Umfrage: Welche aktuellen Spiele haben das Zeug zum Klassiker

  • Es gab imho in den letzten Jahren genau zwei Spiele, die in der Brettspielcommunity (soziale Medien, Foren, Messehighlights) eine überschwappende Begeisterungswelle erlebt haben, und die darüber hinaus ihren Weg in den Massenmarkt gefunden haben (beide in erster Linie über den SdJ Hauptpreis):

    #Codenames und #Azul.

    Denen traue ich es durchaus zu, dass sie die nächsten 20 Jahre konstant erhältlich sind.


    Ich traue ihnen aber nicht zu, dass sie so bekannt sein werden wie ein #Monopoly oder #Menschärgeredichnicht oder gar #Schach.

    Wenn das der Maßstab sein soll, dann keines.

    Wenn wir die Latte eine gute Ecke tiefer legen, dann die beiden.


    Es gab ein paar weitere, die wie die Sau durchs Dorf getrieben wurden/werden, zB #TerraformingMars, #Gloomhaven oder #Scythe.

    Aber denen traue ich es beim besten Willen nicht zu, außerhalb der "Bubble" hohe Wellen zu schlagen.

    Zu geringe Verbreitung, zu hohe Einstiegshürde, zu obskur, zu lange Spieldauer usw.


    Dass hier irgendwer auf die Idee kommt, so Nischendinger wie #NotAlone oder #ForbiddenStars überhaupt auch nur zur Abstimmung vorzuschlagen, lässt mich den Kopf schütteln.

  • Ich sehe es weder im Kennerbereich, noch sehe ich ein deutliches Abflachen. Es wird ruhiger, wegen der vielen Neuheiten, aber hören tut man den Namen komischerweise immer wieder (was ich nie verstehen werde, weil ich es eher mittelmäßig gut finde)

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • MetalPirate Da schreibst du jetzt aber etwas ganz anderes als vorhin, denn da stand nichts von "in 10 Jahren", sondern "aus den letzten 10 Jahren", was ein ziemlicher Unterschied ist.


    Unabhängig davon liegen ca. 5-6 Jahre zwischen dem Erscheinen von 7 Wonders und TFM. Da müsste man also die heutige Begeisterung von TFM mit der Begeisterung von 7 Wonders vor ca. 5-6 Jahren vergleichen. Und da sehe ich keine signifikanten Unterschiede.

  • Dominion hat durchaus viele Leute begeistert, die sonst mit Spielen wenig zu tun haben.

    Zug um Zug ebenfalls.

    Dem widerspreche ich nicht. Ich habe mich auch oben keineswegs gegen ZuZ ausgesprochen, sondern nur für Dominion.

    Zumal diese drei Spiele genau die sind, die den DSP und das SdJ gewonnen haben (neben El Grande, das meiner Ansicht nach aber vom Anspruch her nicht zu den drei anderen passt)

    Du unterschlägst dabei Adel verpflichtet und Tikal, welchen ebenfalls beide Preise gewonnen haben. Und genau deshalb ist dieser Aspekt für mich kein Argument.

    Du hast Recht. Das liegt daran, dass beide Spiele vor meiner Zeit waren.

  • Ich glaube, die Frage nach Klassikern in einer bestimmten Kulturform wird immer innerhalb der daran interessierten Personengruppe gestellt und beantwortet.

    Bei Filmen oder Büchern ist es so, dass die eine so starke Verbreitung finden, dass sich fast jeder von der Frage angesprochen fühlen und Antworten kann.

    Bei Brettspielen, die eine kleine Nische ausmachen, ist das natürlich anders.

    Deshalb ist für mich der Bekanntheitsgrad außerhalb der Interessengruppe kein so gewichtiger Faktor, auch wenn da sicher oft eine Korrelation bestehen wird.

  • Ist das nur meine Filterblase oder hat Splendor nicht auch einige Verbreitung gefunden bei Spielern wie Gelegenheitsspielern gleichermaßen?


    Volle Zustimmung bei Azul und Codenames. Die haben mMn nach das Zeug, auch über Jahre hinweg eine gewisses Bekanntheit zu behalten und weiter gekauft und gespielt zu werden.


    Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass es Flügelschlag schafft. Ist zu diesem Zeitpunkt natürlich super spekulativ, aber es ist zugänglich, leicht erlernbar, nicht zu trivial, hübsch und unverfänglich. Dazu hat es mit dem Kennerspiellogo jetzt auch den Initialschub, um von der neugierigen Masse ausprobiert zu werden.

  • Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass es Flügelschlag schafft. Ist zu diesem Zeitpunkt natürlich super spekulativ, aber es ist zugänglich, leicht erlernbar, nicht zu trivial, hübsch und unverfänglich. Dazu hat es mit dem Kennerspiellogo jetzt auch den Initialschub, um von der neugierigen Masse ausprobiert zu werden.

    Bei #Flügelschlag fällt es mir schwer, das in die Liste aufzunehmen, weil es - abgesehen vom spektakulären Äußeren - so "uninnovativ" ist.

    Da fehlt mir der Aspekt, dass es irgendwie neue Wege beschritten hat oder einen neuen Mechanismus etabliert hat.


    #Splendor kann ich mir in der "dritten Reihe" gut vorstellen, wo ich zB auch 7Wonders, Smallworld, Dixit und Wizard einordnen würde.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Bei #Flügelschlag fällt es mir schwer, das in die Liste aufzunehmen, weil es - abgesehen vom spektakulären Äußeren - so "uninnovativ" ist.

    Da fehlt mir der Aspekt, dass es irgendwie neue Wege beschritten hat oder einen neuen Mechanismus etabliert hat.

    Danke, danke ... ich dachte bei dem Ganzen #Flügelschlag hier und #Flügelschlag da, dass ich der Einzige bin, der das Spiel nicht in der Sänfte durchs Dorf trägt, um ihm ausreichend zu huldigen ... meiner Meinung nach (durch das Setting / Optik) völlig überbewertet ... :gott:

  • Bei #Flügelschlag fällt es mir schwer, das in die Liste aufzunehmen, weil es - abgesehen vom spektakulären Äußeren - so "uninnovativ" ist.

    Da fehlt mir der Aspekt, dass es irgendwie neue Wege beschritten hat oder einen neuen Mechanismus etabliert hat.

    Danke, danke ... ich dachte bei dem Ganzen #Flügelschlag hier und #Flügelschlag da, dass ich der Einzige bin, der das Spiel nicht in der Sänfte durchs Dorf trägt, um ihm ausreichend zu huldigen ... meiner Meinung nach (durch das Setting / Optik) völlig überbewertet ... :gott:

    Du verstehst schon, dass nicht jede Erwähnung oder Kontextualisierung gleich ein "Huldigen" ist? Meine Aussage war nüchtern vorhersagend, mir gibt das Spiel persönlich nichts. Gerade "Setting/Optik" spielen für die Rezeption durch die breitere Masse eine erhebliche Rolle, egal, wie blendend Du das persönlich finden magst.

  • Du verstehst schon, dass nicht jede Erwähnung oder Kontextualisierung gleich ein "Huldigen" ist? Meine Aussage war nüchtern vorhersagend, mir gibt das Spiel persönlich nichts. Gerade "Setting/Optik" spielen für die Rezeption durch die breitere Masse eine erhebliche Rolle, egal, wie blendend Du das persönlich finden magst.

    Klar, verstehe ich das. Ist mir halt ganz persönlich gerade bei dem Beispiel #Flügelschlag besonders negativ aufgefallen. Und das zieht sich ja nicht nur hier im Forum so durch, sondern auch auf YouTube und bei BGG, als ob gerade der Heiland in der Stadt wäre. Meiner Meinung nach macht #Flügelschlag nicht mehr als viele andere mehr oder weniger mittelmäßige Vertreter ... das nicht hinter die Fassade geschaut wird, irritiert mich (nicht bei der Masse, die ja auch die Spiel des Jahres-Kandidaten für die besten Spiele hält), sondern bei den eigentlich recht kritischen Menschen innerhalb unserer Themenblase ... "huldigen" war da halt nur etwas provokant formuliert, ich bitte das nachzusehen.

  • Ob Flügelschlag ein Klassiker wird, weiß ich nicht, aber fast jeder, der es bei uns im Laden spielt ist begeistert, grade Wenigspieler. Sie mögen die recht simplen Regeln, die Haptik und Optik, das Thema, die kurze Spieldauer und das Gefühl, etwas aufzubauen.

    Ich denke, die positiven Berichte sind durchaus berechtigt.


