US-Wahl 2016

  • Die Amis haben auch Bush wiedergewählt. Ok, sie haben ihn nicht wiedergewählt.

    Doch, haben sie. ;)



    Dann kann man das ganze auch abkürzen nach dem Motto "der Reichste gewinnt".

    Das ist aber eben nicht der Fall. Barack Obama war Clinton anfangs finanziell weit unterlegen. Erst als es ihm gelang, eine Graswurzel-Bewegung ins Rollen zu bringen und von haufenweise Kleinstspendern unterstützt zu werden, konnte er etwas aufschießen. Donald Trump wiederum war nicht nur Clinton finanziell weit unterlegen, was die Spenden anging (Wallstreet und Co. spenden schließlich alle für Hillary), sondern auch den meisten seiner republikanischen Mitbewerber (insbesondere Jeb Bush). De facto ist es vielmehr so, dass nach Obama schon zum zweiten Mal der "Kandidat des Volkes" den Establishment-Kandidaten geschlagen hat, und das nicht deshalb, weil er mehr Geld ausgegeben hätte.


    Meiner Meinung nach spricht da alles für die Lebendigkeit der Demokratie.


    Wir dagegen können weder die Spitze unserer Exekutive, noch unsere Volksvertreter selbst wählen. Die werden alle von Parteien ausgekungelt.

  • @Ode:
    Die amerikanischen Bundesstaaten sind dran das Problem ein für alle Mal zu lösen:
    National Popular Vote
    11 Staaten mit bisher 165 electoral votes machen dabei mit. Wenn noch Staaten weiteren 105 electoral votes mitmachen, werden die Wahlmänner an die nationalen Stimmverteilung gebunden sein.
    Hoffen wir für die Amerikaner, dass sich bis zur nächsten Wahl genügend Staaten noch dafür finden...

  • Meiner Meinung nach spricht da alles für die Lebendigkeit der Demokratie.

    Ich hoffe, du bist mir nicht böse, aber für mich kann das kein Argument sein. Weniger Geld haben heißt noch lange nicht, dass es sich hier um einen Kandidaten des Volkes handelt. Da fließt immer noch sehr viel Geld. Wenn man in Amerika was werden will, dann muss man richtig, richtig reich sein. Das hat mit Demokratie aus meiner Sicht wenig zu tun. Die upper class der Politiker kommt aus äußert gehobenen Verhältnissen.

    Wir dagegen können weder die Spitze unserer Exekutive, noch unsere Volksvertreter selbst wählen. Die werden alle von Parteien ausgekungelt.

    Das können die Amis auch nicht. Bezogen auf die Präsidentschaftswahl. Sie bestimmen nur die Wahlmänner. Welche ihrerseits nicht an die Vorgabe des Wählers gebunden sind. Die können wählen, wen sie wollen.


    Das sieht in Deutschland ähnlich aus. Hier wird vom Volk der Bundestag gewählt. Welcher seinerseits den Kanzler/die Kanzlerin wählt.


    Der Unterschied ist, dass die Wahlmänner in den USA nur für die Wahl des Präsidenten gewählt werden. Danach haben sie keine Aufgaben mehr. Anders, als unsere Abgeordneten.


    Kandidaten direkt zu wählen hat große Nachteile. Diese Kandidaten müssen sich direkt dem Volk anbiedern anbieten. Wer will da genau sagen, wer wirklich fähig ist solche Ämter zu bekleiden? In Deutschland entscheiden die Politiker untereinander, wer da die Listenplätze bekommt. Fachleute bestimmen ihre Sonderfachleute. Natürlich hat das auch nicht nur Vorteile. Wenn man da mal den Parteienklüngel nimmt. Den Schäuble bsw. werden wir seit 30 Jahren nicht los...


    Ich bin kein großer Fan der direkten Demokratie. Das kann man auf kleiner, lokaler Ebene sehr gut machen. Wenn es um größere Zusammenhänge geht, möchte ich das nicht. Bsw. fänd ich es nicht gut, über außenpolitische Themen Volksabstimmungen zu machen. Da können einfach zu wenig Leute wirklich fachgerecht mitreden. Das müssen Fachleute entscheiden, wer da was macht. Wenn es um den Kreisverkehr in Niederkleinwümme geht, oder die Umgehungsstraße in Dingsdorf, dann hat das Sinn.

