Spiele, die das Hobby in Verruf bringen. Ganz seriöses Thema. Echt jetzt.

  • Und Verdammt ich habe hier schon 100 Fach MÄDN gelesen und dachte stets es muss ein gutes Spiel von oder über die Hauptfigur der Zeitschrift MAD sein, welche vor meiner Zeit ihren Zenit feierte und das ich deshalb nie kannte, da ich dem grinsenden Jungen noch nie etwas abgewinnen konnte.

    Tatsächlich gab es in den 80ern sogar ein MAD-Spiel. Eine Persiflage auf Monopoly

    MAD-Spiel – Wikipedia

    Infos zu Das MAD Spiel

    Einmal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Ich würde sagen unter der Überschrift kann man einen großen Teil der Lizenzspiele zu TV- Serien und Filmen verorten. Ausnahmen bestätigen natürlich auch dort die Regel. Das finde ich im übrigen besonders schade, da ein bekanntes Thema den Einstieg in die Mechanik erleichtern könnte und sich gerade die Spiele besonders als Gateway Spiele eignen würden, die überdurchschnittlich oft ziemlich schlecht sind.

  • "... in Verruf bringen" ist vielleicht zu weit gefasst. An welcher Stelle im Leben?


    Wenn mich einer nach meinen Hobbys fragt und ich mit "Brettspiele" antworte, kommen halt regelmäßig "Ach sowas wie MÄDN / Monopoly / Siedler" - je nachdem, wie man darauf reagiert, kann man das Hobby mit der Antwort schon in Verruf bringen:

    1. Ja, so in der Art - aber es gibt Tausende vollkommen unterschiedliche Spiele. Wir können ja gerne mal was gemeinsam ausprobieren
    2. Pffff.... Das sind doch keine Spiele!!!!
    3. Nein, z.B. Assault of Doomrock oder Root oder Funkenschlag (oder andere für Laien komplett unbekannte Titel / Mechanismen / Genres / ..........)

    Wenn Fall 1 passiert ist, ist das Hobby noch nicht in Verruf. Bei den anderen beiden Fällen schon - oder zumindest kurz davor... Wenn ich dann tatsächlich zum Spieleabend aber die Spiele aus der Kategorie Fall 3 auf den Tisch bringe, ists schon wieder vorbei. Manche haben für Interessierte einfach nicht das Gefühl für die richtige Auswahl. Da werden die neuesten 3-5h-Spiele mit mind. 1h Erklärung im "Spieler-Fachjargon" auf den Tisch gelegt. Schon ist der Ofen wieder aus.


    Der Verruf des Hobbies kann an so vielen Unterschiedlichen Stellen im Leben geschehen. Für viele ist Spielen eben Kinderkram, die ordnen das noch nicht mal einem Hobby, was man haben kann, zu. Und damit ists schon "in Verruf", ohne dass einer von uns oder gar ein Spiel die Hände im Spiel hatte. Wenn die mal an den richtigen Spielpartner gelangen würden, wäre schon Vieles gewonnen. Aber für manche ist Spielen tatsächlich nichts. Gar nichts. Da kann man auch das am besten geeignete Spiel vorlegen. Manche Menschen können mit dieser Art Zeitvertreib einfach wirklich nichts anfangen.


    Und: Jedes Spiel hat vielleicht für irgendwen eine Daseinsberechtigung. Ich behaupte, dass bei Despoten-Quartett, Stadt-Land-Vollpfosten, Busen-Memo, ... keiner denkt, dass alle Spiele so wären. Immerhin kennen die meisten wenigstens MÄDN oder Monopoly und wissen daher, dass es auch andere Spiele gibt ;)


    Und ganz ehrlich: Nicht jeder, der nicht spielen mag, hält uns alle für Spinner sondern mag ganz einfach Spiele nicht und hat entsprechend recht wenig Verständnis für eine Sammlung oder die viele Zeit, die dafür drauf geht... Manches Mal hilft ein Blick über den Tellerrand auf andere Hobbies. Durchaus auf gesellschaftlich anerkannte "erwachsene" Hobbies. Was ich schon für Leute getroffen habe!?!?!?!


    Mannomann, sind wir alle normal ;)

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Hast du die Beratung dort schon getestet?

    Ichhatte Cubitos im Angebot bestellt, aber nach deren Aussage, die Bestellung nicht richtig abgeschlossen..... (halte beides für möglich; das die dort zu doof sind oder ich zu doof bin) Jedenfalls wusste der Mitarbeiter sofort auf welches Spiel ich mich beziehe und auch, dass es nicht vorrätig sei.

