Beiträge von Bierbart im Thema „Spiele, die das Hobby in Verruf bringen. Ganz seriöses Thema. Echt jetzt.“

    Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt mit nem ersten Beitrag hier aus dem Rahmen falle (what a twist!)...

    Keine Bange. Wir haben alle schon einmal unseren ersten Beitrag in einem Thread verfasst, da bist Du in guter Gesellschaft. Manchmal schreibt man sogar noch einen zweiten oder dritten. Oder noch mehr!


    Aber zurück zum Thema: "Gar keines. Nicht eins." hat scheinbar noch keinen Eintrag in der BGG-Datenbank und Erfahtrungsberichte habe ich a8uch keine gefunden. Gar keinen. Nicht einen. Wobei der Titel für mich, nerbenbei bemerkt, aufs erste aber sogar eher interessant klingt, weil Titel keine Stadt, keine insel, kein Latein. Also schon mal kein Spiel von Stefan Feld.

    Die Größe eines Vogel kann man ja schließlich auch in ccm angeben. Hab ich zwar in der zweiten Klasse nicht gewusst, für was das steht, aber ccm 5500 sticht.

    Ein 8-Zylinder Dodo :love:


    Faszinierende Vorstellung, Mr. Knechtskern. :)


    Bliebe natürliich noch die Frage offen, wie viel U/min so ein Dodo schafft. Also in der freien Natur, da wäre ich mir tatsächlich nicht so sicher, aber unter Laborbedingungen schafft er sicher einiges an Umdrehungen. Ich meine, alleine in unserer Waschmaschine macht er im höchsten Schleudergang schon mal 1400.


    Danach wäre er übrigens auch schön sauber.

    Solche Diskussionen - so sie denn jemand mitbekommt - bringen das Hobby eher in Verruf als irgendein vermeintlich schlechtes Brettspiel :P

    Tjo. Aber solche Diskussionen können bisweilen eben sehr unterhaltsam sein, sofern die Dikutanten gewillt sind, das Thema mit dem angemessenen Ernst zu diskutieren.


    A propos:

    Man kann und sollte persönlich Spiele bewerten, aber doch nicht kategorisch darüber urteilen.

    Warte, ich denke kurz mal drüber nach.... Doch, das geht. QED.

    Und apropos ... back to topic ... Kenne deinen Kunden. Die bei Stonemaier tun das offensichtlich nicht. Wie sonst ist so eine Katastrophe wie Flügelschlag zu erklären. Da haben die schon richtig schöne Karten mit diversen Piepmätzen, und es stehen so Sachen wie Spannweite schon auf der Karte drauf. Jeder anständige Verlag hätte gewusst, dass die Jugend voll auf Quartettspiele abfährt. Nur mit Piepmätzen statt Autos oder Dinos, endlich mal ein Quartett für die Mädels. Also was wäre näher gelegen als ein Quartett-Spiel. Mein Albatros bietet Spannweite 1,9 Meter. Und deine Amsel so? Aber was macht Stonemaier? Die bauen da richtig Regeln dran. Mit Futter und Würfeln und Actionselection und so neumodischem Kram. Dabei fahren die Leute dich nur auf die Karten mit den Piepmätzen ab. Ein Quartett hätte voll ausgereicht.

    :P

    Sehr überzeugend dargelegt, Koala! Ich werde mir gleich das Flügelschlag ausm Regal schnappen und der stofflichen Wiederverwertung zuführen, sobald ich daheim bin! Tut mir null und gar nicht weh. Das Spiel gehört ja schließlich dem Mitbewohner in der WG.


    Und ich finde außerdem, sie hätten dann, weil Stichwort Inkusion, neben Flügelspannweite aber auch ein paar den Quartett-Veteranen vertrautere Größen für die Vögel auf die Karten aufdrucken können. Die Größe eines Vogel kann man ja schließlich auch in ccm angeben. Hab ich zwar in der zweiten Klasse nicht gewusst, für was das steht, aber ccm 5500 sticht.

    Ich finde nicht, dass es Spiele gibt, die das Hobby in Verruf bringen.

    Wie was! Keine Spiele, die das Hobby in Verruf bringen? Klar gibt's die. Wenn Dir keins einfällt, dann musst Du dir halt eins überlegen. Das ist schließlich das Thema dieses Fadens, in dem wir alle bitte seriös bleiben. Sonst bringst Du am Ende noch das Hobby in Verruf. Sieh mal, Du musst nämlich immer daran denken, dass Du als Vertreter der Spielerschaft wahtrgenommen wirst, sobald Du einen Beitrag auf unknowns schreibst.


    Schach zum Beispiel ist ja auch immer fürchterlich peinlich für die Leute, die es spielen. ich sage nur Förderung von Schwarzweißdenken und weißes Privileg! Das will man sich heute ja nicht gerne nachsagen lassen. Die gute Nachricht jedoch ist, dass Schach uns "richtige" Brettspeler ja praktisch gar nicht repräsentiert. Ist ja auch logisch. Keine Handelswaren, kein Mittelalter, keine Siegpunkte, keine Holzwürfel, kein Terraforming, kein Mars, kein Pegasus-Infokasten. Siehst Du wohl. Ganz anderes Hobby.