  • Wenn man in Amerika was werden will, dann muss man richtig, richtig reich sein. Das hat mit Demokratie aus meiner Sicht wenig zu tun. Die upper class der Politiker kommt aus äußert gehobenen Verhältnissen.

    Ich räume ein, dass man für einen Wahlkampf "richtig, richtig viel Geld braucht". Man muss aber nicht zwangsläufig "richtig, richtig reich sein". Barack Obama war das nicht. Er hat dann lediglich während des Wahlkampfes richtig, richtig viel Spenden eingesammelt, weil er halt die Massen begeistert. Zugegeben, das mag die Ausnahme sein, aber es kommt vor. Bei uns hätte ein Barack Obama niemals eine Chance gehabt, an Hillary Clinton vorbeizukommen.


    Das können die Amis auch nicht. Bezogen auf die Präsidentschaftswahl. Sie bestimmen nur die Wahlmänner. Welche ihrerseits nicht an die Vorgabe des Wählers gebunden sind. Die können wählen, wen sie wollen.

    Formal korrekt. Trotzdem wählen die Wahlmänner bisher immer den Kandidaten, für den sie entsandt wurden - und ich meine auch, dass eine Strafe fällig wird, wenn sie das nicht tun.


    Kandidaten direkt zu wählen hat große Nachteile. Diese Kandidaten müssen sich direkt dem Volk anbieten.

    Da gehen unsere Einschätzungen auseinander. Ich halte das gerade für den großen Vorteil. Jedenfalls dann, wenn man davon ausgeht, dass das Volk der eigentliche Souverän ist.

  • Wir dagegen können weder ..., noch unsere Volksvertreter selbst wählen. Die werden alle von Parteien ausgekungelt.

    Ach Du Heiland. Wenn das jemand falsch versteht und auch noch glaubt. Was für ein riesen Schmarrn.


    Beispiel:


    Werde einfach Mitglied einer Partei.
    Da kannst Du dann selber bei der Aufstellung diverser Listen mitbestimmen.
    An dieser Stelle entscheidest Du zum ersten Mal mit über potenzielle Volksvertreter.
    Wenn Dir die ganzen Nasen nicht passen, kannst Du sogar versuchen Dich selber als Kandidat aufstellen zu lasen.


    Die zweite Gelegenheit ist dann die Wahl im Wahlkreis selber.
    Da hast Du bei der Wahl die Entscheidung über einen Direktkandidaten.
    Manchmal hast Du noch die Gelegenheit zur Wahl einer Liste mit Kandidaten einer Partei.


    Wenn Du da überall nicht mitmachst, bekommst Du "von denen da oben" halt aufgetischt.
    Und wenn Du da mitmachst, dann kannst Du halt auch mal demokratisch verlieren.

    4 8 15 16 23 42

  • Jedenfalls dann, wenn man davon ausgeht, dass das Volk der eigentliche Souverän ist

    "Das Volk" ist nicht souverän und wird es auch nie sein. Souverän ist der Inhaber der Staatsgewalt oder auch der der über den Ausnahmezustand entscheidet.


    Atti

  • Formal korrekt. Trotzdem wählen die Wahlmänner bisher immer den Kandidaten, für den sie entsandt wurden - und ich meine auch, dass eine Strafe fällig wird, wenn sie das nicht tun.

    Dazu schreibt Wikipedia:


    Ungebundenheit an Wählerwillen
    Die Wahlmänner sind teilweise frei in ihrer Entscheidung. In den Anfangszeiten der USA wurden sie einem Kandidaten jeweils fest zugeordnet. Heute gibt es in einer großen Anzahl von Bundesstaaten Gesetze, die von den Wahlmännern verlangen, nur für einen bestimmten Kandidaten abzustimmen. Es gibt (Stand 2016) kein Bundesgesetz, das den Wahlmännern die Abstimmung für einen bestimmten Präsidentschaftskandidaten vorschreibt, selbst dann nicht, wenn der den Wählern vorliegende Wahlzettel diese Verbundenheit suggeriert.

    Ob es da auf Landesebene Strafen gibt kann ich nicht sagen.



    Da gehen unsere Einschätzungen auseinander. Ich halte das gerade für den großen Vorteil. Jedenfalls dann, wenn man davon ausgeht, dass das Volk der eigentliche Souverän ist.

