Wie bewertet ihr eure Spiele?

  • Ich habe schon Spiele nach den Lesen der Regel bewertet (und das im Kommentar dazu geschrieben), sonst geschieht das nach der Erstpartie. Bewertungsgrundlage ist immer der persönliche (Wieder-)Spielreiz. Bei manchen Regeln bekommt man ja direkt Lust auf das Spiel, bei anderen vergeht sie einem. Grundlage ist das BGG Notensystem. Nach jeder Partie sehe ich mir auch meine Bewertung an und korrigiere die auch.

    Ich tue das für mein zukünftiges ich und meine Buddies.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    2 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Ich nutze tatsächlich die Definitionen von BGG, da ich dort zumindest die zahlenmäßig breiteste Stichprobe für eine näherungsweise Vergleichbarkeit habe.


    Ich habe mit diesem System im Durchschnitt überproportional hohe Ratings in meiner Sammlung, was mich oft zur Überlegung veranlasst hat, ob ich das System falsch anwende. Aber die 10 ("Outstanding. Always want to play and expect this will never change") trifft einfach auf viele Spiele zu, die ich im Regal habe und die sehr gewissenhaft vor dem Kauf ausgewählt wurden. Daher verkleinert sich meine Sammlung auch kaum, alles, was ich verkaufen würde, will keiner mehr.


    Eine 1, die ja die Bandbreite komplettieren würde, habe ich dem entsprechend nicht, mein schwächstes Spiel, das ich je gespielt habe, waren 2er. Im Besitz habe ich tatsächlich ein Catan-Würfelspiel (das kleine), das ich damals von einer Dienstreise meinem Sohn mitgebracht hatte, der es aber ebenso wie ich fürchterlich fand.


    Insgesamt sind die BGG-Ratings für mich Richtlinien und, von ein paar Ausnahmen abgesehen, nicht wörtlich zu nehmen. Wenn ich meine Ratings wieder auf die Spiele zurückprojiziere, fällt mir auf, dass Spiele, die ich unter 7-8 geratet habe, praktisch nicht mehr auf den Tisch kommen.


    Nochmal zu Arche Nova. Da es bei mir recht selten gespielt wird, habe ich vorhin nochmal in die Schachtel geschaut und verstehe nicht ganz, warum das hässlich sein soll?! Es ist funktional fast perfekt, was man sonst nur Ian O'Toole nachsagt. Und die gedeckten Naturfarben passen wunderbar zum Thema. Und Stockfotos sind bei dieser Thematik einfach gesetzt, finde ich. Also, alles bestens.

  • Immer wieder die Frage nach der Form der Kritik... Die Kritik an der grafischen Gestaltung, konkret an der Bildbearbeitung ist bei Arche Nova mehr als berechtigt.

    Die Stockbilder zur Darstellung der Tiere finde ich OK. Das kann Geschmackssache sein. Für mich passt es, weil es mir das Gefühl vermittelt, als ob ich im Zoo selbst die Bilder machen würde. Das Spiel liebe ich und im Grunde bin ich mit dem Spiel sehr glücklich. Ich finde es herausragend (meine BGG Note 9) . Aber...

    Jeder, der mit einer Fotokamera hobbymäßig unterwegs war erkennt diverse Fehler in der Bildbearbeitung. Am stärksten sind die Halo Effekte [Halo Wikipedia], wie beim afrikanischen Elefanten, goldenen Adler, oder beim Chamäleon (usw...), die normalerweise nur beim Erstkontakt mit einer Bildbearbeitungssoftware passieren. So viele Regler, so viele Möglichkeiten, da übertreibt man gerne, vor allem beim HDR. Es gibt noch weitere Punkte, die man bei einzelnen Bildern ansprechen könnte, das will ich aber hier dann nicht weiter vertiefen und wenn mir als einen Photographie Amateur sowas auffällt, dann wohl auch vielen anderen und es hatte bei der Produktion auffallen können/sollten.

    Die Frage ist: wurden hier technisch schlecht bearbeitete Bilder gewählt, oder sind die Bearbeitungsfehler passiert als man versucht hat einheitlichen Look für alle Karten durch einen Spezialfilter zu bekommen und hat dadurch einige der Bilder "verschlimbessert"?