    Ich persönlich kann aber auch nicht viel damit anfangen. :)

  • Ob Flügelschlag ein Klassiker wird, weiß ich nicht, aber fast jeder, der es bei uns im Laden spielt ist begeistert, grade Wenigspieler. Sie mögen die recht simplen Regeln, die Haptik und Optik, das Thema, die kurze Spieldauer und das Gefühl, etwas aufzubauen.

    Ich denke, die positiven Berichte sind durchaus berechtigt.


    Ich persönlich kann aber auch nicht viel damit anfangen. :)

    Es hat eben eine Zielgruppe, zu der ich offensichtlich nicht gehöre. Das es aber in "unseren" Kreisen mit dem erweiterten Blick auf die Brettspiele in gleichem Fahrwasser trotzdem so positiv aufgenommen wurde, ist mir ganz persönlich weiterhin ein Rätsel. Etwas was für Wenigspieler passen mag, sollte erfahrungsgemäß in der Regel den meisten innerhalb der Brettspielblase tendenziell zu seicht sein ... zumal man ja nur nach links und rechts schielen muss, um einen Vergleich mit unzähligen Produkten ziehen zu können ... :/

  • Ob Flügelschlag ein Klassiker wird, weiß ich nicht, aber fast jeder, der es bei uns im Laden spielt ist begeistert, grade Wenigspieler. Sie mögen die recht simplen Regeln, die Haptik und Optik, das Thema, die kurze Spieldauer und das Gefühl, etwas aufzubauen.

    Ich denke, die positiven Berichte sind durchaus berechtigt.


    Ich persönlich kann aber auch nicht viel damit anfangen. :)

    Es hat eben eine Zielgruppe, zu der ich offensichtlich nicht gehöre. Das es aber in "unseren" Kreisen mit dem erweiterten Blick auf die Brettspiele in gleichem Fahrwasser trotzdem so positiv aufgenommen wurde, ist mir ganz persönlich weiterhin ein Rätsel. Etwas was für Wenigspieler passen mag, sollte erfahrungsgemäß in der Regel den meisten innerhalb der Brettspielblase tendenziell zu seicht sein ... zumal man ja nur nach links und rechts schielen muss, um einen Vergleich mit unzähligen Produkten ziehen zu können ... :/

    Das "unsere Kreise" nicht hinter die Fassade schauen, ist aber auch eine etwas unrealistische Unterstellung.

  • Tl;dr

    Dominion habe ich ganz bewusst rausgenommen, da es bei Weitem nicht den Impact hatte wie Zug um Zug oder andere genannte Spiele. Dominion sehe ich auf einer ähnlichen (Vorsicht) Ebene mit Munchkin. Ja, es hat viele begeistert (Munchkin halt nochmal speziell in einem ganz konkreten Hobby-Bereich), und es verkaufte/verkauft sich wohl auch ganz gut, ist immer noch zu haben. Aber es hat lange nicht so viele Leute (insbesondere Normalspieler) erreicht wie ein Zug um Zug. Dafür sind die Zusammenhänge einfach komplexer. Gleiches gilt für jegliches Kennerspiel des Jahres, das je rauskam. Ja, es erreicht eine gewisse Zielgruppe, und auch etwas darüber hinaus. Dominion wirst du aber nie in dem Maße bei großen Supermärkten im Verkauf sehen - da hat ein Zug um Zug wesentlich bessere Chancen. Einfach, weil die Hürde geringer ist.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Ich glaube, die Frage nach Klassikern in einer bestimmten Kulturform wird immer innerhalb der daran interessierten Personengruppe gestellt und beantwortet.

    Bei Filmen oder Büchern ist es so, dass die eine so starke Verbreitung finden, dass sich fast jeder von der Frage angesprochen fühlen und Antworten kann.

    Bei Brettspielen, die eine kleine Nische ausmachen, ist das natürlich anders.

    Deshalb ist für mich der Bekanntheitsgrad außerhalb der Interessengruppe kein so gewichtiger Faktor, auch wenn da sicher oft eine Korrelation bestehen wird.

    Da kreiselt dann aber eine letztlich sehr kleine Gruppe nur um sich selbst, oder sehe ich das falsch?


    "Brettspiele" machen durchaus nicht nur eine kleine Nische aus. Ich kenne niemanden, der keine Brettspiele kennt. Wer etwa hat noch nie etwas von Mensch ärgere dich nicht, Halma, Dame, Mühle, Schach, Monopoly, vielleicht auch Go, Risiko und Catan gehört? Das sind schließlich alles Brettspiele mit einem hohen Bekanntheitsgrad, der weit über unsere kleine "Blase" hier hinausgeht.