    Da bringst du etwas durcheinander. Das Volk ist der Souverän. Selbst, wenn es keine Volksabstimmungen gibt. Das Volk wählt die Fachleute, die solche Sachen bestimmen. Wenn dir die Leute nicht gefallen, dann musst du andere Parteien wählen. Das hat damit, dass dem Volk die Souveränität genommen wird, nichts zu tun. Volkssouveränität bedeutet nicht mehr, als dass das Volk die Macht hat. In unserem System drückt das Volk seine Macht aus, indem es das Parlament ernennt. Man nennt diese Menschen "Volksvertreter", denn sie vertreten in diesen Dingen das Volk, das sie gewählt hat. Das ist die indirekte Demokratie in der wir leben.


    Es steht dir frei andere Politiker, andere Volksverteter zu durch deine souveräne Stimme zu ernennen, wenn dir die Entscheidungen deiner aktuellen Vertreter nicht gefallen. An deiner Souveränität ändert das nichts.

  • "Das Volk" ist nicht souverän und wird es auch nie sein

    "Die Volkssouveränität im Sinne deutschen Verfassungsrechts ist Bestandteil des Demokratieprinzips und gehört als solcher zu den verfassungsrechtlichen Staatsformmerkmalen der Bundesrepublik Deutschland. Der Grundsatz der Volkssouveränität ist in Art. 20 Abs. 2 Grundgesetz (GG) geregelt."


    Volkssouveränität bedeutet nicht mehr, als dass das Volk die Macht hat. In unserem System drückt das Volk seine Macht aus, indem es das Parlament ernennt. Man nennt diese Menschen "Volksvertreter", denn sie vertreten in diesen Dingen das Volk, das sie gewählt hat.

    Schon richtig. Meine These ist nun aber: Volksvertreter, die dem Volk auch wirklich verantwortlich sind, vertreten das Volk besser als solche, die nur dem Parteivorsitzenden verantwortlich sind. Damit rede ich ja nicht der direkten Demokratie das Wort. Ich halte es nur für einen Vorteil einer indirekten Demokratie, wenn die Volksvertreter sich dem Volk "anbieten" müssen, wie Du das nennst. Du scheinst das aber für einen Nachteil zu halten?


    Und, kleine Ergänzung: das Volk "ernennt" gerade nicht das Parlament, oder jedenfalls maximal zur Hälfte (Direktmandate - und auch da hat es auf die Kandidaten keinen Einfluss). Es wählt Parteien, die in internen Auswahlverfahren bestimmen, wer das Volk vertreten darf. Sprich: die Volksvertreter werden ausschließlich von den Parteien ausgesucht, nicht vom Volk.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lazax ()

  • Du scheinst das aber für einen Nachteil zu halten?

    Ich wundere mich, wie man das nach einem Tag wie heute anders sehen kann?


    Und, kleine Ergänzung: das Volk "ernennt" gerade nicht das Parlament, oder jedenfalls maximal zur Hälfte (Direktmandate - und auch da hat es auf die Kandidaten keinen Einfluss). Es wählt Parteien, die in internen Auswahlverfahren bestimmen, wer das Volk vertreten darf. Sprich: die Volksvertreter werden ausschließlich von den Parteien ausgesucht, nicht vom Volk.

    Das ist ja auch der Sinn des Ganzen. Das Volk weiß doch über die Fähigkeiten der Kandidaten nix. Die Leute setzen sich in ihren Parteien durch Basisarbeit durch. Du willst all die Leute eine Entscheidung treffen lassen, die keine Ahnung haben! Ich bin doch genauso blöd, wie wir alle! Es sei denn, man geht zu den Parteitreffen und lernt die Leute kennen. Ansonsten haben wir doch alle keine Ahnung, ob das ne Flachpfeife ist oder ein guter Politiker. Das wissen aber die Politiker! Und ich rede hier nicht von den Spitzenpolitikern in Bonn. Sondern von den kleinen Entscheidungen auf Lokalebene! Und wenn die Leute sich da durchgesetzt haben, dann wandern die die Listen hoch.


    Ich will, dass gut informierte Leute Entscheidungen treffen, die ich nicht sinnvoll treffen kann. Und ich wähle die Partei, die meinen Vorstellungen am Besten entspricht. Es ist doch eben sinnvoll, dass nicht einzelne Menschen (König, Diktator, was weiß ich) verantwortlich sind. Sondern wiederum Parteien in denen doch auch wieder Mehrheitsentscheidungen getroffen werden. In denen sich die Politik der Partei wiederspiegelt. Und nicht der Blödsinn einer einzelnen Person! Ich will keinen Präsidenten mit Allmacht! Ich will Gremien und Ausschüsse von Politikern die diskutieren, streiten und Probleme lösen!