    Aus diesem Grund sei die Kritik berechtigt und angebracht. Einzig über die Form der Kritik kann man streiten, aber bei mir kommt da nichts an was auf "überheblich und ignorant" zutreffen würde.

    Der Unterschied zu Terraformung Mars liegt in der ersten Linie an der Farbgestaltung, mehr Kontrast, usw. Vermutlich sahen die ursprünglichen Bilder bei TM auch besser aus als im Spiel... Und ja AN sieht besser aus als TM eben durch die farbenfrohe Gestaltung und nicht diese Grünstich-Bilder, wie ich sie in der Erinnerung beim TM habe.

    3 Mal editiert, zuletzt von Constabler () aus folgendem Grund: Link zu Halo hinzugefügt ("Heiligenschein Effekt")

  • Nachdem ich mich bei bgg über Jahre dem Bewerten verweigert habe, habe ich es irgendwann doch angefangen

    Wenn ich fragen darf: Warum?

    Ich sehe nach 10 Jahren auf BGG immer noch kein Grund, meine Spiele zu bewerten jenseits der Einteilung in "owned" und "previously owned" (was mittlerweile mehr Spiele sind als bei "owned").

    Klar. Es gab da jetzt keinen Vernunft-basierten Grund.

    Ich habe es einfach mal angefangen um es für mich auszuprobieren. Über die Jahre habe ich immer wieder mal ein paar Bewertungen hinzu geklickt, wenn mir die Leerstellen auffallen. Ein wirklicher Mehrwert für mich kam aber auch nicht heraus.

  • Wuschel

    Und ja, Deine Aussagen wirken hier wirklich sehr überheblich und ignorant.

    Das tut mir natürlich Leid, so sind sie nicht gemeint, ich geb nur meine persönliche Meinung wieder, dass ich Arche Nova nicht hübsch finde und das kann ich halt nur über sehr wenige moderne Spiele aus den letzten Jahren sagen, die mir so unter gekommen sind. Nicht mehr nicht weniger.


    Aber dann bin ich in Zukunft besser still, dickes Sorry an alle hier.

  • Wuschel - Du mußt nicht still sein, Du mußt nur den Unterschied zwischen "(...) meine persönliche Meinung [ist], dass ich Arche Nova nicht hübsch finde (...)" einerseits, und "(...) Verlag [hat] dem Spiel (...) ein Graphic Design vom Praktikanten verpasst (...)" andererseits erkennen und beachten.

    Das zweite ist als ein absolutes Urteil formuliert, das allen anderen, denen das Design gefallen könnte, eine Fehleinschätzung unterstellt, auch wenn Du "mein subjektiver Eindruck" dahinter schreibst.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfahrer ()

  • der dem Spiel Stockfotos und ein Graphic Design vom Praktikanten verpasst hat.

    die Stockfotos sind sicherlich nicht die preiswerte Lösung; deswegen hatte Fauna damals keine Fotos, sondern Zeichnungen. Für manches Tierfoto zahlst Du Unsummen.


    Hättest Du lieber Zeichnungen der Tiere gehabt?

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Wuschel - Du mußt nicht still sein, Du mußt nur den Unterschied zwischen "(...) meine persönliche Meinung [ist], dass ich Arche Nova nicht hübsch finde (...)" einerseits, und "(...) Verlag [hat] dem Spiel (...) ein Graphic Design vom Praktikanten verpasst (...)" andererseits erkennen und beachten.

    Das zweite ist als ein absolutes Urteil formuliert, das allen anderen, denen das Design gefallen könnte, eine Fehleinschätzung unterstellt, auch wenn Du "mein subjektiver Eindruck" dahinter schreibst.

    Der Unterschied ist mir tatsächlich sehr bewusst, hab ich etwas ungünstig formuliert. Danke für's drauf hinweisen 👍🏻

  • Wuschel - Du mußt nicht still sein, Du mußt nur den Unterschied zwischen "(...) meine persönliche Meinung [ist], dass ich Arche Nova nicht hübsch finde (...)" einerseits, und "(...) Verlag [hat] dem Spiel (...) ein Graphic Design vom Praktikanten verpasst (...)" andererseits erkennen und beachten.

