Inventions (Lacerda/O‘Toole/EGG)

  • Auch ich traue Lacerda nicht zu, mit "Inventions" ein thematisch überzeugendes Spiel zu generieren. Selbst der Prototyp sieht ja schon nach reiner Mechanikzwirbelei aus, auch wenn es am Ende bestimmt ein paar tolle Plättchen mit tollen "Ideen" und so gibt, die dann "TechTree"-mäßig irgendwie eine 'Evolution' (haha) durchlaufen. Am Ende ist das aber auch nicht allzu wichtig: Wie schon bei the Gallerist gilt auch in diesem Fall, dass mich ein reines abstraktes Euro mit einem überstülptem 'erwachsenem' Thema und passender Grafik mehr anspricht als ein reines abstraktes Euro mit übergestülptem 'Standard-Thema' (Fantasy, Tiere, Sci-Fi, Mittelalter, etc.) und einer Grafik, die aussieht, als wäre sie eher für 10-Jährige (viele deutsche Euros) oder für 14-Jährige (viel FFG-Ameritrash) designt als für Erwachsene. Noch mehr würde mich allerdings ein gutes thematisches Spiel interessieren.

  • Morgen kommt ein Heavy Cardboard-Video dazu. Der Facebook-Account von Vital Lacerda lässt vermuten, dass er dabei sein wird:



    EDIT: Ja, wird er :)

  • Hat jemand reingeschaut? Wie ist euer Eindruck?


    Ich hab nur den sehr groben Teach geschaut, danach sind mir leider die Augen zugefallen. Die Aktionsauswahl fand ich sehr spannend, den ganzen Rest und die Zusammenhänge der Aktionen habe ich allerdings nichtmal ansatzweise durchblickt. Ich schau's später nochmal. Der komplette Playthrough (mit Erklärung) liegt bei 5 Stunden...

  • Mich würden auch Eindrücke interessieren. Es sieht schon spannend aus. Am meisten interessiert mich eigentlich zuerfahren, ob das Spiel sich mechanisch anders anfühlt als die Vorgänger? Und ob es da mehr Interaktion gibt ...

  • Kettenzüge noch und nöcher. Mir ist der rote Faden mehrmals abgerissen, besonders da die Spielenden aufgrund fehlender Erfahrung mit diesem neuen Spiel mehrmals ihre Züge rückgängig machten und ich häufiger das Gefühl hatte, sie hätten dabei etwas versäumt. Dadurch kam ich hin und wieder beim folgenden Zug nicht mehr fokussiert mit. Es ist aber auch anstrengend, die Strategien von 4 Spielern zu verfolgen und gedanklich mitzuspielen bei so einem Expertenspiel, wenn es für einen selbst Neuland ist.

    Insgesamt habe ich aber das Gefühl, gut einsteigen zu können, dass die Spielzüge, seien sie noch so verzwirbelt, einen roten Faden haben, den man entlanghangeln kann. Ich denke aber auch, dass dies durch eine clevere Lösung mit dem Spielmaterial erleichtert werden könnte.

    Ähnlich ging es mir damals nach dem Playthrough von Lisboa von Before You Play. Hab mich direkt in das Spiel verliebt und als einer meiner ersten Spiele gekauft und bis heute nicht bereut!

    Ist also eine schlechte Nachricht für mein Bankkonto. :P

  • Da bin ich auch sehr gespannt. Etwas in dieser Richtung wäre für Lacerda ja neu. Außer er krempelt Civ komplett auf Euro um.

    Mit Civ-Games hat Inventions aber fast nichts mehr zu tun :)

    Ja, ich schau mir das genauer an, wenn es ausgeliefert wird ;)

    Ich komme nur drauf, weil er das selbst damals so angekündigt hat.

  • Also im August sagte er schon dass es kein Civ wird.

    "But it’s not a Civ. You progress your society, but there aren’t any reference to mechanisms from Civ games[...]" Es wird also ein Euro wie man es von ihm erwarten würde.