    Natürlich sind das dann irgendwann wieder einzelne Personen. Aber das sind Leute, die sich jahrelang in Prozessen als qualifiziert hervorgetan haben. Du merkst, mein Idealbild weicht auch von der Wirklichkeit in Deutschland ab. Aber so ist die Vorstellung von Demokratie.


    Der Trump denkt sich: "Och, ich hab ganz viel Geld. Die Republikaner haben derzeit keinen starken Mann. Den Haufen übernehme ich!" Und schwupps ist der durch die Macht von Fox und ganz vielen dummen Menschen ehrlich besorgten, hinters Licht geführten Menschen ins Präsidentenamt gewählt worden... Nee, danke...

  • Man muss aber nicht zwangsläufig "richtig, richtig reich sein". Barack Obama war das nicht. Er hat dann lediglich während des Wahlkampfes richtig, richtig viel Spenden eingesammelt, weil er halt die Massen begeistert.

    Eine Stimme in meinen Hinterkopf ruft gerade laut, dass Obama (unerwarteterweise) einer der reichsten Typen war, die sich bisher um dieses Amt bemüht haben. Leider ohne Quellenangabe. ;)

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  • Ach Harry2017,es gibt weitere Völker auf dieser Erde dich ich gering schätze und stell dir vor - die stehen viel weiter unter den Amerikanern. Gäbe es einen Anlass dazu und mir wäre gerade danach würde ich es auch zum Ausdruck bringen - wo ist das Problem?
    Das schließt für mich nicht aus, dass manche super sind.

    Wo das Problem ist?
    Das ist in der Wortwahl und Undifferenziertheit rassistisch.

  • Ich wundere mich, wie man das nach einem Tag wie heute anders sehen kann?

    Ein einzelnes Ergebnis sagt doch nichts darüber aus, wie sinnvoll das System als Ganzes ist. Hitler ist über unser Parteiensystem an die Macht gekommen, ohne dass das gegen dieses System spräche. Ich finde es lediglich sinnvoll, wenn die Menschen, die Entscheidungen treffen, dem Volk direkt verantwortlich sind.


    Im Übrigen ist dieses spezielle Ergebnis sicher auch vor dem Hintergrund der Auswahl zu sehen. Hätten die Demokraten einen Kandidaten aufgestellt, den nicht schon 3/4 der eigenen Leute für unehrlich, unglaubwürdig und korrupt halten (höre ich da jemand "Bernie" rufen?), hätte Trump keine Chance gehabt. Wenn man die Wahl zwischen Pest und Cholera hat, darf man es nicht dem Wahlsystem anlasten, wenn die Pest rauskommt... :P


    Das ist ja auch der Sinn des Ganzen. Das Volk weiß doch über die Fähigkeiten der Kandidaten nix. Die Leute setzen sich in ihren Parteien durch Basisarbeit durch.

    Richtig. Und weißt Du, was da selten eine Rolle spielt? Fachkompetenz. Ich war selbt mal in einer Partei, und mein Eindruck ist, dass sich da am ehesten durchsetzt, wer die örtlichen Spender und die jeweiligen Ortsvorsteher am besten "umgarnt". Und im Zweifel dann eben der, der am längsten dabei ist.


    Ich will, dass gut informierte Leute Entscheidungen treffen, die ich nicht sinnvoll treffen kann.

    Da sind wir uns ja einig. Ob unser System das allerdings eher begünstigt als das US-System, das ist der diskutable Punkt.

  • Wo das Problem ist?Das ist in der Wortwahl und Undifferenziertheit rassistisch.

    Höret höret, die Judikative hat ihr Urteil gefällt und es verkündet. :crazydance:
    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Wenn ihr wissen wollt wie pervers das Wahlsystem ist, muss man sich nur vor Augen führen dass jeder Bundesstaat seine eigenen Wahlgesetze hat. Haben wir in Deutschland auch für jedes Bundesland, aber das Bundesgesetz hat im Notfall Vorrang.


    In Kalifornien dürfen zB nur die beiden Besten von der letzen Wahl einen Aufstellen. In diesem Jahr konnten also alle Wählen in Kalifornien zwischen zwei Wahlmännern der Demokraten wählen. Der Staat war sicher. Trump hatte dort keine Chance (imho zum Glück).


