07.12.-13.12.2015

  • a) ein reines Glücksspiel
    und
    b) ist es total unbalanced

    meinst du es ironisch? Ich hoffe es ;)


    Ich habe das Spiel leider erst letzten Monat entdeckt und bisher schon 9 Partien gezockt. Mir gefällt es total und es ist mein persönliches Spiel des Jahres. Und ich bedauere es sehr, dass ich durch das Gerede vom Halifax-Hammer von einem Kauf bzw. Spielen abschrecken lassen habe.
    Das ist ein Erfahrungswert, den ich machen musste und ich zukünftig nicht wiederholen möchte, bzw. anders einzuordnen weiß.


    #AFAOS

  • Hi,


    Aber gibt es nicht bei jedem 2-Personenspiel die ultimative Strategie die am Wahrscheinlichsten zu Sieg führt?


    Atti

    bei den unknowns relevanten Spielen gilt das meistens. Und das du keine Geschicklichhkeitsspiele meinst ist klar. Nur Spiele mit einem höheren Bluff Anteil hast du übersehen. Schauspieltalent hat nicht viel mit Kombinatorik zu tun :) .

  • Hi,


    Ich muss die Daten von out4blood/out4brits korrigieren - die Spiele sind nicht strikt getrennt zwischen den Accounts zu den Seiten zugeordnet gespielt worden. Auf beiden Accounts sind unter beiden Seiten Spiele gespielt worden. Die Anzahl der verlorenen Spiele als Brite ist grösser als 1 und die Anzahl der verlorenen Spiele als Franzose ist kleiner als 20. Ich habe mal auf die schnelle drüber geschaut, er hat weniger Partien als Franzose verloren als er als Brite verloren hat (>10 Partien).


    Damit war er als Franzose sogar erfolgreicher als er als Brite war.


    Att

  • Ich frage mich schon seit langem, warum Freunde von Auf den Spuren von Marco Polo so enorm die "variable Startauslage" betonen. Gefühlt jedes dritte Spiel hat eine Variable Startauslage auf dem Spielplan. Das ist etwas ganz gewöhnliches.

    Für mich beantwortet: weil man entweder eine extrem variable Startaufstellung findet ODER eine starke Asymmetrie in den Startbedingung bzw. Spielerboni. Aber vor AdSvMP niemals beides zusammen.



    Und #MarcoPolo ist ein Spiel, daß zu der Vermutung einlädt, mit Vergabe der Startcharakter sei es schon entschieden, in einer fiktiven Welt, in der alle Spieler ihre Charaktere perfekt spielen. Das gibst ja selbst Du zu, auch wenn Du das Gefühl hast, daß diese Vermutung unberechtigt sein dürfte (ich neige dazu, Dir da Recht zu geben).

    Um es mal ein bisschen zu präzisieren: Ich traue mir sofort zu, eine Startaufstellung zu konstruieren (!), bei der ein Spieler einen starken Vorteil hat. Tolle Karten-Combo auf die drei Sumatra-Felder, von Peking-Starter bzw. Oasenspringer nur einer im Spiel, und schon hätte derjenige einen klaren Vorteil, weil er zuerst da sein kann. Erst recht, wenn man die früh von Venedig aus erreichbaren Boni ziemlich unattraktiv macht. ABER: Das ist konstruiert. Praktische Relevanz nahe null. Alle selbst erlebten Marco Polo Partien waren zwar sehr unterschiedlich, aber alle ausgeglichen. Und selbst in dieser extremen Situation hätten die Mitspieler noch gewisse Chancen, wenn sie gezielt gegen den anderen spielen würden. Was man auch nie vergessen darf: wenn unter der Auswahl von 5 Charakterplättchen im 4er-Spiel eines tatsächlich klar besser sein sollte, dann wird das zuerst gewählt, sprich: derjenige ist letzter in der Reihenfolge und wird in Spielrunde 1 längst nicht alles realisiert bekommen, was man sich in einer idealisierten Optimal-Strategie alles so zusammenphantasieren könnte.


    Ansonsten gebe ich dir Recht: bereits die Vermutung der Existenz einer "Superstrategie" kann abschrecken und Verkäufe kosten. Wobei ich da AdSvMP lässt nicht so stark unter "Beschuss" sehe wie AFAOS.