    Vital auf Twitter
    “@NakedMeeple @GameMinimalist It has. But it’s not a Civ. You progress your society, but there aren’t any reference to mechanisms from Civ games, like…
    twitter.com

    Einmal editiert, zuletzt von nos ()


  • 😂

  • Jetzt wo die Kampagne kurz bevorsteht, hat Rahdo gestern sein Runthrough veröffentlicht:



    Ich bin gespannt. Hab in das Playthrough von Heavy Cardboard nur kurz reingeschaut und war dann doch etwas erschlagen von all den Mechanismen. Bin zwar kein Freund von Rahdo (ist mir zu "hyper positiv"), allerdings muss ich sagen spricht mich dieses Kettenzug-System doch ziemlich an. Fand das bei Weather Machine schon großartig, wenn man Züge verknüpfen konnte.

  • Prinzipiell bin ich bei dir @roidutoast in Bezug auf Kettenzüge.


    Bis zu einem gewissen Maß. Sehr lange (zu lange) Ketten, die Lacerda gerne seinen Spielen verfüttert, erhöhen mitunter entweder den Erkläraufwand, oder die Gefahr von AP selbst bei nicht AP anfälligen Spielern. Oder beides. Das führt im 1.Fall dazu, dass man die Spiele am Anfang zum Kennenlernen in versch.Gruppen 1x auf den Tisch bekommt, danach deutlich schwerer. WorstCase wenn die Mitspielenden dann wegen Downtime für eine Wiederholung ablehnen. Allein, weil, mit Wille ein Spiel auch (sowas wie) gut zu spielen es zwingend erforderlich ist.


    Tiletum ist da für mich genau auf der Grenze, hat durchaus fulminante Ketten, sehr belohnend, aber nicht immer in allen Zügen. Daher bin ich bei Lacerda, und auch in diesem Fall skeptisch für mich, da solche Ketten in jedem Zug durchlaufen werden könnten.


    Ebenso unschön für mich, ich mag solo, 1 Bot ist okay. hier dann nun schon derer 2 um zwingend zu dritt auf dem Plan zu sein. Kenne auch einige, die einen Bot im 2er Spiel nicht mögen, daher tendiere ich dazu, nicht zu backen.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Ich erkenne da bei Lacerda leider die Tendenz, das Thema des Spiels immer weiter zurück zu stellen zugunsten der Mechanik.


    Ja, Kettenzüge sind cool - aber ich hätte auch irgendwie gerne die Immersion, die ich noch bei Lisboa, The Gallerist und Vinhos verspürt habe. Da ergeben die Aktionen, die man macht, thematisch doch immer irgendwie Sinn.

  • Ich erkenne da bei Lacerda leider die Tendenz, das Thema des Spiels immer weiter zurück zu stellen zugunsten der Mechanik.


    Ja, Kettenzüge sind cool - aber ich hätte auch irgendwie gerne die Immersion, die ich noch bei Lisboa, The Gallerist und Vinhos verspürt habe. Da ergeben die Aktionen, die man macht, thematisch doch immer irgendwie Sinn.

    Da ich in meiner Probepartie stecke:

    Die "Chain Actions" sind das, was für gewöhnlich Lacerdas executive actions sind, und ich finde die per se durchaus thematisch.

    Inventions ist wieder deutlich thematischer als Weather Machine, hat aber damit zu kämpfen, dass man diesmal eine ganze Gesellschaft über Jahrtausende hinweg spielt. Das hat natürlich einen höheren Abstraktonsgrad als die anderen Spiele. Aber bisher gefällt mir Inventions richtig gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ich erkenne da bei Lacerda leider die Tendenz, das Thema des Spiels immer weiter zurück zu stellen zugunsten der Mechanik.


    Ja, Kettenzüge sind cool - aber ich hätte auch irgendwie gerne die Immersion, die ich noch bei Lisboa, The Gallerist und Vinhos verspürt habe. Da ergeben die Aktionen, die man macht, thematisch doch immer irgendwie Sinn.

    Zugegeben, das ist bei diesem Titel etwas schwieriger.


    Bei WM sehe ich es sehr stark wie auch bei Kanban, CO2 und Escape Plan. Hier geht’s nicht um Wetter, sondern um die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeit

  • Bei WM sehe ich es sehr stark wie auch bei Kanban, CO2 und Escape Plan. Hier geht’s nicht um Wetter, sondern um die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeit


    Sehe ich genauso. Für mich war die eigentliche Wettermaschine eher Set-Dressing. Der thematische Kern war wie PowerPlant beschreibt die wissenschaftliche Arbeit. Du musst mit der Regierung kokketieren um Fördergelder zu bekommen, denn ohne diese kannst du deine Forschung vergessen. Und dann musst du dein Wissen irgendwie in eine -hier dargestellt als Maschine- Form pressen und präsentieren. Und damit dann wieder zur Regierung...


