Spiele, die das Hobby in Verruf bringen. Ganz seriöses Thema. Echt jetzt.

  • Da hat der Mafti wieder mal so ein Ding vom Stapel gelassen, dass sofort der unvermeidliche Sturm der Entrüstung losbrach -- also auf Neudeutsch oder Denglisch nennt man das natürlich nicht „Sturm der Entrüstung“, sondern irgendwas mit „Shit“ am Anfang, aber wir sind hier ja sehr auf eine gepflegte Ausdrucksweise bedacht, da nehme ich solche schmutzigen Wörter doch nicht in den Mund.


    Also jedenfalls, hat dieser Onkel doch glatt herausposaunt, „The Mind“ sei eines dieser Dinger, die das Hobby in Verruf brächten! Sind natürlich sofort die Hobby-Hobbypolizisten gekommen und haben den Übeltäter gleich erschossen, also öffentlich zur Rede gestellt. Kennt man ja. Schreckliches Verbrechen, so eine provokante Meinung zu einem Spiel. Daraufhin hat sich der innerlich gleichfalls vermurkste Verfasser dieser Zeilen kurz überlegt, ebenfalls das Messer zu zücken und auf in den Kampf, weil erstens natürlich Langeweile, zweitens (und viel schlimmer) kein Bier zur Hand und drittens Frust über Zwangsaufenthalt im Hotelzimmer ohne Schlüssel für die verschlüsselten Fernsehkanäle, die spätnachts immer dieses Programm haben, denn die sollen ja ganz was tolles sein (wobei ich ehrlich gesagt gar nicht weiß, ob das Hotelzimmer solche Kanäle hat, denn das TV habe ich abgebaut, weil Schreibtischplatz viel wichtiger und Fernsehen, Serien und so eh strunzdoof, aber trotzdem! Es geht schließlich ums Prinzip!). Und warum gestrandet im Hotelzimmer? Weil Lada mit Elektronikproblem übers Wochenende in der Werkstatt im innerdeutrschen Ausland. Das muss man sich einmal vorstellen. Ein Lada. Mit Elektronikproblemen! Denkt da mal fünf Sekunden drüber nach.


    Äh jetzt, wo war ich gleich? Also textlich, meine ich. Nicht örtlich, weil gestrandet ja bei Regensburg, und das ist Bayern, da will man sich nicht auch noch ohne Not dran erinnern müssen.


    Ah ja, richtig! Mal wieder Messerstecherei und Lieblingsgegner natürlich auch wieder am Start. Dachte ich mir aber, ich lasse es besser bleiben, weil wage Erinnerung an moralische Konditionierung von früher, Eltern und Schule und so, sei immer nett und suche keinen Streit, ihr wisst schon. Dachte ich mir, da mache ich es besser und schreibe lieber gleich eine Tirade nieder über diese Spiele mit ihren Insel- und Städtenamen, die unser Hobby so in Verruf bringen.


    Ich fange mal an mit Agricola. Wobei das ja jetzt keinen Städte- oder Inselnamen hat, aber doof ist es ja trotzdem, also gilt es.


    Ernsthaft: Das Spiel bringt das ganze Hobby in Verruf! Und dann wurde es auch noch von einem Deutschen erfunden, das macht die Sache umso schlimmer. Ich meine, als Deutscher hast Du bei den anderen eh schon das unschmeichelhafte Bild eines langweiligen, pedantischen, spaßbefreiten Anstands-Wauwaus. Du kannst nicht tanzen, hast keine Lieder, kein Temperament, keinen Geschmack, keinen Stil, und bist ganz allgemein nur ein öder, kalter Fisch, der mit einer Frau nichts besseres anzufangen weiß, als mit ihr vielleicht Fragen der internationalen Klimapolitik zu erörtern -- und dann kommt auch noch Agricola. Passt wie die Faust aufs Auge. Das deutscheste aller Spiele. Ein Spiel über einen Bauernhof in vorindustrieller Zeit. Nichts ist spannender. Eine Aktivität, bei der jeder stumm für sich hin optimiert, und wehe, Du quatschst dazwischen. Aufregend wie die Steuererklärung. Während Italiener, Spanier, Franzosen, Balkanleute und überhaupt so gut wie alle anderen bis fünf Uhr in der Frühe Musik machen, Wein trinken, tanzen, lachen und den Beischlaf vollziehen, hocken die Brettspieler zwei Stunden lang an der deutschen Erfindung mit Namen „Agricola“ und schwiegen sich an, während sie kleine Holzscheibchen hin und her schieben und den Nachwuchs ohne Beischlaf als Aktion auf einem Stückchen Pappe ausführen. Ich weiß es genau. Ich hab’s gesehen. Ich saß an diesem Tisch!


