vollen Arbeitswoche habe ich heute dann auch mal Zeit ein paar Zeilen zu meinen Eindrücken beizutragen. Vieles wurde zwar, soweit ich das überschauen kann, bereits in irgendeiner Form erwähnt, ich werde es aber trotzdem noch einmal aufführen. Spielberichte gibt es hier keine, da wir vor Ort nichts ausprobiert haben.


    Meine Freundin und ich waren Samstagvormittag und Sonntagnachmittag vor Ort. Beim laufen durch die Hallen fiel uns als erstes auf, dass über ausreichend vorhandene Tische bei den Verlagen und die freie Spielfläche der vorrangige Aspekt des Spielens für einen Großteil der Besucher gewährleistet werden konnte. Die Spieleausleihe machte nach Überfliegen der vorhandenen Titel hierbei auch einen guten Eindruck. Das man durch die Prototypengalerie und das Angebot bei den Verlagen auch noch nicht veröffentlichte Titel ausprobieren konnte, finde ich immer sehr schön. Hiermit kann man bereits vor der Veröffentlichung einen ersten Eindruck erhalten.

    Dass die Foodtrucks im Gegensatz zu anderen Conventions draußen im Innenhof standen fand ich sehr gut. Damit wurde man innerhalb der Halle nicht durch die Gerüche und die Hitzeentwicklung gestört. Die vorhandenen Tische und Bänke boten auch die Möglichkeit sich hier kurz niederzulassen. Leider fehlte es bei dem schönen Wetter an Abschirmung, sodass man hier in vielen Bereichen praktisch gegrillt wurde.

    Wir haben uns trotz der langen Wartezeit auch den Spaß im Flohmarkt gegönnt. Es war äußerst unterhaltsam festzustellen, dass es tatsächlich Leute gibt, die gebrauchte Spiele zum aktuellen Neupreis verkaufen wollen oder gar mehr als die Unverbindliche Preisempfehlung verlangen. Damit war für meine Freundin und mich aber nichts Interessantes dabei. Meine Meinung zu den Implikationen der Preise lasse ich hier mal weg. Das würde die falsche Richtung einschlagen.

    Zum Abschluss noch ein persönliches Highlight. Während der Wartezeit in der Schlange für den Flohmarkt habe ich die Möglichkeit wahrgenommen die anderen Besucher beim durchsuchen der Stapel zu beobachten. Dabei habe ich eine Dame wahrgenommen, die mit einem Enthusiasmus, den ich nicht in Worte fassen kann Spiel für Spiel an Seite gelegt hat, um an ein bestimmtes zu gelangen. Meine Spannung war bereits am Extrem angelangt, als diese endlich ein belangloses Harry Potter Spiel in die Hand nahm. Das dieses Spiel nachdem sie die Rückseite konsultiert hatte und es weg gelegt hatte noch während meiner Wartezeit drei Mal genauer betrachtet wurde, hat mir erst verdeutlicht wir stark eine Marke einen Kauf beeinflussen kann.


    Aufgrund dessen, dass wir in Nordrhein Westfalen genügend ähnliche Conventions haben, wird es wohl vorerst unser letzter Besuch gewesen sein. Ich würde aber eine Empfehlung für Spieler aus der Umgebung, die gerne etwas neues ausprobieren möchten, aussprechen.

    Wenn eine Figur aus dem Wirtshaus stirbt, muss sie in ein anonymes Grab gelegt werden. Für

    nichtsnutzige Trunkenbolde hält die Chronik nun mal keine Plätze bereit... - Village Inn


    Verlässt ein Patient oder ein Mitarbeiter deine Klinik, lege ein beliebiges Auto von deinem

    Tableau zurück in den Vorrat. (Ja, der Patient ist gerade mit dem Maserati des Chefarztes

    weggefahren. Warum lässt er auch die Schlüssel stecken?) - Die Klinik