    Für einen Blick auf die Wahlunterlagen: Hier Seite 116 und Seite 117: complete-vig.pdf
    Das ist btw das 224-seitige Program zur Wahl letzten Dienstag bei dem gleich über 17 Volksentscheide mitabgestimmt wurde.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • In Kalifornien dürfen zB nur die beiden Besten von der letzen Wahl einen Aufstellen. In diesem Jahr konnten also alle Wählen in Kalifornien zwischen zwei Wahlmännern der Demokraten wählen. Der Staat war sicher. Trump hatte dort keine Chance (imho zum Glück).

    Das ist komplett falsch!


    Zum einen stellt Kalifornien nicht zwei sondern 55 Wahlmänner. Hätte die Mehrheit in CA für Trump gestimmt, so wären das auch republikanische Repräsentanten geworden.


    Zusätzlich zu den Wahlmännern gibt es für jeden Bundesstaat zwei Senatoren, die ebenfalls (aber nicht wie die Wahlmänner nur ausschließlich) den Präsidenten wählen. Da standen 2016 in Kalifornien allerdings nur zwei Demokraten zur Wahl. Dies allerdings nicht aufgrund der letzten Wahl (was die Wahl von 2012 impliziert) sondern aufgrund des Ergebnis der diesjährigen Vorwahl, in der unter anderem auch 12 Republikaner kandidiert hatten.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Höret höret, die Judikative hat ihr Urteil gefällt und es verkündet. :crazydance: MfG
    fleXfuX

    Die erwartete inhaltliche Auseinandersetzung.


    Häufig werden ja gerne Zitate genutzt um die eigene Meinung zu untermauern. Greife ich also auch zu diesem Stilmittel:


    Spott ist der Dunst kleiner Herzen.
    Alfred Lord Tennyson

  • Hitler ist über unser Parteiensystem an die Macht gekommen, ohne dass das gegen dieses System spräche.

    Das ist nicht ganz richtig. Das System hat sich seitdem etwas gewandelt.



    Wo das Problem ist?
    Das ist in der Wortwahl und Undifferenziertheit rassistisch.

    Fremdenfeindlich wäre meiner Meinung nach richtiger. Ist aber die Vorstufe.

  • Wenn ihr wissen wollt wie pervers das Wahlsystem ist, muss man sich nur vor Augen führen dass jeder Bundesstaat seine eigenen Wahlgesetze hat. Haben wir in Deutschland auch für jedes Bundesland, aber das Bundesgesetz hat im Notfall Vorrang.

    Ähem. USA: 322 Mio Einwohner, 10 Mio km^2 Fläche. Ein "wenig" größer als unsere Bundesrepublik. Das sind ganz andere Dimensionen. Wenn du da vergleichen will, müsstest du schon ganz Europa (nicht nur EU!) dagegenstellen, und da hast du dann eine noch wesentlich größere Vielfalt von Wahlsystemen. Oder anders gesagt: Damit so ein Riesenland vernünftigt regierbar ist, braucht es eine gewisse Eigenständigkeit der Bundesstaaten (die manchmal noch ganz andere Blüten schlägt). Das ist auch historisch begründet, aber nicht nur. Genau wie wir uns nicht alles aus Brüssel vorgeben lassen wollen, wollen die Amis sich auch nicht alle Details aus dem fernen Washington sagen lassen. Fern ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen. Die Entfernung San Francisco - Washington DC entspricht in etwa der Entfernung Lissabon - Moskau.


    Genauso wie die Amis nie verstehen, dass auf dem kleinen Fleckchen Europa zig Kulturen und Sprachen nebeneinander existieren können, verstehen die Europäer nie, mit welchem Riesenland sie es da zu tun haben. Auf beiden Seiten des großen Teiches sind einige Sachen völlig unterschiedlich geregelt, aber aus der jeweiligen Sicht ist es in beiden Welten die logische und richtige Lösung. Auch beim Wahlsystem sollten wir Europäer uns da meiner Meinung nach sehr zurückhalten, den Amis sagen zu wollen, was für sie besser wäre. Das wissen die schon selbst, die sind auch nicht blöder als wir.



    Und, @MANBEARPIG: Mit dem Kalifornien-Beispiel meint darkpact vermutlich die Senats- und nicht die Präsidentenwahl.

  • Hitler ist über unser Parteiensystem an die Macht gekommen, ohne dass das gegen dieses System spräche.