    Das zweite ist als ein absolutes Urteil formuliert, das allen anderen, denen das Design gefallen könnte, eine Fehleinschätzung unterstellt, auch wenn Du "mein subjektiver Eindruck" dahinter schreibst.

    Der Unterschied ist mir tatsächlich sehr bewusst, hab ich etwas ungünstig formuliert. Danke für's drauf hinweisen 👍🏻

    Da hast Du natürlich grundsätzlich recht, lässt aber außer Acht, dass es den Faktor messbarer Qualität tatsächlich gibt. Dir kann auch ein Buch gefallen, das von einem Grundschüler geschrieben wurde. Aber es ist dann wohl auch ein Fakt, dass das Werk nicht den Qualitätsstandard eines erfahrenen Literaten erreicht.


    So auch bei Arche Nova, was handwerklich gesehen (!) tatsächlich nicht gerade eine Meisterleistung darstellt. Auch sowas kann dir ein Handwerker oder hier eben Grafiker/Illustrator auch bestätigen - ganz ab von subjektivem Eindruck.


    Gegenbeispiel: Lisboa von O'Toole. Ich finde es wunderschön und sehr thematisch, habe aber auch einen Kollegen, der es nicht schön findet. Sogar so unschön, dass er es nicht spielen möchte. Dennoch kann man hier (als Gegenbeispiel zu Arche Nova) nicht verkennen, dass es handwerklich sehr hochwertig ist.

  • Der Unterschied ist mir tatsächlich sehr bewusst, hab ich etwas ungünstig formuliert. Danke für's drauf hinweisen 👍🏻

    Da hast Du natürlich grundsätzlich recht, lässt aber außer Acht, dass es den Faktor messbarer Qualität tatsächlich gibt. Dir kann auch ein Buch gefallen, das von einem Grundschüler geschrieben wurde. Aber es ist dann wohl auch ein Fakt, dass das Werk nicht den Qualitätsstandard eines erfahrenen Literaten erreicht.


    So auch bei Arche Nova, was handwerklich gesehen (!) tatsächlich nicht gerade eine Meisterleistung darstellt. Auch sowas kann dir ein Handwerker oder hier eben Grafiker/Illustrator auch bestätigen - ganz ab von subjektivem Eindruck.

    Das ist mir komplett bewusst, ich hab ja auch nie gesagt dass Arche Nova ein schlechtes Spiel ist, im Gegenteil, ich hab eigentlich immer gesagt, dass das Ding gut designt ist, aber es halt einfach nicht wirklich meins ist.


    Mir ist auch bewusst, dass Grafik Design immer irgendwo Geschmacksache ist aber auch da gibt's teils Objektive Qualitätsstandards. Ich hab selten bis nie jemanden sagen hören, dass Terraforming Mars schön wäre, klar ist das letztendlich Geschmacksache, aber dass die Ausrichtung von Text und Symbol auf den Karten da teilweise einfach all over the place ist kann man objektiv anmerken (ob einen das dann letztendlich stört ist wieder was anderes). Arche Nova gibt mir persönlich (!) da auch sehr Terraforming Mars vibes, es sieht für mich einfach gar nicht nach nem modernen Spiel aus. Als Autor würde ich persönlich mich halt drüber ärgern, wenn ich viel Mühe in ein Spiel gesteckt habe und es am Ende keinen hübschen Anstrich bekommt, grad in der heutigen Zeit, wo doch wirklich fast alle Spiele gut aussehen nur eben Arche Nova (meiner Meinung nach) nicht. Okay 18XX Spiele sehen (meiner Meinung nach) immer noch echt nicht hübsch aus, aber vermutlich hab ich auch da einfach keine Ahnung und alle empfinden die als wunderschön.


    Wie gesagt, ist Geschmacksache, ihr dürft alle Arche Nova wunderschön finden, will ich auch ja gar nicht absprechen.