    Ob die sich mit den ganzen unterschiedlichen Titeln wirklich auskennen wage ich zu bezweifeln, aber in einem großen Warenhaus kann ich auch nicht erwarten, dass die Verkäufer solche Geeks sind wie ich - alleine die Zeit, die ich einsetze um mich über Spiele zu informieren ist jenseits von Gut und Böse.

    Da stimme ich zu, dass die wohl kaum alle Spiele in ihrem Sortiment kennen. Würde ja schon reichen wenn sie die guten kennen 😅

  • Wobei wenn ich genau drüber nachdenke, gibts keine Spiele die das Hobby in Verruf bringen, jedoch war ich in der Vergangenheit auf einigen offenen Spieletreffs...und da bringen ehr die Spieler das Hobby in Verruf 😄😄

  • Punkt 1 finde ich gut. Auf die Idee die fragende Person direkt mal einzuladen bin ich in den meisten Fällen noch nicht gekommen. Wäre oft auch nicht angebracht gewesen 😅 Wenn ich spezifisch nach Spielen gefragt werde nenne ich aber auch Titel, da kenn ich nix. Aber nicht zehn Titel und auch nicht die ausgefallen Expertenspiele. Höchstens der andere outet sich auch als Spieler.

    Bei der Spieleauswahl für einen Normaloabend was wären da so deine Vorschläge?

  • Ich finde nicht, dass es Spiele gibt, die das Hobby in Verruf bringen. Man hat ja auch keinen schlechten Eindruck von Filmen generell weil es Sharknado gibt, oder von Musik, im Allgemeinen weil die Helene Fischer CD im Edeka steht und sich da wohl gut verkauft...
    Die meisten haben doch in ihrer Kindheit mal gespielt, ob MÄDN, Mallefiz, Monopoly, Hotel oder Sagaland. Aus heutiger Sicht alles keine Bringer, aber an der Nostalgie lässt sich doch hervorragend anknüpfen. Natürlich legt mal dann kein Gallerist oder Gloomhaven auf den Tisch, aber es gibt ja haufenweise tolle Gateway Games von Quacksalber bis Pandemic.

  • je nachdem, wie man darauf reagiert, kann man das Hobby mit der Antwort schon in Verruf bringen:
    1. Ja, so in der Art - aber es gibt Tausende vollkommen unterschiedliche Spiele. Wir können ja gerne mal was gemeinsam ausprobieren

    Um zu verhindern, dass Newbies und verständnislose Betrachter der Spieleregale (von Erwachsenen =O !) gleich abgeschreckt werden, wäre eine Möglichkeit, sich auch als Viel und Komplexspieler auf SdJ-Spiele einzulassen. Das fällt auch mir manchmal schwer, aber auch und vor allem diese Spiele können in vielen Fällen zumindest ansatzweise aufzeigen, was über Monopoly hinaus heute möglich ist.


    Und wenn sich dann ein ansatzweise angejuckter beim übernächsten Kauf mal im Pöppel vertut, so what. Dann wird eben ins nächste Level reingerochen.

  • Wer sonst hat noch Beispiele für Spiele, die man hier unbedingt nennen sollte?

    Na da kenne ich so einiges….

    Aber mein größtes Anti-Spiel ist TALISMAN! Genau genommen bin ich der Meinung dass das gar kein richtiges Spiel ist.

    Im Kindergarten hatten wir so ein Klettergerüst aus stilisierten Würfeln in 3 Ebenen. Stilisiert weil nur die Kanten der Würfel als Stangen nachgebildet waren. In der untersten Ebene gab es 13 Würfel, in der mittleren 5 und in der oberen genau einen. Und wer diesen einen, den höchsten der Würfel, irgendwie erklimmen konnte, der rief ganz laut „ich bin König“. Das war man dann so lange bis man entweder vom Thron geschubst wurde oder gelangweilt bzw. hungrig nach Hause ging.

    Mit 4 fand ich das interessant, mit 5 konnte ich mich körperlich durchsetzen und war erstmals König, fand es 5 Minuten toll und seitdem einfach nur LANGWEILIG. Nichts zog mich seitdem mehr auf diesen Würfel hoch. Da bietet einem das Leben doch weitaus größere Ziele.

