Deine Meinung interessiert mich zu nahezu jedem Titel.
Na, dann will ich mal ein paar Sätze zufügen:
- Nippon
Hat mir sehr gut gefallen. Thematisch sehr dünn, aber mechanisch sehr, sehr interessant. Auf der Messe hatte ich das Spiel damals nicht mitgenommen, weil ich das Gefühl hatte, dass hier wirklich alles auf einen SP-Wert hin kalkuliert werden muss. Stimmt auch eigentlich ein wenig. Das ganze ist eben ein typisches WYG-Mechanikmonster. Trotzdem gefällt mir das sehr gut. Ähnlich wie bsw. Railroad Revolution. Eben auch nicht so ganz so heavy wie bsw. Madeira. Der Aktionsmechanismus mit den Arbeiterfarben ist toll!
- Räuber der Nordsee
Auch das hat mich sehr positiv überrascht! Sehr elegantes Spiel mit einfachem aber trickreichem Arbeitermechanismus. Man hat immer nur einen Arbeiter. Erst setzt man seinen vorrätigen ein um eine Aktion auszulösen. Dann nimmt man einen anderen vom Spielplan und lost diese Aktion ebenfalls aus. Dabei gibt es drei Farben von Arbeitern: schwarz, grau, weiß. Je nach Farbe kann man bestimmte Aktionen nicht machen oder sie haben unterschiedliche Wertigkeiten. Rohstoffe sammelt man per Raubüberfall und nutzt diese dann für Ausrüstung oder kleine Aufträge. Alles nicht soo kompliziert, aber doch trickreich genug. Ein wenig Abwechslung bringen die Mannschaftskarten, die man ausspielt um das eigene Schiff zu bemannen. Erstmal fand ich das sehr spannend und eben eher mittelkomplex. Ich vermute, dass das Spiel auf Dauer zu wenig Abwechslung bietet. Aber das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen.
- Dynasties
Das fand ich großartig! Ganz tolles, durchaus typisches HiG-Spiel. Viel Interaktion durch diese super umgesetzte Kuchenregel, die ständig angewendet wird. Einer teilt einen Ertrag, bsw. Waren, der andere sucht als erster aus - klasse umgesetzt! Insgesamt hatte ich denk Eindruck, dass es sehr zufallsabhängig ist, aber als störend empfand ich das nicht.
- Isle of Skye - Erweiterung
Ich bin nicht der größte Isle of Skye-Fan. Ich finde, dass der Bietmechanismus nicht zu diesem Plättchenlegespiel passt. In einem Spiel dieser Art wünsche ich mir eingängigere, locker-flockigere Plättchenwahlmechaniken. Aber das ist nur meine Meinung, das Spiel ist sicher nicht zufällig sehr erfolgreich. Die Erweiterung bringt für jeden Spieler ein umfangreiches Entwicklungstableau. Der Wanderer flaniert hierbei über die eigene Plättchenauslage und in Abhängigkeit zu den entlanggewanderten Symbolen kann man Fortschritte auf dem Tableau einsacken. Find ich im Grunde gut. Sehr solitär, die neuen Elemente, was mich nicht unbedingt stört. Trotzdem empfinde ich auch die Erweiterung als unpassend zum Charakter den ich mir für ein Spiel dieser Art wünsche. Wir haben zu fünft gespielt und das Spiel hat sicher 90-100 Minuten gedauert. Ganz schön lang für ein eigentlich simples Plättchenlegespiel von 5 Runden, in dem man dann gerade mal 2 Plättchen pro Runde legt... Ich glaube aber, das könnte ein Spiel sein, dass mir zu zweit sehr gut gefällt.
Man beachte bitte, dass ich das Spiel im Grunde nach meinen eigenen Vorstellungen, die ich von einem Spiel dieser Art habe, bewerte. Ich denke, jemand, der Isle of Skye mag, und vielleicht noch einen weiteren, planerischen Aspekt dazu haben will, der sollte sich das dingend ansehen. Zusätzlich finde ich, dass die Erweiterung wirklich eine Erweiterung ist. Es ist nicht "more of the same" und dann noch Material für einen weiteren Spieler oder so. Das Spiel wird wirklich ein wenig anders durch die Erweiterung. So was finde ich gut.
- Die Händler von Osaka
Komplett durchgefallen. Zu dritt völlig albernes, nicht funktionierendes Spiel. Ich glaube, das könnte ein gutes 2er sein. Das werde ich bald mal probieren. Aber im Grunde der große Flop des Limburger Spielewochenendes.
- Yokohama Deluxe
Tolles, geradezu grandioses Material! Wunderschön, richtige Metalmünzen! Das Spiel mag ich eigentlich. Zu viert hat es mir gar nicht gefallen. Es gewinnt nichts durch mehr Mitspieler. Ganz im Gegenteil. Wartezeit wird größer, das Spiel bremst sich ein wenig selbst aus, weil man sich ständig im Weg rumsteht. Dauert für das Gebotene einfach zu lang. Zu zweit hat es mir deutlich besser gefallen, da es in keinem Aspekt durch mehr Mitspieler gewinnt. So schön das Material auch ist, es steht im Weg rum. Plötzlich erkennt man, warum flache Pappmarker aus der mir bis dahin bekannten dlp Version des Spiels ein Vorteil sein können. Kann auch sein, dass es dann an dem vielen Material in 4 verschiedenen Farben (statt nur 2, wie ich es kannte) lag, dazu denn noch die großen Sichtschirme von Häuschen... Alles in allem sehr unübersichtlich. Manchmal ist weniger einfach mehr...
- The King's Will
Mein großer Gewinner des Limburger Spielewochenendes. Super tight und spannend als 4er. Hat mir deutlich besser gefallen als zu zweit. Tolle Siegpunkte-Mechanik mit den noch zu ergründenden SP-Bedingungen. Sicher im Kern ein recht normales Euro-Spiel. Aber durch die ungewöhnliche Wertungsmechanik absolut super! Man muss damit klar kommen, dass es in manchen Partien einfach Dinge gibt, die wertlos sind...
- Aton
Das lag lange unberührt bei uns rum. Also,früher haben wir es sehr oft gespielt. Und irgendwie neuerdings wieder gefallen dran gefunden. Verdecktes Ausspielen von Karten um Scheiben in verschiedene Wertungsbereich zu bringen. Sehr interaktiv, viel bei dem man auch mal zocken muss. Schnell gespielt. Würde der Kosmos- oder Lookout-2er-Reihe zur Ehre gereichen dieser Titel!