    Um nur mal ganz kurz den gravierendsten Unterschied herauszupicken: In der Weimarer Republik brauchte eine Partei 60.000 Stimmen, um einen Sitz im Reichstag zu erlangen. Das entspräche einer Sperrklausel von 0,2 %. Heute sind’s 5 %. (Ob diese in der Höhe noch sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.)
    Zum Einlesen: Wahlsysteme im Vergleich | bpb


    Die amerikanischen Bundesstaaten sind dran das Problem ein für alle Mal zu lösen: National Popular Vote
    [...] Hoffen wir für die Amerikaner, dass sich bis zur nächsten Wahl genügend Staaten noch dafür finden...

    Wenn man bedenkt, dass die Initiative schon seit über 10 Jahren aktiv ist und es auch vorher schon Versuche gab, das Wahlsystem anzupassen, dürfte es für 2020 wohl kaum reichen. Früher oder später wird sich aber wohl eine Mehrheit finden, denn alle Nicht-Swing-States bzw. Nicht-Battlegrounds hätten sicher gerne etwas von dem Kuchen des Wahlkampfes ab und bilden gegen die "paar" (im Wahlsinne!) wirklich wichtigen Staaten die Mehrheit.

    3 Mal editiert, zuletzt von yzemaze ()

  • @MetalPirate: Das ist mir schon klar, ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Beitrag von darkpact vor Fehlinformationen nur so strotzt. Ob das jetzt einfach schlampiger Ausdrucksweise (Senatoren sind keine Wahlmänner) oder der vemeintlichen Bestätigung von Vorurteilen ("das amerikanische Wahlsystem ist ja total idiotisch") geschuldet ist, sei mal dahingestellt. Aber in einer Zeit, in der die Gefühlslage immer wichtiger werden zu scheint und Fakten in den Hintergrund gedrängt werden, da sollte man zumindest versuchen letztere wenigstens korrekt widerzugeben.


    Bezüglich des "Irrsinns", dass jemand Präsident werden kann obwohl er weniger Gesamtstimmen auf sich vereinen konnte: Da sollten wir Deutschen auch mal etwas vom hohen Ross runter kommen. Es ist noch gar nicht so lange her, dass wir selber eine ähnliche Situation hatten (Stichwort Überhangmandate).


    Die Union hat bei der Wahl 2009 dadurch 24 Sitze im Bundestag "geschenkt" bekommen. Dafür hätte sie normalerweise 1,75 Millionen zusätzliche Zweitstimmen benötigt - das entspricht dem gesamten Wähleraufkommen Berlins.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Mit dem Kalifornien-Beispiel meint darkpact vermutlich die Senats- und nicht die Präsidentenwahl.

    Das meinte ich. Sorry falls ich das nicht ganz perfekt dargestellt hatte.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Wobei man hier natürlich fett dazuschreiben muss, dass Trump damals schon kandidieren wollte.
    Das sind also keine hellseherischen Fähigkeiten, die haben einfach -wie so oft - ein aktuelles Thema aufgegriffen.
    Und eine "Warnung"? Eher ein Gag. Ein sehr kurzer, zudem. Die Szene ist so kurz (und spielt ohne Trump), dass man sie fast überhören kann.


    Das von dir zitierte Bild stammt dagegen aus einer Folge aus dem Jahr 2015 (da vertut sich der Focus).
    Auch nicht sonderlich prophetisch.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Die erwartete inhaltliche Auseinandersetzung.
    Häufig werden ja gerne Zitate genutzt um die eigene Meinung zu untermauern. Greife ich also auch zu diesem Stilmittel:


    Spott ist der Dunst kleiner Herzen.
    Alfred Lord Tennyson

    :muah:


    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Der Trump denkt sich: "Och, ich hab ganz viel Geld. Die Republikaner haben derzeit keinen starken Mann. Den Haufen übernehme ich!" Und schwupps ist der durch die Macht von Fox und ganz vielen dummen Menschen ehrlich besorgten, hinters Licht geführten Menschen ins Präsidentenamt gewählt worden... Nee, danke...