  • bei den unknowns relevanten Spielen gilt das meistens. Und das du keine Geschicklichhkeitsspiele meinst ist klar. Nur Spiele mit einem höheren Bluff Anteil hast du übersehen. Schauspieltalent hat nicht viel mit Kombinatorik zu tun :) .


    Das ändert nur aber nichts an meiner Aussage. Es macht lediglich die Strategien abstrakter.


    Atti

  • bei den unknowns relevanten Spielen gilt das meistens.

    Was soll denn ein "unknowns relevantes" Spiel sein?


    Spiele, bei denen es eine "ultimative Strategie" gibt, die "am Wahrscheinlichsten zum Sieg führt", würde ich eher nicht spielen - das gilt auch nicht nur für 2er-Spiele.
    Ein gute Spiel-Design bietet mehrere/viele Schienen, die zum Erfolg führen können.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • HI,


    Spiele wo es keine STrategie gibt die am Wahrscheinlichsten zum Sieg führt, nennt man Glücksspiele (im reinsten Sinne des Wortes). Alle andere Spiele (also alles was wir als Spiel bezeichnen) haben eine "ultimative Strategie" - zumidnest für 2er Spiele gilt das. Das lässt sich rel. einfach Mathematisch beweisen.


    Wie komplex diese Strategie ist, und ob ein Mensch oder ein Computer in der Lage ist diese auszurechnen ist 'ne andere Frage. Bei Dominion (als 2-Personenspiel) lässt sich das z.B. real. einfach aus der Startauslage ermitteln.



    Atti

  • Spiele wo es keine STrategie gibt die am Wahrscheinlichsten zum Sieg führt, nennt man Glücksspiele (im reinsten Sinne des Wortes). Alle andere Spiele (also alles was wir als Spiel bezeichnen) haben eine "ultimative Strategie" - zumidnest für 2er Spiele gilt das. Das lässt sich rel. einfach Mathematisch beweisen.

    Nach dieser Definition wäre beispielsweise ASL ein Glücksspiel - das ist es aber nicht (obwohl dabei ständig alles mögliche ausgewürfelt wird).
    Also kann an Deiner Definition einiges nicht stimmen.


    Bei relativ einfachen abstrakten Spielen könnte Deine mathematische Herangehensweise aber funktionieren - da will ich mir kein Urteil anmaßen.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • HI,


    Nein, nach dieser "definition" (es ist keine) ist ASL KEIN Glücksspiel. Es gibt bei ASL aber für jedes Szenario eine strategie welche am Wahrscheinlichsten zum Sieg führt.


    Atti

  • Keine Strategie gäbe es nur für ein reines Glücksspiel. In allen anderen Spielen gibt es eine Menge von vollständigen Strategien, die man bewerten kann. Bei Spielen ohne Glücksanteil gibt es ein Unentschieden oder einen Gewinner, bei Spielen mit Glücksanteil eine Chancenverteilung.


    Führen 2 Strategien zum sicheren Unentschieden und gewinnen gegen jede andere, so gibt es keine ultimative Strategie, aber 2 optimale.


    Theoretisch könnten bei Spielen mit Glücksanteil natürlich 2 Strategien die gleiche Wertung erhalten, d.h gegeneinander gespielt sind die Chancen für beide Seiten exakt gleichverteilt. Das wiederum würde jedes Spiel indem genau diese Strategien aufeinandertreffen letztendlich zu einem reinen Glücksspiel machen.


    Bei Spielen ohne Glücksanteil und ohne die Möglichkeit eines Unentschiedens ist es denkbar, dass Strategie A gegen Strategie B sicher gewinnt, Strategie B sicher gegen C gewinnt aber völlig überraschend Strategie C gegen Strategie A sicher gewinnt. Sofern diese 3 dann gegen jede andere Strategie gewinnen, gibt es keine ultimative Strategie, aber 3 optimale Strategien.


