Dune der Film

  • Was Dune (2021), zum besseren Film mach, belässt Dune (1984) bei einem besseren Kunstwerk.

    Auch endlich gesehen. Puh, schwer zu beschreiben was ich empfinde! Nachdem sich die Vorfreude anhand etlicher Lobeshymnen allmählich gesetzt hatte, hinterließ er ein gemischtes Gefühl von, ja ok, war ganz hübsch anzusehen aber Meisterwerk war vielleicht auch nur für mich hier ein Begriff, mit dem viel zu großzügig umgegangen wurde, da Dune (2021) im Vergleich zu seinem Vorgänger von 1984 vor allem eines war, ein klarer strukturierter, wie aus einem Guss wirkender und ein, aufs äußerste unaufgeregt inszenierter Film mit einigen Längen und einer für mich nicht unerheblichen Portion kreativer Belanglosigkeit, doch dazu später mehr.

    Was die alte Verfilmung zu viel(unter anderem, Neuinterpretationen) besaß, mich aber im Gegensatz zur Mehrheit keineswegs gestört hatte, war mir beim Neuen einfach zu sauber, zu reduziert, eintönig und uninspiriert, auch wenn er sich dafür wesentlich treuer und verbundener an die Buchvorlage zu halten vermag.


    Nur im Vergleich liebe ich Filme mit eindringlichem Mut zur stimmungsvollen Länge, Die Wand (2012), La Antena (2007), Nuit Noire (2005), Eraser Head (1977), Moon (2009), Interstellar (2014), oder die revolutionäre Stille und klaustrophobische Wucht eines, im Setting und Überlebenskampf optimal ausgeschöpften Alien von 1979. Bei einigen neueren hatte mich zum Beispiel Bladerunner 2049 mit gleichem Stil(auch gleicher Regisseur) und einem, für mich wesentlich eindringlicheren Score(gleicher Komponist) und einer ebenfalls äußerst unaufgeregten Inszenierung, mit einer sogar noch üppigeren Laufzeit wesentlich mehr vereinnahmt!


    Da ich, wie oben bereits erwähnt, ein für gewöhnlich geneigter Befürworter und ja vielleicht sogar bekennender Freund solcher bedachten und gemächlich inszenierten Filme bin, soll das auch keineswegs als negativer Punkt missverstanden werden! Ich mochte die Inszenierung des neuen Dunes und genoss seine hypnotische Ruhe, die mir aber nach und nach einfach zu behäbig daherkam und mir für seine untergebrachte audiovisuelle Information, gefühlt wesentlich mehr Nachsichtigkeit abverlangte, als es die vorder und hintergründige Komplexität der optisch wie inhaltlichen dargebrachten Erzählstruktur zu rechtfertigen schaffte. Weniger ist halt nicht immer mehr, aber es gelingt ihm dennoch, in seiner sterilen Machart einen audiovisuell, bis zur Gänze stilsicheren Spaziergang durch eine ernüchternde Tristesse vom perfiden Spiel der Mächtigen zu verkörpern. Politik gewährt hier keine konstante Stabilität, sie ist eine stetige Aufgabe, an der es stets groß zu scheitern gilt, was Villeneuve hier bestens stilisiert und mithilfe eines audiovisuellen Stils fast metaphorisch in die Gesichter seiner davon unumgänglich vereinnahmten Protagonisten zeichnet. Ein unsicheres Vorankommen in einer dichten symbolischen Schwere, als stecke jedwede Ideologie selbst im lähmenden Sand der alles verschlingenden Einöde und versucht dem Unumgänglichen Widerstand zu leisten, wodurch jeder Charakter auf seine Weise fast schon gravitätisch, auf unsteten politischen Pfaden, in der ewigen Wüste ambitionierter Besessenheit in eine, vom ideologischen Willen motiviert, vermeintlich ertragreiche Zukunft voranzukommen hofft.