    Und dann kommt TALISMAN daher und verfrachtet genau diesen Unsinn in ein Brettspiel. Erreiche das Königsfeld und langweile dich dort. Sieh’ Deinen Mitspielern zu wie sie verzweifelt versuchen Dich von diesem in Wahrheit so unbedeutenden Feld zu verdrängen. Und dabei ist man im Gegensatz zum Kindesalter noch nicht mal an der frischen Luft. Unfassbar so etwas! Am Besten sofort in die Papiertonne mit dem Teil. Geht auf ein Gerüst klettern wenn euch danach ist für ein Viertelstündchen der König zu sein. Oder schießt auf dem Schützenfest den Vogel ab. Nur bleibt mir fern mit diesem infantilen, sich Spiel nennenden TALISMAN!

    :alter:

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Ich kann Annabelle78 voll zustimmen. Oftmals sind es nicht die Spiele selbst, die schlecht sind, es ist viel mehr eine unpassende Runde oder Auswahl. Besonders wenn neue Leute ans Hobby herangeführt werden sollen, muss man genau überlegen was funktionieren kann und eben auch explizit was nicht.


    Von Nichtspielenden kann ich schwer verlangen, dass sie zwei Stunden eine Partie mitspielen und davor eventuell noch 30+ Minuten eine Erklärung über sich ergehen lassen müssen. Hier nutze ich absichtlich "ergehen lassen" denn selbst eine sehr gute Erklärung ist für Leute, die das nicht gewohnt sind und denen Hintergrundwissen über Mechanismen fehlt, eine sehr lange und wahrscheinlich auch schlauchende Zeit. Spätestens nach der Erklärung kann dann das Gefühl von Arbeit aufkommen. Das Spiel muss daher wirklich richtig überzeugen, da es diesen negativen Eindruck wettmachen muss und gleichzeitig noch Lust auf mehr machen sollte.


    Die Spielenden am Tisch und deren Stimmung haben auch großen Einfluss. Gerät man an Mitspieler, die auf berührt geführt pochen und Details zu derem eigenen Vorteil in Zuge des Neulings nicht erwähnen (alles schon erlebt), dann ist das Spiel selbst meist das geringere Problem und man möchte - selbst als "gestandener" Spieler - einfach aufstehen und den Raum verlassen (natürlich weißt man dann selbst darauf hin und spricht das Verhalten an).


    Für manch einen ist Spirit Island zum Einstieg mit erfahrenem Mitspieler kein Problem und eine runde Sache. Ich habe aber selbst im Familienkreis erlebt, wie relativ simple Spiele manch überfordern können. So hat meine Tante beispielsweise Love Letter oder Heckmeck am Bratwurmeck nicht verstanden. Jetzt kann man sagen: "Wie kann sie nur? Das sollte doch wirklich jeder verstehen", gut ist es aber, wenn man dann ein anderes Spiel auf den Tisch bringt, dass ihr besser liegt und sie nicht mit dem Gefühl der Verwirrung oder der Unfähigkeit zurücklässt. Häufen sich solche negativen Erfahrungen, dann nimmt das nämlich ebenfalls die Freude. Wir haben heutzutage zum Glück eine immense Auswahl an Spielen verschiedenster Genres.


    Jetzt lässt mein Post leider jeglichen Charme vermissen, der Bierbart s Posts auszeichnet. Vielleicht hilft es da, wenn ich bekenne, dass ich 18xx Titel mag. 18xx? Sind das nicht diese Exel-Listen mit laminierten Hexfeldern, Aktien, Taschenrechnern, Unmengen Pokerchips als Geldersatz und einer Farbpalette bestehend aus einem einzelnen Gelb-, Beige-, Grün-, Braun- und Grau-Fabrton? Ja, genau das sind 18xx Spiele. Wenn Optik ein wichtiger Faktor ist um den Einstieg und Spaß am Spiel zu finden, dann sind 18xx Spiele die Türsteher des Berghain, die dir den Eintritt unheimlich schwer machen.


    Eine Erklärung, bei der man garantiert noch nicht alles überblickt hat und dann geht es mit der Auktion der privaten Bahnen los. Hä? Wofür brauchte ich die nochmal? Naja, egal, erstmal bieten. Wie jetzt fehlt mir das Geld um eine Gesellschaft zu eröffnen? Und was mache ich jetzt? Hier herumsitzen? In der nächsten OR dann vielleicht doch was eröffnet und die erste Strecke gelegt: "Nein, fahren ist noch nicht, du brauchst erst eine Bahn und da darfst du das Teil nicht legen, denn da muss erst die private Gesellschaft in der grünen Phase eingekauft werden.". Bitte was? Gleich kann es zumindest los gehen. Neue Strecke gelegt, Zug fährt ein, Kurs steigt, es fühlt sich endlich Mal gut an.