    Im Ernst: Welches Bild zeichnet dieses Spiel denn von unserem Hobby bitteschön!? Mal abgesehen davon, dass dieses Bild ja meistens auch zutrifft, aber egal! Agricola bringt das Hobby in Verruf, das steht fest!


    Wer sonst hat noch Beispiele für Spiele, die man hier unbedingt nennen sollte? Ich bin schon sehr neugierig. Außerdem und übrigens müsste ja Geek Madness bald wieder losgehen, da könnt ihr euch schon mal warmschreiben. Hihi. Also "He-he" für den Nils, aber jetzt rechts für heute, weil mir fällt gerade ein, dass unten ja noch die Gaststätte ist. Da läfut zwar grauenhafte Musik und immer die selbe Playlist, schon die ganze Woche lang und dem Hotelbesitzer zufolge schon seit 20 Jahren und das jeden Abend, aber die haben auch irgendein Fassbier am Start. Das geht zwar nur mit Oropax-Gehörschutz, aber habe ich ja zum Glück dabei.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Also #Barbaria als erstes nach der Landung in einem Spieleladen zu entdecken, würde unsere Kultur für einen Alien wohl als schnell wieder verlassenswert einschätzen lassen, aber ich glaube, das hat Autor PeterRustemeyer seinerzeit auch schon mal befürchtet.

  • Das ist nur 1 Spiel. :D


    Mir ist es aber ehrlich gesagt, nicht so wichtig, was andere Leute über das Hobby denken. Vorurteile wird es immer geben.

    Channing Jones - Autor von Galactic Era

    Einmal editiert, zuletzt von Mageant ()

  • Easy peasy. Jedes Spiel, das unangenehme von-oben-herab-Nörgler ins Hobby holt, die sich mit Freude am Tun über andere erheben, bringt das Hobby in Verruf. Ach ja, der Zwinkersmiley ist noch wichtig: ;)

  • nenenenenene, das einzige Spiel, das unser Hobby in Verruf bringt ist Siedler…


    Früher auf der Party:


    Typ: Was machst‘n du so?


    Spieler: Ich spiele gerne Brettspiele.


    Typ: Wie? So Monopoly oder was?


    Spieler: *Facepalm* jaja


    Heute:


    Typ: Was machst‘n du so?


    Spieler: Ich spiele gerne Brettspiele.


    Typ: Wie? Siedler?


    Spieler: *erfreut* Ja! aber da gibt noch viel coolere Spiele. *Fährt fort mit einem der folgenden Sätze*


    Die haben Hexfelder.

    Bei denen geht es um Siegpunkte.

    Die haben Handel als Mechanismus.

    Bei denen wird gewürfelt.

    ….


    Typ: Boah, ist ja wie Siedler


    Spieler: *Facepalm* jaja


    –> Gleiches Ergebnis, ergo Siedler ist wie Monopoly ergo Siedler bringt alles in Verruf


    (Disclaimer: It‘s humor, weak humor, yet it is humor…)

  • Ich sag mal Calico. Sieht gut aus, aber die Aufgabenplättchen mit z. B. AA-BB-CC Farbe oder/und Muster hat viele Familienspieler abgeschreckt. Die dachten sie wären im Matheunterricht. Dachte noch es wäre ein genialer Zug vom Verlag gewesen XYZ zu meiden. Hat aber die Leute leider nicht so erfolgreich davon abgelenkt. Finde wenn sich das jemand unbedarft kauft denkt er, dass in den Hobby nur Leute spielen, die es so kompliziert wie möglich brauchen 😅

  • Mensch ärgere Dich nicht

    Echt jetzt? Warum das denn? Mensch-Ärgere-Dich-Nicht hat nicht nur alles, was ein gutes Spiel braucht (Würfel, Glück, psychische Gewalt, die bisweilen in körperliche umschlägt); Mensch-Ärgere-Dich-Nicht ist ja mehr so eine Art Gleichnis auf die menschliche Existenz. Irgendwann musst du raus aus Deinem Haus und dich der harten Realität stellen, du bewegst Dich mal mit Trippelschchritten, mal mit Siebenmeilenstiefeln, in jedem Fall aber ohne Sinn und Zweck auf ein Ziel zu, dann haut dich irgend so ein Arsch aus dem Weg und du überlegst dir, dass du nochmal ganz von vorne anfangen willst, ziehst wieder bei den Eltern ein, und das womöglich drei, vier mal, und irgendwann hast du das Gefühl, es ist alles ein elendiger Kreislauf und irgendwann ist es eh vorbei. Ein Spiel des Lebens sozusagen, aber das gibt's ja sogar schon, so mit Kindern im Auto und alles, aber habe ich noch nicht so oft gespielt, wie ich vielleicht sollte.