    (Dezenter Spoiler im folgenden Absatz)

    Diese Schwere geht sogar so weit, dass der Stil des Films mir die Nähe zu den Figuren erschwert! Hier trägt der Regisseur diese visuelle Schwere aber auch gekonnt in die Leichtigkeit einer fast schon beiläufig angebrachten Szenerie, in eine, kurz vor der Eskalation stehende Übermittlung kultureller Blindwütigkeit. Was scheinbar Argwohn und Spott beinhaltet, wird also in einer "Speichel" Szene kurz und klar, als überhebliches, weil in dem dargebrachten Kontext voreingenommenes, jedoch durch die konventionelle Dominanz beider vor stolz nur so strotzenden Fraktionen, selbstsicher missinterpretiert und lediglich beiläufig von einem, der konventionellen Differenzierung befähigten(Momoa) deeskaliert.

    Das Potential des Barons kam mir hier, auf die Länge des gesamten Films bezogen viel zu kurz! Da bevorzuge ich die offenkundig sadistische Brillianz eines extrovertierten Kenneth McMillan. Dennoch fand ich Gefallen am neuen Baron, dessen, auf ein Maximum reduziertes „schwereloses“ Kalkül, mir durch die zwar wenigen, aber akzentuiert drohenden Charakter-Anekdoten mit seiner unangenehmen, weil unnahbar abgerichteten Hingabe wirklich sehr schmeicheln konnten!


    Auch wenn sich beide Soundtracks in ihrer Kompositions-Liebe, die sphärische Weite von Dune zu schultern in nichts nachstehen, bekomme ich beim alten Dune noch immer Gänsehaut! Beide wirken durch ihre orchestral eingespielten Stücke klassisch zeitlos. Im neuen findet sich eine pompösere, basslastigere Wucht, wohingegen der ältere rockiger, poppiger (Desert Theme), für mich präferiert melodischer(Hauptthema) daherkommt und mich auch immer wieder etwas an die Klang-Kulisse von Der Name der Rose(The Water Of Life) erinnert, aber beide unbestritten fleischig und Substanzvoll daher kommen. Zwar passen beide Soundkulissen zu ihrem visuellen Set und bekräftigen, jeder auf seine Weise die jeweils angestrebte Ausdruckskraft, aber hier bevorzuge ich die zeitlose Titelmelodie Totos. Ich finde ihn epischer, melodischer, einfach... magischer!

    Dem Neuen fehlt es meiner Meinung nach, trotz klarer und geerdeterer Erzählstruktur, diese ich dem alten gegenüber vorziehe, an kreativer Eigenwilligkeit, diese den Vorgänger so nachhaltig geprägt hat und wirkt im direkten Vergleich fast schon seelenlos steril, was ja auch genau das sein kann, was allen anderen, die ihn als Meisterwerk sehen gefällt. Rückbesinnend fühlt es sich für mich sogar wie ein kalter Entzug an, der die kreativ wuchtige Innovation und wesentlich mutigere und eigenwilligere Handschrift seines Vorgängers vermissen lässt.

    Ich finde die neue Interpretation auf jeden Fall gelungen, finde aber, sie ist viel zu reduziert und austauschbar umgesetzt worden. Trotz dem Mut zu solch hypnotischer Stringenz, wirkt er auf mich zwar stilsicher aber leider auch ziemlich beliebig und austauschbar. Dune (1984) hatte mich bei weitem mehr in eine intime und von geheimnisvoller Kreativität überbordende neue abgründige Welt geladen, deren Vielseitigkeit mich alle Charaktere mehr zu fassen einlud.


    Für mich ist Dune(2021) ein optisch ansprechender, weil äußerst ästhetisch entworfener Film mit konstanter Atmosphäre, aber auch einer mit mangelhaftem Mut zu dem gewissen Etwas, dass zu seinem Vorgänger, durch seine beeindruckende Opulenz(Kampftraining, Steampunk-Interieur wie die beflügelten Antigravitations-Lampen) als Konglomerat kreativer Fülle bis heute nicht nur aus dem Grund schon 1984 verfilmt worden zu sein Respekt empfinden lässt.

