Beiträge von MANBEARPIG im Thema „US-Wahl 2016“

    Ist die von Dir kritisierte Aussage nicht eine ganz logische Ableitung aus der zu Beginn des Artikels getätigten (und belegten!) Feststellung hinsichtlich der Lügenhäufigkeit bei AfD-Funktionären und der Tatsache fortgesetzter Wahlerfolge der AfD?

    Also da wäre ich vorsichtig, das so definitiv zu formulieren. Zum einen hat diese Studie ja nur die Lügenhäufigkeit bei der prominentesten AfD-Funktionären untersucht. Hier den Plural zu nutzen finde ich daher erstmal problematisch, auch wenn ich glaube, dass die Zahlen bei anderen Funktionären ähnlich oder noch schlimmer sind. Zum anderen scheint Frau Petry ja immerhin bei 3 von 4 Aussagen keine groben Unwahrheiten von sich zu gegeben zu haben. Daraus dann zu schließen wollen, dass AfD Wähler keine Fakten an sich heranlassen ist dann vielleicht doch etwas übertrieben formuliert?
    Direkte Kausalität zwischen Lügenhäufigkeit und Wahlerfolge auszumachen trägt meiner Meinung nach auch nicht so wirklich, wenn man sich mal die Werte der anderen Spitzenpolitiker ansieht.


    Dass die Menschen leider generell eine Tendenz haben lieber Nachrichten zu hören, die sie in ihrer schon bestehenden Meinung eher bestätigen, nehme ich natürlich hin. Eher links/rechts orientierte Zeitungen gibt es ja nicht auch erst seit letztem Jahr :)

    @SpaceTrucker: Also der Teil den ich bei meinem Zitat ausgelassen hatte war ja: "Die wenigen Untersuchungen zu den Wahlerfolgen der AfD geben aber Hinweise darauf, woran es liegen könnte, dass Rechtspopulisten trotz ihrer Lügen so viel Zulauf haben."
    Warum hat der Autor anstelle des Kommentars nicht auf eine dieser Untersuchungen, oder einen Beitrag der diese zusammenfasst, verlinkt? Da hätte man sich doch viel eher ein eigenes Bild über den Wahrheitsgehalt dieser Aussage machen können.
    In den anderen verlinkten Beiträgen, die Du nochmal hervorgehoben hast, steht meiner Meinung nach aber auch nichts geschrieben woraus man ableiten könnte, dass sich die AfD Wähler nicht für Fakten interessierten (mal von ideologischen Dünnschiss abgesehen, dass der Deutsche anderen Völkern überlegen wäre). Dazu gehören sie ja auch zu einem anderen Unterpunkt des Artikels.


    Versteh mich nicht falsch, weder will ich die AfD in ein gutes Licht stellen, noch mich mit Dir irgendwie streiten. Aber mit dieser Art von Berichterstattung, in der gar nicht mal so subtil die persönlichen Meinungen der Autoren einfließen, wird nur Öl aufs Feuer gegossen. Mit besseren Untersuchungen kann ich traurigerweise leider nicht dienen :(

    Interessanter Artikel der die Situation in Deutschland mit der US-Wahl vergleicht:
    Nach US-Wahl: Nutzt Trumps Erfolg der AfD? - Politik - Süddeutsche.de

    Puuh... Also wenn die mediale Berichterstattung im nächsten Jahr so weitergeführt wird, dann kann sich die AfD jetzt schon über ein Ergebnis von deutlich mehr als 15% freuen. Da hat der Autor den Knall nicht gehört.


    Warum werden Leute wie Trump oder Parteien wie die AfD überhaupt gewählt?
    Wirklich belastbares Datenmaterial gibt es dazu nicht. [...] Die meisten Wähler der AfD interessieren sich nicht für Fakten. Sie interessiert nicht mal, wofür die AfD inhaltlich steht. Ihre Anhängerschaft interessiert auch nicht, ob sie belogen wird.

    Und dann noch so frech zu sein einen Kommentar als vermeintliches Faktum anzuführen, die diese Behauptung stützen soll. Bei so einem "Qualitätsjournalismus" ist es echt nicht verwunderlich, dass sich so viele Leute von den Massenmedien abweden.