    Ein weiteres positives Beispiel für ein Brettspiel, das das Hobby nicht in Verruf bringt, sondern im Gegenteil der Spielerschaft schmeichelt, ist Twilight Imperium! Weil, das ist nämlich ein "maskulin-heterosexuelles Gewaltspiel", zumindest den Worten einer Künstlerin mit Fensterglasbrille nach, die eines Tages am Ort des Verbrechens erschien, als der gfalalkztische Krieg gerade losgegangen war. Das war nämlich ihr Vereinsbüros in der karlsruher Innenstadt, wenn ich mich recht erinnnere.


    "Maskulin-heterosexuelles Gewaltspiel"? Jaaa! :love: Du siehst, die Frau wusste ganz genau, wie man Männern die richtigen Komplimente macht. Sie wollte dann aber doch nicht mitspielen, keine Ahnung, wieso, aber ich nehme an, das hing mit der angekündigten Spieldauer zusammen, sicher jedoch nicht mit dem Bild vonb den Typen mit den Platikraumflotten, das sie vor Augen hatte oder gar der Spielidee, dass Du riesige Kriegsmaschinen baust, so richtig schön mit Schlachtschiffen und Todessternen und alles, dass du deine Gegner massakrierst und vielleicht Mercatol Rex eroberst.

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  • Habt ihr nicht in der Doku gesehen, dass MÄDN eigentlich ein indisches Spiel ist, dass die Reise ins Nirvana beschreibt? Mit diesem Hintergrund fühlt es sich sogar viel erträglicher an.

  • Ich hab mit Erschrecken festgestellt, dass bei REAL bei uns kein EINZIGES ernstzunehmendes modernes Spiel steht. Ungelogen insgesamt 7 oder 8 Monopoly-Varianten, Pipikaka-Spiele, Risiko, Spielesammlung und co. Es ist ein Armutszeugnis, dass diese IMMER noch wachsende Industrie es NICHT schafft, diese Spiele endlich mal zu verdrängen.

    Und da es keine guten Spiele sind und die meisten, die ich kenne, mit Monopoly keine guten Erfahrungen verbinden, bringen solche Spiele das Hobby in Verruf, weil offenbar ja gedacht wird, dass auch alle andern Spiele so sind (wie auch anders, wenn man nix kennt)

  • Und da es keine guten Spiele sind und die meisten, die ich kenne, mit Monopoly keine guten Erfahrungen verbinden, bringen solche Spiele das Hobby in Verruf, weil offenbar ja gedacht wird, dass auch alle andern Spiele so sind (wie auch anders, wenn man nix kennt)

    So, und nun schließt sich der Kreis: Versuch Leute, die so eine Erfahrung gemacht haben (und davon gibt es nicht wenige) wieder zu begeistern, indem Du ihnen ein modernes, kooperatives, spaßiges Brettspiel präsentierst.


    Und neben all dem bunten, tollen, spaßigen, was es mittlerweile gibt (vom Zombicide über Azul bis hin zu Deckbuildern und thematischen Euros) kommst Du mit einem Spiel/Experiment, in dem man stumm Karten sortiert.


    Und erzähl mir dann nochmal, das würde das Hobby dann nicht in Verruf bringen und nur Kopfschütteln ernten. Ganz gleich, ob das Spiel nun so geil ist, wie viele sagen oder so mistig ist, wie viele sagen, oder irgendwas dazwischen. Wenn Du einer Person, die mit Brettspielen durch Monopoly und Co nur Langeweile verbindet etwas wie The Mind vorschlägst, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gerade klein, dass derjenige dankend ablehnt und bei seiner Meinung bleibt, dass Brett- und Kartenspiele abseits von Poker und Skat langweilig sind.


    Ich selbst habe diese Erfahrung schon etliche Male gemacht. Durch alle Altersschichten und Interessensbereiche. PC-Gamer und Nichtspieler. Eröffnet man ihnen interessante Themen und guten Einstieg, sind sie zumindest "open minded". Sagst Du solchen Leuten: "Komm, wir stapeln ohne Absprache Karten und gucken, wie weit wir kommen" wird ganz sicher nichts aus dem Spieleabend.


    Gerade weil es so viele einfache Spiele gibt, die mehr Thema mitbringen als "ich kaufe eine Straße und ziehe Geld von dir ein". Alle Leute, die auch nur ansatzweise gerne Wein trinken, bekommt man zum Beispiel mit Viticulture liebend gern an den Tisch. Und das ist ja nur eines der Beispiele. Wobei man mit The Mind wohl maximal Esotheriker thematisch begeistern kann. Ja oder eben... Maurer...