    Was wohl auch unübersehbar allen virtuosen Set-Bauten zu verdanken war, also aus einer, zu jenen frühen Jahren noch aus handwerklicher Kunstfertigkeit hervorgegangenen Virtuosität heraus, diese jenem Moment, filmgeschichtlicher Bildgewalt einen ewigen Platz in der Filmhistorie zu etablieren schaffte und diesen so überaus nachhaltig werden ließ, auch, wenn es vielleicht gerade diese ganzen Details waren, diese ihm als überambitionierter Versuch zum Verhängnis und zugleich, viele Jahre danach, zu seinem bis heute etablierten Kult verhalfen, was der neuen Version meiner Meinung nach leider gar nicht gelungen ist und mein huldigender Spundus eindeutig ins Jahr 1984 zurück geht. Wohingegen der Neue Dune aber, im Meer der tot gesehener Superhelden Action fast schon wie eine Art Rückbesinnung, einer ausgestorbenen Fertigkeit von jenen Filmen schmeichelt, die nicht in jeder Szene um bedingungslose Aufmerksamkeit buhlen und ihre Kraft aus der Klarheit und Ruhe ziehen, dass ihn wiederum zu einem Wegbereiter weiterer Filme dieser Art machen wird und ich ihm dafür auch dankend, seine außer Frage stehende Berechtigung zugestehe! Auch mochte ich die wiedererkennbaren Versatzstücke, jener an Fury Road erinnernden Sandsturmfront und auch die wesentlich düstere Sterilität eines hier rein optisch verglichenen Oblivion.


    Ich hätte mir also mehr eine Mischung aus beiden Filmen gewünscht. Was Dune (2021), zum besseren Film macht, belässt Dune (1984) bei einem besseren Kunstwerk! Aber, wie meine ich das nun eigentlich? Die Neuverfilmung vereint im Vergleich zum alten mitsamt seiner neuzeitgemäß innovativen
    Interpretation den Mut zur esthetischen Ruhe und einer geerdeteren, stabiler wirkenden Erzählstruktur, wohingegen der alte, ein zu
    damaliger Zeit jedoch unüblich innovatives Konglomerat aus Kreativität, ein kaum zu überbietendes pompös gestaltetes Setting
    und atemberaubende Effekte zu einer ungewohnt imposanten Kumulation erhob. Wodurch für mich auch ohne Frage beide ihre ergänzende
    Daseinsberechtigung haben, ich zu dem alten aber nach wie vor, wesentlich mehr Anreiz verspüre, ihn immer wieder ansehen zu wollen.
    Etwas, das mir bei dem Neuen schon jetzt fehlt. Vielleicht ist Dune (2021) aber auch nur der zurückhaltende Auftakt einer brachialen
    Krönung. Ich werde dran bleiben und hoffe auf wesentlich mehr Alleinstellungsmerkmal und Mut einprägsamer Wiedererkennungswerte.

  • Faierweise muss man aber beim neuen Dune noch auf Teil 2 für eine wirkliches Urteil warten. Für mich bestehen beide Filme auf gleicher Ebene nebeneinher... Jeder auf seine Weise bahnbrechend.

    L'Art Noir
    Game Design, Translation and Media Studio

  • Auch wenn ich langsam wie ein Werbepartner von UCI klinge (wenig läge mir ferner, ich finde die hemmungslos überteuert, wenn man nicht die Unlimited Card hat),

    Momentan finde ich die fast unhöflich günstig. Ich kriege Mühe, meine Unlimited Card sinnvoll zu nutzen.

    Dune im IMAX war die einzige Vorstellung, die über 8 Euro gekostet hat, und war mit knapp 14 immer noch knapp bemessen

    ...


    Und mir fehlt die Zeit, öfter zu gehen... aktuell zahle ich mit der UC trotz 3 Besuchen/Monat fast drauf ...

  • Hui. Das ist dann aber Hamburg. Hier zahlst du im imax-Saal 3D für Dune 21 Euro, und das jeden Tag.

    18 bis 22 Euro in der IMAX 3D Vorstellung sind es hier in HH, je nachdem an welchem Tag und in welches UCI man derzeit geht. Und das ohne die Kosten für eine 3D Brille.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Peer ()

  • Noch hat Warner keine Zahlen veröffentlicht, aber bei Dune ist von einem massiven Einbruch nach der ersten Woche in den USA auszugehen, obwohl da eigentlich nichts größeres gestartet wurde - die großen/teuren Säle werden diese Woche jedenfalls offenbar überwiegend mit anderen Filmen bespielt. Wahrscheinlich hat da die gleichzeitige Streaming-Verfügbarkeit trotz des guten Word-of-mouth nachträglich stark zugeschlagen. Also nicht wundern, wenn da am Montag/Dienstag eher desaströse Zahlen rauskommen. Am Sequel wird das ja nun nichts mehr ändern.

