Eure Tops und Flops des Jahres 2023

  • Ich stelle fest, dass die Anzahl der Spiele, die wir dieses Jahr in Willingen zusammen spielen können, mit dieser Liste rapide ansteigt. ;)

  • Ich versuche mich mal an der Ursachenforschung:


    Das letzte Spiel war mit 5 Spielern. Wir spielten bis der erste zwei bzw. drei (nicht-verfluchte / verfluchte) Siegplättchen hatte. Am Ende hatte fast jeder 1+2 Siegplättchen vor sich, also spielten wir mind. 10 Runden. Das würde bedeuten, dass wir mind. 5-10 Minuten pro Runde brauchen (leicht geschönt… ;) ). Das kann ich mir jetzt im Nachhinein rational nicht erkären, warum das so lange dauert.


    Wir spielen das Spiel max 1x pro Jahr, so dass die Regelerklärung noch dazukommt und die sind in den zwei Stunden mit drin, darüber hatte ich beim Verfassen des Posts nicht nachgedacht. Die Erklärung inkl. aller Nachfragen hat vermutlich 15-20 Minuten gedauert.


    Da ich nicht gestoppt hatte, sind die 2 Stunden gefühlt / geschätzt. Wir sind aber auf jeden Fall in einem Bereich der zwei- bis dreifachen angegebenen Zeit auf der Packung für die reine Spielzeit gewesen.


    Ich vermute, dass wir ein klein wenig schneller wären, würden wir das Spiel häufiger auf den Tisch bringen.


    Unabhängig von der tatsächlichen Zeit habe ich für mich festgestellt, dass so nach 7-8 Runden die Luft bei mir raus war und ich mich gefreut hatte, als „endlich“ jemand die erforderlichen Siegpunkte für den Gesamtsieg errungen hatte. Das Spielgefühl war schön, es dauerte mir einfach zu lang.


    Jetzt, wo ich hier länger darüber nachgedacht habe, ist der wahrscheinlichste Ansatz, dass ich einfach zu doof zum Einschätzen der tatsächlichen Dauer bin und dass wir jeden Spielzug voll auskosten (=nicht die Schnellsten sind). Sollte beim nächsten Mal einfach stoppen. ^^ :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von Homsen ()

  • Top Spiele, die ich 2023 kennengelernt habe. In unbestimmter Reihenfolge


    Arnak (Grundspiel kannte ich schon aus dem Vorjahr, nur hier in der Liste aufgrund der Tatsache, dass ich dieses Jahr zum ersten mal mit Erweiterung gespielt habe. Dann auch direkt bei Erscheinen die zweite Erweiterung gekauft)

    Das Grundspiel ist natürlich schon gut, es zieht seine Spannung aus dem Konkurrieren um die besten Workerplacement-Felder, die Kartenauslage und aus dem Wettrennen auf der Forschungsleiste. Fühlt sich allerdings nach einigen Partien etwas repetitiv an und gerade zu Beginn nicht sehr spektakulär oder belohnend. Mit den Erweiterungen kommen einfach mehr strategische Optionen hinzu und mehr Abwechslung durch neue Artefakte, Gegenstänge und Tempel.



    John Company second edition

    Hat mich als Eurogamer ganz schön umgehauen ; ) Total gegensätzliches Spieldesign zu dem, was ich so gewohnt bin. Es fühlt sich auch wirklich thematisch an, da kann einfach kein Eurogame mithalten. Ich liebe Eurogames für die ausgefeilten Mechanismen und das belohnende Gefühl, wenn man z.B. seine Engine ins Laufen bekommt oder epische Kettenzüge ausführt. Aber die Themen sind meist übergestülpt und austauschbar. Bei JC fühlt sich das ganz anders an. Jede Partie erzählt eine eigene Geschichte.



    Coffee Traders

    Hat einen gewissen Trash-Charme durch seine Ecken und Kanten, aber macht einfach Spaß.

    Link zum Ersteindruck: RE: Coffee Traders



    Gaia Project

    Hat alles, was ein gutes Eurogame bieten muss für meinen Geschmack. Asymmetrische Fähigkeiten, Technologie-Tracks, Engine Building, strategische und taktische Entscheidungen, etc.



    Stationfall

    Chaos pur, aber einfach spaßig und thematisch. Das "Partiespiel" für Vielspieler. Habe direkt mal die deutsche Version bei der Spieleschmiede unterstützt.



    Voidfall

    Da muss man wohl nicht viel zu sagen. Bin bisher nicht über zwei Partien (davon die erste nur Tutorial) hinaus gekommen, und naturgemäß hat sich das für mich noch nicht voll entfaltet. Aber man merkt direkt, was da alles drin steckt. Weltklasse-Ikonographie und gut strukturierte Regeln, Glossar, Kompendium sind ebenfalls ein Pluspunkt.



