Auslieferung Conan Kickstarter

  • Ich finde die irgendwie immer häufiger aufkommenden political correctness Diskussionen auch oftmals übertrieben. Gefühlt tritt man ja immer irgendjemandem auf die Füße, egal was man schreibt/zeichnet... Wenn sie das Spiel mit Conan als deutlich stärker pigmentierten Helden herausgebracht hätten, hätten sich wieder welche aufgeregt, wie man einen "schwarzen Hauptcharakter" als "wilden Barbaren mit mangelnder Aggressionskontrolle" darstellen kann. (Ich erinnere mich an den Resident Evil Teil in Afrika mit schwarzen Zombies - brutal rassisitisch - allerdings ist es selbstverständlich auch rassistisch wenn man nur weiße Zombies abknallen darf...).

  • Diskriminierung ist für mich, dass Frauen weniger Geld für gleiche Arbeit bekommen.
    ..., dass in manchen Staaten Frauen nicht wählen dürfen.
    ..., dass Frauen bei Beförderungen öfters übergangen werden.


    Rassismus ist für mich, wenn Menschen nach Hautfarbe oder Religion beurteilt werden.


    Ist ein Brettspiel, mit halb nackten Damen und dunkelhäutigen Wilden in einer fiktiven Welt wirklich Diskriminierung oder Rassismus?
    Für mich ein klares "Nein"! Natürlich könnte ich das Spiel genauso gut ohne beides darstellen und es würde das Spiel nicht wirklich verändern. Doch muss ich das unbedingt tun, nur weil es möglich wäre und dann vielleicht niemand auf die Idee kommt es Diskriminierend oder Rassistisch zu finden? Darf ich mich in meiner künstlerischen Freiheit nicht mehr frei entfalten und muss immer darauf achten, dass ich alle Gruppen von Menschen gleichermaßen berücksichtige und gleich darstelle? Können wir uns nicht lieber auf die wirklichen Probleme in unserer Gesellschaft konzentrieren und Rassismus und Diskriminierung im echten Leben beseitigen, bevor wir fiktive Welten davor "retten"?

  • Vielleicht möchte ich ja auch als Frau..

    Einer der Kritikpunkte ist ja, das genau das bei Conan eben scheinbar nicht möglich sei. Frauen sollen dort ausschließlich Nebenfiguren sein, heißt es.


    @Ronny, die Diskriminierung besteht genau darin, dass Frauen dort keine Rolle spielen können.
    Und umgekehrt gefragt: Wie soll man annehmen, dass Frauen in der schwer von Einzelnen zu beeinflussenden Realität je als gleichberechtigt angesehen werden, solange sie es nicht einmal in unserer Phantasie sind?


    Ich halte es für eine Tugend, dass es mittlerweile in so vielen Spielen keine Rolle mehr spielt - man denke z.B. an die weiblich/männlich bedruckten Plättchen von #Codenames.
    So gesehen ist es ein gutes Zeichen, dass #Conan hier von manchen als Rückschritt wahrgenommen wird.

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  • Vielleicht möchte ich ja auch als Frau mal mit dicken Hupen und Wespentaille übers Kriegsfeld hüpfen, um dem grausamen Guru XY ein paar auf die Nuss zu hauen?

    Wenn jemand afrikanischer Herkunft sich selbst als Nigger bezeichnet, dann ist das nicht rassistisch. Wenn ich das tue schon.
    Wenn Du also gern in Bikini durch den Dungeon stampfst, dann ist das völlig ok. Wenn aber ein männlicher Mitspieler darauf besteht, dass Du im Bikini durch den Dungeon stampfst, dann ist das sehr wohl sexistisch.

  • Wenn aber ein männlicher Mitspieler darauf besteht, dass Du im Bikini durch den Dungeon stampfst, dann ist das sehr wohl sexistisch.

    Also ich habe Conan gespielt ... als halbnackter Barbar mit wehendem Haar. Bin ich jetzt sexistisch? Oder wollte ich einfach nur ein Spiel spielen, bei dem es nunmal thematisch irgendwie dazu gehört? Tarzan springt ja auch nicht mit Frack und Zylinder durch den Dschungel.