  • Hui. Das ist dann aber Hamburg. Hier zahlst du im imax-Saal 3D für Dune 21 Euro, und das jeden Tag.

    18 bis 22 Euro in der IMAX 3D Vorstellung sind es hier in HH, je nachdem an welchem Tag und in welches UCI man derzeit geht. Und das ohne die Kosten für eine 3D Brille.

    14 Euro waren es hier in HH, in der IMAX 2D Vorstellung an einem Donnerstag um 17 Uhr. Aber ja, ebenfalls ohne Kosten für 3D Brille.
    Also, 2 Euro mit Unlimited Card. Aber 14 Euro waren es ohne.

  • Hmmm.


    Hmmm Hmmm Hmmm.


    Ich habe ihn jetzt endlich auch gesehen, aber meine Begeisterung hält sich in Grenzen.

    Technisch ist das alles echt sauber gemacht, die Darsteller passen und machen ihren Job großartig, ein paar grandiose Bilder gab es zu Bestaunen, aber ich habe mich über weite Strecken einfach nur maximal gelangweilt.

    Vielleicht, weil mich die Story von Dune noch nie sonderlich von den Socken gehauen hat.

    Wahrscheinlich aber eher, weil mir das alles zu glatt gebügelt war, zu wenig mutig, zu wenig Ecken und Kanten.


    Der alte Film gefällt mir wesentlich besser, auch wenn es vermutlich der "schlechtere" Film ist.

    Nicht ganz so schlimm, aber ein bisschen wie bei Total Recall oder Robocop.

    Die neueren haben vermutlich bessere Effekte und so, aber die alten sind halt großartig, die neuen irgendwie egal.


    Im Prinzip das hier:

    ein klarer strukturierter, wie aus einem Guss wirkender und ein, aufs äußerste unaufgeregt inszenierter Film mit einigen Längen und einer für mich nicht unerheblichen Portion kreativer Belanglosigkeit

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  • Naja, über Geschmack lässt sich ja nicht streiten.
    Aber trotzdem ... das ist ein ganz schrecklicher Vergleich, den du da ziehst. Ganz furchtbar. *wild mit dem Kopf schüttel*.


    Der sehr viel treffendere Vergleich wäre doch: Der neue Dune ist wie "2001 Odysee im Weltall", und der alte wie "Sharknado". 8o

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ich fand Dune ja auch gut, aber sorry: nein.

    Doch: Sehr steril, sehr metaphorisch aufgeladen, handwerklich sauber gemacht und gefällt nicht jedem. Ich finde das den perfekten Vergleich. :)

    Ein komplett eigener Film mit einer Erzählstruktur, die ihresgleichen sucht. SciFi mal bis zum Ende gedacht, bis an die Grenzen des menschlichen Erfahrungshorizonts. Wissenschaftlich so akkurat, dass das im Jahr 2001 das unplausibelste daran war, dass PanAm nicht mehr existiert hat. Bahnbrechende Special Effects, die selbst über 50 Jahre später noch beeindrucken. Können wir ja 2070 nochmal über Dune reden.

  • Doch: Sehr steril, sehr metaphorisch aufgeladen, handwerklich sauber gemacht und gefällt nicht jedem. Ich finde das den perfekten Vergleich.

    Bis auf den metaphorischen Teil kannst du dasselbe über den neuen Robocop, den neuen Total Recall und die ganzen Disney-Realverfilmungen der letzten Jahre genauso sagen.

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  • Ich seh das genau so wie Peter, er hat das einfach besser in Worte gefasst. Wer die Bedeutung dieses Filmes immer noch mit HdR vergleicht, hat irgendetwas nicht verstanden (wie gewisse YT-Filmkritiker). Über die HdR-Filme spricht man noch heute, 20 Jahre später. Dune dagegen wird vermutlich schon nächstes Jahr kein Thema mehr sein, wenn nicht schon ein zweiter Teil da ist, der das Ruder noch herum reisst.