    Der Spieler nach dir eröffnet eine neue Gesellschaft, kauft eine neue Bahn und rostet deine 2er. Das hast du zum Glück nicht mitbekommen, sodass du dich auf deinen nächsten Zug freust. Schön die Strecke gelegt, ausgerechnet was geht und dann der Runde verkündet: "Ich fahre für 130$." Von rechts kommt dann: "Nö, tust du nicht. Du hast gar keine Züge mehr." Naja, also wie in Runde zwei neue Züge kaufen. Was kosten die jetzt? So viel Geld habe ich doch gar nicht. Wieder von rechts: "Dann musst du das aus deinem privaten Vermögen zahlen und Aktien verkaufen". Genau das machst du und siehst zu, wie deine Aktie in den Keller fällt. Schlauerweise hattest du nur eigene Aktien und musstest jetzt durch den niedrigen Preis alle bis auf drei verkaufen. Den Priority Deal Marker hast du nicht und da deine Aktie soweit abgerutscht ist, dass deren Zertifikate nicht gegen das Limit zählen und in höherer Stückzahl erworbenen werden können, hattest du eine Gesellschaft mit modernem Zug, die sich jetzt aber jemand anderes gekauft hat, während du nun ohne Geld und Gesellschaft am Tisch sitzt.


    So wird keine erste Runde ablaufen, da man gerade zu Anfang von erfahreneneren Spielern unter die Fittiche genommen und auf mögliche Auswirkungen oder kommende Ereignisse hingewiesen werden wird. Optisch wirkt es trotzdem so ansprechend, dass ich alleine mit der Ankündigung ein 18er spielen zu wollen, bestimmte Personen in meiner Spielgruppe nahe an den Rand des Untertauchens bringen kann. Da ist ein Agricola von der Gestaltung ein absoluter Leckerbissen dagegen.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

    Einmal editiert, zuletzt von fjaellraeven () aus folgendem Grund: Verkaufen statt kaufen

  • Bei der Spieleauswahl für einen Normaloabend was wären da so deine Vorschläge?

    Das kommt ganz auf das Gegenüber an. Bei manchen fangen wir mit ganz einfachen Kartenspielen an. Tippi Toppi, Geschenkt ist noch zu teuer, Ohanami, 6 nimmt, ... und steigern uns dann langsam.


    Bei anderen fangen wir mit Familienspielen an. Wazabi, Blockers, Drop it!, Ohne Furcht und Adel, Dog, Carcassonne, Azul, Sagrada, Numbr9, Trails of Tucana, Juicy Fruitsm, ... zum Beispiel. Manchmal zum Kennenlernen aber auch ein Unlock, Just one, Codenames, So Kleever. Oder halt eines der tausenden guten Würfelspiele. Wir haben meist eine bunte Mischung im Gepäck... (nicht, dass ich diese Mischung zusammenstellen würde - aber es gibt Menschen, die haben da ein sehr gutes Händchen für...)


    Wie gesagt, kommt das immer auch ganz auf die anderen Mitspieler an. Wir spielen regelmäßig mit einem Pärchen, wo er schon lange spielt und seit 2 Jahren versucht, seine neue Freundin zum Spielen zu bekommen. Sie beschwert sich immer, dass er mit so regelintensiven Spielen kommt, die lange dauern und freut sich dann immer über unsere Auswahl. Meistens so Titel um 1h - aber inzwischen kann man auch bedenkenlos Cascadia auf den Tisch legen. Da kann man die Entwicklung mal so richtig gut beobachten... :)

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Wobei wenn ich genau drüber nachdenke, gibts keine Spiele die das Hobby in Verruf bringen, jedoch war ich in der Vergangenheit auf einigen offenen Spieletreffs...und da bringen ehr die Spieler das Hobby in Verruf 😄😄

    Mein Reden ... (außer, dass sich das meiner Erfahrung nach nicht nur auf Spieletreffs bezieht ...)

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ich kenne zwei Spiele, die das Hobby sehr in Verruf gebracht haben:


    KAUFHAUSKLAU von KD Spiele (war oder ist auf dem Index gelandet...)


    Escape from Colditz von Parker (England, m.W. gab es das nie als deutsche Version vom Giganten) (wegen dem Thema an sich schon sehr schwierig im verdrängenden Westdeutschland...)