    @Sternenfahrer


    Natürlich hätte man noch ein paar Frauen in Hauptrollen schlüpfen lassen können. Aber ist es so ein Beinbruch, wenn nicht? Muss man da sofort wieder den tieferen Sinn drin suchen? Wie Ronny schon sagt: wenn Frauen für dieselbe Arbeit weniger Geld bekommen oder ungefragt angegrapscht werden auf offener Straße: DAS ist schlimm.


    Aber man muss doch nicht wegen eines Spiels wieder so ein Fass aufmachen

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  • wenn Frauen für dieselbe Arbeit weniger Geld bekommen oder ungefragt angegrapscht werden auf offener Straße: DAS ist schlimm.

    Es gibt eben bei einigen die Meinung, dass solche Bilder wie das in den Artikeln mehrfach gezeigte Bild von Conan und der Frau oder eben prinzipiell das Spiel mit den so gewählten Helden ein bestimmtes Frauenbild prägen, was dann wiederum zu solchen Übergriffen auf der Straße führt.


    Ich kann das nicht beurteilen - Ich bin aber auch nicht betroffen. Ich habe nur eine Meinung dazu... ;)


    Aber ganz prinzipiell finde ich es immer gut, wenn man auch bei seinen Hobbies eben mal einen Schritt zurück geht und sich die Dinge nicht nur als Fan anschaut, sondern auch mal eine andere Perspektive sucht.


    Dabei kann man ja erneut zu dem Schluss kommen, dass man das Thema / Spiel nicht schlimm findet - dennoch finde ich die Übung gut. :)

  • Einer der Kritikpunkte ist ja, das genau das bei Conan eben scheinbar nicht möglich sei. Frauen sollen dort ausschließlich Nebenfiguren sein, heißt es.

    Und genau das stimmt eben nicht und hat mich sowohl beim Ursprungsartikel und dem von TricTrac gestört. Belit ist keine reine Supportcharakterin.... Sie kämpft ganz normal mit und kann auch die Monster vom Feld räumen.

  • Es gibt eben bei einigen die Meinung, dass solche Bilder wie das in den Artikeln mehrfach gezeigte Bild von Conan und der Frau oder eben prinzipiell das Spiel mit den so gewählten Helden ein bestimmtes Frauenbild prägen, was dann wiederum zu solchen Übergriffen auf der Straße führt.

    Also wer Superhelden Comics liest, wird zum Frauenvergewaltiger (um es mal überspitzt auszudrücken)? So wie jeder Computerspieler zum Amokläufer wird? (IroniemodusOFF)


    Hat eigentlich irgendjemand von diesen Kritikern mal mitbekommen, dass es in Spielen und Comics genau DARUM geht? Die Fantasie abzubilden und nicht die Realität? Darf man sich jetzt nichtmal mehr in Spielen und Comics dickbusige Frauen und bemuskelte Männer zu Gemüte führen?


    Zitat

    So. What does Conan: The Board Game have to do with the election of Donald Trump? Conan is a fantasy of White male power. A fantasy in which White male power dominates and holds moral authority. And as Conan, you are the biggest, strongest embodiment of that White male power, able to ruthlessly cut down all your non-White enemies, surrounded by the lamentations of their women and by White women falling at your feet. Or passing out at them, whoever.

    Conan ist also die Fantasie der weissen Überlegenheit. In der weisse männliche(!) Überlegenheit dominiert ...


    Für mich hört sich das an, wie eine Rede von Alice Schwarzer bei Anne Will. Man kann sich das natürlich so hindrehen. Vielleicht ist Conan aber auch einfach nur ein Brettspiel, bei dem es um den Kampf Gut gegen Böse geht un den man lieber mit bemuskelten Kriegern als schmächtigen Bauersjungen bestreiten will. Zumal das Thema einfach Conan ist und Conan war nunmal ein bemuskelter Barbar. Und zufällig war Conan nunmal auch kein Farbiger!


