Mein Königreich für ein Pferd als Beispiel einer für den Brettspielbereich neuen Art der Werbekampagne?

  • Ich kann ja nur für mich selbst sprechen und nicht für die anderen - aber aufgrund der einfacheren Regeln, der süßen Meeples und weil meine Tochter heiß wie Frittenfett drauf war, sprang mich das halt an. Und wie oben angemerkt, war der Aufwand für das Video (im Vergleich zu dem "Alle Anachrony-Module erklärt"-Video, das ich gerade plane, deutlich weniger umfangreich.

  • Also aus meiner ganz persönlichen Perspektive verraten die Reaktionen der User tatsächlich nur, wie wenig die User über die Hintergründe wissen.

    Das ist für die Reaktion der User auch vollkommen irrelevant. Unabhängig von den Hintergründen ändert sich ja nicht das Gefühl beim einzelnen Seher, dass es einfach eine plumpe Werbekampagne ist.


    Ich kann doch Dinge beurteilen und meine Empfindungen äußern, ohne die privaten Zwänge dahinter zu kennen - ob von Buchautoren, Musikbands, ...


    Das wäre ja auch eine zugegeben leise und komplexe Welt, wenn ich vorher immer alles hinterfragen müsste.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich finde eher dramatisch, dass die Spieleverlage wie selbstverständlich davon ausgehen, dass für das Investment von ein paar Euro Werbung für sie gemacht wird. Es geht nicht darum, ob die Rezension positiv oder negativ ausfällt, aber alleine durch diese Aktion hat das Spiel eine Wahnsinnsaufmerksamkeit bekommen.


    Ich verschicke 20 Probeexemplare an YouTuber, davon machen vielleicht zehn ein Video draus und generiere damit eine Aufmerksamkeit für ein paar Euro Materialkosten, die ich ansonsten mit einigen tausend Euro bezahlen müsste - nämlich für die Arbeit der YouTuber. Das ist in meinen Augen Ausbeutung.

  • Das ist in meinen Augen Ausbeutung.

    Sie werden ja nicht gezwungen das zu rezensieren. Wenn dann ist es doch eher selbstausbeutung.


    Klar, man muss ich natürlich bewusst sein das man dann in Zukunft keine Probeexemplare mehr bekommt und das dann im Handel kaufen muss.

    Gibt halt auch immer zwei Seiten. Eine bezahlte Rezension ist für mich auch erstmal uninteressant (aus den o.g. Gründen; und wenn die dann auch negativ wäre, muss man auch darum bangen vom Verlag weitere Probeexemplare zu bekommen).

  • Klar, man muss ich natürlich bewusst sein das man dann in Zukunft keine Probeexemplare mehr bekommt und das dann im Handel kaufen muss.

    Worauf bezieht sich das "dann"?


    Mir ist kein Fall bekannt, dass ein Reviewer keine Rezensionsexemplare mehr bekommt, weil er ein Spiel eines Verlags nicht rezensieren wollte.

    Im Gegenteil ist es meist so, dass die Reviewer sich gezielt Titel aus dem Verlagsangebot rauspicken, denn damit steigt auch die Chance, dass es ihnen gefällt und sie positiv darüber berichten.


    Las sich so, als würdest du eine Reviewpflicht andeuten.

  • Klar, man muss ich natürlich bewusst sein das man dann in Zukunft keine Probeexemplare mehr bekommt und das dann im Handel kaufen muss.

    Worauf bezieht sich das "dann"?


    Mir ist kein Fall bekannt, dass ein Reviewer keine Rezensionsexemplare mehr bekommt, weil er ein Spiel eines Verlags nicht rezensieren wollte.

    Liest sich so, als würdest du sowas andeuten.

    Ok, nach dem erneuten lesen klingt das so "absolut".

    Dann relativiere ich das mal: Es kann vorkommen das man dann in Zukunft nichts mehr vom Verlag bekommt (genauso wenn man ein Spiel in der Review zerreist).

    Und nur weil es aktuell noch nicht so ist, heißt es aber ja nicht das es nicht so werden könnte. Gab da vor vielen Jahren ähnliche Fälle im Videospielbereich. Spiele mit unendlich Bugs und teils undurchdacht wurden trotzdem mit gut bis sehr gut Bewertet und Bugs wurden bei diesen Spielen nicht erwähnt. Später kam dann raus dass die Beiträge bezahlt waren oder andere Zeitschriften keine weiteren Exemplare mehr vor Release bekommen haben und nun die Angst herumging das es ihnen dann genauso ergeht.

