Beiträge von CalvinHobbes im Thema „Dune der Film“

    Das Jahrhundertwerk ist definitiv die Romanvorlage.

    Da gehe ich nicht mit. Ich liebe die Bücher und kann gar nicht zählen wie oft ich insb. das erste gelesen habe aber Jahrhundertwerk sorry bei weitem nicht. Zu inkonsistent in in eigentlich allem ob Narration, Charakterisierungen, Struktur..etc. . Man kann es gerne als einflussreiches Buch beschreiben und der faszinierende Entwurf einer Welt. Als Werk der Literatur ist es "gut".


    Mich wundert immer warum man bei Villeneuve mehr erwartet. :/ Er ist pure Oberfläche und Ästhetik. Blade Runner war doch genau das gleiche. Im Gegensatz zum Original ein reines Schwelgen im visuellen ohne auch nur jede Idee was der Film an Themen abarbeitet. War oft eher wie eine Calvin Klein Werbung. Darum bleibt man so unbeteiligt. Charaktere sind nur Schablonen und Abziehbilder, jeder Inhalt ist aufgesetzt. Das ist Villeneuve. Dune geht genau in die Richtung. Sardaukar sind jetzt auf wirklich dümmliche Art die "bösen" Blutopfer Typen wobei man wiedermal in Slowmo Einstellungen schwelgt....etc. Der geringe Inhalt trotz der Länge ist nicht da Villeneuve dem Buch versucht gerecht zu werden sondern er eben seinen visuellen Fetisch (gekonnt) auslebt.

    All die Ambivalenz des Buches und z.T. des Lynch Films ist weg. Was bleibt ist eine leere Projektionsfläche ultracooler Bilder und supermännlicher Einstellungen. Mich erinnert er an Leni Riefenstahl in seiner Ästhetik. Das ist in gewisser Hinsicht ein Lob für die visuelle Kraft der Bilder aber da ist eben alles was bei Villeneuve existiert.


    Dune das Buch , insbesondere wenn man alle 3 Bände liest, ist eine intelligente Abhandlung über religiösen Fanatismus. Es ist kein perfektes Buch, aber gerade das man sich mit den Atreides identifiziert und der Weg zur Macht dann letzten Endes in einem blutigeren Feldzug als jeder Sardaukar Angriff endet ist die fantastische Ambivalenz des Buches. Die Sardaukar sind schlicht eine Elitetruppe aufgrund der harschen Umweltbedinungen ihres Planeten. Genau wie die Fremen. Könnte man weitergehen aber genau das kann man bei Villeneuve vergessen. Darum wirkt Lynchs Vorlage tiefer da er zumindest Charaktere herausarbeitet und Oberfläche mit dem menschlichen verknüpft. Sein Elefantenmensch ist hier für ich immer noch einer der herausragenden Filme überhaupt.


    Dune ist ein gutes Beispiel für Hollywood heute. Nur noch reine Oberfläche , political correctness and verstecker Rassismus. Liet Kynes wurde zu einer schwarzen Frau gewechselt da man Herberts Buch für antiquiert hielt. Da zeigt sich wie oberflächlich hier nicht einmal die FIguren von Dune verstanden wurden. Statt dessen bringt man Politik rein und erklärt indirekt deutlich das ein so positiver Charater der "love, Natur".blabla repräsentiert schwarz und eine Frau sein muss. Der Tod des künstlerischen Ausdrucks ersetzt durch Quote und einer Rassenidee im Film. Traurig aber das ist Hollywood.

    Der Film funtioniert als bloße Oberfläche. Ist für mich wie ein animierter Bildschirmschoner und zeigt uns den Wechsel von Film als künstlerisches Medium zurück zur reinen Sinnesbetäubung und Propaganda.