    Schreiben wir jetzt alle Geschichten einfach um, weil sich irgendjemand immer an irgendetwas stören wird? Wieso ist Spiderman kein Farbiger? Was ist mit der Diskriminierung von Behinderten? Lasst uns Flash zum Rollstuhlfahrer machen. Bei der Macht von Greyskull ... lasst uns She-Ra zu He-Ra machen und He-Man zu She-Man. Soll ja niemand sagen, dass wir Transgender unterdrücken.
    Grimms Märchen sind mir übrigens zu brutal. Ich bin dafür, dass wir die Stelle mit dem Ofen aus Hänsel und Gretel streichen. ... Ach da fallen mir 1000 Sachen ein

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  • Wieso ist Spiderman kein Farbiger? Was ist mit der Diskriminierung von Behinderten? Lasst uns Flash zum Rollstuhlfahrer machen. Bei der Macht von Greyskull ... lasst uns She-Ra zu He-Ra machen und He-Man zu She-Man.

    Gerade der Comic in den 60/70er Jahren hat da eine enorme Wandlung durchgemacht. Es treten erstmals farbige Helden auf (Black Panther), Behinderte (Daredevil) oder auch She-Man (ja!). Dieser Wandel wurde eben gerade durch Rassenunruhen und Feminismus (de Beauvoir, Lindgren, usw.), also letztlich solche Diskussionen wie hier, angestoßen. - Du kannst die Dinge natürlich anders sehen und musst die Diskussion nicht verstehen, aber letztlich verdankst gerade Du als Frau vielen Vorreiterinnen (auch Alice Schwartzer), dass Du Dich hier überhaupt äußern kannst. In den Zeiten, in denen Conan geschrieben wurde, hätte Dein Mann Dich nicht mal an den Rechner gelassen (und Du wahrscheinlich gar nicht gewollt).

  • Es treten erstmals farbige Helden auf (Black Panther), Behinderte (Daredevil) oder auch She-Man (ja!). Dieser Wandel wurde eben gerade durch Rassenunruhen und Feminismus (de Beauvoir, Lindgren, usw.), also letztlich solche Diskussionen wie hier, angestoßen

    Brauchst gar nicht so weit weggehen, ich habe mein Beispiele wohl überlegt ausgewählt.


    Spider-Man als Afro-Amerikaner: Back in black - SPIEGEL ONLINE


    Spidy ist längst ein Schwarzer und damit meine ich nicht den bösen Spidy


    Ich bin ja durchaus dankbar für alle Streiterrinnen für die Gleichberechtigung von Frauen, Farbigen usw.


    Aber hier geht es um Spiele und Comics! Es geht um die Fantasie und nicht um die Realität.

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  • Wer Realität und Fiktion nicht unterscheiden kann ...


    Ich lass mir jedenfalls nicht von sunner Hardcore-Emanze vorschreiben, was ich mir in meiner Fantasie vorzustellen habe. Mein Conan wird immer ein bemuskelter Barbar sein. So wie mein Tarazn immer halbackt durch den Dschungel hüpfen wird.


    Genau. Man kann sich das natürlich so hindrehen, dass es sich nur noch anhört wie das Gezanke einer spinnerten Zelotin.

    genau das ist es auch. Ansonsten solltest du deine Barbaren lieber schleunigst eintüten schätz ich

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  • Und wer nicht sieht wie die Fiktion die Realität bestimmen kann...

    Richtig, aber nur bei Kleingeistern, die auch privat im Spiderman-Kostüm durch die Gegen hampeln und versuchen eine Wand hochzulaufen


    Die sind aber Gott sei Dank zu blöd, um die Spielregen von Conan zu verstehen. Also nicht gefährdet

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  • Der Punkt ist einfach, dass du hier genauso radikal auftrittst wie die Hardcore-Feministinnen, nur eben den Gegenpol einnimmst.

    Ich bin radikal weil ich sage "Die meisten Frauen juckt es nicht, wenn bei Conan die Figuren halbnackt rumrennen. Männlein wie Weiblein, weil sie Realität und Fiktion auseinanderhalten können?"