    Kennt ein Mitspieler eine optimale Strategie, so wird das Spiel kaum noch Freude machen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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  • Hi Atti,


    so wie du es jetzt warbear erklärst, meinst du doch nur Kombinatorik, dann gilt mein Einwand oben. Bei einem reinen Bluff Spiel funktioniert eine rein mathematische Betrachtung nicht. Nimm als Beispiel ein Ratespiel. Spieler eins versteckt eine Nuss unter einem von drei Hütchen. Der andere muss die Nuss mit einem Versuch finden. Ein Computer hat als Ratender genau eine Drittel Chance zu gewinnen. Ein Mensch kann bessere Chancen haben, wenn er in der Lage ist seinen Gegenüber zu lesen. Dieses Lesen kann man jetzt als Strategie bezeichnen, so habe ich deinen Einwand oben verstanden. Eine Siegstrategie generell für dieses Spiel gibt es aber nicht, da es im wesentlichen von den Spielern und nicht vom Spiel abhängt. Heißt auch, es gibt eine Strategie, um gegen Holger xy zu gewinnen, aber keine die generell für dieses Versteckspiel gilt. Spiele, die diesen Teilaspekt beinhalten, können daher, wenn dieser ausreichend relevant ist, nicht generell gelöst werden.

  • Nein, nach dieser "definition" (es ist keine) ist ASL KEIN Glücksspiel.

    Was ist denn dann Deine Definition von "definition"?
    Und wenn Deine "definition" keine Definition ist, was sollte es dann sonst sein?


    Aber wenigstens stimmt das Ergebnis ...

    Es gibt bei ASL aber für jedes Szenario eine strategie welche am Wahrscheinlichsten zum Sieg führt.

    mit Sicherheit nicht. :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hi,


    Neun, ich meine nicht Kombinatorik. Wenn es (min) zwei Herangehensweisen gibt, welche statistisch zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, dann gibt es eine Strategie die besser und eine andere die schlechter ist. Wenn du jetzt ein "meta"-Spiel über ein Spiel stülpst, dann gilt das genauso für das meta-Spiel wie für das Spiel an sich, also folglich auch für beides zusammen.
    Solche meta-Spiele habe ich aber tatsächlich nicht im Sinn gehabt. Man könnte ja auch sagen man spielt ein Würfelspiel (wer höher Würfelt, gewinnt) mit gezinkten Würfeln. Das ust hier aber kaum zielführend und führt vom Thema weg, wie ich finde. (Denn es ging Ursprünglich um die Spiele an sich)


    Letztlich gibt es für jedes 2-Personenspiel eine optimale/ultimative Strategie (von welchen Faktoren die auch immer abhängt) die Frage die wirklich interessant ist, ist wie komplex diese Strategien sind. Im Fall von ASL sind diese sehr komplex und verlangen vom Spieler eine ständige Neubewertung der Spielsituation und erfordern komplexe Entscheidungsprozesse während des ganzen Spiels.
    Im Gegensatz zu Dominion, wo die Entscheidungen quasi mit der Startauslage getroffen werden und im laufe des Spiels die Neubewertung immer weniger wichtig wird (Grundspiel) und auch keine (nicht-trivialen) Entscheidungsprozesse mehr verlangen.


    Ob Dominion oder ASL, wenn man die optimale Strategie fährt, bekommt man das optimale Ergebnis (geht man von fehlerfreiem Spiel aus. Tut man das nicht, so kann es sein das man mit weniger optimalem Spiel bessere Ergebnissse bekommen kann.)


    Atti


  • mit Sicherheit nicht. :)


    Wenn das so ist, dann muss ASL ein Glücksspiel sein. Wie gesagt, wenn es unterschiedlich Vorgehensweisen gibt, welche statistisch zu Unterschiedlichen Ergebnissen führen, dann gibt es "bessere" und "schlechtere" diese Vorgehen. Eine (oder auch mehrer) liefern statistisch das beste Ergebnis.
    Wenn das nicht so ist, kann man sowieso machen was man will und hat immer die gleichen Siegchancen. Und das ist bei ASL nicht der Fall. Die Siegchancen sind massiv von dem Abhängig von den Spielzügen.


    Atti

  • Dieses Metaspiel kann aber eben elementar sein. wenn ich bei Netrunner als Runner immer erkenne, ob eine Falle liegt oder eine Agenda, dann wäre es äußerst dumm nach den normalen Wahrscheinlichkeiten zu spielen, die diese Betrachtung nicht berücksichtigen.

  • [...]
    Theoretisch könnten bei Spielen mit Glücksanteil natürlich 2 Strategien die gleiche Wertung erhalten, d.h gegeneinander gespielt sind die Chancen für beide Seiten exakt gleichverteilt.
    [...]