  • Ich finde eher dramatisch, dass die Spieleverlage wie selbstverständlich davon ausgehen, dass für das Investment von ein paar Euro Werbung für sie gemacht wird. Es geht nicht darum, ob die Rezension positiv oder negativ ausfällt, aber alleine durch diese Aktion hat das Spiel eine Wahnsinnsaufmerksamkeit bekommen.

    Es gibt in dieser Diskussion zwei Extrem-Positionen, die beide aus meiner Sicht falsch sind. Überspitzt dargestellt liest man Sachen wie:

    1. die Verlage müssten die Youtuber eigentlich fürstlich mit mehreren hundert Euros pro Video entlohnen, denn diese erzeugen soviel Werbewirkung. Alles andere ist Ausbeutung.
    2. wer als Youtuber ein Rezensionsexemplar von einem Verlag annimmt, ist bestechlich und deshalb kann man so einer Rezension nicht trauen.

    Rezensionsexemplare werden den Youtubern und anderen Content-Creatern von den Verlagen zur Verfügung gestellt, damit diese über ein Spiel berichten können. Dies ist Arbeitsmaterial, welches selbstverständlich benötigt wird. Genauso selbstverständlich fließt kein Geld und darf auch kein Geld fließen.


    Wenn ein Journalist über das neuste Theaterstück berichtet, kauft er sich üblicherweise die Eintrittskarte auch nicht selbst und erhält meistens einen guten Platz. Trotzdem bezahlt hoffentlich kein Theater die lokale Zeitung.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Wenn ein Journalist über das neuste Theaterstück berichtet, kauft er sich üblicherweise die Eintrittskarte auch nicht selbst und erhält meistens einen guten Platz. Trotzdem bezahlt hoffentlich kein Theater die lokale Zeitung.

    Ich sehe durchaus die Problematik, da ich selber Journalist bin. Allerdings werde ich für mein Produkt bezahlt, zwar nicht vom Theater, aber doch von dem Medium, in dem meine Kritik erscheint. Hobby-Brettspiel-YouTuber erstellen (oft) hochwertigen Content für lau, was die Spieleverlage gnadenlos ausnutzen.


    Überspitzt formuliert wird damit sogar den YouTubern, die es professionell machen, Arbeit weggenommen. Warum es denen geben, wenn es genug gibt, die es umsonst machen.

  • Dann relativiere ich das mal: Es kann vorkommen das man dann in Zukunft nichts mehr vom Verlag bekommt (genauso wenn man ein Spiel in der Review zerreist).


    Im Regelfall kommst du als Reviewer auf einem dieser Wege an deine Spiele:

    - Du trägst dich beim Verlag auf eine Liste von Reviewern ein, und suchst dir gezielt Titel aus, die du besprechen möchtest.

    - Du kontaktierst den Verlag direkt und bittest gezielt um spezielle Titel.

    - Der Verlag schickt dir eine Release-Liste und fragt, ob dich etwas davon interessiert.

    - Der Verlag schickt dir ungefragt Spiele zu (das passiert vermutlich nur, wenn du ordentlich Reichweite hast).

    Aus keinem dieser Wege lässt sich eine Verpflichtung ableiten, einen speziellen Titel zu besprechen.


    Die meisten Verlage streuen ihre Spiele dabei recht frei, auch als Kleinstblogger mit 5 Lesern oder Spieletreff mit 10 Teilnehmern kriegst du das Zeug geschenkt, wenn du nur nett fragst.

    Den meisten Verlagen sind negative/unbrauchbare (inhaltlich oder vong Form her) Reviews weitestgehend egal, sie teilen die dann halt selbst nicht auf ihren Kanälen, aber bitten auch nicht um Löschung oder sanktionieren das in irgendeiner Form.


    Mir ist ein Fall bekannt, dass Blogger ihren Zugriff aufgrund schlechter Reviews verloren haben:

    No Pun Included durch Stonemaier Games, weil ihnen seiner Ansicht nach kein Spiel von ihm ausreichend gefallen hat, und er keinen Nutzen in dieser Beziehung sieht.


