Beiträge von Chordcommander im Thema „Auslieferung Conan Kickstarter“

    Um mal einen extremeren Level als Conan zu bieten, schaut doch mal hier: Titten Ärsche Sonnenschein | Board Game | BoardGameGeek

    Conan ist dafür wahrscheinlich die Einstiegsdroge - wenn man dann irgendwann abgestumpft genug ist dann gibts die harten Sachen ;).


    Endlich ein innovatives Set-Collection Spiel (man muss "Tits" rufen, wenn man ne Karte mit Brüsten sieht), komisch, dass die Ratings so schlecht sind...

    Stets konzentriert sich alles auf die krassesten Aussagen der Gegenseite

    Der Beitrag, den wir diskutieren besteht meiner Meinung nach nahezu ausschließlich aus krassen, überzogenen Forderungen, da braucht man sich nichts raussuchen.


    Ich kann deinen Standpunkt, so wie du ihn darlegst, schon verstehen. Was ich immer noch nicht kapiere: Irgendwie wird doch in der Debatte davon ausgegangen, dass das Spielen von Conan den Spieler/die Spielerin negativ beeinflusst, v.a. seine/ihre Wahrnehmung der Frau. Wenn dem nicht so wäre, würde sich doch sowieso niemand aufregen, oder? Was aber irgendwie keinen (hier) stört ist, dass ein muskelbepackter Irrer mit nem riesigen Schwert rumläuft und seine Probleme ausschließlich mit Gewalt löst - wenn wir davon ausgehen, dass Spiele uns tatsächlich verändern, dann wäre letzteres für mich der deutlich kritischere Lerneffekt (und das Argument "naja, CONAN ohne Gewalt geht halt nicht, dass wir nach der Spielrunde etwas aggressiver sind das müssen wir halt in Kauf nehmen - aber hey, wir können ja statt einer Frau einen kleinen Jungen retten, dann bleibt unser Frauenbild wenigstens positiv" schwach)...

    Nach den Reaktionen der Sexismusverteidiger

    Da ich nicht zu 100% sicher bin, wie das gemeint ist und ob sich das auch auf meine Aussagen bezieht hier noch eine Klarstellung: ich bin kein Sexismusverteidiger. Ich toleriere aber ein gewisses Maß an Sexismus in einem Brettspiel (oder anderen Medien), v.a. wenn es in einer Zeit spielt (oder im Falle von Fantasy an eine Epoche angelehnt ist) in der Sexismus nochmal deutlich stärker zutage trat als er es heute noch tut. Dass gleiche mit Gewaltspielen - ich kann Gewalt in einem Spiel tolerieren (oder sogar gut finden) - ohne dass ich das im realen Leben gewalttätig bin oder reale Gewalttaten gutfinde.


    Und wenn dann jemand kommt, der sagt: "wenn du Gewalt in Brettspielen gut findest bist du wohl selbst auch eher gewalttätig" oder das gleiche in der Sexismus Variation (und so in etwa lese ich den Beitrag der Bloggerin) dann muss ich dem auch widersprechen.

    muss ein #Conan-Spiel gewalttätig sein,


    Wenn man nahe an die Vorlage bleiben möchte, dann "muss" es auch andere Elemente enthalten, die als ethnische/sexuelle Diskriminierung ausgelegt werden können. Uns wenn wir davon ausgehen, dass Spielinhalte (Gewalt/Sexismus) uns gewaltbereiter bzw. sexistischer machen dann "müsste" eigentlich beides raus.

    Das ist aber nun etwas, was hier überhaupt nicht diskutiert wird (woanders sicher).

    Damit wollte ich nur zeigen, dass Spiele meiner Meinung nach von der Wirklichkeit, wie wir sie gerne hätten abweichen dürfen. Die Grunddiskussion ist ja die gleiche: wird unsere Realwelt gewalttätiger wenn wir (zur Unterhaltung) Spiele spielen, Filme schauen, Bücher lesen... etc. in denen Gewalt eine Rolle spielt, bzw. wird in der Realwelt stärker diskriminiert, wenn wir uns mit entsprechenden Werken befassen?



    Ist doch nur ein Brettspiel. Man muss doch nicht immer gleich ein Fass aufmachen.

    Das war kein Fass.

    Ich fände die umgekehrte Frage viel interessanter: Wer hätte sich das Spiel nicht gekauft, wenn die dargestellte FantasyWelt pluralistisch und gleichberechtigt wäre?

    Wenn du da noch "konfliktfrei" als weiteres Ideal draufpackst wäre die Zahl der Abnehmer wohl tatsächlich deutlich geringer ausgefallen.



    Ich merke Du kannst mit dem Begriff "Mittelbau Dora" nichts anfangen...

    Kann ich und find ich geschmacklos, daher hab ich geschrieben "nichts garantieren" im Sinne von: ich kauf das nicht, du hast nichtmal einen garantierten Kunden.