    Brass Lancashire

    Ich weiß nicht, ob das zählt, da ich zumindest Birmingham bereits im Jahr davor kennengelernt hatte und rein von der Spielmechanik sind sie ja sehr sehr ähnlich. Nun 2023 mal Lancashire ausprobiert und mir gefällt die Abwechslung durch die anderen Gebäude-Typen wie Werften und Häfen.



    Nukleum

    Da muss man wohl nicht viel zu sagen. Für die Eurogamer-Fraktion sicher ein Highlight, wobei ich hier auch erst leider 2 oder 3 Partien gespielt habe. Da gibt es noch viel zu entdecken. Den Vergleich zu Brass finde ich im übrigen weit hergeholt. Die Anleihen zu Wasserkraft sehe ich schon eher.



    Federation

    fühlt sich anders an als andere Workerplacement Spiele, allein schon durch die doppelseitigen Worker und die "räumliche" Anordnung der Workerplacement-Felder und deren Effekten. Scheint unter der Menge an "gehypten" Spielen etwas untergegangen zu sein.



    Vinhos Deluxe (nur 2010er Regelwerk)

    Hat das gewisse etwas, ich kann es nur gerade nicht beschreiben, was das Spiel so besonders macht ; ) Schönes Artwork und Setting, vgl. einfaches Regelwerk aber hohe Spieltiefe. "Simple" Standard-Aktionen, aber mit der Möglichkeit seine Spielzüge bzw. Aktionen zu verstärken, das hinarbeiten auf die Messe und die Durchführung sind schon spaßig und auch spannend meistens. Man spürt in jeder Runde den Konkurrenzdruck durch die anderen Mitspieler, dabei fühlt es sich aber nicht so extrem mangelig wie ein Agricola an und auch nicht so bestrafend



    QE

    vergleichsweise einfaches Regelwerk, birgt aber ein spannendes Auktionsspiel. Der Kniff mit dem unbegrenzten Geld und wie hier im Design hidden informationen genutzt wird, gefällt mir ausgesprochen gut.




    Moonrakers (Geheimtipp)

    leider nur eine Partie mitspielen dürfen bisher. Interessante Kombination aus Deckbuilding, Verhandlungen und Aufträge erfüllen. Schönes Artwork und wertiges Material (hat leider auch seinen Preis)




    Flops


    Wonderlands War

    siehe RE: 24.04.-30.04.2023



    Scarface 1920

    siehe RE: Scarface 1920



    Edit:

    Flügelschlag

    war recht langweilig. Lag vielleicht aber auch daran, dass die Erstpartie direkt zu fünft war. Kann ich in der Konstellation nicht empfehlen. Veilleicht war meine Erwartungshaltung zu hoch, da das Spiel so gut bewertet ist.



    Findorff

    Leider ein Blender, so viel Material bzw. ein großer Spielplan, aber da ist vieles nur Deko und erfüllt gar keinen Zweck. Man stellt z.B. Häuser in die Stadt auf den Spielplan, aber das hat gar keine Auswirkung auf dem Spielplan selbst, man könnte die Häuser einfach vor sein Tableau stellen. Fühlt sich irgendwie unbefriedigend an.



    Oath

    Habe mich durch mehrere Partien gequält, da ich es eigentlich mögen wollte (u.a. nachdem mir Root und Pax Pamir so gut gefallen haben). Für mich aber ein komplett unintuitives Regelwerk, habe noch nie so wenig von einem Spiel verstanden trotz mindestens 3 voll gespielten Partien mit teilweise erfahrenen Mitspielern. (Insofern erstaunlich, dass ich bein Tops auch ein Cole Wehrle Spiel habe. Irgendwie ein "hit or miss" Designer...)

  • Ich hätte ein Moonrakers All-In günstig abzugeben, da es bei uns leider nicht gut funktioniert hat.

  • Ich habe 2023 so viele großartige Spiele kennengelernt.


    Tops u.a.

    - Helden müssen draußen bleiben

    - Dune: Imperium

    - The Great Wall

    - Final Girl (Films: Happy Trails & Into the Void)

    - Zombie Teens Evolution (es macht sooo viel Spaß mit meinem 8-jährigen Sohn)


    Ok:

    - Senjutsu

    - Heat

    - Cascadia

    - Das Vermächtnis des Yu (bisher nur 1x gezockt)


    Dauerbrenner:

    - Spirit Island

    - Terraforming Mars

    - Blood Rage

    - Cthulhu: Death May Die

    - Nemesis: Lockdown

    Einmal editiert, zuletzt von Kromar ()

  • #OranienburgerKanal // Hat mich solo total abgeholt.

    Der Soloaufwand ist sehr gering, viel Variabilität und daher jedes Mal ein schön zu lösendes Gesamträtsel. Mit 28 Partien auch mein meist gespieltes Spiel in 2023


    #GreatWesternTrailNewZealand // Altes im neuen Gewand.

    Einer meiner Lieblinge wurde mit einigen Stellschrauben tatsächlich noch mal besser, hätte ich nicht für möglich gehalten.