    Ein Klassiker ist für mich ein Spiel erst, wenn eine sehr große Zahl von Menschen es kennt, möglichst selbst gespielt und die Begeisterung dafür an die nächste Generation weitergegeben hat, die es dann auch kauft und spielt.

    Selbst wenn in unserer kleinen Blase hier, sind wir 2000 oder so (?), wirklich restlos jeder ein bestimmtes Spiel gekauft und gespielt hat, ist und wird das kein Klassiker, wenn damit für das Spiel am Markt "die Luft raus" ist.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Es hat eben eine Zielgruppe, zu der ich offensichtlich nicht gehöre. Das es aber in "unseren" Kreisen mit dem erweiterten Blick auf die Brettspiele in gleichem Fahrwasser trotzdem so positiv aufgenommen wurde, ist mir ganz persönlich weiterhin ein Rätsel. Etwas was für Wenigspieler passen mag, sollte erfahrungsgemäß in der Regel den meisten innerhalb der Brettspielblase tendenziell zu seicht sein ... zumal man ja nur nach links und rechts schielen muss, um einen Vergleich mit unzähligen Produkten ziehen zu können ... :/

    Das ist mir irgendwie zu wenig. Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass Vielspieler sich größtenteils einig sein müssten, was seicht und was komplex ist. Das erlebe ich hier im Forum anders. Außerdem finde ich "seicht" vs. "unseicht" als Qualitätsmerkmal zu ungelenk.

    Außerdem sagte ich ja, "grade" Wenigspielern, nicht "nur" Wenigspielern. Flügelschlag ist auch unter Vielspielern ziemlich beliebt bei uns im Laden. Vielleicht habe ich das nicht explizit genug betont, aber schon vor der Preisauszeichnung, und vor der Nominierung hatte das Spiel etliche Fans bei uns, eben aus den von mir angeführten Gründen. Wie gesagt, ICH kann mit Flügelschlag nichts anfangen, aber ich mag auch Scythe und Terraforming Mars nicht besonders, und die sind ja auch in "unseren" Kreisen ziemlich populär, von daher betrachte ich mich nicht als repräsentativ.
    Ich sehe aber, was die Leute an Flügelschlag finden, selbst wenn ich es nicht teile. Und es ist halt ein Spiel, das, soweit ich das sehe, Viel- UND Wenigspieler mitnimmt und unterhält. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Du hast Recht. Das liegt daran, dass beide Spiele vor meiner Zeit waren.


    Merke: Echte Klassiker sind zeitlos!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Bei #Flügelschlag fällt es mir schwer, das in die Liste aufzunehmen, weil es - abgesehen vom spektakulären Äußeren - so "uninnovativ" ist.

    Da fehlt mir der Aspekt, dass es irgendwie neue Wege beschritten hat oder einen neuen Mechanismus etabliert hat. (...)

    Aber das sind doch für die Frage, ob es ein Klassiker wird, beinahe schon irrelevante Aspekte, wenn nicht sogar hinderlich?

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Bei #Flügelschlag fällt es mir schwer, das in die Liste aufzunehmen, weil es - abgesehen vom spektakulären Äußeren - so "uninnovativ" ist.

    Da fehlt mir der Aspekt, dass es irgendwie neue Wege beschritten hat oder einen neuen Mechanismus etabliert hat. (...)

    Aber das sind doch für die Frage, ob es ein Klassiker wird, beinahe schon irrelevante Aspekte, wenn nicht sogar hinderlich?

    Das habe ich mich auch gefragt, ob es das braucht. Einen Klassiker daran festzumachen, dass er keine mechanischen Schwächen hat (was eine andere, allenfalls verwandte Frage ist), wäre jedenfalls mMn. verfehlt. Catan und Risiko stehen da Beispiel.


    Ich denke aber auch, dass die ganze Diskussion deshalb etwas schlingert, weil letztlich nicht ganz klar ist, was einen "Klassiker" ausmacht. Gehört Massenrezeption dazu? Aber sind 1830 oder das erste Civ nicht irgendwie auch Klassiker, obwohl sie kein Mensch kennt, weil sie so einen gewaltigen Einfluss genommen haben? Oder muss man dafür eine andere Kategorie finden? Erst, wenn man sich einig wäre, wie man das definiert, könnte man gemeinsam schauen, was darunter fällt.