    Ein guter Bekannter von mir lehrt an einer Universität und fand den Kreislauf doch recht realitätsnah.


    Zurück zu Inventions:


    Erstmal danke an Dee für den Tipp mit Tabletopia. Jetzt weiß ich wie ich die nächsten Tage verbringen werde ;)

  • Da ich auch Tapestry mag, stört mich das weniger. Das ist ja auch nicht so unfassbar immersiv. Bei WM wars mir halt nur zu abstrakt.

  • Da ich auch Tapestry mag, stört mich das weniger. Das ist ja auch nicht so unfassbar immersiv. Bei WM wars mir halt nur zu abstrakt.

    Mal gucken, ich bin erst halb durch mit der Partie. Aktuell würde ich sagen, dass Tapestry ein recht guter Vergleich ist, was das thematische Niveau von Inventions betrifft.

    Inventions ist halt, ähnlich wie Beyond the Sun, ein reiner Techtree, den man sich gemeinsam entlanghangelt, nur Lacerda-typisch unglaublich verzahnt und in diesem Falle auch unerwartet interaktiv, weil alles mit allem in Verbindung steht, und jeder Spieler an unterschiedlichen Stellen seine Finger im Spiel hat.

    Aber bisher ein sehr schönes Spiel, und weniger abstrakt als Weather Machine. Hier finde ich die meisten Aktionen und Regeln wieder gut thematisch erklärbar, auch wenn sie wieder sehr kleinteilig sind. DAS wird leider bei Lacerda aktuell ein bisschen schlimmer.

  • . DAS wird leider bei Lacerda aktuell ein bisschen schlimmer.

    Hatte gestern auch eine Probepartie auf tabletopia. Der erklärbär hatte sich leider nur so halb gut vorbereitet, das Interface war superwackelig, und die Regeldetails sind wirklich furchtbar. Lacerdas frühe Spiele hatten bei allen Regeln noch eine gewisse Eleganz; das ist hier komplett weg. Zwar greift alles ineinander, aber ich muss auch zig sonderbedingungen beachten bei dieser Verzahnung. Tatsächlich glaube ich dass das hier lacerdas kompliziertestes Spiel sein wird, und es wirkt auch schlicht noch etwas unfertig und unrund.


    Tatsächlich hat es mich mehr an Through the Ages erinnert als an Tapestry, zumindest im Spielgefühl. Nur eben noch frickeliger. Auch diesen Lacerda werde ich gerne aussitzen, für mich ist das leider nix.

  • Weather Machine hätte ich nach einer Partie auch direkt an die Wand geschmissen, habe mich aber durchringen können eine zweite zu spielen. Und dann eine dritte, und bei der vierten war es in meiner Top 3 der Lacerdas. Ich mag das auch gewissermaßen mich in ein Spiel einzuarbeiten. Auch wenn es mir bei WM sehr schwerfiel. Bei Inventions bin ich auch dabei, weil es bisher kein Lacerda gab, der FÜR MICH kein Keeper war (außer Vinhos).

    Einmal editiert, zuletzt von sNice24 ()

  • Tatsächlich glaube ich dass das hier lacerdas kompliziertestes Spiel sein wird, und es wirkt auch schlicht noch etwas unfertig und unrund.

    Das Echo, das bei jedem neuen Lacerda zu hören ist ;) Dasselbe hatten wir auch bei On Mars und bei Weather Machine.

  • Tatsächlich glaube ich dass das hier lacerdas kompliziertestes Spiel sein wird, und es wirkt auch schlicht noch etwas unfertig und unrund.

    Das Echo, das bei jedem neuen Lacerda zu hören ist ;) Dasselbe hatten wir auch bei On Mars und bei Weather Machine.

    On Mars ist kompliziert, aber da ist alles irgendwie noch thematisch erklärbar. Ich meinte auch bewusst kompliziert und nicht komplex; so komplex wie einst Lisboa sind die spiele seither alle nicht mehr gewesen. Und um etwas positives zu sagen: inventions fühlt sich hundertmal thematischer an als weather machine. Mich stören hier vor allem die Ausnahmen und Sonderregeln.

