Beiträge von kingkurt im Thema „Mein Königreich für ein Pferd als Beispiel einer für den Brettspielbereich neuen Art der Werbekampagne?“

    Wenn ein Journalist über das neuste Theaterstück berichtet, kauft er sich üblicherweise die Eintrittskarte auch nicht selbst und erhält meistens einen guten Platz. Trotzdem bezahlt hoffentlich kein Theater die lokale Zeitung.

    Ich sehe durchaus die Problematik, da ich selber Journalist bin. Allerdings werde ich für mein Produkt bezahlt, zwar nicht vom Theater, aber doch von dem Medium, in dem meine Kritik erscheint. Hobby-Brettspiel-YouTuber erstellen (oft) hochwertigen Content für lau, was die Spieleverlage gnadenlos ausnutzen.


    Überspitzt formuliert wird damit sogar den YouTubern, die es professionell machen, Arbeit weggenommen. Warum es denen geben, wenn es genug gibt, die es umsonst machen.

    Ich finde eher dramatisch, dass die Spieleverlage wie selbstverständlich davon ausgehen, dass für das Investment von ein paar Euro Werbung für sie gemacht wird. Es geht nicht darum, ob die Rezension positiv oder negativ ausfällt, aber alleine durch diese Aktion hat das Spiel eine Wahnsinnsaufmerksamkeit bekommen.


    Ich verschicke 20 Probeexemplare an YouTuber, davon machen vielleicht zehn ein Video draus und generiere damit eine Aufmerksamkeit für ein paar Euro Materialkosten, die ich ansonsten mit einigen tausend Euro bezahlen müsste - nämlich für die Arbeit der YouTuber. Das ist in meinen Augen Ausbeutung.