  • Wuschel Ich meinte damit eigentlich Sternenfahrer :)


    Ich bin da total bei dir und habe sowohl Arche Nova als auch (vor allem) TFM nicht selten für seine Playmobil-Optik aus den Frühneunzigern kritisiert. Da ist dein Vergleich zum Praktikanten schon irgendwo treffend, weil deren Designs so "vollgesaut" sind mit Photoshops Bevel & Amboss-Effekt... sowas kennt man in der Regel tatsächlich nur von Photoshop-Anfängern, weil es einer der ersten Effekte ist, die nach was aussehen und sehr einfach zu erreichen sind. Aber es ist eben auch ein Effekt, der stark nach Effekt aussieht und daher in professionelleren Arbeiten nahezu nicht mehr sichtbar ist oder erst gar nicht mehr vorkommt.


    Ich warte nur darauf, dass eine TFM/AN-Promokarte herauskommt, die schwarz/weiß mit einem freigestellten, farbigen Objekt aufwartet. Der klassische Effekt, den man Fotografen/Azubis kennt, wenn sie das erste "Was ist eigentlich eine Maske"-Tutorial angeschaut haben ;)

  • Ich finde das Artwork von Arche Nova auch nur ok. Ich würde mich sogar soweit aus dem Fenster lehnen und auch behaupten es gibt hinsichtlich der Ästhetik (die nicht nur subjektiv, sondern auch einen objektiven handwerklichen Teil beinhaltet) Versäumnisse. Das beste Beispiel ist das Geld: Hier fehlen die Details, um es als echtes Geld unmittelbar wahrnehmen zu können.


    Die Stockfotos allerdings finde ich gut. Ob das jetzt gezeichnet ist oder echte Fotos sind finde ich subjektiv (das wäre eher eine Frage des Stils).

    Einmal editiert, zuletzt von thomasd87 ()


  • Wie gesagt, ist Geschmacksache, ihr dürft alle Arche Nova wunderschön finden, will ich auch ja gar nicht absprechen.

    Ich glaube, das finden die wenigsten. Mich persönlich stört es bei Arche Nova einfach nicht (genug), um es deswegen nicht zu spielen. Da finde ich TFM grenzwertiger und musste echt lange mit mir kämpfen, um das trotz der Optik überhaupt in Erwägung zu ziehen.


    Ich hätte auch nichts dagegen, wenn Arche Nova besser aussehen würde. Hätte ich dafür mehr Geld bezahlt - hmmh, weiß ich nicht, hängt von der Aufwertung und dem Preisunterschied ab, ist aber ja erstmal nur hypothetisch. Aber ich weiß schon, was Du meinst, nur um mal das Gegenbeispiel zu nehmen. Everdell finde ich optisch klasse, hat mich nur spielerisch überhaupt nicht überzeugt. Da bringt dann auch die schönste Optik nichts.


    Letztlich haben wir ja die Qual der Wahl. Niemand muss was spielen, das ihm optisch (oder spielerisch) nicht zusagt. Ich würde behaupten, fast für jeden Geschmack lassen sich Sachen finden, die beide Kriterien erfüllen. Je nach Sammlungsumfang kann man dann auch wählerischer sein. Es gibt übrigens auch Titel, die sehen klasse aus, sind aber von der Usability eine Katastrophe. Das finde ich z.B. bei Arche Nova sehr gut gelöst und meistens auch bei Ian O'Toole.

  • (....) Das beste Beispiel ist das Geld (...)

    Das Geld ist tatsächlich ein gutes Beispiel, aber eben für eine bewusste, wohl überlegte Designentscheidung – nämlich, es soll abstrakt aussehen und gerade nicht an eine real existierende Währung erinnern, WEIL es sehr abstrakt "Aufwand, auch monetär" darstellt.

    Das ist eben nicht "ha, der Praktikant weiß nicht, wo er das $-Zeichen auf der Tastatur findet ", sondern "viele kluge Leute haben da einiges an Hirnschmalz reingesteckt und nach reiflicher Überlegung den Entschluss gefasst, schlichte Zahlen auf dunklem Hintergrund zu verwenden, damit die Plättchen auch in einem unsortierten Haufen des kompletten Spielmaterials problemlos als die Ressource erkannt werden können, die sie darstellen.