    #MyCity // Familienbande

    Hatte ich für mich und meine Tochter für den Urlaub gekauft und es war überraschend gut; viel wichtiger, meiner Tochter hat es auch gefallen und wir haben es durchgespielt.


    #Obsession // Thema

    Von meiner Frau überraschend zu Weihnachten bekommen. Optik und Farben gefallen mir sehr gut, die Texte auf den Karten finde ich auch total gut gelungen, auch wenn sie überhaupt keinen Zweck erfüllen, das Thema ist da und ich merke es im Spiel und es spielt sich auch gut bei Tee, Whisky oder Wein! 😊


    #Marrakesh // Leistengeschubse

    Ich mag einfach Spiele mit Leisten die dann im fortlaufenden Spiel stärkere und bessere Aktion ermöglichen. Großartiger Mechanismus mit diesen Keshis, wann spiele ich welche Farbe in welcher Spielposition? Was wählen die anderen und dann schließlich, welche Keshis wählen sie?


    #SaintPetersburg (second Edition) // Abgestaubt und neu entdeckt

    Seit langem mal wieder die zweite Edition in einer 5er Runde, mit der Markterweiterung und allen Modulen gespielt. Ich wusste ja von früher, dass es besser als das Original Grundspiel ist, fühlte sich aber nach Jahren wie ein glücklicher Regalfund an.


    #Hitster // für alle

    Anno Domini als gute Laune Partyspiel. Egal ob jeder in einer Vierrunde für sich kämpft oder zwei Gruppen gegeneinander antreten. Musik hören, quatschen, erinnern und dabei spielen. Absolut großartige Idee.


    Flops lasse ich weg, erinnere mich lieber an schöne Momente….

  • Top für neue Spiele 2023

    1. Fractal - Beyond the Void

    2. Weimar - Kampf um die Demokratie

    3. Hegemonie

    4. Europa Universalis


    Dauerbrenner:

    1. TI4

    2. Blood Rage

    3. Ringkrieg

    4. Runewars


    Flops 2023 (sowas spiele ich normal nicht)

    1. Human Punishment (als Kickstarter unterstützt, 2x probiert, cooles Thema aber nicht gut und zu kompliziert umgesetzt)

    2. Dune Imperium (gute Mechanismen, leider null thematisch)

    3. The Witcher - Die alte Welt (thematisch als Kenner der Serie und Bücher sehr enttäuschend, Spiel ist banal ohne wirkliche Interaktion und erkennbare Story)

    3 Mal editiert, zuletzt von Tobias_H ()

  • - Dune Imperium (gute Mechanismen, leider null thematisch)

    Auch auf die Gefahr hin, dass das schon an anderer Stelle durchgekaut wurde, würde ich das so nicht in Gänze stehen lassen. Die Aktionen für sich genommen sind in der Tat frei von jeder Thematik und dienen der Generierung von Ressourcen und dem Klettern auf Leisten. Weidezäune errichten, Wohngebäude und Fabriken errichten oder Infrastrukturen jeglicher Art auf die Wiese stellen fühlt sich oftmals besser an. Der thematische Kontext aber passt oftmals erstaunlich gut wie ich finde und wird der Dune-Vorlage schon gerecht. Beispielsweise führt die Aktion 5 Truppen zu rekrutieren zwangsweise über die Raumgilde, da sie quasi das Monopol auf die Reise und den Transport von Gütern durch den Faltraum, also über riesige Distanzen hat. Nur so können die großen Truppen der Häuser auf den Planeten gelangen. Ähnlich ist die "Interaktion" mit den Fremen und dem agieren auf dem Planeten selbst verankert. Hierbei spielt das Wasser als die überlebenswichtigste und zugleich seltenste Ressource auf Dune den Dreh- und Angelpunkt dar. Und wer wenn nicht die Bene Gesserit stellt die Triebkraft im Spiel für die Intrigen und Manipulationen im Hintergrund dar. Im Prinzip lässt sich das meiner Meinung nach auf sehr viele Bereiche des Spiels übertragen. Das ist alles nicht der Thematik letzter Schluss und kann sicherlich auch leicht durch Widersprüche dekonstruiert werden, aber insgesamt finde ich schon, dass die Vorlage im gewissen Rahmen aufgegriffen wird. Das Feeling eines Indiana Jones in Arnak sehe ich persönlich zum Beispiel viel weniger – rein von den Aktionen her. Aber das wurde vermutlich auch schon oftmals diskutiert ...

  • - Dune Imperium (gute Mechanismen, leider null thematisch)

    Auch auf die Gefahr hin, ....

    Habe das Spiel nur 2x gespielt. Wie gesagt, die Mechanismen sind interessant und gut, aber ob ich jetzt Harkonne oder Atreides war, das hatte nicht wirklich Einfluss bzw. ich habe es im Spiel nicht gemerkt. Thematisch habe ich mir doch was anderes vorgestellt. Ein "Dune-Feeling" kam jedenfalls nicht auf.