Beiträge von MANBEARPIG im Thema „Auslieferung Conan Kickstarter“

    Ok, einfache Frage: wer hat das Spiel nur nicht gekauft, weil es wegen der Darstellung der Geschlechterrolle problematisch sein könnte?

    Ich fände die umgekehrte Frage viel interessanter: Wer hätte sich das Spiel nicht gekauft, wenn die dargestellte FantasyWelt pluralistisch und gleichberechtigt wäre?

    Ich bin mir nicht sicher, ob die Antworten auf diese (teilweise hypothetischen) Fragen sonderlich viel Aussagekraft haben. Conan scheint in seinem Genre ja ein ziemlich gutes Spiel zu sein. So gut, dass selbst Tom Vasel, dem aufgrund der Darstellung der Frauen ja total die Hutschnur hochgegangen ist, sich das Spiel freudestrahlend ins Regal stellt. So sähen die Antworten vermutlich ganz anders aus, wenn das Spiel bei gleichem Thema und Darstellung totale Grütze wäre.

    In diesem Kontext hat die Autorin nur eine zusätzliche Facette beleuchtet. Ihre Aussage ist sicherlich nicht "Leute die dieses Spiel spielen sind sexistische Herrenmenschen"

    Aber sonderlich weit weg davon ist sie nicht wenn sie schreibt:


    "The fact that the Conan kickstarter did so well should have been a warning. It should have made us realize how many people are still willing, if not eager, to buy into the racist, misogynist narratives of the early 20th century. How many people are willing to perform the violence against others that they’ve watched or played at. How many people are willing to complacently enable violence and hate in return for a bit of recognition and/or money."


    Ins ähnliche Horn bläst ja auch der Kommentar von Guido Heinecke, wenn auch nicht ganz so drastisch ausgedrückt.


    Es steht den Leuten natürlich frei sich derart zu äußern, aber ob das die ziehlführendste Art ist, in der Hoffnung auf einen verbessernden Diskurs hinzuarbeiten, so auf ein Thema aufmerksam zu machen? Gleich alle betroffenen in die rechte Schmuddelecke zu stellen? Ich habe da persönlich den Eindruck (auch nach der Lektüre ihrer anderen Blogposts), dass Cynthia Hornbeck eher daran interessiert ist eine ähnliche Karriere wie Anita Sarkeesian zu lancieren, als tatsächlich der Sache (ein besseres Miteinander aller Leute) zu dienen.


    Conan ist sicherlich alles andere als ein gutes Beispiel für gleiche Repräsentation von Männlein und Weiblein, bzw. der allgemeinen Darstellung letzterer. Auch dass die Brettspielbranche in der Vergangenheit mehrheitlich auf die männlichen Fantasien/Bedürfnisse abgezielt hat lässt sich wohl nicht leugnen. Aber auch da hat sich in den letzten paar Jahren doch schon einiges getan und ich sehe nicht, dass sich dieser Trend wieder umkehrt, sondern eher fortsetzt.


    Man kann die Conan Macher bezüglich ihrer Entscheidungen gerne kritisieren, aber ob es jetzt wirklich nötig ist deshalb gleich so ein riesiges Fass aufzumachen? Da bin ich anderer Meinung. Guido schreibt:


    "Ich finde, man kann durchaus ein Spiel mit dem Thema Conan machen, muss dann aber berücksichtigen, dass die Spieler eben im Jahr 2016 leben und (hoffentlich) liberaler drauf sind als vor 80 Jahren."


    Es gibt buchstäblich hunderte an tollen Spielen die diesen Makel nicht haben. Niemand ist zwangsweise aus dem Brettspielhobby ausgeschlossen, wenn er Conan nicht spielen möchte (dies bezieht sich eher auf die meiner Meinung nach völlig fehlgeleitete Kritik von Tom Vassel an Conan). Sollten es die Menschen in einer liberalen Demokratie nicht aushalten können auch die Existenz solch eines Spieles zu akzeptieren?


    Edit: Mein Beitrag bezieht sich rein auf das Problem der Darstellung der Frau. Zum Rassismusvorwurf kann ich nichts sagen, da ich weder das Spiel besitze noch Kenntnisse über die Conan Welt habe. Ja, nichtmal den Schwarzenegger-Streifen habe ich gesehen.