    Auch wenn diese Vision weit über die Grenzen des guten Geschmacks hinaus geht?

    Ich drücke es mal anders aus: Ich will selbst entscheiden, welches Spiel über die Grenzen des "guten Geschmacks" herausgeht, und nicht, dass das irgendwelche Institutionen in einer Vorselektion für mich tun (Edit Oder schlimmer: es gar nicht mehr zur Erstellung dieser unverzerrten Vision kommt, weil der Zeichner sich schon zuvor den gesellschaftlichen Zwängen unterwerfen muss - manchmal kommt bei mir bei @PeterRustemeyer s Beiträgen das Gefühl auf (Peter: das soll kein Angriff sein), dass er um die Debatte im Vorfeld zu entschärfen Charaktere einbaut, die er aus rein designtechnischer Sicht gar nicht einbauen würde... ). Ich kann dir deshalb auch bzgl deiner Wirtschaftssimulation nichts garantieren...

    Ich fühle mich durch solche Artikel schon irgendwie in die Defensive gedrängt, immerhin wird dort aufgerufen, ein Medium, welchem ich viel Zeit widme und welches mir viel gibt, künstlerisch zu beschneiden (bzw. dies durch Boykott zu forcieren).


    Wo ist denn die Grenze? Warum nicht auch Herr de Ringe (und damit alle angelehnten Fantasy Welten und Spiele, die darauf basieren) verbieten - immerhin hauen hier weiße hochgewachsene und hochzivilisierte Elben auf dunkelhäutigen, primitiv/tribal gekleideten Wilden mit Gesichtsbemalung rum. Warum nicht allen weiblichen Charakteren in allen Spielen Einheitskleidung verpassen - nicht zuviel Haut, dass man(n) sie nicht nur als Sexobjekt wahrnimmt aber auch bitte keine Burka, da Symbol der weiblichen Unterdrückung. Praktische Frage: wenn dann noch die Brüste gleich groß sind (gesellschaftlicher Schnitt), wie unterscheidet man die Charaktere dann eigentlich?
    Wenn wir anfangen müssen, jede Krankheit, Macke, Besonderheit, Behinderung, sexuelle Orientierung, Vorliebe, Hautfarbe, Berufsgruppe usw. repräsentativ in Brettspielen aufzunehmen ist das Geschrei am Ende wieder groß, wenn man sich dann mit einem pädophilen, schwulen Islamisten an der Seite von einem blauäugigen christlichen Voodoo Schamanen durch ein Dungeon mit Skeletten, von denen über 60% im Dienstleistungssektor tätig sind, prügeln muss, in einem Spiel, welches zeitlich irgendwo im tiefen Mittelalter (oder einer daran angelehnten Fantasy Welt) angesiedelt ist.


    Ich möchte in einem Spiel die Vision des Designers/Künstlers sehen nicht deren weichgespülten, von zigtausend Interessengruppen beschnittenen gesellschaftsfähigen Schatten.

    Ich finde die irgendwie immer häufiger aufkommenden political correctness Diskussionen auch oftmals übertrieben. Gefühlt tritt man ja immer irgendjemandem auf die Füße, egal was man schreibt/zeichnet... Wenn sie das Spiel mit Conan als deutlich stärker pigmentierten Helden herausgebracht hätten, hätten sich wieder welche aufgeregt, wie man einen "schwarzen Hauptcharakter" als "wilden Barbaren mit mangelnder Aggressionskontrolle" darstellen kann. (Ich erinnere mich an den Resident Evil Teil in Afrika mit schwarzen Zombies - brutal rassisitisch - allerdings ist es selbstverständlich auch rassistisch wenn man nur weiße Zombies abknallen darf...).

    Ich habe bei mir versucht, für eine gewisse Gleichberechtigung zu sorgen: Die Helden sind 50% Frauen, die Männer müssen genauso albern posen wie die Frauen, ich habe ein paar dunkelhäutige Figuren eingestreut...
    Und ich habe versucht, nicht nur Posen zu verwenden, die eindeutig dem Präsentieren von "Tits&Ass" dienen.
    Und den Frauen "Charakterköpfe" zu geben, statt nur irgendwelche perfekten Sexobjekte mit wolllüstigen Lippen zu verwenden.

    Ich verstehe deinen Ansatz (hatte auch ähnliche Überlegungen beim Zeichnen der Charaktere meines Spiels ) aber irgendwie halte ich es auch für problematisch, wenn man seine künstlerische Vision dann völlig der political Correctnes unterordnet.
    Müssen Charaktere in einem Spiel ein repräsentativer Ausschnitt für die jetzige Gesellschaft sein? Inwiefern bedient sich das Spiel eines historischen Kontextes und inwieweit versucht das Spiel diesem gerecht zu werden? Waren kämpfende Frauen/kämpfende Männer/kochende Frauen/kochende Männer in dieser Zeit und in dieser Gesellschaft überhaupt üblich?