Beiträge von ode. im Thema „US-Wahl 2016“

    Hi @Meister Yoda,


    ich meine das gar nicht dispektierlich. Eher wie das, was andere Verschwörungstheorie nennen würden...


    Und die in Deutschland etablierten Parteien halte ich schon lange für unsäglich... Das aber nur nebenbei...

    Hitler ist über unser Parteiensystem an die Macht gekommen, ohne dass das gegen dieses System spräche.

    Das ist nicht ganz richtig. Das System hat sich seitdem etwas gewandelt.



    Wo das Problem ist?
    Das ist in der Wortwahl und Undifferenziertheit rassistisch.

    Fremdenfeindlich wäre meiner Meinung nach richtiger. Ist aber die Vorstufe.

    Du scheinst das aber für einen Nachteil zu halten?

    Ich wundere mich, wie man das nach einem Tag wie heute anders sehen kann?


    Und, kleine Ergänzung: das Volk "ernennt" gerade nicht das Parlament, oder jedenfalls maximal zur Hälfte (Direktmandate - und auch da hat es auf die Kandidaten keinen Einfluss). Es wählt Parteien, die in internen Auswahlverfahren bestimmen, wer das Volk vertreten darf. Sprich: die Volksvertreter werden ausschließlich von den Parteien ausgesucht, nicht vom Volk.

    Das ist ja auch der Sinn des Ganzen. Das Volk weiß doch über die Fähigkeiten der Kandidaten nix. Die Leute setzen sich in ihren Parteien durch Basisarbeit durch. Du willst all die Leute eine Entscheidung treffen lassen, die keine Ahnung haben! Ich bin doch genauso blöd, wie wir alle! Es sei denn, man geht zu den Parteitreffen und lernt die Leute kennen. Ansonsten haben wir doch alle keine Ahnung, ob das ne Flachpfeife ist oder ein guter Politiker. Das wissen aber die Politiker! Und ich rede hier nicht von den Spitzenpolitikern in Bonn. Sondern von den kleinen Entscheidungen auf Lokalebene! Und wenn die Leute sich da durchgesetzt haben, dann wandern die die Listen hoch.


    Ich will, dass gut informierte Leute Entscheidungen treffen, die ich nicht sinnvoll treffen kann. Und ich wähle die Partei, die meinen Vorstellungen am Besten entspricht. Es ist doch eben sinnvoll, dass nicht einzelne Menschen (König, Diktator, was weiß ich) verantwortlich sind. Sondern wiederum Parteien in denen doch auch wieder Mehrheitsentscheidungen getroffen werden. In denen sich die Politik der Partei wiederspiegelt. Und nicht der Blödsinn einer einzelnen Person! Ich will keinen Präsidenten mit Allmacht! Ich will Gremien und Ausschüsse von Politikern die diskutieren, streiten und Probleme lösen!


    Natürlich sind das dann irgendwann wieder einzelne Personen. Aber das sind Leute, die sich jahrelang in Prozessen als qualifiziert hervorgetan haben. Du merkst, mein Idealbild weicht auch von der Wirklichkeit in Deutschland ab. Aber so ist die Vorstellung von Demokratie.


    Der Trump denkt sich: "Och, ich hab ganz viel Geld. Die Republikaner haben derzeit keinen starken Mann. Den Haufen übernehme ich!" Und schwupps ist der durch die Macht von Fox und ganz vielen dummen Menschen ehrlich besorgten, hinters Licht geführten Menschen ins Präsidentenamt gewählt worden... Nee, danke...

    Formal korrekt. Trotzdem wählen die Wahlmänner bisher immer den Kandidaten, für den sie entsandt wurden - und ich meine auch, dass eine Strafe fällig wird, wenn sie das nicht tun.

    Dazu schreibt Wikipedia:


    Ungebundenheit an Wählerwillen
    Die Wahlmänner sind teilweise frei in ihrer Entscheidung. In den Anfangszeiten der USA wurden sie einem Kandidaten jeweils fest zugeordnet. Heute gibt es in einer großen Anzahl von Bundesstaaten Gesetze, die von den Wahlmännern verlangen, nur für einen bestimmten Kandidaten abzustimmen. Es gibt (Stand 2016) kein Bundesgesetz, das den Wahlmännern die Abstimmung für einen bestimmten Präsidentschaftskandidaten vorschreibt, selbst dann nicht, wenn der den Wählern vorliegende Wahlzettel diese Verbundenheit suggeriert.

    Ob es da auf Landesebene Strafen gibt kann ich nicht sagen.



    Da gehen unsere Einschätzungen auseinander. Ich halte das gerade für den großen Vorteil. Jedenfalls dann, wenn man davon ausgeht, dass das Volk der eigentliche Souverän ist.