    Mir ist ein deutscher Blogger bekannt, der es irgendwie geschafft hat, auf der schwarzen Liste von so gut wie jedem Verlag zu landen, aber das war echt ein Kunststück, das man erst mal nachmachen muss.


    Dass jemand seinen Reviewerstatus verloren hat, weil er nicht über ein Spiel berichtet hat, davon hab ich noch nie gehört.


    hochwertigen Content für lau, was die Spieleverlage gnadenlos ausnutzen

    Beide Adjektive/Adverben(?) finde ich ein wenig übertrieben. :lachwein:

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

    Einmal editiert, zuletzt von PeterRustemeyer ()

  • Nehmen wir mal an, das wäre so.

    Dann gäbe es doch eigentlich gar keine negativen Rezensionen mehr, oder? Keine Filmverrisse (denn die Pressevorstellungen werden ja vom Verleih ausgerichtet), keine Buchverrisse (auch die bekommen Rezensionsexemplare), keine Musikverrisse (auch hier Rezensionsexemplare) und so weiter. Rezensionsexemplare gibt es in allen künstlerischen Bereichen, Verrisse auch, und trotzdem gibt es weiterhin Rezensionsexemplare und Verrisse. Das kann es dann also nicht sein.


    Im Filmbereich kenne ich aktuell auch nur einen Fall, in dem es keine Pressescreenings mehr gibt, weil es zu viele Verrisse gab: Til Schweiger verzichtet auf PVs.

  • Im Filmbereich kenne ich aktuell auch nur einen Fall, in dem es keine Pressescreenings mehr gibt, weil es zu viele Verrisse gab: Til Schweiger verzichtet auf PVs.

    oha, da gibt es einige mehr. Gerade die us-Blogger haben eine Heidenangst, auf die Blacklist der Werbeagenturen zu kommen. Und Sony jedenfalls hat jahrelang auf screener verzichtet, nachdem jedes Projekt der Filmpräsidentin nach einem Leak ihrer E-Mails in Grund und Boden geschrieben wurde. Letzteres war ein Bumerang, aber es gibt genug andere Beispiele, wo nur noch sehr selektiv Journalisten zu Filmvorführungen (mittlerweile ja nur noch digital) eingeladen werden. Leider darf ich da nicht allzu viel zu sagen, aber die Auswahlkriterien sind durchaus der jeweilige Enthusiasmus der Blogger und Kritiker.

  • No Pun Included durch Stonemaier Games, weil ihnen seiner Ansicht nach kein Spiel von ihm ausreichend gefallen hat, und er keinen Nutzen in dieser Beziehung sieht.

    Wobei Jamey inzwischen immer groß betont, dass er keine der Rezis liest, um seine Unabhängigkeit im Spieldesign nicht zu beeinflussen...

  • Im Filmbereich kenne ich aktuell auch nur einen Fall, in dem es keine Pressescreenings mehr gibt, weil es zu viele Verrisse gab: Til Schweiger verzichtet auf PVs.

    oha, da gibt es einige mehr. Gerade die us-Blogger haben eine Heidenangst, auf die Blacklist der Werbeagenturen zu kommen. Und Sony jedenfalls hat jahrelang auf screener verzichtet, nachdem jedes Projekt der Filmpräsidentin nach einem Leak ihrer E-Mails in Grund und Boden geschrieben wurde. Letzteres war ein Bumerang, aber es gibt genug andere Beispiele, wo nur noch sehr selektiv Journalisten zu Filmvorführungen (mittlerweile ja nur noch digital) eingeladen werden. Leider darf ich da nicht allzu viel zu sagen, aber die Auswahlkriterien sind durchaus der jeweilige Enthusiasmus der Blogger und Kritiker.

    Nur sind wir hier nicht in den USA. Und auf den PVs die ich mitmache/mitgemacht habe (seit zwei Jahren halt deutlich weniger) liefen jahrelang dieselben Nasen rum, regelmäßig mit denselben üblichen Dauerverrissen. Die hätte ICH nicht mal mehr eingeladen. Und da sitzen njn wirklich die süffisanten Chefzyniker, die ich am liebsten nicht nur aus meiner PV, sondern auch vom Kinorelease und Home Video Release ausgeschlossen hätte, wenn ich Verleiher wäre.