    Spielesammlung und co. Es ist ein Armutszeugnis, dass diese IMMER noch wachsende Industrie es NICHT schafft, diese Spiele endlich mal zu verdrängen.

    Die werden sich wahrscheinlich immer noch gut verkaufen und sind sehr wenig trendy - d.h. die laufen immer einigermaßen - sonst würde es sie nicht seit 20 Jahren geben. Ich schätze mal, dass der Käuferschaft dieser Spiele eine ganz wichtige Erfahrung im Leben fehlt: Nämlich die Erkenntnis, dass die "100 Games on one Cardridge"-Produkte für den ersten Game Boy zu 99% nur Trash enthielten :D

  • Ich hab mit Erschrecken festgestellt, dass bei REAL bei uns kein EINZIGES ernstzunehmendes modernes Spiel steht. Ungelogen insgesamt 7 oder 8 Monopoly-Varianten, Pipikaka-Spiele, Risiko, Spielesammlung und co. Es ist ein Armutszeugnis, dass diese IMMER noch wachsende Industrie es NICHT schafft, diese Spiele endlich mal zu verdrängen.

    Und da es keine guten Spiele sind und die meisten, die ich kenne, mit Monopoly keine guten Erfahrungen verbinden, bringen solche Spiele das Hobby in Verruf, weil offenbar ja gedacht wird, dass auch alle andern Spiele so sind (wie auch anders, wenn man nix kennt)

    Jo. Real ist aber auch wirklich kacke, was das angeht. ^^ So langsam könnte mal der Target-Trend hier ankommen. Die haben eine ziemlich gute Auswahl und mittlerweile ja auch exklusive Deals. Also die kümmern sich wirklich.

  • Und neben all dem bunten, tollen, spaßigen, was es mittlerweile gibt (vom Zombicide über Azul bis hin zu Deckbuildern und thematischen Euros) kommst Du mit einem Spiel/Experiment, in dem man stumm Karten sortiert.


    Und erzähl mir dann nochmal, das würde das Hobby dann nicht in Verruf bringen und nur Kopfschütteln ernten. Ganz gleich, ob das Spiel nun so geil ist, wie viele sagen oder so mistig ist, wie viele sagen, oder irgendwas dazwischen. Wenn Du einer Person, die mit Brettspielen durch Monopoly und Co nur Langeweile verbindet etwas wie The Mind vorschlägst, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gerade klein, dass derjenige dankend ablehnt und bei seiner Meinung bleibt, dass Brett- und Kartenspiele abseits von Poker und Skat langweilig sind.

    Und da unterscheiden wir uns eben ganz gewaltig. Ich verstehe wirklich nicht, wie du da auf deine Einschätzung kommst, und kann es auch mit Erlebnissen nicht bestätigen. Das lief immer ganz anders ab, da waren alle begeistert.


    Und "stumm Karten sortiert" klingt auch nach einer schlimm langweiligen Gruppe für #TheMind . Auch wenn ich sehe, woher du theoretisch kommst, wenn du eine Runde siehst, die an dem Spiel Spaß hat, dann ist das wirklich eine falsche Beobachtung.

  • Und neben all dem bunten, tollen, spaßigen, was es mittlerweile gibt (vom Zombicide über Azul bis hin zu Deckbuildern und thematischen Euros) kommst Du mit einem Spiel/Experiment, in dem man stumm Karten sortiert.


    Und erzähl mir dann nochmal, das würde das Hobby dann nicht in Verruf bringen und nur Kopfschütteln ernten. Ganz gleich, ob das Spiel nun so geil ist, wie viele sagen oder so mistig ist, wie viele sagen, oder irgendwas dazwischen. Wenn Du einer Person, die mit Brettspielen durch Monopoly und Co nur Langeweile verbindet etwas wie The Mind vorschlägst, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gerade klein, dass derjenige dankend ablehnt und bei seiner Meinung bleibt, dass Brett- und Kartenspiele abseits von Poker und Skat langweilig sind.

    Und da unterscheiden wir uns eben ganz gewaltig. Ich verstehe wirklich nicht, wie du da auf deine Einschätzung kommst, und kann es auch mit Erlebnissen nicht bestätigen. Das lief immer ganz anders ab, da waren alle begeistert.


    Und "stumm Karten sortiert" klingt auch nach einer schlimm langweiligen Gruppe für #TheMind . Auch wenn ich sehe, woher du theoretisch kommst, wenn du eine Runde siehst, die an dem Spiel Spaß hat, dann ist das wirklich eine falsche Beobachtung.

    Durch eigene Erfahrungen.