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  • (....) Das beste Beispiel ist das Geld (...)

    Das Geld ist tatsächlich ein gutes Beispiel, aber eben für eine bewusste, wohl überlegte Designentscheidung – nämlich, es soll abstrakt aussehen und gerade nicht an eine real existierende Währung erinnern, WEIL es sehr abstrakt "Aufwand, auch monetär" darstellt.

    Das ist eben nicht "ha, der Praktikant weiß nicht, wo er das $-Zeichen auf der Tastatur findet ", sondern "viele kluge Leute haben da einiges an Hirnschmalz reingesteckt und nach reiflicher Überlegung den Entschluss gefasst, schlichte Zahlen auf dunklem Hintergrund zu verwenden, damit die Plättchen auch in einem unsortierten Haufen des kompletten Spielmaterials problemlos als die Ressource erkannt werden können, die sie darstellen.

    Das glaube ich gern. Aber ob das die beste Lösung ist kann man durchaus hinterfragen. Es ist eine Lösung die halt funktioniert, aber nicht besonders ästhetisch wirkt.

  • Das glaube ich gern. Aber ob das die beste Lösung ist kann man durchaus hinterfragen. Es ist eine Lösung die halt funktioniert, aber nicht besonders ästhetisch wirkt.

    Da hat wohl jeder so seine eigene Ästhetik. Ich hätte es weitaus unästhetischer gefunden, wenn man Tiere mit schnöden Dollar in seinen Zoo kauft. Ich habe auch in anderen Spielen Geld noch nie als ästhetisch empfunden. Warum sollte das ausgerechnet bei AN anders sein?

  • thomasd87

    Da ist dann vielleicht die Frage, wie wichtig jedem einzelnen das persönliche ästhetische Empfinden gegenüber der Usability ist. Und hinterfragen kann man das sicher, man sollte sich aber mit Hinweisen zu "schlechtem Handwerk" zurückhalten, um sich nicht lächerlich zu machen.


    Was ich auch immer witzig finde ist, wenn mir "Fachleute" erzählen, was ich gefälligst nicht schön zu finden habe, weil es "handwerkliche Mängel" habe. Viele Menschen (ich würde fast sagen, sogar die Mehrheit) erkennen dieses schlechte Handwerk schlicht nicht, auch, weil ihnen nicht in der Ausbildung oder dem Studium eingetrichtert wurde, was gut und schlecht "ist".

    Ist das schlimm? Ich denke nein.


    Ich bin übrigens studierter Literaturwissenschaftler, und bei vielen der Bücher von denen im hiesigen Thread zu Literatur geschwärmt wird wäre mein erster Impuls zu schreiben"Wie kannst Du das gut finden, so schlecht wie das geschrieben ist!", aber das verkneife ich mir, da es niemandem (außer meinem Mitteilungsbedürfnis) irgendwas bringt.

  • Das glaube ich gern. Aber ob das die beste Lösung ist kann man durchaus hinterfragen. Es ist eine Lösung die halt funktioniert, aber nicht besonders ästhetisch wirkt.

    Zumindest die Spielertoken wurden mit der ersten Erweiterung ja schon teilweise upgegraded. Portal Games hat ja wohl auch zusätzliche Tiertoken mit den Arten angeboten. Vielleicht gibt es irgendwann auch alternatives Geld (optional), ein paar Erweiterungen dürften ja noch kommen.


    Aber um zum eigentlichen Thema zurückzukommen. Wie sehr beeinflusst die Optik und vielleicht auch optional erhältiche Deluxifizierungen eure Bewertungen bei euren Spielen? Bei mir einerseits sehr wenig, also eher im Bereich +/- 1. Ausnahme dann eben Sachen, die mir optisch überhaupt nicht zusagen und dann gar nicht erst von mir gespielt werden, also keine Bewertung erhalten.