    Aber du hast da definitiv mehr Einblick in die Strukturen der Organisatoren, das weiß ich wohl.


    Trotzdem gibt es ja weiterhin Rezensionsexemplare UND Verrisse. Oder etwa nicht? 🤔

  • Es ist tatsächlich ein großer Unterschied, ob man davon leben kann oder es als Hobby betreibt. Wenn ich davon leben kann, kann/muss ich DEUTLICH mehr Zeit investieren und kaufe / besorge mir nicht nur ganz gezielt bestimmte Spiele (wie ich), sondern einfach mal alle Neuheiten. Wenn ich das täte, würden meine Reviews auch deutlich (!) gemischter ausfallen. So bin ich meist eher positiv gestimmt, weil ich mich nur mit dem Zeug auseinander setze, das ich mir eh kaufe bzw, bei dem ich Lust habe, es testzuspielen und zu reviewen (Reziexemplare). Mit irgendwem muss ich es schließlich auch spielen - und das passiert leider auch viel zu selten, so dass dann auch immer die guten Spiele auf den Tisch kommen.

  • Dann relativiere ich das mal: Es kann vorkommen das man dann in Zukunft nichts mehr vom Verlag bekommt (genauso wenn man ein Spiel in der Review zerreist).

    Ein Verriss führt zu gefühlten 99,9999% nicht dazu, dass man von einem Verlag nichts mehr erhält, solange der Verriss sachlich und nachvollziehbar ist und kein reines Verlagsbashing.

    Hobby-Brettspiel-YouTuber erstellen (oft) hochwertigen Content für lau, was die Spieleverlage gnadenlos ausnutzen.

    Das ist absoluter Humbug. Es ist ja nicht so, dass die Verlage ständig den YouTubern hinterherlaufen und sie "anbetteln", doch bitte ein Spiel zu reviewen. Sondern umgekehrt wird eher ein Schuh daraus, viele YouTuber bitten die Verlage darum, Gratis-Review-Exemplare zu erhalten. Mit "ausnutzen" hat das nichts zu tun, denn ansonsten würden die Verlage ja jeder Anfrage auch stattgeben. Das tun sie aber nicht.

  • Genauso selbstverständlich fließt kein Geld und darf auch kein Geld fließen.

    Quatsch :lachwein:

    Es ist ganz normal, dass für Informationen Geld fließt - jedenfalls in den meisten Branchen. Als Sachständiger werde ich für lau keine Auskünfte geben. Als Spielekundiger will ich auch nicht billiger Werbeträger, noch kostenloser Kaufberater - am schlimmsten - ein Nicht-Kaufberater sein. Nur - dann kommt die Leidenschaft ins Spiel. Ich bin geneigt, dass redliche System über den Haufen zu werfen, und lasse mich vom Verlag systematisch ausbeuten.

    Ich hätte überhaupt kein Problem damit, wenn die Verlage mich für die Beurteilung von Spielen bezahlen. So etwas mache ich von berufswegen - das kann man schon professionell machen. Natürlich wäre es auch mir lieber, das zu trennen. Was aber auch nur umständlicher ist. Die Verlage zahlen Anzeigen. Der Werbeträger zahlt meinen Content. DAS ist die normale Vorgehensweise. Aber diese Branche KANN sich darum drücken. Für mich ist das Bittere, dass ich selbst erfahren habe, wie bereitwillig Marketinggelder bei den Verlagen sonst fließen. Und mache gleichzeitig gelegentlich die Erfahrung, ein Schnorrer von Mustern zu sein. Das fühlt sich so absurd an.


    Liebe Grüße

    Nils

  • Also bei dem Vorgehen würde ich als Verlag schon von einem Review ausgehen.

    Mir ging es hier eher um: Wenn ich als Verlag Spiel A und Spiel B im Programm habe, dann ist kein Reviewer, der mich um Spiel A bittet, dazu gezwungen, auch Spiel B zu besprechen. Und ich nehme als Verlag auch keine Reviewer von der Liste, die nur A besprechen wollen, aber nicht B.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Also bei dem Vorgehen würde ich als Verlag schon von einem Review ausgehen.