    Zu emotionslos das Ganze um in den Köpfen hängen zu bleiben. Und nur schöne Bilder und super Technik alleine, reichen eben leider nicht. Manchmal reicht auch eine super Prämisse, die einem Film über Jahrzehnte tragen kann, wie z.B. Matrix. Aber auch das sehe ich bei Dune nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Fankman ()

  • Mal wieder typisch. Und typisch ermüdend. :)

    Also nochmal: Ich habe NIE versucht, Dune mit 2001 zu vergleichen! (Allerdings hat 2001 bei mir auch keinen guten Stand ...)

    Sondern mein Vergleich war folgender:

    DUNE (2021) verhält sich zu DUNE (1984) wie 2001 zu Sharknado.


    Grund dafür war, dass Peter Rustemeyer sagte, dass sich DUNE (1984) zu DUNE (2021) verhält wie Robocop (1987) zu Robocop (2014).

    Leute, lest doch mal, was da steht, und nicht immer den erstbesten Gedanken, den das bei euch auslöst ...

    Also, ihr dürft natürlich gerne darüber diskutieren, ob Dune besser oder schlechter ist als 2001 (da werfe ich dann ein: Dune ist weitaus besser! Also, beide Dunes sind weitaus besser!), aber das hat dann nichts mit meinem Beitrag zu tun. :)

  • DUNE (2021) verhält sich zu DUNE (1984) wie 2001 zu Sharknado.


    Grund dafür war, dass Peter Rustemeyer sagte, dass sich DUNE (1984) zu DUNE (2021) verhält wie Robocop (1987) zu Robocop (2014).

    Leute, lest doch mal, was da steht, und nicht immer den erstbesten Gedanken, den das bei euch auslöst ...

    Ja, das hab ich schon verstanden. Ich finde nur, dass du da die Schere zu weit aufgemacht hast. Dune (2021) ist nicht 2001, genausowenig wie Dune (1984) Sharknado ist.

  • Wer die Bedeutung dieses Filmes immer noch mit HdR vergleicht, hat irgendetwas nicht verstanden (wie gewisse YT-Filmkritiker).

    Man vergleicht (zu Recht) die Bedeutung der Dune-Saga mit der Bedeutung der HdR-Saga. Dune gilt als das HdR der Science Fiction - das aber schon seit 40 Jahren, also lange vor dem Film.

  • Grund dafür war, dass Peter Rustemeyer sagte, dass sich DUNE (1984) zu DUNE (2021) verhält wie Robocop (1987) zu Robocop (2014).

    ... bezogen auf EINEN Aspekt.


    Der neue ist kalt und sauber inszeniert.

    Der alte ist visuell völlig skurril.


    Gerade dass die damals halt nicht die technischen Möglichkeiten hatten, und gerade dass die Effekte so seltsam sind, macht für mich den zeitlosen Reiz dieser Filme aus. Dass man heute einen tollen Libellenhubschrauber programmieren kann, nehme ich zur Kenntnis, aber es macht nix mit mir.

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  • Wer die Bedeutung dieses Filmes immer noch mit HdR vergleicht, hat irgendetwas nicht verstanden (wie gewisse YT-Filmkritiker).

    Man vergleicht (zu Recht) die Bedeutung der Dune-Saga mit der Bedeutung der HdR-Saga. Dune gilt als das HdR der Science Fiction - das aber schon seit 40 Jahren, also lange vor dem Film.

    Ja, aber wird der neue Dune-Film die Romane so sehr in den Mainstream ziehen, wie es die HdR-Filme mit den Büchern geschafft haben? Ich denke ehrlich gesagt auch nicht. (Auch wenn ich mit Herr der Ringe – ob Buch oder Film – nicht viel anfangen kann.)

  • DUNE (2021) verhält sich zu DUNE (1984) wie 2001 zu Sharknado.


    Grund dafür war, dass Peter Rustemeyer sagte, dass sich DUNE (1984) zu DUNE (2021) verhält wie Robocop (1987) zu Robocop (2014).

    Leute, lest doch mal, was da steht, und nicht immer den erstbesten Gedanken, den das bei euch auslöst ...

    Ja, das hab ich schon verstanden. Ich finde nur, dass du da die Schere zu weit aufgemacht hast. Dune (2021) ist nicht 2001, genausowenig wie Dune (1984) Sharknado ist.

    Nein. Deshalb habe ich auch nicht gesagt, dass Dune 2021 wie 2001 ist, und auch nicht, dass Dune 1984 wie Sharknado ist.

