Beiträge von leidensgenosse im Thema „Eure Tops und Flops des Jahres 2023“

    leidensgenosse Aus echter Neugier: warum ist denn Mille Fiori ein Roll&Write? Mal abgesehen dass beide Wörter nicht zutreffen, weder würfle noch schreibe ich, auch wenn ich es als metonymische Beschreibung nehme: Ich habe ja viele Karten zur Wahl, kann mich vielerorts austoben und muss nicht dem folgen, was mir eine bestimmte Vorgabe vorgibt? Oder meinst du die verschiedenen Bereiche zum Punkten? Aber die haben ja auch schon viele Spiele vor R&W gehabt?

    Ja, so habe ich es gemeint. War vielleicht zu kurz formuliert. Es fühlt sich einfach an, als wäre es ein R&W. Hier was ankreuzen, Bonus bekommen, woanders ankreuzen, und so weiter. Das alles in einer viel zu großen Schachtel mit viel zu viel unnötigem Material. Ein Papierzettel, auf dem jeder sein Symbol malt, hätte auch gereicht. Es war denke ich ein Versuch R&W für Multiplayer auf einem Spielplan zu entwickeln. Roll ist dann hier durch drafting ersetzt. Bei uns hat das alles nur leider gar nicht funktioniert. Es war aber die erste und einzige Partie und auch zu zweit. Vielleicht war es einfach nur Pech oder ein schlechter Tag. Jedenfalls hatten wir bislang selten so wenig Lust auf eine zweite Partie wie hier oder bei Pylos.

    Vorneweg erst mal vielen Dank für diesen schönen Thread und auch an alle, die bisher ihre Tops und Flops zum Besten gegeben haben. Für mich aktuell das spannendste im Forum (neben dem Lieferstatus von 20Strong und dessen Geruch ;) )


    Daher natürlich auch hier meine Tops und Flops:


    Tops:


    Aeons End Legacy

    Auch wenn meine Tops nicht in Reihenfolge gedacht sind, würde ich sagen, dass Aeons End Legacy den ersten Platz dieses Jahr belegt.

    Das Spiel war einfach durchzogen von schönen Überraschungen, einer spannenden Story und dem natürlich gewohnt gutem Gameplay von Aeons End. Viel mehr kann ich auf Grund der Spoiler nicht verraten. Muss man einfach gespielt haben.


    Faraway

    Zu Weihnachten ist es nun endlich auch physisch hier eingezogen. Die meisten Partien habe ich daher online gespielt und bin immer begeisterter. Anfangs musste das ungewohnte Regelwerk erstmal verinnerlicht werden, aber mit der Zeit bekommt man ein gutes Gefühl dafür, welche Karten stark und welche schwach sind. Welche Kombinationen gut sind und welche Strategien gelingen können. Mir gefällt, dass das Spiel mit den je 3 Handkarten die Entscheidungsvielfalt sehr begrenzt, es aber dennoch in jeder der 8 Runden viel zu überlegen gibt.


    Mischwald

    Bei Mischwald fasziniert mich, wie viele Entscheidungen in jedem Zug stecken. Welche Karte spiele ich? Mit welchen Karten bezahle ich? Ziehe ich oder spiele ich? Auf welche Tier-/Pflanzenart fokussiere ich mich? Kläre ich die Auslage, wenn ich kann oder nicht? Und so weiter... Und ja, die Punkteberechnung am Ende macht mir auch weiterhin keinen Spaß, schmälert aber nicht meinen Gesamtspaß an dem Spiel.


    Heat

    Das Spiel hat sich bei mir gemausert über die Zeit. Letztes Jahr in Essen war Heat noch ein totaler Rohrkrepierer bei mir. Das lag vielleicht an der Messe-Erschöpfung, den Mitspielern oder der Regelerklärung. Egal. Ich wollte dem Spiel eine zweite Chance geben. Und das war gut so. Heat hat mir die wohl emotionalsten Spielpartien in 2023 geliefert. Wir haben uns geärgert und ausgelacht. Wir haben uns angefeuert und es wurde auch oft sehr laut im Raum. Und ein Fazit gibt es in unserer Runde: Fahr NIEMALS das rote Auto.

    Einfach ein cooles Spiel.


    Age of Innovation

    Hier mach ich es kurz: Ich liebe Terra Mystica. Ich liebe Gaia Project. Die logische Schlussfolgerung: Ich liebe AoI. Es hat schon sehr viel von TM, aber es bietet auch genug Neues. Vor allem das draften der Völker, Landschaften und der Palastfähigkeiten sind schon ein cooles Spiel vorm Spiel. Der neue Bücherkreislauf, die Innovationen. Einfach alles perfekt ins TM-Universum eingebunden, als wäre es schon immer da.