    Ich glaube eher, das nennt man liberal. So nennt man das, wenn man der Meinung ist, dass sich jeder frei entfalten sollte und nicht die persönliche Freiheit von Menschen durch irgendwelche vorgeschobenen Menschenrechtsverletzungen einschränkt, solange diese nur in Comics oder Brettspielen stattfindet

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  • Nein, deshalb nicht.


    Aber es hilft auch keinem weiter, wenn du alles generalisierst und ins Extreme weiterspinnst.
    Was sollen denn zB diese Aussagen?


    Nur weil EINE Asmodee-Mitarbeitern sich gekränkt fühlt, müssen alle anderen Frauen (die über sowas locker drüberstehen) sich auch gekränkt fühlen?

    Nein, "müssen" müssen "alle anderen" Frauen gar nichts. Sagt doch keiner.


    Also ich habe Conan gespielt ... als halbnackter Barbar mit wehendem Haar. Bin ich jetzt sexistisch?

    Nein, bist du nicht. Warum solltest du?


    Ich lass mir jedenfalls nicht von sunner Hardcore-Emanze vorschreiben, was ich mir in meiner Fantasie vorzustellen habe

    Verlangt ja auch keiner.


    Lasst uns Flash zum Rollstuhlfahrer machen.

    ??? Warum ???


    Ich bin dafür, dass wir die Stelle mit dem Ofen aus Hänsel und Gretel streichen.

    Hilfe? Wie kommt sie jetzt da drauf?


    Das sind diese typischen Reaktionen, die jede Debatte in diese Richtung vergiften.
    Wie ein Kind, das Angst hat, dass man ihm sein Spielzeug wegnehmen will.


    Es geht aber nicht ums "wegnehmen", es geht ums "mitspielen".

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • ja, weil du nach der hier vorligenden Argumentation ein sexistischer Rassist bist

    Völliger Humbug.


    "Wie wärs mal mit spielbaren weiblichen Charakteren, die nicht rumlaufen wie Bikinimodels?"
    "WAS????? Was denn als nächstes? Sollen jetzt ALLE Helden SCHWUL und TRANSEN sein? Scheiß Gender! !!!!1!!"


    Wem hilft denn so eine Antwort weiter?
    (und so lesen sich deine Kommentare)


    Ich kann mich nur wiederholen: Es gibt eine Mitte zwischen diesen beiden Polen.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • ähm es geht um den Artikel, wo wegen halbnackter Darstellung von Barbaren und Frauen impliziert wird, es ginge um die Verherrlichung der weissen, männlichen Macht!!!


    Dass es längst auch in Comics Behinderte und Farbige usw. gibt, hatten wir längst geklärt. So wenig liberal sind Comics gar nicht


    Ich habe lediglich gesagt, dass es die meisten Frauen gar nicht stört, weil sie dabei an Conan und die Geschichte denken und nicht an die Dominierung des weissen Mannes über das schwache Geschlecht

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  • Wieso weißt Du eigentlich, was die "meisten Frauen" davon halten? Nur so ein Gedanke gerade.


    Ich persönlich weiß nicht, was die meisten Menschen von Conan halten, und der Darstellung in diesem Spiel.
    Mich persönlich stört die Darstellung wenig, weil ich eh die spielerische Ebene dahinter sehe, aber ich finde prinzipiell "realistisch" gerüstete und gebaute Männer wie Frauen schöner in Spielen.


    Und ich finde Artikel, wie den von Guido, gut, weil diese mal ein wenig zum Nachdenken über eine Darstellung von Frau/Mann anregen. Und warum auch nicht?
    Ich finde es nicht schlimm, über solche Darstellungen zu reflektieren!

  • Ich bin eine Frau und habe Conan gepledged. Ich habe mich an den Darstellungen nicht gestört.

    Ja, lasst uns Outen ;)


    Ich bin auch eine Frau, habe Conan nicht gepledged aber schon gespielt und habe mich nicht nur nicht an den Darstellungen gestört, sie sind mir gar nicht aufgefallen...


    Dazu spiele ich sehr gerne #KingdomDeathMonster, da irgendwie ständig irgendwelche barbusigen Speerträgerinnen, die Männer sind meistens allerdings auch eher spärlich bekleidet...


    LG
    Martina