    Sagen wir so: Auto verhält sich zu Benzin wie Ofen zu Kohle.
    Das heißt aber nicht, dass ein Auto wie ein Ofen ist, und Benzin ist auch nicht wie Kohle.


    Ist die Distanz zwischen Dune 2021 und Dune 1984 so groß wie die Distanz zwischen 2001 und Sharknado? Aber sicher ist sie das. Und wenn sie's nicht ist, habe ich vielleicht eine Hyperbel benutzt. :)

  • Ist die Distanz zwischen Dune 2021 und Dune 1984 so groß wie die Distanz zwischen 2001 und Sharknado? Aber sicher ist sie das. Und wenn sie's nicht ist, habe ich vielleicht eine Hyperbel benutzt. :)

    Ich habe dich schon richtig verstanden. Müssen wir auch nicht im Detail hier ausdiskutieren – so wichtig ist es auch nicht. Die Aussage hat bei mir nur einen Nerv getroffen, weil die Loblieder auf Dune hier teilweise schon sehr laut gesungen werden und wenn dann so ein Satz fällt – auch wenn es nur ein hyperbolischer Vergleich ist – dachte ich mir, dass ich da schon mal widersprechen muss.

  • Auch wenn ich die Debatte genieße (schon weil ich 2001 nicht mag und das immer herrlich triggert), habt ihr einen nicht unerheblichen Teil meines Beitrags allesamt unterschlagen:

    8o

    Es sollte doch nach meinen letzten siebzehn Drölfzillionen Beiträgen klar geworden sein, dass ich in gut siebenkommasechsfünftel davon gerne mal eine kleine Hyperbel einbaue.

    Aber ich sage ja: 2001 triggert immer. ;)

  • Wer die Bedeutung dieses Filmes immer noch mit HdR vergleicht, hat irgendetwas nicht verstanden (wie gewisse YT-Filmkritiker).

    Man vergleicht (zu Recht) die Bedeutung der Dune-Saga mit der Bedeutung der HdR-Saga. Dune gilt als das HdR der Science Fiction - das aber schon seit 40 Jahren, also lange vor dem Film.


    Ja für die Bücher mag das so sein, das kann ich mir gut vorstellen, auch wenn ich die Bücher nicht gelesen habe. Die Kritiker vergleichen aber die Filme in ihrer Bedeutung und Tragweite miteinander und da muss ich vehement widersprechen. Jackson hat mit HdR in seiner Machart ein Werk abgeliefert, was es so noch nie zuvor gab und auch später nur schwer zu erreichen war (ja auch Der Hobbit war weit davon entfernt). Ich wage stark zu bezweifeln, dass Dune hier auch nur ansatzweise anknüpfen kann. Aber wir können ja in 20 Jahren noch einmal ein Fazit ziehen, welchen Einfluss da Dune noch hat ;)

  • Ich habe dich schon richtig verstanden. Müssen wir auch nicht im Detail hier ausdiskutieren – so wichtig ist es auch nicht. Die Aussage hat bei mir nur einen Nerv getroffen, weil die Loblieder auf Dune hier teilweise schon sehr laut gesungen werden und wenn dann so ein Satz fällt – auch wenn es nur ein hyperbolischer Vergleich ist – dachte ich mir, dass ich da schon mal widersprechen muss.

    Dann weißt du ja, wie ich mich mit den Lobliedern auf 2001 fühle ... :)

  • Es sollte doch nach meinen letzten siebzehn Drölfzillionen Beiträgen klar geworden sein, dass ich in gut siebenkommasechsfünftel davon gerne mal eine kleine Hyperbel einbaue.

    ...aber mir einen Tränensmilie um die Ohren hauen. :rolleyes:

    Der Tränensmiley hatte einen kleinen Lachsmiley mit drangehängt - ist natürlich schwer umzusetzen.

