Beiträge von HRune im Thema „Wie bewertet ihr eure Spiele?“

    Die BGG-Skala überträgt ja das subjektive Spielgefühl in die Notenskala. Die will nicht objektiv sein, in meinen Augen.

    weiß ich aber nicht, ob ich dir da voll zustimmen würde. Vielleicht wäre die BGG-Skala auch gerne objektiv(er), aber die Macher wussten gut genug, dass es unrealistisch ist, vom normalen Durchschnittsnutzer eine ausgewogene Bewertung der Sorte "ich sehe, was anderen hier gefallen könnte" zu erwarten.

    D‘accord.


    Wenn sie die Skala mehr in Richtung Objektivität hätten pressen wollen, hätten sie andere Beispielsätze für die Benotung wählen können.


    Oder mehrere Skalen, auf denen Noten zu verschiedenen Elementen des Spiels gegeben werden könnten. Das ist dann alles nicht mehr schnell und schlank und leicht verständlich, so dass vermutlich in Summe weniger Noten abgegeben würden. Internet-Rankingsysteme leben ja von ihrer Einfachheit, die Note abgeben zu können.


    Hier im Forum wurde ja auch schon häufiger über objektive Kriterien zur Bewertung von Spielen diskutiert. Ausschlaggebend ist letztlich in meinen Augen der, höchst subjektive, Spielspaß, den das Spiel erzeugt und unterstützt. Insofern gut, dass die BGG-Macher die Subjektivität in der Notenskala durch ihre Beispielsätze unterstreichen.

    Begründete schlechte Benotung ist in meinen Augen ebenso fair dem Spiel gegenüber wie eine begründete positive Benotung.

    Absolut richtig. Wobei ich trotzdem eher die 4er-, 5er- und 6er-Bewertungen lese, wenn ich Schwächen erkennen möchte, als die Bewertungen im Bereich von 1 bis 3, denn diese kommen nur selten über wenig lesenswertes Auskotzen hinaus. Von daher würde ich bei "ich sehe, warum es vielen gefällt, aber ich möchte es eigentlich nicht nochmal spielen" dann doch eher zu einer Bewertung im mittleren Notenbereich raten. Da gehören die Pro/Contra-Bewertungen ja auch irgendwo hin, selbst wenn das subjektive Spielempfinden, auf das die BGG-Definitionen abzielen, eher auf der Contra-Seite sich wiederfindet.

    Das ist auch der Punkt, in dem ich selber vermutlich von meinem eigenen Vorschlag abweiche, ja. Im puren Sinne der Skala (speziell mit den Erläuterungen in der Notenskala) wäre ein Spiel, das ich nicht mehr bereit bin zu spielen - aus von mir subjektiven Gründen - mit einer 2 oder 1 zu bewerten. Bei der 3 wird in der Skala schon suggeriert, dass man noch überredet werden könnte mitzuspielen. Doch ist die vergebene Note dann doch meist eine im mittleren Bereich, aus Deinem genannten Grund heraus.

    Mir ist gestern aufgefallen, dass ich etwas inkonsistent in meiner Bewertung bin. Ich habe gestern nochmal Arche Nova gespielt (4. Partie) und ich hatte das Spiel mal mit ner 7 bewertet, weil ich einsehe, dass es objektiv gesehen ein sehr gut designtes Spiel ist, auch wenn es mir nicht gefällt. Nach der Partie gestern hoffe ich, dass ich nie wieder in meinem Leben ne Partie Arche Nova spielen muss, also müsste ich es eigentlich mit ner 2 bewerten, würde sich aber irgendwie auch unfair dem Spiel gegenüber anfühlen.

    Wobei ich finde, dass das gar nichts unfaires ist, ich persönlich vermutlich jedoch aus ähnlichen Gründen nicht immer konsistent in meinen Bewertungen auf BGG bin.


    Die BGG-Skala überträgt ja das subjektive Spielgefühl in die Notenskala. Die will nicht objektiv sein, in meinen Augen. Und wenn Du eine 2 ziehst und in einem kurzen Kommentar diese begründest (a la „the game has a great table presence and obviously appeals to many. The action selection with aging actions coupled with the randomness in the draw does not provide me with any fun“), ist das für mich viel brauchbarer, als wenn alles irgendwo um den 6er Mittelwert rangiert. Wenn die 2 natürlich von einem wahllosen rant begleitet wird „the shittiest game I ever played“, dann hilft das natürlich nicht weiter. ^^


    Begründete schlechte Benotung ist in meinen Augen ebenso fair dem Spiel gegenüber wie eine begründete positive Benotung.