    Da bringst du etwas durcheinander. Das Volk ist der Souverän. Selbst, wenn es keine Volksabstimmungen gibt. Das Volk wählt die Fachleute, die solche Sachen bestimmen. Wenn dir die Leute nicht gefallen, dann musst du andere Parteien wählen. Das hat damit, dass dem Volk die Souveränität genommen wird, nichts zu tun. Volkssouveränität bedeutet nicht mehr, als dass das Volk die Macht hat. In unserem System drückt das Volk seine Macht aus, indem es das Parlament ernennt. Man nennt diese Menschen "Volksvertreter", denn sie vertreten in diesen Dingen das Volk, das sie gewählt hat. Das ist die indirekte Demokratie in der wir leben.


    Es steht dir frei andere Politiker, andere Volksverteter zu durch deine souveräne Stimme zu ernennen, wenn dir die Entscheidungen deiner aktuellen Vertreter nicht gefallen. An deiner Souveränität ändert das nichts.

    Meiner Meinung nach spricht da alles für die Lebendigkeit der Demokratie.

    Ich hoffe, du bist mir nicht böse, aber für mich kann das kein Argument sein. Weniger Geld haben heißt noch lange nicht, dass es sich hier um einen Kandidaten des Volkes handelt. Da fließt immer noch sehr viel Geld. Wenn man in Amerika was werden will, dann muss man richtig, richtig reich sein. Das hat mit Demokratie aus meiner Sicht wenig zu tun. Die upper class der Politiker kommt aus äußert gehobenen Verhältnissen.

    Wir dagegen können weder die Spitze unserer Exekutive, noch unsere Volksvertreter selbst wählen. Die werden alle von Parteien ausgekungelt.

    Das können die Amis auch nicht. Bezogen auf die Präsidentschaftswahl. Sie bestimmen nur die Wahlmänner. Welche ihrerseits nicht an die Vorgabe des Wählers gebunden sind. Die können wählen, wen sie wollen.


    Das sieht in Deutschland ähnlich aus. Hier wird vom Volk der Bundestag gewählt. Welcher seinerseits den Kanzler/die Kanzlerin wählt.


    Der Unterschied ist, dass die Wahlmänner in den USA nur für die Wahl des Präsidenten gewählt werden. Danach haben sie keine Aufgaben mehr. Anders, als unsere Abgeordneten.


    Kandidaten direkt zu wählen hat große Nachteile. Diese Kandidaten müssen sich direkt dem Volk anbiedern anbieten. Wer will da genau sagen, wer wirklich fähig ist solche Ämter zu bekleiden? In Deutschland entscheiden die Politiker untereinander, wer da die Listenplätze bekommt. Fachleute bestimmen ihre Sonderfachleute. Natürlich hat das auch nicht nur Vorteile. Wenn man da mal den Parteienklüngel nimmt. Den Schäuble bsw. werden wir seit 30 Jahren nicht los...


    Ich bin kein großer Fan der direkten Demokratie. Das kann man auf kleiner, lokaler Ebene sehr gut machen. Wenn es um größere Zusammenhänge geht, möchte ich das nicht. Bsw. fänd ich es nicht gut, über außenpolitische Themen Volksabstimmungen zu machen. Da können einfach zu wenig Leute wirklich fachgerecht mitreden. Das müssen Fachleute entscheiden, wer da was macht. Wenn es um den Kreisverkehr in Niederkleinwümme geht, oder die Umgehungsstraße in Dingsdorf, dann hat das Sinn.

    @Gerrit


    Ich finde die Einschätzung nicht unbedingt so verkehrt. Also, dass die Wahlen (das Wahlsystem) in den USA nicht unbedingt das gelbe vom Ei sind. Ich finde auch durchaus, dass man die Demokratie kritisieren darf. Um ehrlich zu sein, halte ich die USA nicht unbedingt wirklich für eine Demokratie. Aber das will ich hier ungern ausdiskutieren.


    Der Präsident von Amerika ist auch nicht wirklich mit unserem Präsident zu vergleichen. Zwar ist auch bei uns der Präsident das Staatsoberhaupt, aber eher repräsentativ. Regierungschef/in ist eben der/die Kanzler/in. Ja, aber auch diese Regierungschefin wird indirekt gewählt. Richtig. Und das halte ich auch für richtig so. Allerdings ist das Wahlmännersystem in den USA tatsächlich ein wenig überholt und ungenau. Nur, weil etwas historisch gewachsen ist, muss es ja nicht unbedingt gut sein. Historisch war es bsw. lange so, dass Frauen auch gar nicht wählen dürfen. Das war lange Zeit den Männern vorbehalten. Über Afro-Amerikaner brauchen wir hier glaub ich gar nicht erst zu reden... Das hat man ja auch geändert. Einfach, weil es richtig ist. Reformen treiben eine Gesellschaft voran.


    Problematisch in den USA ist meiner Ansicht nach eher der Einfluss der Medien. Stichwort Fox. Es ist ja kein Geheimnis, dass die Medien in den USA die Meinung der Menschen stark beeinflussen. Und nicht mehr nur dort...

    Nur 4 Jahre? Die Amis haben auch Bush wiedergewählt. Was damals auch für total irre gehalten wurde...


    Ok, sie haben ihn nicht wiedergewählt. Aber er wurde wieder Präsident. Vielleicht stehen die Amis ja auch drauf sich an der Pussy rumfummeln zu lassen...?