    Die Crew

    Endlich habe ich meine Gruppe dafür gefunden. Das Spiel ist schon lange in meinem Besitz und nachdem die ersten 3 Gruppen das Spiel schnell abgewählt hatten, habe ich mit 2 Büro-Kollegen (bisher Nicht-Spieler) meinen 4. Anlauf gestartet. In 77 Partien haben wir uns in unseren Mittagspausen durch die 50 Missionen gespielt. Und wir 3 waren so begeistert, dass Mission Tiefsee nun auch schon gestartet ist.


    Arche Nova

    Ich bin zwar nicht sonderlich gut in dem Spiel, aber es macht mir Spaß. So bin ich auf 44 Partien dieses Jahr gekommen. Für mich hat Arche Nova Terraforming Mars als komplexes-Wolhfühl-Karten-Spiel (ihr wisst schon, was gemeint ist - ähnliches Spielgefühl und so ;) ) abgelöst. TFM spielen wir aber immer noch. Mein einziger Wermutstropfen: 43 Partien wurden auf BGA gespielt und leider nicht auf dem Tisch. Das muss sich nächstes Jahr ändern. Die übrige Partie war dafür mit der neuen Erweiterung, die dann nächstes Jahr noch intensiv erkundet werden muss.


    Jump Drive

    Alte Kamelle, aber ich bin dieses Jahr erst drauf gekommen. Die schnellen Runden, gepaart mit vielen möglich Strategien haben mich einfach restlos begeistert. 119 Partien, sowohl online, als auch am Tisch.


    Quoridor

    Faszinierend: Kein Spiel macht mich so wütend und regt mich bei jedem Zug meines Gegners so sehr auf, wie Quoridor. Das "Nicht-verlieren-können" habe ich vor vielen Jahren abgelegt. Ich spiele zwar, um zu gewinnen, aber verlieren stört mich überhaupt nicht mehr. Quoridor reißt hier alte Wunden auf und ich weiß nicht warum. Die Wut steigt in mir auf und ich kann nichts dagegen tun. Man kann sich so wunderbar gegenseitig in die Suppe spucken. Es ist einfach so ein fieses Spiel. Auf Grund der Erklärung sollte ich es eigentlich zu den Flops sortieren. Kann ich aber nicht. Ich liebe dieses Spiel, weiß aber nicht, warum... :lachwein:


    Flops:


    Erde

    Ich kann gar nicht genau erklären, warum es mir nicht gefällt. Es gibt Vergleiche mit Mischwald und Flügelschlag, die mir extrem gut gefallen, aber Erde fühlte sich für mich wie belangloses Ressourcen hin und her schubsen an. Immersion: Fehlanzeige. Auch wenn die Karten alle schön illustriert sind und die Komponenten 1 A, erzeugt Erde bei mir kein angenehmes Spielgefühl. Das es mir selbst für einen schmalen Taler niemand abkaufen wollte, hat mir gezeigt, dass es wohl tatsächlich nicht überall so gut ankommt, wie der anfängliche Hype vermuten ließ.


    Mille Fiori

    Zum Glück war das nur ausgeliehen. Irgendwann bekommt es auch noch mal mit größerer Spielerzahl eine Chance, aber zu zweit hat es uns überhaupt nicht gefallen. Ein aufgeblasenes Roll&Write, mit teils hohem Glücksfaktor. Der Abstand von Gewinner und Verlierer war enorm und gar nicht viel Chance für den Verlierer, etwas dagegen zu tun. Wir beide hatten direkt das Interesse verloren und keine weitere Partie gestartet.


    5 Towers

    Auch 5 Towers muss noch mal auf den Tisch, aber die erste Partie war ziemlich langweilig. Vielleicht ist 2 Spieler auch nicht unbedingt die beste Spielerzahl....


    Fyfe

    Fyfe hatte ich schon länger auf der Liste, weil mir auch Calico, Cascadia und so weiter gefallen und es ja schon Ähnlichkeiten gibt. Gut, dass wir es auf der Spielwiesn mal ausprobieren konnten. Zu viel Verwaltungsaufwand. Muscheln teils unbrauchbar. Und wirklich viel, was man sich während der Partie kaputtmachen muss. Auch wenn ich eher Bauchspieler bin, führte mich Fyfe mit Überschallgeschwindigkeit in die Welt eines AP-Spielers ein. Das habe ich nicht gemocht. 8o


    Pylos

    Nachdem mir Quoridor sehr gut und Qawale gut gefallen, wollte ich Pylos unbedingt ausprobieren. Gleich wieder eingepackt und weitergegeben. Auch hier kann ich nicht genau sagen, woran es lag, aber es hat uns einfach keinen Spaß gemacht.