  • Arche Nova gibt mir persönlich (!) da auch sehr Terraforming Mars vibes, es sieht für mich einfach gar nicht nach nem modernen Spiel aus.

    Da bin ich ganz bei dir. Arche Nova ist auch für mich weit weg von "schön". Die Grafiken haben auch maßgeblich dazu geführt, dass ich Arche Nova erst ein Jahr nach Erscheinen gekauft habe, nachdem es sich herumgesprochen hatte, wie gut das Spiel ist bzw. sein soll, denn so ganz kann ich die Popularität immer noch nicht nachvollziehen. Ich würde dem Spiel 7,5 oder 8 geben, d.h. darf bleiben und kommt gelegentlich zum Einsatz, zählt aber nicht zu den Favoriten von meiner Frau und mir. (Ganz anders übrigens als Terraforming Mars, das für uns beide ein 10-Punkte-Spiel ist. Also Grafik korreliert nicht direkt mit Bewertung.)


    Als Autor würde ich persönlich mich halt drüber ärgern, wenn ich viel Mühe in ein Spiel gesteckt habe und es am Ende keinen hübschen Anstrich bekommt

    Ich glaube, dass das ein Autor etwas pragmatischer sehen sollte, zumindest dann, wenn er nicht Rosenberg oder Feld heißt. Da gibt man seine Idee ab, freut sich über seine erste Veröffentlichung, und was der Verlag dann daraus macht, ist allein Sache des Verlages. Und wenn das Ergebnis dann nach der Bearbeitung weit weg ist von dem, was als Prototyp angenommen wurde, tja, dann isses eben so. Es ist der Verlag, der da viel Zeit und eigenes Geld reinsteckt, also kann der im Prinzip machen, was er will. Und wenn am Ende ein BGG-Top-10 Titel rauskommt, dann kann der Autor vor Jubeln im Kreis springen und hat definitiv sehr wenig Grund zur Klage, denn dann muss der Verlag offensichtlich vieles richtig gemacht haben.

  • Du kannst mich gerne lächerlich finden. Die Herausforderung ist ja auch eine gute Usability zu gewährleisten und trotzdem ein ästhetisches Design zu kreieren. Ich bleibe dabei das das Geld von Arche Nova leider ein optischer Fehltritt ist. Das darf jeder so beurteilen wie er/sie möchte.

  • Ich finde Dich nicht lächerlich.

    Zitat

    Das darf jeder so beurteilen wie er/sie möchte.

    Hier liegt eben für mich das Problem. Das beurteilen sollte m.E. auf eine wertschätzende Art geschehen. Jemandem das handwerkliche Geschick abzusprechen gehört für mich da nicht zu. Vor allem, wenn es sich, wie hier schon geschrieben wurde, um eine bewusste Entscheidung handelt - also "nicht wollen", nicht "nicht können".


    Vielleicht bin ich da auch zu empfindlich, wie im anderen Thread schon thematisiert. Aber jemand der kritisiert, muss m.E. auch Kritik an seiner Kritik aushalten. ;)

  • Ok, ich gebe dir recht. Wer austeilt, muss auch einstecken können. Ich finde die Arbeit von Kulturschaffenden auch großartig und möchte das nicht kleinreden. Ohne die Selbstaufopferung (das muss man ja wirklich so sehen) seitens der Entwickler- und DesignerInnen gäbe es dieses schöne Hobby gar nicht...

  • Geld ist so vielfaltig, da kenne ich kaum visuelle Merkmale; welche meinst Du denn damit?

    Ich bin nicht thomasd87 , aber ich könnte mir vorstellen, dass andere Verlage die Geldmünzen rund gemacht und auf die Rückseiten z.B. irgendwelche Bildchen gedruckt hätten. Dazu noch ein bisschen Relief-Optik, als Grundfarbe irgendwas Metallisches und fertig ist die Standard-Papp-"Münze". Und, ehrlich gesagt, das würde mir auch etwas besser gefallen als die von Arche Nova gewählte, sehr abstrakte Lösung.

    Es ist funktional Geld (d.h. eine Ressource, die zum Ausgeben gedacht ist), also darf es auch ruhig so aussehen.