  • Ein Klassiker ist für mich ein Spiel erst, wenn eine sehr große Zahl von Menschen es kennt, möglichst selbst gespielt und die Begeisterung dafür an die nächste Generation weitergegeben hat, die es dann auch kauft und spielt.

    Selbst wenn in unserer kleinen Blase hier, sind wir 2000 oder so (?), wirklich restlos jeder ein bestimmtes Spiel gekauft und gespielt hat, ist und wird das kein Klassiker, wenn damit für das Spiel am Markt "die Luft raus" ist.

    Ich finde man kann (muss?) das schon etwas differenzierter betrachten. Der Begriff Klassiker ist doch immer im Zusammenhang mit einer begrenzten Gruppe von Menschen zu sehen. Ein Spiel kann in Deutschland ein Klassiker sein, weltweit muss er das deswegen noch lange nicht. Genauso kann man doch auch unterscheiden zwischen einem Klassiker den jeder (Nicht-, Wenig- und Familienspieler) kennt und einem Klassiker für Brettspielbegeisterte.

  • Ich denke aber auch, dass die ganze Diskussion deshalb etwas schlingert, weil letztlich nicht ganz klar ist, was einen "Klassiker" ausmacht. Gehört Massenrezeption dazu? Aber sind 1830 oder das erste Civ nicht irgendwie auch Klassiker, obwohl sie kein Mensch kennt, weil sie so einen gewaltigen Einfluss genommen haben? Oder muss man dafür eine andere Kategorie finden? Erst, wenn man sich einig wäre, wie man das definiert, könnte man gemeinsam schauen, was darunter fällt.

    1830 und Civilization sind für mich eindeutig Klassiker. Nicht umsonst gibt es immer wieder neue Auflagen und beide sind 40 Jahre nach Ersterscheinung erhältlich.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Ich denke aber auch, dass die ganze Diskussion deshalb etwas schlingert, weil letztlich nicht ganz klar ist, was einen "Klassiker" ausmacht. Gehört Massenrezeption dazu? Aber sind 1830 oder das erste Civ nicht irgendwie auch Klassiker, obwohl sie kein Mensch kennt, weil sie so einen gewaltigen Einfluss genommen haben? Oder muss man dafür eine andere Kategorie finden? Erst, wenn man sich einig wäre, wie man das definiert, könnte man gemeinsam schauen, was darunter fällt.

    1830 und Civilization sind für mich eindeutig Klassiker. Nicht umsonst gibt es immer wieder neue Auflagen und beide sind 40 Jahre nach Ersterscheinung erhältlich.

    Gut, sehe ich ja auch so. Das sind nun aber beides Spiele, die von 100 Leuten auf der Straße einer kennt. Das heißt, Du und ich definieren Klassiker offenbar nicht über Breitenbekanntheit.


    Mein Punkt war im wesentlichen, dass in dem Thread hier verschiedene Begriffe vom "Klassiker" zugrunde gelegt werden. Breitenbekanntheit ist ersichtlich in vielen Beiträgen als Merkmal eines Klassikers vorausgesetzt worden, was ja auch legitim ist. Solange nur verschiedene Definitionen existieren, ist es eben unmöglich, sich auf bestimmte Spiele zu einigen, die darunter fallen sollen.

  • 1830 und Civilization sind für mich eindeutig Klassiker. Nicht umsonst gibt es immer wieder neue Auflagen und beide sind 40 Jahre nach Ersterscheinung erhältlich.

    Kein Problem, kann ich auch so sehen.


    Für Diskussionen dieser Art ist aber eigentlich wichtig, dass man den Begriff, um den diskutiert wird, erstmal definiert.


    1830 und Civilization werden niemals ein Klassiker wie Mensch ärgere dich nicht pp sein. Trotzdem könnte man auch sie als Klassiker sehen, wenn man denn klar sagt, was einen Klassiker im Sinne der Ausgangsfragestellung ausmacht.

    Also vielleicht erstmal eine Diskussion zur Frage "Was ist im Brettspielbereich ein Klassiker?"

    Dann eine Diskussion zur Frage "Suchen wir einen Klassiker im gesamten Brettspielbereich, oder grenzen wir das ein?"

    Danach macht frühestens die Frage einen wirklichen Sinn, welches aktuelle Spiel denn das Zeug zum Klassiker in Sinne des letztendlich konkretisierten Begriffs "Klassiker" hat.