    Mir ging es hier eher um: Wenn ich als Verlag Spiel A und Spiel B im Programm habe, dann ist kein Reviewer, der mich um Spiel A bittet, dazu gezwungen, auch Spiel B zu besprechen. Und ich nehme als Verlag auch keine Reviewer von der Liste, die nur A besprechen wollen, aber nicht B.

    Das habe ich auch nie behauptet oder angedeutet. Für mich klang es oben so das Verlage "auf gut glück" Spiele rausschicken wenn man meint das passt in das Format von YouTuber X.

  • Die Verlage zeigen dadurch übrigens auch, dass sie sich mit ihren Produkten auseinandersetzen. Eine begründete negative Bewertung ist für Verlage doch kein Problem. Dafür agieren sie viel zu professionell, selbst die kleinen.


    Ich kenne einen einzigen Fall, bei dem eine negative Rezension zu einer Nachfrage geführt hat.


    Stellt euch den umgekehrten Fall vor: Wenn Verlage Kritik umschiffen wollten und das die Runde machte, wäre der Imageschaden doch viel größer als jede schlechte Einzelwertung.

    Unsere Redaktion benötigt Verstärkung.
    Wir suchen Brettspielprofis als News-Autoren und Rezensenten.

    Auch in anderen Themenbereichen kann man sich beteiligen, etwa Videospiele oder Filme und Serien.

    Wichtig: Wir sind ein kleines Team, erwarten Aktivität, dafür werden Ihr eng an die Hand genommen und könnt etwas lernen.


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  • Ich kenne einen einzigen Fall, bei dem eine negative Rezension zu einer Nachfrage geführt hat.

    Ich schon. :)


    Aber bei dem betreffenden Verlag saß auch eine Presseagentur dazwischen, die das Spiel allem Anschein nach noch nie gesehen hatte...


    Bei den "normalen" Verlagen kommt ab und an ein: "Schade, dass es dir nicht gefallen hat, aber ich kann verstehen, was du meinst." zurück.

  • Die Verlage zeigen dadurch übrigens auch, dass sie sich mit ihren Produkten auseinandersetzen. Eine begründete negative Bewertung ist für Verlage doch kein Problem. Dafür agieren sie viel zu professionell, selbst die kleinen.


    Ich kenne einen einzigen Fall, bei dem eine negative Rezension zu einer Nachfrage geführt hat.


    Stellt euch den umgekehrten Fall vor: Wenn Verlage Kritik umschiffen wollten und das die Runde machte, wäre der Imageschaden doch viel größer als jede schlechte Einzelwertung.

    Nachweisen könnte man es ja nicht. Die Verlage können ja immer sagen "sorry, aber alle Reziexemplare sind schon raus..." - einen Überblick darüber, wer welche bekommt und wer nicht, hat man ja nicht.

  • Ich kenne einen einzigen Fall, bei dem eine negative Rezension zu einer Nachfrage geführt hat.

    Fettung von mir: Meintest du hier wirklich "einen" oder ist das ein Vertipper und soll "keinen" heißen?

  • Ich kenne einen einzigen Fall, bei dem eine negative Rezension zu einer Nachfrage geführt hat.

    Fettung von mir: Meintest du hier wirklich "einen" oder ist das ein Vertipper und soll "keinen" heißen?

    Einen ist richtig 😉

    Genauer: Einen bei uns.

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    Auch in anderen Themenbereichen kann man sich beteiligen, etwa Videospiele oder Filme und Serien.

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  • Das Spiel ist nett.

    Hab den Prototypen gespielt. Vom Autor von Dream Cruise.

    Ein bisschen wie Uwe Rosenbergs Tiervermehrung auf Speed.

    Das mag ja sein, aber das ist dann zumindest eine wie ich finde extrem ungeschickte Social-Media-Kampagne. Kann das Spiel vielleicht nix dafür, macht es mir aber halt auch nicht sympathischer, sondern schreckt mich nachhaltig ab.

    Eigentlich ist es doch gut, wenn vor dem Start einer Crowdfundung Kampagne Rezensionen zur Verfügung stehen um sich vorher ein Bild machen zu können.

  • Das mag ja sein, aber das ist dann zumindest eine wie ich finde extrem ungeschickte Social-Media-Kampagne. Kann das Spiel vielleicht nix dafür, macht es mir aber halt auch nicht sympathischer, sondern schreckt mich nachhaltig ab.