    @Vondenburg: Vielen Dank für den Link zu diesem hervorragenden Artikel. Er hat zwar auch keine Lösungen parat (wer hat die schon...), hilft aber wirklich ein wenig diesen Menschenschlag zu verstehen und nicht nur als idiotische Rassisten abzustempeln.
    Als ich 16/17 war durfte ich für ein Jahr in einer Gastfamilie im Kaffstaat North Dakota leben. Auf einer einsamen (aufgegebenen) Farm 10 Meilen von dem nächsten Dorf, das 600 Seelen zählte, entfernt. 6 Wochen nach meiner Ankunft fielen die Twin Towers. Das war eine interessante Zeit.
    Der Blick auf das Wahlergebnis "meines" Countys hat gezeigt, dass mehr als 80% dieser Leute für die Republikaner gewählt haben. Auch wenn es zumeist einfache Menschen sind, handelt es sich trotzdem mitunter um die gütigsten und warmherzigsten Menschen die ich in meinem Leben kennen gelernt habe.
    Klar, man kann es sich einfach machen und Trump als Faschisten bezeichnen, aber das zeugt leider nur eindrucksvoll davon, wie nutzlos die deutsche Medienlandschaft doch geworden ist.

    [...] wenn er ihnen Versprechen gibt, die er nicht einhalten kann, sie belügt und für dumm verkauft.

    Böse Zungen könnten behaupten, dass gerade das die wichtigsten Voraussetzungen für einen "guten" Politiker seien. :D

    @MetalPirate: Das ist mir schon klar, ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Beitrag von darkpact vor Fehlinformationen nur so strotzt. Ob das jetzt einfach schlampiger Ausdrucksweise (Senatoren sind keine Wahlmänner) oder der vemeintlichen Bestätigung von Vorurteilen ("das amerikanische Wahlsystem ist ja total idiotisch") geschuldet ist, sei mal dahingestellt. Aber in einer Zeit, in der die Gefühlslage immer wichtiger werden zu scheint und Fakten in den Hintergrund gedrängt werden, da sollte man zumindest versuchen letztere wenigstens korrekt widerzugeben.


    Bezüglich des "Irrsinns", dass jemand Präsident werden kann obwohl er weniger Gesamtstimmen auf sich vereinen konnte: Da sollten wir Deutschen auch mal etwas vom hohen Ross runter kommen. Es ist noch gar nicht so lange her, dass wir selber eine ähnliche Situation hatten (Stichwort Überhangmandate).


    Die Union hat bei der Wahl 2009 dadurch 24 Sitze im Bundestag "geschenkt" bekommen. Dafür hätte sie normalerweise 1,75 Millionen zusätzliche Zweitstimmen benötigt - das entspricht dem gesamten Wähleraufkommen Berlins.

    In Kalifornien dürfen zB nur die beiden Besten von der letzen Wahl einen Aufstellen. In diesem Jahr konnten also alle Wählen in Kalifornien zwischen zwei Wahlmännern der Demokraten wählen. Der Staat war sicher. Trump hatte dort keine Chance (imho zum Glück).

    Das ist komplett falsch!


    Zum einen stellt Kalifornien nicht zwei sondern 55 Wahlmänner. Hätte die Mehrheit in CA für Trump gestimmt, so wären das auch republikanische Repräsentanten geworden.


    Zusätzlich zu den Wahlmännern gibt es für jeden Bundesstaat zwei Senatoren, die ebenfalls (aber nicht wie die Wahlmänner nur ausschließlich) den Präsidenten wählen. Da standen 2016 in Kalifornien allerdings nur zwei Demokraten zur Wahl. Dies allerdings nicht aufgrund der letzten Wahl (was die Wahl von 2012 impliziert) sondern aufgrund des Ergebnis der diesjährigen Vorwahl, in der unter anderem auch 12 Republikaner kandidiert hatten.

    Aber der zweite Satz gibt mir doch zu denken. Ein demokratisches Wahlsystem lächerlich zu nennen, halte ich für unangebracht.

    Das hat @fleXfuX so allerdings nicht gesagt. Aus seinem Beitrag war meiner Meinung nach nicht herauszulesen, ob er sich an dem Wahlsystem (Stichwort Wahlmänner, usw.) stört, oder an der Art und Weise wie selbiges umgesetzt wird. Insbesondere bei letzterem gibt es wirklich viele Aspekte die entweder sehr undemokratisch sind (bspw. die recht hohe Hürde um überhaupt wählen zu dürfen) oder einfach erschreckend stümperhaft ablaufen (bspw. keine standardisierten Verfahren des eigentlichen Wahlprozesses [mal müssen Kärtchen gelocht werden, mal werden fehleranfällige Computer benutzt, etc.]).

    Es zeigt nur, dass meine Geringschätzung dieses Volkes wohl begründet ist.
    Es ist schon lächerlich genug sich anzuschauen wie die Wahlen dort funktionieren.

    Warum? Bist Du enttäuscht, dass der Sieg von Trump nicht höher ausgefallen ist? Anhand Deiner Wortwahl könnte man fast meinen, dass Du die Art in der der Wahlkampf von ihm betrieben wurde befürwortest.