    Da müssen wir bitte sachlich bleiben. Ich spreche dir deine Erfahrung nicht ab und ich sage auch nicht, dass meine Erfahrung ultimativ ist. Aber es ist in meinem Fall eine 100%ige Erfahrung aller Konstellationen.


    Insofern ist weder meine noch deine Erfahrung falsch und es hängt auch viel davon ab, wen man da anspricht. Aber wie gesagt, in meinem Fall sind es tatsächlich 100%. Das macht deine Erfahrung nicht weniger wahr, aber meine eben auch nicht.

  • Wenn Du einer Person, die mit Brettspielen durch Monopoly und Co nur Langeweile verbindet etwas wie The Mind vorschlägst, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gerade klein, dass derjenige dankend ablehnt und bei seiner Meinung bleibt, dass Brett- und Kartenspiele abseits von Poker und Skat langweilig sind.

    Wieso ignorierst du weiterhin die vielen davon abweichenden Erlebnisberichte im The Mind Thread? Wenn man das nämlich mal insgesamt betrachtet, ist die Wahrscheinlichkeit viel kleiner, als du glaubst.

  • Durch eigene Erfahrungen.


    Da müssen wir bitte sachlich bleiben. Ich spreche dir deine Erfahrung nicht ab und ich sage auch nicht, dass meine Erfahrung ultimativ ist. Aber es ist in meinem Fall eine 100%ige Erfahrung aller Konstellationen.


    Insofern ist weder meine noch deine Erfahrung falsch und es hängt auch viel davon ab, wen man da anspricht. Aber wie gesagt, in meinem Fall sind es tatsächlich 100%. Das macht deine Erfahrung weniger wahr, aber meine eben auch nicht.

    Na dann lass uns doch sachlich bleiben. ;) Ich sage nur: Die Erkenntnis, die die aus deinen Erlebnissen herausziehst und als mit einer gewissen Härte verteidigst, deckt sich gar nicht mit meiner. Ich kann nachvollziehen, dass das Spiel bei euch nicht ankam. Aber du scheinst ja dem Spiel die Qualität abzuschreiben, dass es so Erfahrungen wie meine produziert (in dem, wie du formulierst)


    Insofern würde ich sagen: unser beide Erfahrungen sind völlig legitim.

    Ich ziehe daraus: The Mind ist ein Spiel, was meine Erfahrungen produzieren kann, für manche aber nicht funktioniert. Meine Schlussfolgerung bezieht deine Erfahrungen mit ein.

    Was du aus deinen Erfahrungen ziehst, hast du ja viel hier geschrieben. Und diesen Logiksprung, den finde ich nicht gut. Denn deine Schlussfolgerung bezieht meine Erfahrungen anscheinend nicht mit ein.

  • Für mich gibt es keine Spiele die das Hobby in Verruf bringen.


    Es sind Menschen die das Hobby in Verruf bringen. Einige davon sind Spieler, die anderen auch, wissen es nur nicht. Letztere haben die Spielregeln ihres Daseins nur noch nicht durchblickt.

  • Aber du scheinst ja dem Spiel die Qualität abzuschreiben, dass es so Erfahrungen wie meine produziert (in dem, wie du formulierst)

    Nö, hab ich nie gesagt. Das dichtest Du meiner Wortwahl an.


    The Mind erinnert mich an Homöopathie, aber wer dran glaubt kann vielleicht Freude damit haben.

    Ich denke damit kann man diesen Thread wunderbar beenden :) Besser hätte ich es selbst nie formulieren können!

  • Machen wir besser mit der gebotenen Ernsthaftigkeit weiter mit Spielen, die das Hobby in Verruf bringen. Ich schlage aber vor, systematische Hobbyspielerruf- und Sehnervschädigung durch geschmacklose Verunstaltung von Spieleschachteln besser wegzulassen, denn das würde den (haha!) Rahmen sprengen.

    Ich hab mit Erschrecken festgestellt, dass bei REAL bei uns kein EINZIGES ernstzunehmendes modernes Spiel steht. Ungelogen insgesamt 7 oder 8 Monopoly-Varianten,

    Nu ja. :) Als ich das letzte mal beim Real war, gab es eine durchaus ernstzunehmede Monopoly-Variante in der Wühlkiste. Ich habe sie dann aber nicht sofort gekauft, denn ich hatte keinen Wagen dabei und gerade keine Hand mehr frei. Ich habe das Warhammer40k-Monopoly bis heute zwar leider immer noch nicht gekauft geschweigedenn gespielt, aber schon mal mit einer 10 bewertet auf BGG.

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  • Ich glaube, dass es mehrere Aspekte gibt, die zu betrachten sind.