    Viel Richtiges. Sowas ähnliches wollte ich auch schon schreiben. Das obige Beispiel ist übrigens nicht nur abstrakte Theorie, wie sich leicht belegen lässt. Nimm ein beliebiges 2er-Spiel, bei dem man Punkte holt und derjenige gewinnt, der am Ende die meisten hat. Definiere dann als neues Spiel die Summe von "Hinspiel" und "Rückspiel" dieses Spiels mit vertauschen Rollen bzgl. Startspieler und schon hast du aufgrund der Symmetrie exakt gleiche Siegchancen für beide Spieler, egal wie asymmetrisch die beiden einzelnen Spiele sind.

  • ...denke aber immer, wenn hier etwas neues geschrieben wird, dasss es sich um Spielberichte handelt

    Man kann ja dazulernen im Leben ..

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Vergiss nicht:


    c) das Spiel ist BROKEN

    .... kannst du denn den "Hammer" spielen? ... denn nur wenn man den spielen kann ist das Spiel broken.... und ich glaub fast keiner (der noch lebt) kann den richtig spielen ;-).


    Ich find AFOS immer noch "Hammer" ;)


    Edit: Vielleicht hat auch @Scubaroo nur einen ironischen Unterton von @Marcel P. nicht verstanden. Wer weiss, wer weiss ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Scubaroo ()

  • Viel Richtiges. Sowas ähnliches wollte ich auch schon schreiben. Das obige Beispiel ist übrigens nicht nur abstrakte Theorie, wie sich leicht belegen lässt. Nimm ein beliebiges 2er-Spiel, bei dem man Punkte holt und derjenige gewinnt, der am Ende die meisten hat. Definiere dann als neues Spiel die Summe von "Hinspiel" und "Rückspiel" dieses Spiels mit vertauschen Rollen bzgl. Startspieler und schon hast du aufgrund der Symmetrie exakt gleiche Siegchancen für beide Spieler, egal wie asymmetrisch die beiden einzelnen Spiele sind.

    Assymetrie hatte ich gar nicht berücksichtigt, das stimmt. Bei assymetrischen Spielen kann sich natürlich die Situation ergeben, dass es für eine Seite keine optimale Strategie gibt, da sie einer oder mehreren Strategien einer Gegenseite unterlegen ist. Sieht man aber eine vollständige Strategie als eine Strategie an, die für jede Seite entsprechende Züge vorgibt, so wird es auch hier optimale oder sogar ultimative Strategien geben. Allerdings kann es sein, dass man trotz der ultimativen optimalen Strategie verliert, da das Spiel nicht ausbalanciert ist und man einfach ein blödes Setting erwischt hat.


    Ein kleiner Trost: wissen in einem Mehrpersonenspiel (3 oder mehr) alle Spieler um die fehlerhafte Balance, können sie dies in ihren Strategien berücksichtigen und somit Chancengleichheit herstellen. Inrgendwo habe ich mal das Wort "Meta-Gaming" in diesem Zusammenhang erwähnt. Auch wer schlechte Chancen hat kann schließlich etwas daraus machen :-).


    Edit: ultimativen durch optimalen ersetzt

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Auch wer schlechte Chancen hat kann schließlich etwas daraus machen :-).

    So isses. Und manche besonders tollen Spiele zeichnen sich dadurch aus, dass man seine persönlichen Ziele erreicht und daran Spaß hat, auch wenn man in der Gesamtbetrachtung aller Mitspieler Letzter geworden ist. Mein Musterbeispiel ist dafür Agricola. Das macht auch noch Spaß, wenn man richtig miese Karten am Anfang auf die Hand bekommt, Motto: "mal sehen, was man da noch rausholen kann..." Ich habe auch mal fast ohne Tiere meine Leutchen durch Schnapsbrenner und Bierbrauer "ernährt". *hicks* :S;)

  • So isses. Und manche besonders tollen Spiele zeichnen sich dadurch aus, dass man seine persönlichen Ziele erreicht und daran Spaß hat, auch wenn man in der Gesamtbetrachtung aller Mitspieler Letzter geworden ist.

    Jo - wie es bei uns so schön heisst: Ich habe zwar nicht gewonnen, aber ich habe die schönere Geschichte erzählt! ^^


    Agricola ist da in der Tat ein sehr gutes Beispiel für!