    Aber wirklich! *ganzfurchtbarwildeskopfschütteln* Wenn du anfängst den ganz hervorragenden Dune mit dem ganz furchtbaren Robocop und den ganz hervorragenden Robocop mit dem ganz furchtbaren Dune in eine Kiste zu legen ... was sollte ich denn machen? WAS BLIEB MIR DENN?? Da bleibt doch nur noch das Tränensmiley! Ich hatte doch sonst nichts!!!!!!! :loudlycrying::loudlycrying::loudlycrying:

  • ...aber mir einen Tränensmilie um die Ohren hauen. :rolleyes:

    Der Tränensmiley hatte einen kleinen Lachsmiley mit drangehängt - ist natürlich schwer umzusetzen.

    Aber wirklich! *ganzfurchtbarwildeskopfschütteln* Wenn du anfängst den ganz hervorragenden Dune mit dem ganz furchtbaren Robocop und den ganz hervorragenden Robocop mit dem ganz furchtbaren Dune in eine Kiste zu legen ... was sollte ich denn machen? WAS BLIEB MIR DENN?? Da bleibt doch nur noch das Tränensmiley! Ich hatte doch sonst nichts!!!!!!! :loudlycrying::loudlycrying::loudlycrying:

    Ich finde den Punkt von PeterRustemeyer aber nicht verkehrt und kann man ja durchaus mal diskutieren: manchmal ist die werkgetreue und saubere Umsetzung eben etwas steriler und das gloriose Dumpster Fire am Ende doch spannender anzuschauen. Wie sehr das auf Dune zutrifft, mag ja jeder selbst entscheiden. Aber da ist doch mehr Diskussionsraum als 2021: gut, 1984: schlecht.

    Einmal editiert, zuletzt von verv ()

  • Doch: Sehr steril, sehr metaphorisch aufgeladen, handwerklich sauber gemacht und gefällt nicht jedem. Ich finde das den perfekten Vergleich. :)

    Ein komplett eigener Film mit einer Erzählstruktur, die ihresgleichen sucht. SciFi mal bis zum Ende gedacht, bis an die Grenzen des menschlichen Erfahrungshorizonts. Wissenschaftlich so akkurat, dass das im Jahr 2001 das unplausibelste daran war, dass PanAm nicht mehr existiert hat. Bahnbrechende Special Effects, die selbst über 50 Jahre später noch beeindrucken. Können wir ja 2070 nochmal über Dune reden.

    Der Vergleich kann nicht funktionieren, da der eine Film visionär (2001) angelegt war und der anderen allegorisch (Dune).

    Die Basis ist also komplett verschieden.

  • Man vergleicht (zu Recht) die Bedeutung der Dune-Saga mit der Bedeutung der HdR-Saga. Dune gilt als das HdR der Science Fiction - das aber schon seit 40 Jahren, also lange vor dem Film.


    Ja für die Bücher mag das so sein, das kann ich mir gut vorstellen, auch wenn ich die Bücher nicht gelesen habe. Die Kritiker vergleichen aber die Filme in ihrer Bedeutung und Tragweite miteinander und da muss ich vehement widersprechen. Jackson hat mit HdR in seiner Machart ein Werk abgeliefert, was es so noch nie zuvor gab und auch später nur schwer zu erreichen war (ja auch Der Hobbit war weit davon entfernt). Ich wage stark zu bezweifeln, dass Dune hier auch nur ansatzweise anknüpfen kann. Aber wir können ja in 20 Jahren noch einmal ein Fazit ziehen, welchen Einfluss da Dune noch hat ;)

    Das müssen wir nicht, weil ich nie behauptet habe, dass die FILME in ihrer Bedeutung als FILME vergleichbar seien. Ich habe aber auch keine Kritiker gefunden, die das tun.
    Die Vergleiche, die ich kenne, beziehen sich immer auf die Bedeutung der Saga als Ganzes, nicht auf den Film.

    Bzw., und da haben die Kritiker Recht: Der Film Dune tut für die Dune-Saga das, was Jacksons HdR-Filme für die Hdr-Saga getan haben, nämlich eine verdammt gute filmische Umsetzung des Ursprungsmaterials zu sein. Da sind die absolut miteinander vergleichbar und werden das auch in 20 Jahren noch sein. Außer, es kommt bis dahin eine bessere Dune-Umsetzung raus. Aber einen Vergleich des Films Dune mit der Saga HdR habe ich noch nicht gesehen.