    Ich kann diese Überheblichkeit gegenüber Trumpwählern überhaupt nicht nachvollziehen. Generell finde ich dass ALLE etablierten Parteien und viele Bürger weltweit mit den Populisten (Trump, AFD, Front National, Wilders in den Niederlanden,...) völlig falsch umgehen. Was erwartest du zu erreichen wenn du diese Wähler als dumm hinstellst? Dass sie auf einmal die allgemeingültige Wahrheit und Weisheit erkennen? ?(


    Welche große Parteien weltweit und welche Politiker fallen dir ein, die sich ernsthaft dem Kampf für den kleinen Mann widmen? Schau doch nur mal hier nach Deutschland. Da ist im etablierten Parteienbereich absolut 0 übrig geblieben. CDU und SPD kämpfen darum wer zuerst genau in der Mitte steht, die Grünen suchen nach Themen nachdem die CDU die wichtigen gemopst hat und die FDP... :D
    Wenn ein Hartz-IV-Empfänger oder jemand in einer geringfügigen Beschäftigung jemanden wählen möchte der für ihn evtl. doch was macht, wen bitte soll er wählen? Diese Menschen haben keine Lobby :cursing:


    Dazu kommen viele Menschen denen es nocht nicht so schlecht geht die aber von den Standardpolitikern einfach die Schnauze voll haben. Viele Trumpwähller haben nach der Wahl in Interviews erklärt dass sie wissen dass Trump keine Mauer an der mexikanischen Grenze bauen können wird. Die sind nicht blöd. Aber sie sind in ihrer politischen Auswahl verzweifelt. Denn ganz ehrlich, was hätte Hillary in den USA verändert?


    Bevor diese Menschen die Gruppe der Nichtwähler vergrößern sollen sie meiner Meinung nach lieber Populisten wählen. Denn wenn der Trump-Knall in Europa und weltweit nicht endlich zu einem ernsthaften Umgang mit diesem Phänomen führt dann hat auch Deutschland die 30%-AFD nächstes Jahr mehr als verdient.


    Ich glaube dass Hillary Trump absolut unterschätzt bzw. ihn zu sehr als Ziel ihres Wahlkampfes gemacht hat. Eigene Inhalte und eigene Ideen vorstellen. Die wenigen sachlichen Argumente des Trumps sachlich kontern. Und nicht einen Wahlkampf machen "Wählt mich um Trump zu verhindern". Was für ein Quatsch <X

  • Zu viel Böhmi geguckt? ;) Ich auch...

    Nop, Wort fiel im Rahmen der Berichterstattung auf ARD oder N24 - eventuell war es auch bei Maybritt oder eine solcher Sendungen. Aber nicht bei B.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich weiss gar was viele gegen Trumpf haben. Der Typ ist doch einer, der den da oben mal so richtig den Finger zeigt., quasi ein Revoluzer, wie mein alter Herr immer zu sagen pflegte. :D


    Und am Ende wollen das viele Wähler in Deutschland der Merkel und dem SiggiPop und denGrünis auch mal zeigen. Nur wird das in unseren vielfältigem Parteiensystem am Ende wohl nur heisse Luft, denn die für die GroKo oder Cduspdgrünelinke wird es gegen AfD und Konsorten immer noch reichen. Und nach der Wahl jetzt dann die Demenz ein. :P

  • Der Typ ist doch einer, der den da oben mal so richtig den Finger zeigt.

    Falls Du das nicht ironisch meinst: Er zeigt allen aber insbesondere den Leuten unten den Mittelfinger, wenn er ihnen Versprechen gibt, die er nicht einhalten kann, sie belügt und für dumm verkauft. Die Beschäftigungspolitik in seinen Unternehmen weist ihn nicht als Wohltäter aus. Wie kann man einen derartigen Populisten als Revoluzzer bezeichnen, wenn er im neoliberalsten Land der Welt der kapitalistisch enthemmteste Kandidat ist.

  • Nunja bei Ihm weiss man wenigstens im Vorfeld, dass man belogen wird und wurde....dieses Überzogene hat auch was von Ehrlichkeit :) Viel gefährlicher finde ich da Menschen ohne Ecken und Kanten, die genauso lügen / täuschen und sich dabei winden wie Aale und es fällt niemandem auf. Denn das war und ist für mich leider Hillary Clinton... ewusste Täuschung ist wenigstens bewusst.


    Ich halte ähnlich wie ein Vorredner die Amerikaner für etwas schlauer als der Deutsche aktuell denken mag - Ich glaube vielen ist schon bewusst, was für einen prolligen Bollerkopp sie da gewählt haben - Aber diesen Bollerkopp kann man wenigstens einordnen. Ob das nun eine gute Wahl war oder nicht wird sich zeigen...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    2 Mal editiert, zuletzt von Harry2017 ()