    Sei es die Aufmachung/Gestaltung der Box, das Spielprinzip, das Regelwerk oder einfach nur die Masse an Spielen, mit der die Menschen erschlagen werden, wenn sie bisher nur Monopoly kennen.

    Bestimmt noch weitere nicht genannte.


    Repräsentativ sind auch meiner Meinung nach nur Familienspiele, oder seichte Kennerspiele.

    Denn Expertenspiele werden überwiegend von 'uns' aus der Szene gespielt, die kein Problem mit all den oben genannten haben.




    Noch zum Thema The Mind:

    Ich pers. bin kein Fan, da ich von Natur aus ein logisch denkender Mensch bin und nicht so gerne nach Gefühl agiere.

    Ich glaube, das ist vielen bei diesem Spiel ein Dorn im Auge, da es einfach nicht greifbar ist.

    Ich finde es aber durchaus spannend mitzuspielen, da es tolle Erlebnisse generiert, wenn man die Runde erfolgreich meistert.

    Auch wenn man knapp scheitert löst das ein Gefühlt aus, dass man es direkt erneut versuchen kann, da es ja auch gar nicht schwer zurückzusetzen ist und

    eine Runde ist auch fix gespielt ist.

    Ich glaube, dass sich dieses Zeitgefühl relativ schnell untereinander einpendelt und dadurch dann Erfolge erzielt werden.

    Das wird dadurch noch begünstigt, dass jeder Spieler zu Beginn nur eine Karte erhält und das Niveau stetig steigt.


    In schlage es auch gerne in Gruppen für Teambuilding vor - da man eine Einheit bilden muss und keiner für sich gewinnen kann (ähnlich MagicMaze).

    2 Mal editiert, zuletzt von Tesigma ()

  • Durch eigene Erfahrungen.


    Da müssen wir bitte sachlich bleiben. Ich spreche dir deine Erfahrung nicht ab und ich sage auch nicht, dass meine Erfahrung ultimativ ist. Aber es ist in meinem Fall eine 100%ige Erfahrung aller Konstellationen.


    Insofern ist weder meine noch deine Erfahrung falsch und es hängt auch viel davon ab, wen man da anspricht. Aber wie gesagt, in meinem Fall sind es tatsächlich 100%. Das macht deine Erfahrung nicht weniger wahr, aber meine eben auch nicht.

    Und diese polaren Erfahrungen sind auch einleuchtend. Wenn ich ein Spiel Schrott finde oder zumindest nichts damit anfangen kann, am besten noch als Gastgeber, dann wird da in der Regel auch keine gute Erfahrung draus. Ich bin mir sicher, dass ich z.B. mit dir viel Spaß mit manchen Spielen haben könnte, aber selbiger Spaß bei The Mind trotz meiner positiven Voreingenommenheit gegen Null ginge. Ist ja auch okay, spielt man halt was Anderes.

    Ich habe The Mind in den unterschiedlichsten Konstellationen gespielt. Mit Wenigspielern, mit Vielzockern, in der Familie, und mit Couchsurfern die ich vorher noch nie gesehen hatte. Fanden es alle gut? Nein. Aber im Schnitt 9/10. Und ich bin mir sicher, dass viel daran an meiner Freude daran lag, nicht am Spiel. Mombasa finde ich beispielsweise persönlich zu trocken und ich gehe davon aus, dass nach meinem Pitch meine Runde damit wenig Spaß haben würde, oder zumindest weniger als in anderen. Es würde nur wahrscheinlich weniger auffallen, weil man in kompetitiven Spielen mit mehr Mechanismen dennoch viel für sich selber schaffen kann und es viel zu entdecken gibt. Bei einem minimalistischen Spiel miteinander sticht es hingegen sofort ins Auge.


    Spannend, dass wir wieder bei The Mind angekommen sind. Ich hab es trotzdem hier gepostet, weil diese Erfahrungen mit Spielen für mich genereller Natur sind.


    Was den Verruf betrifft: Ich verstehe, denke ich, den Ärger von PowerPlant mit The Mind. Bei "The Game" hat es mich z.B. sehr gestört, dass ein so "banales" Spiel solch einen absoluten Titel zu tragen wagt und gefühlt tolle Spiele dafür nichts in Regal kommen, schon gar nicht mit so einem Titel. Aber das halte ich für Blasendenken. Letztendlich muss man fragen: Macht es Spaß? Und vielen Menschen offenbar Ja. Das legitimiert es letztendlich genauso wie Monopoly (das würde ich aus Sentimentalität über kindliche Geschwisterkriege in alter Besetzung jederzeit mitspielen - aber es traut sich keiner mehr es vorzuschlagen ;)). Schlimmer finde ich Spiele, die irgendwie keiner so richtig mag, aber als gutgemeintes Geschenk gekauft und herumgereicht werden. Die sorgen dafür, dass man mit Spielen negative Assoziationen hat. Ich weiß aber nicht, wieviel daran das Spiel selber Schuld trägt und wieviel die Person, die sich darum wenig Gedanken macht. Und da fallen die günstigen Kleinspiele wie The Game oder The Mind vermutlich eher drunter.