  • "Hinspiel" und "Rückspiel" dieses [asymmetrischen] Spiels mit vertauschen Rollen bzgl. Startspieler und schon hast du aufgrund der Symmetrie exakt gleiche Siegchancen für beide Spieler

    Nicht ganz, weil die Lernkurve für beide Seiten (nicht Spieler!) unterschiedlich verlaufen könnte, so dass in der zweiten Partie ein Spieler stärker von Erkenntnissen aus der Erstpartie profitiert. Aber über eine (gerade) Zahl n Partien sollte es sich angleichen.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Aber über eine (gerade) Zahl n Partien sollte es sich angleichen.

    Endlich bringt jemand die Infinitesimalrechnung ins Spiel 8)

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • .... kannst du denn den "Hammer" spielen? ... denn nur wenn man den spielen kann ist das Spiel broken.... und ich glaub fast keiner (der noch lebt) kann den richtig spielen ;-).

    Ehrlich gesagt habe ich zwar - wie sicherlich die meisten Spieler, die das Spiel gern spielen - die Existenz des HH registriert, die Sache dann aber nicht weiter verfolgt.
    Ich weiß nicht mal im Detail, wie er funktioniert und es interessiert mich auch nicht. Sollte irgendwann der Moment für mich kommen, in dem ich diese Strategie selbst für mich entdecke
    und diese dann auch so perfektioniere, dass ich immer damit gewinne, ja dann ist das Spiel für mich wohl tatsächlich "broken". Ich bezweilfe, dass dieser Moment so schnell kommen wird,
    zumindest waren die bisher gespielten Partien (ca. 15) völlig ausgeglichen und spannend und kein HH in Sicht. Von daher fand ich bereits damals die Kommentare, dass das Spiel broken sei mehr
    als lächerlich. :)
    Aber es ist eben so, wie es @Sternenfahrer schon angedeutet hat: es gibt Leute, die wollen ein Spiel schon deshalb nicht mehr mögen/spielen, weil es die theoretische Möglichkeit einer sicheren Siegstrategie gibt.
    Ob sie überhaupt in der Lage sind, diese umzusetzen, spielt dann keine Rolle mehr...

  • Der Trick bei A few Acres of Snow bestand darin, sich als Brite als erstes ein Militär und den Homesupport zu holen und dann seine "unnützen" Ortskarten in die Reserve zu legen. Mit den verblieben Karten erreichte er bequem Halifax, nimmt dieses widerstandslos ein und segelt dann über Forteress de Louisbourg nach Quebec.


    Zwei Regeländerungen haben diese Strategie beendet: a) es dürfen keine Ortskarten in die Reserve gelegt werden b) spielte man den Homesupport zieht man max drei Karten. Liegen weniger im Stappel ist das Pech. Früher wurde dann der Ablagestappel bei auf drei fehlende Karten gemischt und gezogen, so dass man auf jeden Fall die Infanterie zog.


    Aber wir hatten dies alles auch schon an anderer Stelle mal geschrieben, deucht mich...


    Nachwievor ein tolles Spiel aber wir spielen es auch nur noch mit der Variante von BGG mit jeweils drei verschiedenen Features.

  • Zwei Regeländerungen haben diese Strategie beendet: a) es dürfen keine Ortskarten in die Reserve gelegt werden b) spielte man den Homesupport zieht man max drei Karten. Liegen weniger im Stappel ist das Pech. Früher wurde dann der Ablagestappel bei auf drei fehlende Karten gemischt und gezogen, so dass man auf jeden Fall die Infanterie zog.

    Das ist nicht richtig. Out4Blood hat dazu geschrieben, dass diese Regeländerungen den Franzosen auch treffen, und dass der Halifax Hammer IMMER noch spielbar ist. Es ist nur schwieriger geworden. Aber ein Teil seiner Spiele bei Yucata wurden bereits mit dieser Änderung gespielt.


    Ein Kern dieses Problems ist auch, dass die absolut mögliche Belagerungsstärke des Engländers eben ausreichend größer ist, als die maximale Verteidigungsstärke des Franzosen in Quebec, trotz/inklusive Befestigung. Somit ist es nur eine Zeitfrage; da aber der Engländer sehr viel schneller Geld generiert und Truppen kaufen kann, gewinnt der Engländer dieses Zeitspiel.