    So macht doch letztlich jeder jeweils die Spiele zum Klassiker-Aspiranten, die er selbst schätzt, obwohl das für den Begriff eher das letzte ist, worauf es ankommt.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Ernst Juergen Ridder

    Steht doch im Ausgangsthread: 20 Jahre nach Erstveröffentlichung noch erhältlich.

    Wohl war, das traue ich aber keinem der dort genannten Spiele wirklich zu. Deswegen ja auch meine letztliche Antwort: "Keines!".

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Catan - Carcassonne - Dominion - Zug um Zug : vier Familien, die auch in meiner Sammlung mit jeweils einigen Schachteln gut vertreten sind. Aber wenn ich schaue, was davon in den letzten Jahren (nicht nur von mir, sondern Familie und Freunde) immer wieder gerne gespielt werden wollte, gibt es davon nur einen Titel, dem hier der Klassiker-Status fast versagt werden wollte. And the winner is... Zug um Zug :) Lediglich von ZuZ Weltreise haben wir uns leichten Herzens wieder verabschiedet, das war nur groß, aber nicht wirklich neu genug in seinen Mechanismen.

  • 1830 und Civilization sind für mich eindeutig Klassiker. Nicht umsonst gibt es immer wieder neue Auflagen und beide sind 40 Jahre nach Ersterscheinung erhältlich.

    Kein Problem, kann ich auch so sehen.


    Für Diskussionen dieser Art ist aber eigentlich wichtig, dass man den Begriff, um den diskutiert wird, erstmal definiert.

    Ich widerspreche. :)
    Kulturbegriffe wie "Klassiker", "Kult" oder "Kanon" sind keine Naturwissenschaften. Man kann die Begriffe nicht so definieren, dass man zielführend darüber diskutieren kann, weil jede Definition undefinierbarer Begriffe die Diskussion darüber einengt. Je enger die Definition, desto enger die Diskussion.

    Oder wie mein Literaturprofessor einst auf die Frage antwortete, wie man wissen könne, ob ein Buch sich für den Kanon eignet:
    "Manchmal ist die Diskussion um eine Definition die Diskussion."

  • Für mich hätten 2 Klassikerkategorien ihre Existenzberechtigung.


    Einmal die Kategorie "Kennt jeder", da wären wir bei Monopoly, Risiko & Co, zu denen vielleicht die genannten Catan, Carcassonne, Zug um Zug potentiell einmal dazu gehören könnten.


    Weiterhin können für Nischen bzw. Genre gewissen Spiele auch Klassikerstatus erlangen, z.B. Als/SL für Cosims, Puerto Rico, El Grande, 18xx , Ur-Civ für Vielspielerspiele, Magic, Yugioh für Tradingcardgames.

  • Ich tue mir mit dem Wort "Klassiker" schwer - da würden klassisch Monopoly, Catan, etc. drunter fallen...


    Wenn wir sowas wie 1830 zählen lassen wollen würde ich behaupten, dass die ganz einfachen Spiele und die superkomplexen zu Klassiker werden. Die dazwischen haben es eher schwer...


    Ich würde Food Chain Magnate (größerer Hype als Roads & Boats und dort hat das schon geklappt) und The Gallerist (das Spiel hat etwas besonderes, das es defintiv von der Masse abhebt) in jedem Fall unter den Klassikern erwarten - bei Pfisters Spielen bin ich mir da schon nicht mehr sicher...


    Ich würde mich auch soweit aus dem Fester lehnen und behaupten, dass Barrage ebenfalls zu diesen "neuen Klassikern" zählen wird - alles Andere würde mich sehr überraschen...


    Und natürlich alles von Phil Eklund in der 217. Edition :lachwein::lachwein::lachwein:

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • 1830 und Civilization sind für mich eindeutig Klassiker. Nicht umsonst gibt es immer wieder neue Auflagen und beide sind 40 Jahre nach Ersterscheinung erhältlich.

    Gut, sehe ich ja auch so. Das sind nun aber beides Spiele, die von 100 Leuten auf der Straße einer kennt.

