Was bin ich froh, ein anerkannter Sachverständiger zu sein. Da hat man wenigstens noch den Anstand, meinen Aufwand einer Beurteilung zu vergüten. Was hier jetzt an Selbstlosigkeit, Redlichkeit, vorauseilender Aufopferungsbereitschaft aufgetragen wird, scheint mir nicht mehr den gesunden, natürlichen Bedürfnissen zu entsprechen.
Beiträge von widow_s_cruse im Thema „Mein Königreich für ein Pferd als Beispiel einer für den Brettspielbereich neuen Art der Werbekampagne?“
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Genauso selbstverständlich fließt kein Geld und darf auch kein Geld fließen.
Quatsch
Es ist ganz normal, dass für Informationen Geld fließt - jedenfalls in den meisten Branchen. Als Sachständiger werde ich für lau keine Auskünfte geben. Als Spielekundiger will ich auch nicht billiger Werbeträger, noch kostenloser Kaufberater - am schlimmsten - ein Nicht-Kaufberater sein. Nur - dann kommt die Leidenschaft ins Spiel. Ich bin geneigt, dass redliche System über den Haufen zu werfen, und lasse mich vom Verlag systematisch ausbeuten.
Ich hätte überhaupt kein Problem damit, wenn die Verlage mich für die Beurteilung von Spielen bezahlen. So etwas mache ich von berufswegen - das kann man schon professionell machen. Natürlich wäre es auch mir lieber, das zu trennen. Was aber auch nur umständlicher ist. Die Verlage zahlen Anzeigen. Der Werbeträger zahlt meinen Content. DAS ist die normale Vorgehensweise. Aber diese Branche KANN sich darum drücken. Für mich ist das Bittere, dass ich selbst erfahren habe, wie bereitwillig Marketinggelder bei den Verlagen sonst fließen. Und mache gleichzeitig gelegentlich die Erfahrung, ein Schnorrer von Mustern zu sein. Das fühlt sich so absurd an.
Liebe Grüße
Nils
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Aber wie glaubwürdig ist man noch, wenn man für die Spielvorstellung mit Meinung vom entsprechenden Vertrag für das Video bezahlt wird?
Ich verstehe nicht, warum man so sehr unter dem Einfluss des Präsentators steht? Man sieht doch das Spiel und die Vorgänge. Ist man nicht in der Lage, sich auf dieser Basis eine eigene Meinung zu bilden?
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Wer Moin Moin sagt, sabbelt.
Na, dann ist ja gut, dass ich auf der richtigen Seite des Kanals geboren wurde- nämlich 50 Meter südlich. Und dass nordsprech gar nicht aus dem Norden ist, desillusioniert mich gerade zu.
Ich vermute mal, dass dieses Pferdespiel kein beim Verlag eingeforderter Titel war.
Also nicht das, was der Präsentator gerne gespielt hätte?
Sondern - das Spiel wurde einfach vom Verlag im Rahmen einer Marketingmaßnahme mit Auflagen zugestellt. Für mich hört an der Stelle eine Hobbyberichterstattung auf. Es wird ja nicht erzählt, was man letzt für einen Spaß in der Spielrunde hatten. Hier wird man zum preiswerten Marketingwerkzeug (25€) degradiert. Es geht nur noch um Umsatzförderung.
Liebe Grüße
Nils (meint, die Zeilenanzahl reicht. Sonst gilt es wieder als sabbelig.
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Christoph Post erläutert nochmal die Hintergründe aus seiner Warte
[Externes Medium: https://youtu.be/9hUhXLOsTD4] -
Hier geht es aber vor allem um Hobby Youtuber, die (viel) Zeit und Geld investieren.
Genau - das Marketing der Verlage lagert systematisch diesen Kostenfaktor aus - und beschneide die Werbbetreibenden und Journalisten um diese Erlöse. Die Youtuber ersetzen Berufsbereiche, ohne den betriebenen Aufwand ersetzt zu bekommen. Wenn sie gezielt als Ersatz dienen, halte ich für selbstverständlich, dass Aufwandsentschädigungen geleistet werden. Den Verlagen geht es letztendlich doch auch nur darum, Gewinne mit dem Geschäft zu erzielen. Die dürfen gerne teilen.
Ja - wir sind eine tolle Familie - das hört sich nett an.
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Nö falsch,
Du hast recht. Denn die Spiele Offensive ist einer der wenigen Verlage/Händler, die ein Anzeigengeschäft betreiben und sich damit einen Content redlich verdienen.
Aber hast von anderen Verlagen Werbeeinblendungen vor den Videos gesehen? Oder stellst du in den Printmedien fest, dass Verlage und Händler den Aufwand der Spielevorstellungen mit Anzeigen stützen mögen. (Mal abgesehen von Anzeigen mit ständigen Hinweisen auf 20% Rabatt bei Lego und Playmobil). Die Verlage geben viel Geld fürs Marketing aus. Aber das Anzeigengeschäft schenken sie sich fast, weil es ihnen systematisch gelingt, statt dessen ersatzweise die Leidenschaft der Nerds vor diesen Karren zu sperren.
Natürlich wäre es mir auch lieber, wenn Content und Anzeige getrennt von statten geht. Aber genau da liegt es ja im Argen. Das wird vom Marketing gar nicht gewünscht. Wenn das Marketing nun noch bestimmt, wann der Content veröffentlich werden darf, dann fällt es mir schwer, das noch freien Journalismus zu nennen.
Dann lieber ehrlich und den Werbeaufwand deklarieren und sich anständig zahlen lassen.
Liebe Grüße
Nils (weigert sich, ohne Bezahlung sich als einen Journalisten zu bezeichnen. Er möchte den Berufsstand nicht kränken.)Welchen Kanal meinst du denn? Den Küstenkanal?
Ich bin direkt am NOK aufgewachsen - Nähe Kiel - dort war es üblich, nördlich vom Kanal Moin Moin zu sagen. Im Süden war man mit dem Gruß sparsamer.
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Moin Moin Marie,
Ich kann nur für mich sprechen, aber es war definitiv kein bezahltes Video.
Es hätte mein Verständnis, wenn die Verlage bei gezielten Marketingmaßnahmen auch eine Aufwandserstattung leisten. Ich gönne es den Verlage echt nicht, dass sie Werbeleistung gratis abgreifen, wo jede andere Branche teuer für zahlen muss, um eine solche Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Ich verstehe Christophs Beitrag richtig, die Sperrfrist (und Titelwahl) ging von den Bloggern aus und war keine Initiative der Spiele Offensive?
Liebe Grüße
Nils (meint Marie wohnt oberhalb vom Kanal, sonst hätte er sich ein Moin sparen können.)
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Zitat von Christoph Post BrettspielboxIn einer Diskussion im Rahmen der Spiele-Offensive-Tage im Spätsommer 2020 gab es darüber eine Diskussion mit der Idee, einen allgemeinen Veröffentlichungstermin für alle Blogger zu fixieren, um eine gewisse Chancengleichheit zu gewährleisten. So wie es bei vielen amerikanischen Kollegen üblich ist.
Da dieses für den deutschen Markt eher ein neues Vorgehen ist, kommt dieses bei dem ein oder anderen deutschen Leser, Zuseher oder Hörer jetzt komisch herüber und wird als Marketingkampagne abgestempelt.
Ob „Mein Königreich für ein Pferd“ jetzt das beste Spiel für dieses Experiment ist, darüber kann man sicherlich streiten.
Das aber vielleicht die andere Seite der Medaille. -