    Edit: Aus reiner Neugierde habe ich mir mal ein Out4Blood-Log auf Yucata angesehen...

  • Ich denke das war Fanmade. Mit zwei Würfeln wurden jeweils 3 Features aus insgesamt 18 ausgewürfelt, die dann für das jeweilige Spiel galten. Drum rum war noch eine Siegpunktleiste.


    Allerdings finde ich die nicht online und habe sie auch nicht digital sondern nur noch ausgedruckt und laminiert.

  • Letzte Woche Urlaub bei Freunden. Im Ruhrgebiet. Auch mal was anderes. Sehr schornsteihig dort, immernoch. Aber schöne abgesackte Backsteinhäuser hat's da, eine sehr beeindruckende Weltkulturerbe-Zeche, und außerdem ein VÖLLIG krankes, weil nämlich aufs perverseste überdimensioniertes Einkaufszentrum namens CentrO. Und ich habe das auch noch betreten! Blöd wie ich bin! Am Freitagabend vor dem dritten Advent! Weil wir unbedingt ein Brettspiel kaufen wollten. Weil der Gastgeber keins hat.


    Nach ungefähr einer Stunde Kampf, die meine Lebenszeit aufgrund nervlicher Überanstrengung sicher um ein bis zwei Wochen verkürzt haben muss, weiß ich nun unter anderem, dass Thalia ein überteuerter Schrotthändler ist, und Games Workshop noch immer Betrayal at Calth en masse dastehen hat. Aber wer spielen will, muss leiden, darum Augen zu und durch. Letzlich gab's nur beim Kaufhof etwas brauchbares, und so habe ich mir die El Grande Big Box zugelegt, also die Ausgabe mit allen Erweiterungen.


    Nach dem Aufpacken der Schock: Die haben doch tatsächliche die Holzwürfel durch hässliche Carcassonne-Männchen ersetzt!? ARRRRR!!


    Das Spiel ist trotzdem noch spielbar, gerade so.


    Nee, eigentlich macht's noch immer einen Riesenspaß! Letztlich wurden es zwei Partien am Stück, bis morgens um halb 5. :thumbsup: Chaos in der Alten Welt ist trotzdem besser, weil mit böse coolen Chaosgöttern, und mit Würfeln. Ach ja, Deutsche konnten eine Weile lang auch mal gute Spiele machen. ;)


    #ElGrande

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Hallo Kermeur, @Machiavelli101


    ich bin mir sicher, dass es dazu sogar ein Statement von Out4Blood gab, wo er die einzelnen Regeländerungen bewertet hat. Also, ob die jeweilige Regeländerung Vorteile, Nachteile oder neutrale Auswirkungen für eine/beide Spielerseite/n hatte/n. Ich meine mich auch erinnern zu können, dass Out4Blood die Würfelvariante nicht so tolle fand und er eher vorschlug, dass ein Spieler allein die gewünschten Regeländerungen auswählt, der andere Spieler daraufhin aber die Soielseite wählt, also Brite oder Franzose. Das gefiel mir persönlich noch besser als das auswürfeln :)


    Hier die Bewertungen der Regeländerungen von Out4Blood: https://boardgamegeek.com/thre…om-rules-generator/page/1


    Gruß
    Marc

    Einmal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()

  • Viel Richtiges. Sowas ähnliches wollte ich auch schon schreiben. Das obige Beispiel ist übrigens nicht nur abstrakte Theorie, wie sich leicht belegen lässt. Nimm ein beliebiges 2er-Spiel, bei dem man Punkte holt und derjenige gewinnt, der am Ende die meisten hat. Definiere dann als neues Spiel die Summe von "Hinspiel" und "Rückspiel" dieses Spiels mit vertauschen Rollen bzgl. Startspieler und schon hast du aufgrund der Symmetrie exakt gleiche Siegchancen für beide Spieler, egal wie asymmetrisch die beiden einzelnen Spiele sind.

    Du beschreibst gerade Halali :)


    Nach dem Aufpacken der Schock: Die haben doch tatsächliche die Holzwürfel durch hässliche Carcassonne-Männchen ersetzt!? ARRRRR!!

    Das stand auch außen auf der Box drauf ;)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.