    Aber auch das mag Blasendenken sein.

  • das problem ist eher, dass sich die läden zu wenig trauen und zu wenig mühe machen um mal richtige Spiele zu verkaufen.


    Da stellt man sich lieber Monopoly und den nächsten Hasbro Pipi-Kacka Ableger ins Regal, weil sich das schon durch Werbung und bekanntheit verkauft.

    Diese ganzen Pipi-Kacka Spiele verkaufen sich auch nur, weil die Kids die in der WErbung sehen und sie da total toll aussehen.

    Werden dann zu Hause aber nur 2x gespielt und sind dann stinklangweilig (pun intented).


    Um was anderes zu verkaufen, müsste man aber a: Personal haben, dass sich mit den Spielen beschäftig und

    b) vielleicht sogar Flächen um Spiele auszuprobieren...


    Ich arbeite zufällig in einem großen Spielzeugladen mit großer Spielzeugabteilung. Bin aber eher für Lego und RC Kram zuständig, weshalb ich mich in die Spieleabteilung nur nebenbei einmische und dafür sorge, dass wir zumindest hin und wieder gute Spiele im Regal stehen haben xD.


    Aber selbst hier isses super schwer durchzusetzen, mal 1 Regal abzubauen und weniger Müll einzukaufen und dafür mal Flächen zum ausprobieren zu schaffen.....


    Dadurch kennen die LEute halt nichts anderes, das ist aber nicht die Schuld der Spiele, sondern eher der Händler.

  • So langsam könnte mal der Target-Trend hier ankommen

    Ich war vergangene Woche seit langem mal wieder bei Saturn. Dort gibt es jetzt auch Spielzeug; und mittendrinn ein riesenlanger Gang mit zwei Seiten voller Spiele und ein sehr großer Teil neue und gute Familien und Kennertitel (Pegasus und ähnliche Konsorten). Ich war bannig erstaunt und auch sehr angetan.

  • So langsam könnte mal der Target-Trend hier ankommen

    Ich war vergangene Woche seit langem mal wieder bei Saturn. Dort gibt es jetzt auch Spielzeug; und mittendrinn ein riesenlanger Gang mit zwei Seiten voller Spiele und ein sehr großer Teil neue und gute Familien und Kennertitel (Pegasus und ähnliche Konsorten). Ich war bannig erstaunt und auch sehr angetan.

    What? Ich war schon ewig nicht mehr im Saturn. Aber dann werde ich das mal begutachten gehen!

  • Wenn man mal weg von seinen eigenen Meinungen und Präferenzen geht, verleiden mir z.B. Spiele die "broken" sind, das Hobby.

    Gar nicht daran zu denken wie Leute, die sonst vielleicht gar nicht großartig spielen damit klar kommen.

    Mir fallen so Sachen ein wie z.B. Vier gewinnt.....welches immer unentschieden ended wenn beide Spieler gleich gut sind und falls sie nicht gleich gut sind, gewinnt halt immer der, der weiß wie es geht.

    Für die Fernsehserie Castle gab es doch auch mal ein Lizenz Spiel......das dermaßen schlecht ist, dass es sogar beim Aufbau des Spiels dazu kommen kann, dass der Chip denn man zum gewinnen braucht gar nicht im Spiel ist. :lachwein:

    Oder ich erinnere mich noch an das Spiel Sparta von QG....ein zwei Personen Spiel bei welchem man endlos hin und herlaufen kann ohne, dass das Spiel jemals ended.

    Das sind so Sachen die es einem wohl übelst verleiden kann....genauso wie (Achtung: meine Meinung) 10 Std. Risko oder endlos Monopoly spielen.

    Denke da gibt es noch ne Menge mehr......

    :)

  • Nico

    Du wirst Bauklötze staunen

    Hast du die Beratung dort schon getestet? Würde jetzt persönlich nicht erwarten, dass man da viel erhoffen kann. Da spricht natürlich das Klischee mit was man von Media Markt und Saturn eh schon hat. Wir haben leider keinen Saturn, aber wenn es im Media Markt hier ähnlich ist werde ich es mal auf einen Versuch ankommen lassen.

  • scnr:


    Ihr habt noch einen Real? Ist die Insolvenz bei euch noch nicht angelangt?