  • Ich bin super gespannt das Spiel auf Tabletopia auszuprobieren. Das Kombopotenzial erinnert mich stark an Tiletum. Und das Spiel hat bei uns komplett gezündet. Das Thema spricht mich im Vergleich zu Weathermachine auch total an. Hoffe nur, dass es auch einen angenehmen Spielfluss hat wie Vinhos und On Mars. (Lisboa habe ich nur einmal probiert, das fande ich damals zu clunky. Und The Gallerist war mir zu simpel für ein Lacerda. Andere Spiele von ihm habe ich bislang nicht ausprobiert)

  • Ich bin super gespannt das Spiel auf Tabletopia auszuprobieren. Das Kombopotenzial erinnert mich stark an Tiletum. Und das Spiel hat bei uns komplett gezündet. Das Thema spricht mich im Vergleich zu Weathermachine auch total an. Hoffe nur, dass es auch einen angenehmen Spielfluss hat wie Vinhos und On Mars. (Lisboa habe ich nur einmal probiert, das fande ich damals zu clunky. Und The Gallerist war mir zu simpel für ein Lacerda. Andere Spiele von ihm habe ich bislang nicht ausprobiert)

    Also, Inventions ist deutlich "clunkier" als Lisboa oder On Mars.
    Wie Archibald schon sagt, gibt es hier wirklich viele, viele Kleinstregeln und Besonderheiten. Vermutlich schleift sich das auch nach der zehnten Partie irgendwann ein, aber diese gewisse, ganz eigene Eleganz der besten Lacerdas sehe ich hier noch nicht.

    Tatsächlich finde ich es immer noch weniger kompliziert als Weather Machine, das ich NOCH kleinteiliger fand, aber es ist definitiv am frickeligeren Ende von Lacerdas Spielen.

    Immerhin leistet O'Toole wieder ganze Arbeit und hat gefühlt knapp 90 % der Regeln in den Grafiken untergebracht, auch wenn es bei vielen Erinnerungen braucht, bis man weiß, WORAN sie einen erinnern sollen. :)

  • Ich bin super gespannt das Spiel auf Tabletopia auszuprobieren. Das Kombopotenzial erinnert mich stark an Tiletum. Und das Spiel hat bei uns komplett gezündet. Das Thema spricht mich im Vergleich zu Weathermachine auch total an. Hoffe nur, dass es auch einen angenehmen Spielfluss hat wie Vinhos und On Mars. (Lisboa habe ich nur einmal probiert, das fande ich damals zu clunky. Und The Gallerist war mir zu simpel für ein Lacerda. Andere Spiele von ihm habe ich bislang nicht ausprobiert)

    Also, Inventions ist deutlich "clunkier" als Lisboa oder On Mars.
    Wie Archibald schon sagt, gibt es hier wirklich viele, viele Kleinstregeln und Besonderheiten. Vermutlich schleift sich das auch nach der zehnten Partie irgendwann ein, aber diese gewisse, ganz eigene Eleganz der besten Lacerdas sehe ich hier noch nicht.

    Tatsächlich finde ich es immer noch weniger kompliziert als Weather Machine, das ich NOCH kleinteiliger fand, aber es ist definitiv am frickeligeren Ende von Lacerdas Spielen.

    Immerhin leistet O'Toole wieder ganze Arbeit und hat gefühlt knapp 90 % der Regeln in den Grafiken untergebracht, auch wenn es bei vielen Erinnerungen braucht, bis man weiß, WORAN sie einen erinnern sollen. :)

    Hm dann bin ich mal gespannt wie auf mich wirkt. Lisboa hat bei mir das erste Mal leider gar nicht gezündet, weder das Thema noch der Aktionsauswahlmechanismus haben mir getaugt. On Mars wiederum würde ich nie als clunky bezeichnen. Ich finde On Mars super smooth und jedes Mal ein Genuss es zu spielen.


    Was O´Toole anbelangt ist das Spiel mal wieder ein absoluter Leckerbissen. Zum Glück wird mich ab Sommer Voidfall bei Laune halten bis dann wahrscheinlich auch Inventions Einzug erhält :D