    Zu beiden gab es damals etliche Zeitungsartikel. Jaaaaaa, ich bin alt, ich weiß.

  • Machen wir besser mit der gebotenen Ernsthaftigkeit weiter

    Aber auch das mag Blasendenken sein.

    Hier ist ja echt wieder alles drin, vom "Ernst der Lage" bis zur "Blasenschwäche" - meine Lieblingsreizworte beim unknowns-Talk zu Spielen, die (also die Begriffe) ich in diesem Kontext gerne ins Lächerliche ziehe und bei denen Männer meines Alters üblicherweise an ganz was anderes denken ^^

    Zuviel Nerd-Denken schadet dem Hobby auch, es bleibt ja nicht alles davon in der "Blase".

  • Erstmal wäre zu klären, ob Brettspiele bzw. Brettspielende wirklich in Verruf sind.


    Wenn dem wirklich so sein sollte, dann würde ich sagen, dass vieles Vorurteile sind, die durch die stereotype Darstellung von Brettspielendem in Medien (Big Bang etc.) befeuert werden.

  • Erstmal wäre zu klären, ob Brettspiele bzw. Brettspielende wirklich in Verruf sind.

    Nicht das Hobby gerät in Verruf, nur die Menschen, die es betreiben - das hast Du im Nachsatz schon richtig eingeordnet. "Spielen ist Kinderkram" usw. ist ein weiter verbreitetes Denken als uns allen hier vermutlich lieb ist und dieses Bild wird eben vielfach und nachhaltig befeuert, und sei es mit der Produktauslage beim Real (schönes Beispiel!). Ich hab mir im Lauf der Jahre abgewöhnt, allzu offenherzig von meinem Hobby zu erzählen, da muss ich mein Gegenüber wirklich schon ein wenig besser kennen, bevor ich das tue.

  • Ich finde nicht, dass es Spiele gibt, die das Hobby in Verruf bringen.

    Wie was! Keine Spiele, die das Hobby in Verruf bringen? Klar gibt's die. Wenn Dir keins einfällt, dann musst Du dir halt eins überlegen. Das ist schließlich das Thema dieses Fadens, in dem wir alle bitte seriös bleiben. Sonst bringst Du am Ende noch das Hobby in Verruf. Sieh mal, Du musst nämlich immer daran denken, dass Du als Vertreter der Spielerschaft wahtrgenommen wirst, sobald Du einen Beitrag auf unknowns schreibst.


    Schach zum Beispiel ist ja auch immer fürchterlich peinlich für die Leute, die es spielen. ich sage nur Förderung von Schwarzweißdenken und weißes Privileg! Das will man sich heute ja nicht gerne nachsagen lassen. Die gute Nachricht jedoch ist, dass Schach uns "richtige" Brettspeler ja praktisch gar nicht repräsentiert. Ist ja auch logisch. Keine Handelswaren, kein Mittelalter, keine Siegpunkte, keine Holzwürfel, kein Terraforming, kein Mars, kein Pegasus-Infokasten. Siehst Du wohl. Ganz anderes Hobby.


    Herbert Talisman gilt ja als Fantasy-Monopoly und damit wären sicher einige andere Spieler mit Dir einer Meinung. Ich dagegen denke, irgendwer sollte ganz im Gegenteil endlich dafür sorgen, dass Talisman wie Monopoly mal ein paar Ableger bildet. Die "Talisman Stuttgart Edition" würde sich zum Beispiel tausendfach verkaufen lassen, bin ich mir ganz sicher. Krone der Macht? Pah. Daimlerstern! Hexe verwandelt dich in Kröte? Lächerlich. Hausmeister verwandelt Dich in schwäbischen Putzteufel!

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

    Einmal editiert, zuletzt von Bierbart ()

  • Pff. Star Wars gilt nicht. Alles hat eine Star-Wars-Variante. Wir können aber nochmal drüber reden, wenn es ein Talisman Germany's Next Top Model gibt.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • So langsam könnte mal der Target-Trend hier ankommen

    Ich war vergangene Woche seit langem mal wieder bei Saturn. Dort gibt es jetzt auch Spielzeug; und mittendrinn ein riesenlanger Gang mit zwei Seiten voller Spiele und ein sehr großer Teil neue und gute Familien und Kennertitel (Pegasus und ähnliche Konsorten). Ich war bannig erstaunt und auch sehr angetan.