    Und Verdammt ich habe hier schon 100 Fach MÄDN gelesen und dachte stets es muss ein gutes Spiel von oder über die Hauptfigur der Zeitschrift MAD sein, welche vor meiner Zeit ihren Zenit feierte und das ich deshalb nie kannte, da ich dem grinsenden Jungen noch nie etwas abgewinnen konnte.


    Nun verstehe ich auch endlich die Aussage das MÄDN in nahezu jedem Haushalt zu finden sei... das hat mein Forumsbild in seinen Grundfesten erschüttert.


    Ein Spiel welchem ich den Ruf zusprechen, Leute von dem Hobby Brettspiele zu vergraulen ist das allseits erwähnte Terraforming Mars.

    Denn jeder Möchtegern Hans, der von sich reden machen will und zeigen möchte das er so tight in dem Hobby ist führt immer den ein und selben Schinken an, den er dir verbal so oft um die Ohren wickelt, das Kopfschmerzen und Reizhusten nur verständliche Nebenwirkungen scheinen.

    Egal worüber man spricht, diskutiert oder fachsimpelt, irgend einem Spaten fällt ein Vergleich zu TfM ein und nutzt doch stets diesen ach so offensichtlichen Pitch ins neue Themenfeld um seine spielerischen Ergüsse auf und um den Mars zu erörtern und jedem unter die Nase zu reiben, der gar nichts dazu wissen will. Selbst eine vielfache Ablehnungshaltung zu dem dir mittlerweile wiederstrebenden Titel wird von den sakralisch verehrenden Anhängern ignoriert und genutzt um erneut einen Schwank der Bedeutungslosigkeit über einem zu ergießen. Je mehr man darüber hört umso weniger Interesse besteht und umso mehr Ablehnung macht sich in einem bereit um einer eventuellen Partie dann mit der notwendigen Verachtungshaltung gegenüber zu treten um auch wirklich keine Zweifel mehr übrig zu lassen, das hier maßlos in Bewertungen und Begeisterungen überzogen werden musste, da anders diese eklatante Fehleinschätzung kaum logisch erklärbar scheint.

    Bereits auf dem Weg in diesen Neuen Verachtungsolymp ist ja Arche Nova, welches derzeit in den Regalwänden aufgebahrt wird wie eine Perlenkette welche man für den Ball unbedingt anziehen muss.

    Willst du dazu gehören, zählt als SdM nur dieser Titel und ein jedem anderen wird schon quasi das Recht abgesprochen sich überhaupt ernsthaft als Brettspieler betiteln zu dürfen.

    Immerhin habe ich hier es noch vor der Versenkung in die Verachtung geschafft eine Partie unverklärt bestreiten zu können um tatsächlich festzustellen: Es ist ganz okay, kann man mal spielen.


    Tltr: TfM Gelaber hängt mir zum Hals raus.

  • Hast du die Beratung dort schon getestet?

    Ichhatte Cubitos im Angebot bestellt, aber nach deren Aussage, die Bestellung nicht richtig abgeschlossen..... (halte beides für möglich; das die dort zu doof sind oder ich zu doof bin) Jedenfalls wusste der Mitarbeiter sofort auf welches Spiel ich mich beziehe und auch, dass es nicht vorrätig sei.

    Ob die sich mit den ganzen unterschiedlichen Titeln wirklich auskennen wage ich zu bezweifeln, aber in einem großen Warenhaus kann ich auch nicht erwarten, dass die Verkäufer solche Geeks sind wie ich - alleine die Zeit, die ich einsetze um mich über Spiele zu informieren ist jenseits von Gut und Böse.

  • haha - habe mal meiner damaligen Freundin (heute Ehefrau) versucht, Labyrinth of Terror zu spielen.

    Das war noch in der Zeit vor der Heirat, als sie noch nicht mit dem Thema Brettspielen abgeschlossen hatte.

    Nach 2-3 h Regelerschließung und Erklärung ist sie am Tisch eingeschlafen - das kann ich mir immer noch Jahre später anhören.

    Vielleicht lag es ja an den englischen Regeln :saint:

    Ich habe immer noch von Ihr einen gültigen Gutschein für 40 h Brettspielen zusammen.

    Ob ich den wohl jemals einlösen kann?

    Vielleicht mit meinen Kids, mit denen ich schon am WE Andor Junior spielen konnte.

    Also der Killer ist aus meiner Sicht, dass man langsam steigern muss.

    Habe es mit Labyrinth of Terror etwas übertrieben :)

  • Vielleicht kann sie nach Jahren der Ehe nun in ein Labyrinth des Terrors hineinversetzten :lachwein: