Wie bewertet ihr eure Spiele?

  • Mir ist gestern aufgefallen, dass ich etwas inkonsistent in meiner Bewertung bin. Ich habe gestern nochmal Arche Nova gespielt (4. Partie) und ich hatte das Spiel mal mit ner 7 bewertet, weil ich einsehe, dass es objektiv gesehen ein sehr gut designtes Spiel ist, auch wenn es mir nicht gefällt. Nach der Partie gestern hoffe ich, dass ich nie wieder in meinem Leben ne Partie Arche Nova spielen muss, also müsste ich es eigentlich mit ner 2 bewerten, würde sich aber irgendwie auch unfair dem Spiel gegenüber anfühlen.

  • Natürlich benutzt man die Skala einer externen Bewertungsseite genauso, wie sie dort angegeben ist. :triniti:

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

  • Mir ist gestern aufgefallen, dass ich etwas inkonsistent in meiner Bewertung bin. Ich habe gestern nochmal Arche Nova gespielt (4. Partie) und ich hatte das Spiel mal mit ner 7 bewertet, weil ich einsehe, dass es objektiv gesehen ein sehr gut designtes Spiel ist, auch wenn es mir nicht gefällt. Nach der Partie gestern hoffe ich, dass ich nie wieder in meinem Leben ne Partie Arche Nova spielen muss, also müsste ich es eigentlich mit ner 2 bewerten, würde sich aber irgendwie auch unfair dem Spiel gegenüber anfühlen.

    Wobei ich finde, dass das gar nichts unfaires ist, ich persönlich vermutlich jedoch aus ähnlichen Gründen nicht immer konsistent in meinen Bewertungen auf BGG bin.


    Die BGG-Skala überträgt ja das subjektive Spielgefühl in die Notenskala. Die will nicht objektiv sein, in meinen Augen. Und wenn Du eine 2 ziehst und in einem kurzen Kommentar diese begründest (a la „the game has a great table presence and obviously appeals to many. The action selection with aging actions coupled with the randomness in the draw does not provide me with any fun“), ist das für mich viel brauchbarer, als wenn alles irgendwo um den 6er Mittelwert rangiert. Wenn die 2 natürlich von einem wahllosen rant begleitet wird „the shittiest game I ever played“, dann hilft das natürlich nicht weiter. ^^


    Begründete schlechte Benotung ist in meinen Augen ebenso fair dem Spiel gegenüber wie eine begründete positive Benotung.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Nach der Partie gestern hoffe ich, dass ich nie wieder in meinem Leben ne Partie Arche Nova spielen muss, also müsste ich es eigentlich mit ner 2 bewerten, würde sich aber irgendwie auch unfair dem Spiel gegenüber anfühlen.

    Du schuldest dem Spiel doch nichts, oder? Also vergib die Note, die für dich gilt. Und wenn Du es nie wieder spielen willst, dann trag das ein. Am besten mit nem Kommentar, damit andere Spieler die Note besser einschätzen können.


    Das mache ich nach der Erfahrung letzte Woche (bei einem anderen Spiel) auch so. Aber: Ich gebe zu, dass ich bei der Bewertung 0,5 aufgeschlagen habe, weil es so vielen Leuten gefällt und irgendwie gut sein muss. Ich fand die Partie aber grauenvoll. Bin also auch nicht ganz "neutral". :)


    Gruß Dee

    Blog (manchmal sogar über Brettspiele): deesaster.org

    Einmal editiert, zuletzt von Dee ()


  • Die BGG-Skala überträgt ja das subjektive Spielgefühl in die Notenskala. Die will nicht objektiv sein, in meinen Augen. Und wenn Du eine 2 ziehst und in einem kurzen Kommentar diese begründest (a la „the game has a great table presence and obviously appeals to many. The action selection with aging actions coupled with the randomness in the draw does not provide me with any fun“), ist das für mich viel brauchbarer, als wenn alles irgendwo um den 6er Mittelwert rangiert.

    Witzigerweise beschreibst das Spiel da genau umgekehrt wie ich es empfinde. Die Action selection ist das einzige am Spiel was mir wirklich gut gefällt und die Tischpräsenz finde ich unterirdisch, das Spiel ist wirklich hässlich wie die Nacht. Mir tut es extrem Leid für den Autor, dass er da ein Spiel geschaffen hat, dass alle (außer mir) total abfeiern und auf BGG Platz 4 erreicht hat und er damit an nen Verlag geraten ist, der dem Spiel Stockfotos und ein Graphic Design vom Praktikanten verpasst hat. Ist selbstverständlich subjektives Empfinden.


    Nach der Partie gestern hoffe ich, dass ich nie wieder in meinem Leben ne Partie Arche Nova spielen muss, also müsste ich es eigentlich mit ner 2 bewerten, würde sich aber irgendwie auch unfair dem Spiel gegenüber anfühlen.

    Du schuldest dem Spiel doch nichts, oder? Also vergib die Note, die für dich gilt. Und wenn Du es nie wieder spielen willst, dann trag das ein. Am besten mit nem Kommentar, damit andere Spieler die Note besser einschätzen können.

    Ich schulde dem Spiel nichts, aber ich würde mir nicht rausnehmen zu sagen Arche Nova wäre ein schlechtes Spiel, das wurde ganz klar mit viel Mühe sehr kunstvoll designt und funktioniert wirklich gut, es ist ja nicht umsonst für alle außer mich das beste Spiel seit geschnitten Brot. Ich persönlich finde es halt einfach sterbenslangweilig und extrem frustrierend. Aber irgendwie finde ich halt, dass ne 2 dem Spiel nicht gerecht wird.

  • Begründete schlechte Benotung ist in meinen Augen ebenso fair dem Spiel gegenüber wie eine begründete positive Benotung.

    Absolut richtig. Wobei ich trotzdem eher die 4er-, 5er- und 6er-Bewertungen lese, wenn ich Schwächen erkennen möchte, als die Bewertungen im Bereich von 1 bis 3, denn diese kommen nur selten über wenig lesenswertes Auskotzen hinaus. Von daher würde ich bei "ich sehe, warum es vielen gefällt, aber ich möchte es eigentlich nicht nochmal spielen" dann doch eher zu einer Bewertung im mittleren Notenbereich raten. Da gehören die Pro/Contra-Bewertungen ja auch irgendwo hin, selbst wenn das subjektive Spielempfinden, auf das die BGG-Definitionen abzielen, eher auf der Contra-Seite sich wiederfindet.

  • Es wäre auch möglich, einen Mittelweg zu gehen:

    Im Kommentar vermerken, dass das Spiel prinzipiell gut designed ist etc. (7), dir aber aus Gründen nicht gefällt (2). Am Ende vergibst du aufgerundet 5 Punkte.

  • Ich orientiere mich an den Notenbeschreibungen bei BGG bezw. H@ll9000.

    Die konkrete Einstufung ist natürlich subjektiv.

    Zwischennoten gebe ich bei BGG auch, wenn für mich ein Spiel zwischen zwei Notenstufen liegt.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    2 Mal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()

  • Ich habe mal irgendwann mit meinem ersten Spiel angefangen das ungefähr einzuschätzen und seitdem überlege ich bei jedem Spiel, was in meiner Sammlung ist und was ich gespielt habe, wie ich es im Vergleich zu den anderen bewerteten titeln einordnen würde.

  • Mir tut es extrem Leid für den Autor, dass er da ein Spiel geschaffen hat, dass alle (außer mir) total abfeiern und auf BGG Platz 4 erreicht hat

    Warum tut dir das leid? Deine Meinung ist Deine Meinung. Wie gesagt schuldest Du dem Autor nichts. Und auch nicht der Spielecommunity in Gänze, die zum Großteil das Spiel mag.

    der dem Spiel Stockfotos und ein Graphic Design vom Praktikanten verpasst hat.

    Und die abwertenden Worte müssen doch nicht sein, oder? Nein, die Arche-Nova-Grafiken wurden mit 100% Wahrscheinlichkeit nicht von einem Praktikanten designt. Dir gefallen die Grafiken nur nicht. Absolut valide, aber werte doch die Arbeit anderer Menschen nicht so ab. Das ist unnötig verletzend.


    aber ich würde mir nicht rausnehmen zu sagen Arche Nova wäre ein schlechtes Spiel,

    Musst Du auch nicht. Die gefällt das Spiel halt nur nicht (was es nicht zu einem schlechten Spiel macht) und Du willst es nicht mehr spielen. Perfekt für ein BGG-Rating von 2 oder 3.


    Wie gesagt bin ich auch nicht immer spielneutral und gebe gern ein 0,5, wenn ich prinzipiell etwas im Spiel erkennen, es mir aber nicht gefällt. Aber ne Aufwertung auf eine 7, was bedeutet, dass ich das normalerweise gerne mitspiele? Nein, das wäre dann nicht mehr meine Meinung.


    Gruß Dee

  • Mir tut es extrem Leid für den Autor, dass er da ein Spiel geschaffen hat, dass alle (außer mir) total abfeiern und auf BGG Platz 4 erreicht hat und er damit an nen Verlag geraten ist, der dem Spiel Stockfotos und ein Graphic Design vom Praktikanten verpasst hat. Ist selbstverständlich subjektives Empfinden.

    Ich glaube für den Autor muss dir das nicht Leid tun. Die Entschädigung ein BGG Top 10 Titel designed zu haben wird wahrscheinlich helfen über die eine oder andere schlechte Bewertung hinweg zu kommen. Und er kann sich auch damit behelfen das sein Spiel bestimmt schon nächstes Jahr als Klassiker gilt und dann kommt auch schon die Deluxe Variante.


    Da werde bestimmt alle Karten von irgendeinen Namenhaften Künstler, der auch schon mal an Warhammer und oder Magic gearbeitet hat neugestaltet und die Spielerschaft kriegt endlich Acryll Tokens und ein Inlay aus Tropenhölzern. Da gibts dann auch keine schlechten Bewertungen mehr bei BGG, weil das kaufen sich nur die wahren Fans.


    Also im Ernst für die Deluxe Variante von Arche Nova wird es schon langsam Zeit wo ist Awaken Realms wenn man Sie braucht!

    Island, go

  • Ich mache es so ähnlich wie LegioVIII , wobei ich merke, dass ich inzwischen (leicht) kritischer bin. Und wenn man ganz ehrlich ist, dann bin ich bei Spielen, die nicht selbst besitze, etwas kritischer. Wahrscheinlich aus Schutz vorm Geldbeutel 😅


    Bzgl Arche Nova: Ich mag die Karten sehr und bin noch nie auf die Idee gekommen, dass man die blöd finden könnte. Aber habe das in einem Podcast neulich, als es um die Schönheit Everdells ging schon mal sehr deutlich so gehört und staunte sehr. Aber gut jeder Geschmack ist anders.

  • Auf BGG sind sehr viele Spiele mit 7 bewertet, daher betrachte ich 7 als eine Bewertung für ein durchschnittlich gutes Spiel. Manche Spiele halte ich jedoch besser als durchschnittlich (7) aber nicht so gut, dass es eine 8 ergibt, deshalb die Nutzung von Nuancen zwischen 7 und 8.

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Ich mache es so ähnlich wie LegioVIII , wobei ich merke, dass ich inzwischen (leicht) kritischer bin. Und wenn man ganz ehrlich ist, dann bin ich bei Spielen, die nicht selbst besitze, etwas kritischer. Wahrscheinlich aus Schutz vorm Geldbeutel 😅

    [...]

    Eigentlich nur logisch und absolut nachvollziehbar.

    Du kaufst, oder behältst nur die Spiele, die dir überdurchschnittlich gut gefallen.

    Sollte dir ein Spiel das du nicht besitzt besonders gut gefallen, ist es vermutlich nur einer Frage der Zeit bis es in deiner Sammlung landet ;) .

  • Begründete schlechte Benotung ist in meinen Augen ebenso fair dem Spiel gegenüber wie eine begründete positive Benotung.

    Absolut richtig. Wobei ich trotzdem eher die 4er-, 5er- und 6er-Bewertungen lese, wenn ich Schwächen erkennen möchte, als die Bewertungen im Bereich von 1 bis 3, denn diese kommen nur selten über wenig lesenswertes Auskotzen hinaus. Von daher würde ich bei "ich sehe, warum es vielen gefällt, aber ich möchte es eigentlich nicht nochmal spielen" dann doch eher zu einer Bewertung im mittleren Notenbereich raten. Da gehören die Pro/Contra-Bewertungen ja auch irgendwo hin, selbst wenn das subjektive Spielempfinden, auf das die BGG-Definitionen abzielen, eher auf der Contra-Seite sich wiederfindet.

    Das ist auch der Punkt, in dem ich selber vermutlich von meinem eigenen Vorschlag abweiche, ja. Im puren Sinne der Skala (speziell mit den Erläuterungen in der Notenskala) wäre ein Spiel, das ich nicht mehr bereit bin zu spielen - aus von mir subjektiven Gründen - mit einer 2 oder 1 zu bewerten. Bei der 3 wird in der Skala schon suggeriert, dass man noch überredet werden könnte mitzuspielen. Doch ist die vergebene Note dann doch meist eine im mittleren Bereich, aus Deinem genannten Grund heraus.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Im puren Sinne der Skala (speziell mit den Erläuterungen in der Notenskala) wäre ein Spiel, das ich nicht mehr bereit bin zu spielen - aus von mir subjektiven Gründen - mit einer 2 oder 1 zu bewerten.