    Das hat weder was mit erstaunen, noch etwas mit angetan zu tun. Das zeigt nur in welch schlechter Verfassung sich Media/Saturn befinden und die nächsten sind die wohl untergehen werden nach Schlecker, Real usw. Wenn man jetzt schon Spiele, Lego, Tupperdosen, Merchandise usw. verkaufen muss, da man kaum noch Kompetenz besitzt Technik zu verkaufen, dann ist das besorgniserregend. Man sucht halt händeringend nach den letzten Umsatzstrohhalmen. Vorbei sind die Zeiten der 90er Jahre als sich ewige Schlangen bildeten , damit man den PC mit Monitor aus dem Handzettel(waren es 999 oder 1999 DM? ) bekommen kann. Man hat sich auf diesen Lorbeeren der 90er Jahre ausgeruht und den Anschluss ans heute verpasst und wird das nicht wieder aufholen können.


    Nachtrag: Es waren 1999 DM ohne Monitor :lachwein::lachwein: Im Internet findet man es ja noch Dieses 90er Jahre Media-Markt-Prospekt ist der Hammer

    Einmal editiert, zuletzt von motion ()

  • …und den Anschluss ans heute verpasst und wird das nicht wieder aufholen können.

    Kurz offtopic: Das kommt davon, wenn man lieber online einkauft.

    Zum Thema: Ich finde alle „Nichtspiele“ - also wo keinerlei Entscheidungen zu treffen sind und der Glücksfaktor entscheidend ist - absolut überflüssig. Da fallen für mich solche „Highlights“ wie Machi Koro oder dergleichen drunter. Ich kann damit einfach nichts anfangen und würde das auch nie jemanden „zumuten“.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • "Spielen ist Kinderkram"

    ist das immer noch so? Computerspiele spielen ist auch spielen und das ist doch voll angekommen in der Gesellschaft. Ich kenne so viele bei denen eine Playsatstion, Wii, X-Box oder was auch immer daheim steht.


    Brettspiele mögen etwas, ich sag mal angestaubtes, spießiges Image haben, aber ich treffe immer wieder auf Leute, die mich dann ausfragen und wirklich interessiert sind.


    Ich hab mir im Lauf der Jahre abgewöhnt, allzu offenherzig von meinem Hobby zu erzählen, da muss ich mein Gegenüber wirklich schon ein wenig besser kennen, bevor ich das tue.

    Ich nicht. :) Die Menschen, die mir wichtig sind, wissen es sowieso und teilen teilw. die Leidenschaft. Wenn die, die mir nicht so wichtig sind, denken, ich sei infantil, ein Nerd oder was auch immer, dann juckt mich das nicht.

  • …und den Anschluss ans heute verpasst und wird das nicht wieder aufholen können.

    Kurz offtopic: Das kommt davon, wenn man lieber online einkauft.

    nein nicht wirklich. Ich gehe selber noch aus Nostalgie Gründen ;) zu Media Markt und kaufe dort mein Zeug. Online bestelle ich rein gar nichts. Wie gesagt ich bin geschockt was mittlerweile für Ramschbuden die einzelnen Häuser in den letzten 10 Jahren geworden sind. Die Beratung ist eine Katastrophe. Es sind nur noch wenige Fachkräfte da und die müssen dann auch noch in der Bedienungsanleitung blättern, um eine Info zu geben. Sich abheben vom Onlinehandel geht anders.

  • Wie was! Keine Spiele, die das Hobby in Verruf bringen? Klar gibt's die. Wenn Dir keins einfällt, dann musst Du dir halt eins überlegen. Das ist schließlich das Thema dieses Fadens, in dem wir alle bitte seriös bleiben. Sonst bringst Du am Ende noch das Hobby in Verruf. Sieh mal, Du musst nämlich immer daran denken, dass Du als Vertreter der Spielerschaft wahtrgenommen wirst, sobald Du einen Beitrag auf unknowns schreibst.


    Schach zum Beispiel ist ja auch immer fürchterlich peinlich für die Leute, die es spielen. ich sage nur Förderung von Schwarzweißdenken und weißes Privileg! Das will man sich heute ja nicht gerne nachsagen lassen. Die gute Nachricht jedoch ist, dass Schach uns "richtige" Brettspeler ja praktisch gar nicht repräsentiert. Ist ja auch logisch. Keine Handelswaren, kein Mittelalter, keine Siegpunkte, keine Holzwürfel, kein Terraforming, kein Mars, kein Pegasus-Infokasten. Siehst Du wohl. Ganz anderes Hobby.