    Eigentlich ist es doch gut, wenn vor dem Start einer Crowdfundung Kampagne Rezensionen zur Verfügung stehen um sich vorher ein Bild machen zu können.

    Wie oben schon geschrieben: Ich hab nix gegen das Spiel (es sieht halt für mich selbst komplett uninteressant aus, weil ich den Mechanismus Tiervermehrung schon von Rosenberg genug kenne, das brauche ich jetzt nicht auch noch von anderen als Kopie). Ich mag diese Form der konzertierten Vermarktung nicht, finde dass sich hier einige vor den Karren haben spannen lassen, die sonst über diese Art Spiel gar nicht erst berichtet hätten, und sehe aller Widersprüche zum Trotz doch die Gefahr von Abhängigkeiten zwischen Rezensent*innen und Verlagen, wie es sie in anderen medialen Zusammenhängen schon lange (zu deren Nachteil) gibt. Nichts dagegen habe ich natürlich, wenn der Autor durch die Videokanäle tourt und sein Spiel dort vorstellt - das ist dann ja auch keine Rezension.


    Die Bezahlvideos zum Start einer KS-Kampagne finde ich durchgehend ärgerlich, sobald sie das Spiel auch noch kritisch würdigen. Da sind schon einige Rezensenten bei mir auf der "brauch ich nicht mehr gucken"-Liste gelandet.

  • Eigentlich ist es doch gut, wenn vor dem Start einer Crowdfundung Kampagne Rezensionen zur Verfügung stehen um sich vorher ein Bild machen zu können.

    Wie oben schon geschrieben: Ich hab nix gegen das Spiel (es sieht halt für mich selbst komplett uninteressant aus, weil ich den Mechanismus Tiervermehrung schon von Rosenberg genug kenne, das brauche ich jetzt nicht auch noch von anderen als Kopie). Ich mag diese Form der konzertierten Vermarktung nicht, finde dass sich hier einige vor den Karren haben spannen lassen, die sonst über diese Art Spiel gar nicht erst berichtet hätten, und sehe aller Widersprüche zum Trotz doch die Gefahr von Abhängigkeiten zwischen Rezensent*innen und Verlagen, wie es sie in anderen medialen Zusammenhängen schon lange (zu deren Nachteil) gibt. Nichts dagegen habe ich natürlich, wenn der Autor durch die Videokanäle tourt und sein Spiel dort vorstellt - das ist dann ja auch keine Rezension.


    Die Bezahlvideos zum Start einer KS-Kampagne finde ich durchgehend ärgerlich, sobald sie das Spiel auch noch kritisch würdigen. Da sind schon einige Rezensenten bei mir auf der "brauch ich nicht mehr gucken"-Liste gelandet.

    Die Authentizität eines Kanals hängt m.E. nicht vom Zeitpunkt sondern vom Inhalt der Rezension(en) ab. Eine Rezension kann ja auch negativ sein.

  • Die Authentizität eines Kanals hängt m.E. nicht vom Zeitpunkt sondern vom Inhalt der Rezension(en) ab. Eine Rezension kann ja auch negativ sein.

    Das hatten wir hier ja schon in epischer Breite. We have to agree to disagree then. Im Übrigen war keine der Rezensionen des Spiels negativ. Und es wurde über ein Spiel berichtet, das für mehrere der genannten Kanäle ohne diese Promotionaktion nicht weiter berichtenswert gewesen wäre.

  • Wie kann eine Rezension vor der Fertigung des Produkts zur Verfügung stehen ?

    Wenn das Vorabexemplar dem fertigen Produkt entspricht, dann sehe ich hier keinen Widerspruch. Nur die Qualität der Komponenten könnte dann eine andere sein. Bei machen Kanälen heißt es ja auch Vorschau, bei anderen ist es ein Review.

  • Ich muss noch einmal dumm nachfragen. Ich habe jetzt nur bei H&C und Better Board Games reingeschaut und nicht alle Videos zu dem Spiel angeschaut.


