Beiträge von PowerPlant im Thema „Mein Königreich für ein Pferd als Beispiel einer für den Brettspielbereich neuen Art der Werbekampagne?“

    Letztendlich kann ich zwar irgendwo nachvollziehen, dass man den Eindruck einer nicht objektiven Rezension bekommt, aber in Wirklichkeit sind Release-Embargos für alle Seiten eher positiv zu bewerten, denn sie helfen...


    a) den YouTubern, weil sie nicht um Schnelligkeit konkurrieren, sondern genügend Zeit haben sich vorzubereiten. Ein Video zu posten, zu dem es schon etliche Videos gibt, ist nicht wirklich erstrebenswert.

    b) damit auch für den Verbrauchern, denn er bekommt wahrscheinlicher fundierte Aussagen statt eines in wenigen Stunden zusammengeklöppelten Ergusses ohne nennenswerte Spielzeit, und er kann es mit größerer Wahrscheinlichkeit auf dem präferierten Kanal finden. Das wäre vielleicht nicht möglich, wenn erstmal nur die "großen" beliefert oder vorgezogen würden.


    c) den Verlagen, weil eine gleichzeitige Veröffentlichung natürlich mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht.


    Gerade letzteres ist tatsächlich nichts neues, auch wenn es manchen hier erst jetzt auffällt. Aber das läuft schon seit... naja, quasi seit jeher, wenn es Tester und Produzenten gibt :) Wie bereits gesagt wurde: In der Videospiel-Branche seit 10-15 Jahren, in der Filmindustrie wahrscheinlich ähnlich lang, wenn nicht schon länger. Dass es niemandem beim letzten Riot-Spiel aufgefallen ist, wundert mich viel mehr. Vor allem, weil Tom Vasel im Video noch erwähnt, dass er 2 Tage länger als möglich gewartet hat, weil seine Review so vernichtend war, dass ihn erstmal interessiert hat, was andere sagen. Man kann sich ja auch mal irren ;)

    Du sagst es, Branchen. Wenn ich Brettspiel-Youtuber als Marketinghelfer, Influencer, Werbetreibende sehe, dann ist das normal. Dann nehme ich sie aber auch automatisch (für mich jetzt) genauso ernst wie Laura Müllers neugefundene Vorlieben für bestimmte Produkte, oder wie Bibis Beauty-Palace, nämlich gar nicht. Die Szene professionalisiert sich und verliert damit für mich Authentizität, die sie aber braucht, um für mich interessant zu bleiben. Das ist wahrscheinlich trotzdem der Weg in die Zukunft, aber auch sehr schade.


    Und wie Rei schon sagte, ausgerechnet dieses Spiel wäre ohne diese Aktion kaum so breit besprochen worden. Gerade Familienspiele fallen da ja oft eher durchs Raster.

    Das ist nicht richtig. Denn du setzt damit grundlegend voraus, dass die YouTuber für Reviewexemplare ihre Meinung verändern. Niemand hindert einen YouTuber daran über ein Reziexemplar - selbst ein zusätzlich bezahltes - keine Empfehlung auszusprechen.


    Einige YouTuber sagten dazu in der Vergangenheiten, dass sie dann befürchten keine Reviewexemplare mehr zu bekommen. Aber auch das ist mMn falsch. Denn es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Nicht jedes Review-Spiel - wenn überhaupt - ist entweder ein Gloomhaven oder ein E.T-The Game. Wenn jemand ein Spiel in der Luft zerreißt, dann würde wohl jeder verlagsseitig erstmal einen Bogen um die Zusammenarbeit machen. Aber wenn jemand berechtigte Kritik übt - oder eben gern subjektiv sagt, dass das Spiel für ihn nichts ist - dann ist das doch total OK. Kein Spiel gefällt jedem.


    Es ist immer eine Sache, wie man in den Wald hineinruft.

    Denn die leben natürlich in erster Linie von Klicks und vor allem von Wiedergabedauer.

    Inwiefern lebt man denn von der Wiedergabedauer? Ich dachte immer man bekommt nur pro Klick/Werbevideo Geld? Außer natürlich es laufen mehrere Werbevideos während des gesamten Videos(eher bei Videos länger 1Std.)

    Das ist nicht so kompliziert:


    Wenn du nach „Dice Tower Spieletitel“ suchst, wirst du wahrscheinlich auch immer das passende Video vom Dice Tower finden. Als Betreiber/Ersteller willst du aber vor allem von denen gefunden werden, die nicht nach dir, sondern nach dem Inhalt suchen. Zum Beispiel eben mit dem Spieletitel.


    YouTube/Google zeigt dir dann das an, was seiner Meinung nach am besten zu deiner Suche passt. Dazu zählt zum großen Teil auch die Relation aus Klicks und Wiedergabedauer:


    Viele Klicks & geringe Wiedergabedauer = Der Inhalt entspricht wohl nicht dem Titel => Das Video verliert Relevanz und wird nicht mehr in der Suche „empfohlen“.


    Wenig Klicks & hohe Wiedergabedauer = Video scheint sehr speziell zu sein => wird weniger der breiten Masse empfohlen.


    Wenig Klicks & geringe Wiedergabedauer = Interessiert keinen => ganz nach unten damit!


    Viele Klicks & hohe Wiedergabedauer = Interessiert und fesselt => wird empfohlen!

    Meine Vermutung ist, dass es gab ein Review-Embargo gab.

    Das ist eigentlich üblich. Warum? Weil jeder gezielten Werbung ein „Call to Action“ folgen muss, sonst verfehlt sie ihren Zweck. Bei Z.B. Kickstarter ist es daher wichtig, dass die Videos erst gepostet werden, sobald es auch die Möglichkeit gibt irgendwie zu interagieren.


    Auf der anderen Seite möchte natürlich kein Youtuber der letzte sein, der etwas postet. Denn die leben natürlich in erster Linie von Klicks und vor allem von Wiedergabedauer. Wenn man ein Spiel schon 5x irgendwo gesehen hat, ist aber vor allem letztere in Gefahr. Also heißt es schnell zu sein. Dann kommt es zu so seinen Phänomen.