    Übrigens wurden die HdR-Filme seinerzeit von vielen Fans der Romane als minderwertig abgetan: zu verfremdet, zu versimpelt, zu actionlastig, und Tom Bombadil fehlt, das ist keine richtige Umsetzung! Die hätten auch nicht gedacht, dass die Filme so nachhaltig wären. :)

    Oh, es gibt übrigens noch einen Vergleich, zumindest zwischen Dune 1 und HdR 1: beide enden mittendrin, was bei einigen Zuschauern wohl für Verwirrung sorgte.

  • Den Teil hier hat der werte Herr dabei ausgeblendet?

    Nicht ganz so schlimm, aber ein bisschen wie bei


    Keine Angst, ich fand ihn lange nicht so unnötig, unerträglich und unkreativ wie die beiden genannten Remakes.


    Aber ich mag zum Beispiel ungefähr jede Kostüm/Maske-Entscheidung des 1984 Films lieber.


    - die Bene Gesserit Kostüme (wobei ich da tatsächlich die lustigen Hüte aus der Fernsehserie auf Platz 1 setzen würde)

    - der großartige Auftritt der Raumfahrergilde beim Imperator hat keine Entsprechung im neuen Film, aber ich nehme an, es wird nicht besser (alleine, dass uns der Navigator und die Weltraumreise im neuen einfach frech vorenthalten werden, ist ein Skandal!) ;)

    - diese kruden geometrischen Körperschilde - das sieht so unwirklich aus, das hat mich nachhaltig beeindruckt

    - das widerlich eiternde Gesicht von Baron Harkonnen, diese Herzstöpsel usw - ekelhaft, aber es bleibt maximal im Gedächtnis

    - diese entmenschlichten ABC-Schutzanzug Uniformen der Sardaukar gegenüber irgendwelchen weißen Stofflappen


    1984: Vielleicht nicht die höchste Kunst, aber es ist Kunst.

    2021: Sehr gutes Handwerk, aber es bleibt Handwerk.


    Hier ist ein halbwegs brauchbares Nebeneinander:

    Dune: Vergleicht die 3 verblüffend unterschiedlichen Verfilmungen - in Bildern


    Platz 1 Mitte, coolster Hut.

  • Dem Film fehlt einfach

    Ja, aber wird der neue Dune-Film die Romane so sehr in den Mainstream ziehen, wie es die HdR-Filme mit den Büchern geschafft haben? Ich denke ehrlich gesagt auch nicht. (Auch wenn ich mit Herr der Ringe – ob Buch oder Film – nicht viel anfangen kann.)

    Das hat einfach den Grund das in HdR man mit seinen Charkteren mitfieberte. In Dune ist das belanglos da passiert ein

    und keinen interessiert es.

    das wäre im Vergleich genauso wenn im HdR Gandalf die Gemeinschaft verrät und keinen interessierts.

  • Das müssen wir nicht, weil ich nie behauptet habe, dass die FILME in ihrer Bedeutung als FILME vergleichbar seien. Ich habe aber auch keine Kritiker gefunden, die das tun.


    Du nicht, aber die hier stellen alle Dune auf eine Stufe mit HdR:

    Dune in der Filmkritik: Das größte Epos seit Der Herr der Ringe - PC-WELT

    Sci-Fi-Hype: Dune ist das neue Herr der Ringe – und trotzdem gibt es negative Stimmen

    Filmkritik: Dune - Das neue Herr der Ringe?

    Dune review: Spectacular sci-fi adaptation is this generation’s Lord of the Rings | The Independent


    Es gibt noch unzählige mehr solcher Reviews, auf YT bläst gefühlt jeder Rezensent in dieses Horn. Ich finde dieser Vergleich auf jeden Fall sehr gewagt, bezogen auf die Bedeutung des Films. Wir werden sehen.

  • Dune mit HdR zu vergleichen halt ich überwiegend für falsch. Sowohl Film als auch Bücher. Herbert kann weder so gut schreiben wie Tolkin, noch ist Jackson ein so guter Regisseur wie Villeneuve.

    Ähnlich sind sie sich natürlich im Anspruch ihrer Lore. Aber auch hier halte ich Tolkin für das Maß aller Dinge.

    Am unverständlichsten reden die Leute daher, denen die Sprache zu nichts anderem dient, als sich verständlich zu machen.

    - Karl Kraus

    Einmal editiert, zuletzt von streichwursttoast ()