    Es handelt sich ja um ein Spiel, das noch nicht veröffentlicht ist und somit dem normalen Konsumenten nicht zur Verfügung steht. Außerdem gehe ich davon aus, dass es kostenlos den YT‘ern überlassen wurde. Haben das alle als Werbung in den Videos gekennzeichnet - bei den beiden Kanälen habe ich jetzt keine Kennzeichnung gefunden? Bei BBG steht im Text unterm Video etwas von Rezensionsexemplar.


    Nur ineressehalber: ist das so geregelt ist, dass man in diesem Fall nicht kennzeichnen muss? Oder reicht ein Hinweis irgendwo in dem Wall of Links unter den Videos?

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  • Nur ineressehalber: ist das so geregelt ist, dass man in diesem Fall nicht kennzeichnen muss? Oder reicht ein Hinweis irgendwo in dem Wall of Links unter den Videos?

    Rezensionsexemplare (hier sind das ja sogar gesondert gekennzeichnete Preview-Versionen des Spiels) gelten nicht als Bezahlung, daher gilt das nicht als bezahlte Werbung.

    Ebenso müssen Filmkritiker für die PV nicht bezahlen, Theaterkritiker nicht für den Theatereintritt und Buchrezensenten nicht für die Rezensionsexemplare. Auch die Buchhändler nicht, die bekommen nämlich ebenfalls Vorabdrucke, um zu entscheiden, ob sie das Buch überhaupt kaufen und im Laden anbieten wollen.


    Jetzt stell dir mal vor, Buchhändler müssten jedes Buch in ihrem Geschäft kennzeichnen mit: "Von diesem Buch habe ich ein Testexemplar erhalten, das ich behalten durfte, und mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich davon 30 Stück gekauft habe, damit sie es jetzt von mir kaufen können."

    Wäre ziemlich umständlich.


    Von daher: Nein, keiner der Rezensenten musste "bezahlte" Werbung markieren. Wurde aber auch schon diskutiert, und Torii hat einen schönen Link geteilt, der das genauer ausführt.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ok, danke. Also in meiner Gefühlswelt wäre das eindeutig als Werbung zu kennzeichnen.


    Jetzt stell dir mal vor, Buchhändler müssten für jedes Buch kennzeichnen: "Von diesem Buch habe ich ein Testexemplar erhalten, das ich behalten durfte, und mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich davon 30 Stück gekauft habe, damit sie es jetzt von mir kaufen können."

    Wäre ziemlich umständlich.

    Dieses Beispiel ist dermaßen an den Haaren herbeigezogen und hat in meinen Augen überhaupt nichts mit dem Fall oben zu tun.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ok, danke. Also in meiner Gefühlswelt wäre das eindeutig als Werbung zu kennzeichnen.

    Wie sollte denn deiner Gefühlswelt nach eine Rezension ohne Rezensionsexemplar durchführbar sein?

    Man muss ja das physische Spiel zur Verfügung haben (oder den Film gucken können, oder die Musik hören können, oder das Stück sehen können, oder das Buch lesen können).


    Es ist daher seit Jahrhunderten üblich, dass die Verlage/Herausgeber/Verleiher den Rezensenten Zugang zum Medium gewähren. Der Zugang zum rezensierten Exemplar gilt als unvermeidbare Grundvoraussetzung für eine Rezension, was sie von einer "Bezahlung" unterscheidet.

  • Wie sollte denn deiner Gefühlswelt nach eine Rezension ohne Rezensionsexemplar durchführbar sein?

    Ich glaube St. Peter ging es nicht um Rezensionen, sondern Previews. Also einer nicht kritischen Auseinandersetzung mit einem Produkt. Was ja auch nicht geht nach der kurzen Zeit (sofern man nicht Tag und Nacht nichts anderes mehr damit gemacht hat).

  • Wie sollte denn deiner Gefühlswelt nach eine Rezension ohne Rezensionsexemplar durchführbar sein?

    Ich glaube St. Peter ging es nicht um Rezensionen, sondern Previews. Also einer nicht kritischen Auseinandersetzung mit einem Produkt. Was ja auch nicht geht nach der kurzen Zeit (sofern man nicht Tag und Nacht nichts anderes mehr damit gemacht hat).

    Okay, dann formuliere ich meine Frage um:


    Wie sollte denn deiner Gefühlswelt nach eine Preview ohne Previewexemplar durchführbar sein?