    .... ich glaube nicht, dass in Deutschland über 800.000 Leute 1830 und das Brettspiel Civilization kennen ....


    und zum Thema:

    für mich gehören zu einem Klassiker einfache Regeln, Bekanntheit, Lieferbarkeit über eine Zeitspanne von mindestens 20 Jahren. Das kann ich mir bei Spielen der jüngeren Zeit nur bei #Azul und #JustOne vorstellen

  • Gut, sehe ich ja auch so. Das sind nun aber beides Spiele, die von 100 Leuten auf der Straße einer kennt.

    .... ich glaube nicht, dass in Deutschland über 800.000 Leute 1830 und das Brettspiel Civilization kennen ....

    ...das war jetzt auch wahrlich nicht als exakte Schätzung gedacht.

  • ich glaube nicht, dass in Deutschland über 800.000 Leute 1830 und das Brettspiel Civilization kennen

    ich glaube aber, dass fast alle hier im Forum beide Titel zumindest grob einordnen können, auch wenn die Mehrheit sie wahrscheinlich beide noch nie gespielt hat.


    Leute die mit Brettspielen wenig am Hut haben kennen ohnehin nur die Folklore (Schach, Skat, Monopoly, ...).

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • ich glaube nicht, dass in Deutschland über 800.000 Leute 1830 und das Brettspiel Civilization kennen

    ich glaube aber, dass fast alle hier im Forum beide Titel zumindest grob einordnen können, auch wenn die Mehrheit sie wahrscheinlich beide noch nie gespielt haben.


    Leute die mit Brettspielen wenig am Hut haben kennen ohnehin nur die Folklore (Schach, Skat, Monopoly, ...).

    Beide Spiele habe ich gehabt und gespielt. Ich glaube allerdings nicht, dass sie über eine vergleichsweise doch kleine Fan-Gemeinde hinaus Klassiker-Status haben.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Beide Spiele habe ich gehabt und gespielt. Ich glaube allerdings nicht, dass sie über eine vergleichsweise doch kleine Fan-Gemeinde hinaus Klassiker-Status haben.

    Kult-Spiel oder Klassiker - das ist hier die Frage.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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  • Beide Spiele habe ich gehabt und gespielt. Ich glaube allerdings nicht, dass sie über eine vergleichsweise doch kleine Fan-Gemeinde hinaus Klassiker-Status haben.

    Kult-Spiel oder Klassiker - das ist hier die Frage.

    Sie sind jedenfalls Wegmarken. Insofern wohl auch Kult für die, die diese Sonderstellung von Anfang an erlebt haben. So sind sie in meiner Erinnerung. Spielen werde ich sie aber sicher nicht mehr.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Kult-Spiel oder Klassiker - das ist hier die Frage.

    Sie sind jedenfalls Wegmarken. Insofern wohl auch Kult für die, die diese Sonderstellung von Anfang an erlebt haben. So sind sie in meiner Erinnerung. Spielen werde ich sie aber sicher nicht mehr.

    Ich spiele sie jederzeit gerne und hoffe noch lange Mitspieler dafür zu finden.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Aber alles keine Argumente pro/contra bzgl. "Klassiker". Wie ich schon eingangs erwähnte:

    Und wieder mal eine nicht zu beantwortende Frage, da jeder ein anderes subjektives Empfinden hat.

    Jeder definiert das doch für sich anders, mal salopp formuliert, was interessieren mich "deine" Klassiker, wenn ich diese als dafür "untauglich" klassifiziere.

    Zudem war doch speziell die Frage ob TfM das Zeug zum Klassiker in "unseren Kreisen" hat, mMn ja, aber die Zeit wirds erweisen. Warum betone ich das "unsere Kreise"? Weil zumindest mir, viele der sog. Klassiker aus anderen Bereichen (Literatur, Musik, Malerei...) völlig unbekannt sind. Macht aber nichts, für diejenigen die es interessiert, wurden die Werke als solche eingestuft. Wir haben ja auch eigene Preise für unser Hobby, die der breiten Masse gänzlich unbekannt sind. Warum also muss ein von uns definierter Klassiker bis in den letzten Winkel bekannt sein?

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Aber alles keine Argumente pro/contra bzgl. "Klassiker". Wie ich schon eingangs erwähnte:

    Und wieder mal eine nicht zu beantwortende Frage, da jeder ein anderes subjektives Empfinden hat.

    Jeder definiert das doch für sich anders, (...)

    Welche davon wird man auch in 20 Jahren noch käuflich erwerben können?

    Ich habe das Anfangs auch übersehen, aber Herbert hat das eigentlich im Eingangsthread sogar ganz genau definiert.