    Herbert Talisman gilt ja als Fantasy-Monopoly und damit wären sicher einige andere Spieler mit Dir einer Meinung. Ich dagegen denke, irgendwer sollte ganz im Gegenteil endlich dafür sorgen, dass Talisman wie Monopoly mal ein paar Ableger bildet. Die "Talisman Stuttgart Edition" würde sich zum Beispiel tausendfach verkaufen lassen, bin ich mir ganz sicher. Krone der Macht? Pah. Daimlerstern! Hexe verwandelt dich in Kröte? Lächerlich. Hausmeister verwandelt Dich in schwäbischen Putzteufel!

    Machen wir besser mit der gebotenen Ernsthaftigkeit weiter mit Spielen, die das Hobby in Verruf bringen. Ich schlage aber vor, systematische Hobbyspielerruf- und Sehnervschädigung durch geschmacklose Verunstaltung von Spieleschachteln besser wegzulassen, denn das würde den (haha!) Rahmen sprengen.

    Ich hab mit Erschrecken festgestellt, dass bei REAL bei uns kein EINZIGES ernstzunehmendes modernes Spiel steht. Ungelogen insgesamt 7 oder 8 Monopoly-Varianten,

    Nu ja. :) Als ich das letzte mal beim Real war, gab es eine durchaus ernstzunehmede Monopoly-Variante in der Wühlkiste. Ich habe sie dann aber nicht sofort gekauft, denn ich hatte keinen Wagen dabei und gerade keine Hand mehr frei. Ich habe das Warhammer40k-Monopoly bis heute zwar leider immer noch nicht gekauft geschweigedenn gespielt, aber schon mal mit einer 10 bewertet auf BGG.

    Mensch ärgere Dich nicht

    Echt jetzt? Warum das denn? Mensch-Ärgere-Dich-Nicht hat nicht nur alles, was ein gutes Spiel braucht (Würfel, Glück, psychische Gewalt, die bisweilen in körperliche umschlägt); Mensch-Ärgere-Dich-Nicht ist ja mehr so eine Art Gleichnis auf die menschliche Existenz. Irgendwann musst du raus aus Deinem Haus und dich der harten Realität stellen, du bewegst Dich mal mit Trippelschchritten, mal mit Siebenmeilenstiefeln, in jedem Fall aber ohne Sinn und Zweck auf ein Ziel zu, dann haut dich irgend so ein Arsch aus dem Weg und du überlegst dir, dass du nochmal ganz von vorne anfangen willst, ziehst wieder bei den Eltern ein, und das womöglich drei, vier mal, und irgendwann hast du das Gefühl, es ist alles ein elendiger Kreislauf und irgendwann ist es eh vorbei. Ein Spiel des Lebens sozusagen, aber das gibt's ja sogar schon, so mit Kindern im Auto und alles, aber habe ich noch nicht so oft gespielt, wie ich vielleicht sollte.


    Ein weiteres positives Beispiel für ein Brettspiel, das das Hobby nicht in Verruf bringt, sondern im Gegenteil der Spielerschaft schmeichelt, ist Twilight Imperium! Weil, das ist nämlich ein "maskulin-heterosexuelles Gewaltspiel", zumindest den Worten einer Künstlerin mit Fensterglasbrille nach, die eines Tages am Ort des Verbrechens erschien, als der gfalalkztische Krieg gerade losgegangen war. Das war nämlich ihr Vereinsbüros in der karlsruher Innenstadt, wenn ich mich recht erinnnere.


    "Maskulin-heterosexuelles Gewaltspiel"? Jaaa! :love: Du siehst, die Frau wusste ganz genau, wie man Männern die richtigen Komplimente macht. Sie wollte dann aber doch nicht mitspielen, keine Ahnung, wieso, aber ich nehme an, das hing mit der angekündigten Spieldauer zusammen, sicher jedoch nicht mit dem Bild vonb den Typen mit den Platikraumflotten, das sie vor Augen hatte oder gar der Spielidee, dass Du riesige Kriegsmaschinen baust, so richtig schön mit Schlachtschiffen und Todessternen und alles, dass du deine Gegner massakrierst und vielleicht Mercatol Rex eroberst.

    Da hat der Mafti wieder mal so ein Ding vom Stapel gelassen, dass sofort der unvermeidliche Sturm der Entrüstung losbrach -- also auf Neudeutsch oder Denglisch nennt man das natürlich nicht „Sturm der Entrüstung“, sondern irgendwas mit „Shit“ am Anfang, aber wir sind hier ja sehr auf eine gepflegte Ausdrucksweise bedacht, da nehme ich solche schmutzigen Wörter doch nicht in den Mund.