    Wenn Leute denken, ich sitze stundenlang um einen Tisch und spiele UNO und Monopoly ist das schon ein klarer Fortschritt gegenüber dem Bild, was die Leute im Kopf hatten, wenn ich erklärt hatte, dass ich seit 20 Jahren Pen & Paper spiele. Also so gesehen, egal um welches Spiel es geht, es ist eine eindeutige Verbesserung der Wahrnehmung ;)

  • Hast du nicht das Gefühl, dass diese Entwicklung vielleicht doch daher kommt, dass der Freund sie regelmäßig aus ihrer Komfortzone holt?

    Das Gefühl habe ich nämlich. Die eine Spielegruppe von mir, die auf Familienspiele steht bleibt dort und entwickelt sich quasi nicht weiter. Bei der anderen Gruppe, die auch mal was anspruchsvolleres verlangt, darf aber auch nicht zu kompliziert sein, dort sehe ich mittlerweile eine Entwicklung.

    Bin jetzt auch nicht der Typ, der die spielerischen Grenzen der Gruppe unbedingt verschieben muss. Ist nur meine Beobachtung.

  • Erstmal wäre zu klären, ob Brettspiele bzw. Brettspielende wirklich in Verruf sind.

    Nicht das Hobby gerät in Verruf, nur die Menschen, die es betreiben - das hast Du im Nachsatz schon richtig eingeordnet. "Spielen ist Kinderkram" usw. ist ein weiter verbreitetes Denken als uns allen hier vermutlich lieb ist und dieses Bild wird eben vielfach und nachhaltig befeuert, und sei es mit der Produktauslage beim Real (schönes Beispiel!). Ich hab mir im Lauf der Jahre abgewöhnt, allzu offenherzig von meinem Hobby zu erzählen, da muss ich mein Gegenüber wirklich schon ein wenig besser kennen, bevor ich das tue.

    Den Satz habe ich auch schon das ein oder andere Mal zu hören bekommen.

  • …und den Anschluss ans heute verpasst und wird das nicht wieder aufholen können.

    Kurz offtopic: Das kommt davon, wenn man lieber online einkauft.

    Zum Thema: Ich finde alle „Nichtspiele“ - also wo keinerlei Entscheidungen zu treffen sind und der Glücksfaktor entscheidend ist - absolut überflüssig. Da fallen für mich solche „Highlights“ wie Machi Koro oder dergleichen drunter. Ich kann damit einfach nichts anfangen und würde das auch nie jemanden „zumuten“.

    Machi Koro wurde letztens bei nem Brettspielwochenende von manchen aufn Tisch gebracht. So schlimm ist es nicht ;) (Außerdem dabei: Skyjo, Phase 10, Uno..)


    nein nicht wirklich. Ich gehe selber noch aus Nostalgie Gründen ;) zu Media Markt und kaufe dort mein Zeug. Online bestelle ich rein gar nichts. Wie gesagt ich bin geschockt was mittlerweile für Ramschbuden die einzelnen Häuser in den letzten 10 Jahren geworden sind. Die Beratung ist eine Katastrophe. Es sind nur noch wenige Fachkräfte da und die müssen dann auch noch in der Bedienungsanleitung blättern, um eine Info zu geben. Sich abheben vom Onlinehandel geht anders.

    Beim Saturn/MM gab es noch nie Fachkräfte, erst Recht keine Beratung - zumindest nicht, seit ich mich für Technik interessiere - also Ende der 90er/Anfang 2000.

  • Die eine Spielegruppe von mir, die auf Familienspiele steht bleibt dort und entwickelt sich quasi nicht weiter.

    Solange die Gruppe sich damit wohl fühlt und Spaß hat, ist das doch okay!?

  • Was ist mit Spielen, die Artwork a la #KingdomDeathMonster haben? Die schrecken auch immer ziemlich viele Menschen ab (zu Recht)

    Spiele wie KDM kennen doch ziemlich viele Menschen überhaupt nicht - damit kommt quasi niemand "normalsterbliches" in Berührung...

  • Meine Erfahrung ist, das KEINER und KEINE jemals mit The Mind das Gefühl von Monopoly hatten. Alle fanden es irgendwie interessant, experimentell oder sogar gut. Gerade wenn die Erfahrung mit Kartenspielen gering war. Keiner ist vom Tisch aufgesprungen und hat gebrüllt WAS FÜR EIN SCHEISS SPIEL IST DAS und jetzt wird er oder sie nie wieder ein Brettspiel spielen und hat ein Trauma bekommen, also das Aquivalent zu dem, was hier gerade im Forum passiert...


    Ich gehe sogar einen Schritt in die andere Richtung. JEDES Kennerspiel+ mit etwas uncharmanterer Anleitung zerstört mehr potenzielle neue Spieler:innen als es ein The Mind je schafft. Und das ist aus meiner Sicht. Wahrscheinlich fängt das schon beim Familienspiel an. Da stöhnt die Person zweimal, verdreht die Augen und packt das Spiel in die Ecke, weil es gerade zu kompliziert war. Dort liegt das Spiel noch heute. Das IST der Punkt.


    Soll ich dir noch was verraten? Viele Menschen haben verlieren nicht gelernt. Das ist zumindest meine Erfahrung. Ich bin immer wieder überrascht, wie sehr Menschen, die nicht spielen, genau das anführen. Denen steckt das aus der Kindheit noch in den Knochen. Die ganzen Kackspiele, die dir den Sieg nie gegönnt haben, wo eine andere Person einen immer schadenfroh die Kinderseele zertrampelt hat. Diese Leute werden mit jedem herkömmlichen Spiel mit etwas mehr Interaktion, mehr in ihrer Abneigung bestätigt, als The Mind irgendwas kaputt machen könnte.


    Und dann gibt es da draußen diese ganzen tollen Spiele, die viel zu kompliziert sind. Setzt jemand neues an Wasserkraft oder The Mind. Ich wäre gespannt, welches Spiel jemanden mehr verschreckt, der Spielen eher negativ eingestellt ist. The Mind mag zwar Ablehnung bei erfahrenen Brettspieler:innen haben,die es nicht als Spiel bezeichnen, aber die bleiben trotzdem im Hobby. Aber gib du mal einer Person aus dem hier besprochenen REAL ein Wasserkraft in die Hand. Das wird ganz sicher Schaden anrichten. Mehr als ein The Mind.


    Das Problem ist weitaus komplexer und einem The Mind oder Wasserkraft irgendeine Schuld geben zu wollen, halte ich für falsch, mehr noch, ich kann diese negative Einstellung und Verbissenheit gegen einen Titel nicht nachvollziehen. Außer der Titel heißt HeroQuest. Kein Spiel hat bei mir größeren Schaden hinterlassen.

  • Bei meinen Freunden die keine Spiele-Nerds sind (ja ich habe mehr davon als die Nerds) gibt es leider kein Verständnis darüber was an spielen Spaß machen soll. Zumindest herrschen da ganz grosse Vorurteile.


    Ich habe feststellen müssen dass es nicht ganz einfach ist einen Nicht-Spieler überhaupt erstmal zum spielen zu bekommen, und meist sollte man dann keine allzugrossen Erwartungshaltungen haben. Sicherlich gibt es Ausnahmen und plötzlich findet jemand seine Liebe zum Brettspiel. Sehe ich aber eher als Ausnahme 8o


    Wobei ein Spiel-Typ gibt es dann doch der häufiger auch bei Spiele-Verweigeren funktionert: Trink-Spiele - ob das sinnvoll ist steht auf einem ganz anderen Blatt

  • Das manche ein Problem mit Verlieren haben sehe ich genau so. Ich glaube auch ein Problem kann sein, dass manche denken sie müssen gewinnen.

  • Und dann gibt es da draußen diese ganzen tollen Spiele, die viel zu kompliziert sind. Setzt jemand neues an Wasserkraft oder The Mind. Ich wäre gespannt, welches Spiel jemanden mehr verschreckt, der Spielen eher negativ eingestellt ist. The Mind mag zwar Ablehnung bei erfahrenen Brettspieler:innen haben,die es nicht als Spiel bezeichnen, aber die bleiben trotzdem im Hobby. Aber gib du mal einer Person aus dem hier besprochenen REAL ein Wasserkraft in die Hand. Das wird ganz sicher Schaden anrichten. Mehr als ein The Mind.

    Uh, gewagtes Argument gegen Mafti! ;)

    Vergiss nicht: Wasserkraft ist schlank, elegant und genial designt, die Regeln passen auf einen Bierdeckel und sind in 10-15 Minuten erklärt! ;)

    Bei The Mind hingegen musst du erstmal 6 Stunden erklären, dass du WIRKLICH nur schweigend Karten sortierst! ;)

    Ich fürchte, den Vergleich verliert The Mind! ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()