Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „Mein Königreich für ein Pferd als Beispiel einer für den Brettspielbereich neuen Art der Werbekampagne?“
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Das wurde aber auch schon im Rahmen der Diskussion beschrieben, dass Verlage bei einer konstruktiv und sachlich vorgetragenen Kritik kein Problem haben.
Das habe ich oben selbst geschrieben. Aber das ist am Ende unerheblich, das kann auch unbewusst passieren.
Auf der einen Seite sitzt ein Mensch, der der Meinung ist, er könne objektiv über seine 500 Euro Kickstarter-Investition urteilen.
Auf der anderen Seite sitzt ein Mensch, der meint, es beeinflusse sein Handeln überhaupt nicht, dass er über die Jahre freundschaftliche Beziehungen zu den Verlagen aufgebaut hat.
Ich halte das beides für extrem schwierig, und würde bei beiden Seiten davon ausgehen, dass die Objektivität zumindest ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen werden kann... Nicht muss, aber kann.
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"Die kriegen ja die Spiele kostenlos" führt bei dem ein oder anderen zu einer extremen Neid-Debatte.
Ich würde das nicht als "extreme Neid-Debatte" bezeichnen.
Die eine Seite glaubt, dass der Blogger nur genau dann unabhängig berichten kann, wenn er nichts für das Spiel gezahlt hat.
Weil es erwiesenermaßen einen Bias gibt, dass wir Dinge, die uns Kosten oder Mühe bereitet haben, höher schätzen als Geschenke.
Die andere Seite glaubt, dass der Blogger durch diese kostenlosen Exemplare in eine Abhängigkeit gerät und aus Angst, keine Geschenke mehr zu bekommen oder die Beziehung zum Verlag zu gefährden, automatisch wohlwollender berichtet.
Da gibt es auch keine echte Debatte, das dreht sich einfach nur schön im Kreis herum.
Letztendlich ist auch beides nicht völlig von der Hand zu weisen.
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Also einer nicht kritischen Auseinandersetzung mit einem Produkt. Was ja auch nicht geht nach der kurzen Zeit (sofern man nicht Tag und Nacht nichts anderes mehr damit gemacht hat).
Wie viel kritische Auseinandersetzung bräuchtest du denn für ein einfaches Familienspiel (quasi keine Regeln, simple Abläufe, einfache Spielzüge)?
Da kannst du dir doch locker nach 3-4 Partien eine halbwegs fundierte Meinung bilden.
Und auch wenn das "Review-Embargo" wohl primär dem Wunsch geschuldet war, dass die Previews erst ungefähr zum Start der Kampagne auftauchen, ermöglicht es eben auch ein ausreichend breites Zeitfenster, das Spiel ein paar mal auf den Tisch zu bringen.
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Also bei dem Vorgehen würde ich als Verlag schon von einem Review ausgehen.
Mir ging es hier eher um: Wenn ich als Verlag Spiel A und Spiel B im Programm habe, dann ist kein Reviewer, der mich um Spiel A bittet, dazu gezwungen, auch Spiel B zu besprechen. Und ich nehme als Verlag auch keine Reviewer von der Liste, die nur A besprechen wollen, aber nicht B.
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Dann relativiere ich das mal: Es kann vorkommen das man dann in Zukunft nichts mehr vom Verlag bekommt (genauso wenn man ein Spiel in der Review zerreist).
Im Regelfall kommst du als Reviewer auf einem dieser Wege an deine Spiele:
- Du trägst dich beim Verlag auf eine Liste von Reviewern ein, und suchst dir gezielt Titel aus, die du besprechen möchtest.
- Du kontaktierst den Verlag direkt und bittest gezielt um spezielle Titel.
- Der Verlag schickt dir eine Release-Liste und fragt, ob dich etwas davon interessiert.
- Der Verlag schickt dir ungefragt Spiele zu (das passiert vermutlich nur, wenn du ordentlich Reichweite hast).
Aus keinem dieser Wege lässt sich eine Verpflichtung ableiten, einen speziellen Titel zu besprechen.
Die meisten Verlage streuen ihre Spiele dabei recht frei, auch als Kleinstblogger mit 5 Lesern oder Spieletreff mit 10 Teilnehmern kriegst du das Zeug geschenkt, wenn du nur nett fragst.
Den meisten Verlagen sind negative/unbrauchbare (inhaltlich oder vong Form her) Reviews weitestgehend egal, sie teilen die dann halt selbst nicht auf ihren Kanälen, aber bitten auch nicht um Löschung oder sanktionieren das in irgendeiner Form.
Mir ist ein Fall bekannt, dass Blogger ihren Zugriff aufgrund schlechter Reviews verloren haben:
No Pun Included durch Stonemaier Games, weil ihnen seiner Ansicht nach kein Spiel von ihm ausreichend gefallen hat, und er keinen Nutzen in dieser Beziehung sieht.
Mir ist ein deutscher Blogger bekannt, der es irgendwie geschafft hat, auf der schwarzen Liste von so gut wie jedem Verlag zu landen, aber das war echt ein Kunststück, das man erst mal nachmachen muss.
Dass jemand seinen Reviewerstatus verloren hat, weil er nicht über ein Spiel berichtet hat, davon hab ich noch nie gehört.
hochwertigen Content für lau, was die Spieleverlage gnadenlos ausnutzen
Beide Adjektive/Adverben(?) finde ich ein wenig übertrieben.
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Klar, man muss ich natürlich bewusst sein das man dann in Zukunft keine Probeexemplare mehr bekommt und das dann im Handel kaufen muss.
Worauf bezieht sich das "dann"?
Mir ist kein Fall bekannt, dass ein Reviewer keine Rezensionsexemplare mehr bekommt, weil er ein Spiel eines Verlags nicht rezensieren wollte.
Im Gegenteil ist es meist so, dass die Reviewer sich gezielt Titel aus dem Verlagsangebot rauspicken, denn damit steigt auch die Chance, dass es ihnen gefällt und sie positiv darüber berichten.
Las sich so, als würdest du eine Reviewpflicht andeuten.
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Aber kurz zusammengefasst: Die Aktion ist ein ganz normaler Vorgang, die Diskussion darum sollte aus meiner Sicht eher darum gehen, ob die Aktion gelungen ist oder nicht. Da fehlt der Ansatz, andere Medien einzubinden. Andererseits scheint gerade jeder zweite Spielemedienverfolger darüber zu sprechen. Aber eben über die Aktion und nicht über das Spiel. ...
Das.
Messbare Wirkung der Aktion kann ich hier noch nicht sehen: Mein Königreich für ein Pferd | Board Game | BoardGameGeek
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Dabei geht es ganz genauso um Klicks und Abonnenten
Letztendlich ist es glaubich für viele Brettspielblogger der Herzenswunsch, Begeisterung zu teilen, und in eine Art Dialog zu treten.
Aber es kommen halt grob auf 1000 Klicks 100 Daumen, 10 Abos und 1 Kommentar.
Du machst das nicht wegen der 1000 Klicks, aber ohne die Klicks kommt es halt nicht zum Dialog.
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Wo kann ich das hier finden?
Gefühlt in jedem Thema, in dem es allgemein um Brettspielrezensionen, Blogger und Influencer geht.
Hier ist eine Diskussion, die das auch im Titel hat: angemessene Vergütung von Rezensionen? Kennzeichnungspflicht bei Erhalt von Rezensionsexemplaren?
Ansonsten bin ich gerade zu faul zum suchen.
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