    Also jedenfalls, hat dieser Onkel doch glatt herausposaunt, „The Mind“ sei eines dieser Dinger, die das Hobby in Verruf brächten! Sind natürlich sofort die Hobby-Hobbypolizisten gekommen und haben den Übeltäter gleich erschossen, also öffentlich zur Rede gestellt. Kennt man ja. Schreckliches Verbrechen, so eine provokante Meinung zu einem Spiel. Daraufhin hat sich der innerlich gleichfalls vermurkste Verfasser dieser Zeilen kurz überlegt, ebenfalls das Messer zu zücken und auf in den Kampf, weil erstens natürlich Langeweile, zweitens (und viel schlimmer) kein Bier zur Hand und drittens Frust über Zwangsaufenthalt im Hotelzimmer ohne Schlüssel für die verschlüsselten Fernsehkanäle, die spätnachts immer dieses Programm haben, denn die sollen ja ganz was tolles sein (wobei ich ehrlich gesagt gar nicht weiß, ob das Hotelzimmer solche Kanäle hat, denn das TV habe ich abgebaut, weil Schreibtischplatz viel wichtiger und Fernsehen, Serien und so eh strunzdoof, aber trotzdem! Es geht schließlich ums Prinzip!). Und warum gestrandet im Hotelzimmer? Weil Lada mit Elektronikproblem übers Wochenende in der Werkstatt im innerdeutrschen Ausland. Das muss man sich einmal vorstellen. Ein Lada. Mit Elektronikproblemen! Denkt da mal fünf Sekunden drüber nach.


    Äh jetzt, wo war ich gleich? Also textlich, meine ich. Nicht örtlich, weil gestrandet ja bei Regensburg, und das ist Bayern, da will man sich nicht auch noch ohne Not dran erinnern müssen.


    Ah ja, richtig! Mal wieder Messerstecherei und Lieblingsgegner natürlich auch wieder am Start. Dachte ich mir aber, ich lasse es besser bleiben, weil wage Erinnerung an moralische Konditionierung von früher, Eltern und Schule und so, sei immer nett und suche keinen Streit, ihr wisst schon. Dachte ich mir, da mache ich es besser und schreibe lieber gleich eine Tirade nieder über diese Spiele mit ihren Insel- und Städtenamen, die unser Hobby so in Verruf bringen.


    Ich fange mal an mit Agricola. Wobei das ja jetzt keinen Städte- oder Inselnamen hat, aber doof ist es ja trotzdem, also gilt es.


    Ernsthaft: Das Spiel bringt das ganze Hobby in Verruf! Und dann wurde es auch noch von einem Deutschen erfunden, das macht die Sache umso schlimmer. Ich meine, als Deutscher hast Du bei den anderen eh schon das unschmeichelhafte Bild eines langweiligen, pedantischen, spaßbefreiten Anstands-Wauwaus. Du kannst nicht tanzen, hast keine Lieder, kein Temperament, keinen Geschmack, keinen Stil, und bist ganz allgemein nur ein öder, kalter Fisch, der mit einer Frau nichts besseres anzufangen weiß, als mit ihr vielleicht Fragen der internationalen Klimapolitik zu erörtern -- und dann kommt auch noch Agricola. Passt wie die Faust aufs Auge. Das deutscheste aller Spiele. Ein Spiel über einen Bauernhof in vorindustrieller Zeit. Nichts ist spannender. Eine Aktivität, bei der jeder stumm für sich hin optimiert, und wehe, Du quatschst dazwischen. Aufregend wie die Steuererklärung. Während Italiener, Spanier, Franzosen, Balkanleute und überhaupt so gut wie alle anderen bis fünf Uhr in der Frühe Musik machen, Wein trinken, tanzen, lachen und den Beischlaf vollziehen, hocken die Brettspieler zwei Stunden lang an der deutschen Erfindung mit Namen „Agricola“ und schwiegen sich an, während sie kleine Holzscheibchen hin und her schieben und den Nachwuchs ohne Beischlaf als Aktion auf einem Stückchen Pappe ausführen. Ich weiß es genau. Ich hab’s gesehen. Ich saß an diesem Tisch!


    Im Ernst: Welches Bild zeichnet dieses Spiel denn von unserem Hobby bitteschön!? Mal abgesehen davon, dass dieses Bild ja meistens auch zutrifft, aber egal! Agricola bringt das Hobby in Verruf, das steht fest!


    Wer sonst hat noch Beispiele für Spiele, die man hier unbedingt nennen sollte? Ich bin schon sehr neugierig. Außerdem und übrigens müsste ja Geek Madness bald wieder losgehen, da könnt ihr euch schon mal warmschreiben. Hihi. Also "He-he" für den Nils, aber jetzt rechts für heute, weil mir fällt gerade ein, dass unten ja noch die Gaststätte ist. Da läfut zwar grauenhafte Musik und immer die selbe Playlist, schon die ganze Woche lang und dem Hotelbesitzer zufolge schon seit 20 Jahren und das jeden Abend, aber die haben auch irgendein Fassbier am Start. Das geht zwar nur mit Oropax-Gehörschutz, aber habe ich ja zum Glück dabei.