    Da hast du völlig recht. Das käme heraus, wenn man 1:1 nach dem Wortlaut geht.

    Bei (von weiter oben)

    Die BGG-Skala überträgt ja das subjektive Spielgefühl in die Notenskala. Die will nicht objektiv sein, in meinen Augen.

    weiß ich aber nicht, ob ich dir da voll zustimmen würde. Vielleicht wäre die BGG-Skala auch gerne objektiv(er), aber die Macher wussten gut genug, dass es unrealistisch ist, vom normalen Durchschnittsnutzer eine ausgewogene Bewertung der Sorte "ich sehe, was anderen hier gefallen könnte" zu erwarten.

    Von daher kann man sich eine alles in allem ausgewogene 5er-Bewertung mit Pro (eher andere) und Contra (eher eigene Position) auch mit "könnte durchaus im Interesse der Macher sein" rechtfertigen. Denn wenn man am Spieletisch mitkriegt, wie etwas den Mitspielern gefallen hat, dann hat das ja auch eine Berechtigung, bei einer Bewertung genannt zu werden.

  • Für mich selbst reichen eigentlich drei Kategorien:

    'Großartig", "gut" und "nicht so toll"


    Großartig definiert halt irgendwie den eigenen Geschmack, gut ist alles was man gerne mitspielt und der Rest ist halt der nicht so tolle Rest.


    Nachdem ich mich bei bgg über Jahre dem Bewerten verweigert habe, habe ich es irgendwann doch angefangen und versuche mich natürlich an deren Schema zu halten. Aber die genaue Note variiert dann halt auch etwas nach Tagesform, Stimmung und meiner derzeitigen persönlichen Ehrfurcht vor dem konkreten Spieldesign.

  • Die BGG-Skala überträgt ja das subjektive Spielgefühl in die Notenskala. Die will nicht objektiv sein, in meinen Augen.

    weiß ich aber nicht, ob ich dir da voll zustimmen würde. Vielleicht wäre die BGG-Skala auch gerne objektiv(er), aber die Macher wussten gut genug, dass es unrealistisch ist, vom normalen Durchschnittsnutzer eine ausgewogene Bewertung der Sorte "ich sehe, was anderen hier gefallen könnte" zu erwarten.

    D‘accord.


    Wenn sie die Skala mehr in Richtung Objektivität hätten pressen wollen, hätten sie andere Beispielsätze für die Benotung wählen können.


    Oder mehrere Skalen, auf denen Noten zu verschiedenen Elementen des Spiels gegeben werden könnten. Das ist dann alles nicht mehr schnell und schlank und leicht verständlich, so dass vermutlich in Summe weniger Noten abgegeben würden. Internet-Rankingsysteme leben ja von ihrer Einfachheit, die Note abgeben zu können.


    Hier im Forum wurde ja auch schon häufiger über objektive Kriterien zur Bewertung von Spielen diskutiert. Ausschlaggebend ist letztlich in meinen Augen der, höchst subjektive, Spielspaß, den das Spiel erzeugt und unterstützt. Insofern gut, dass die BGG-Macher die Subjektivität in der Notenskala durch ihre Beispielsätze unterstreichen.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Ich teile Spiele in zwei Kategorien ein:

    - macht Spaß/gefällt

    - macht keinen Spaß/gefällt nicht

    und mehr gibt es nicht.

    Ich habe keine Lust mir Gedanken zu machen warum mir Spiel A dann vielleicht ein Quäntchen besser gefällt als Spiel B.
    Alles andere würde bei mir dazu führen dass ich aus dem Grübeln und Bewerten nicht mehr herauskäme - AP vor dem Spiel :D

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Mir tut es extrem Leid für den Autor, dass er da ein Spiel geschaffen hat, dass alle (außer mir) total abfeiern und auf BGG Platz 4 erreicht hat

    Warum tut dir das leid? Deine Meinung ist Deine Meinung. Wie gesagt schuldest Du dem Autor nichts. Und auch nicht der Spielecommunity in Gänze, die zum Großteil das Spiel mag.

    Ich wollte dazu erst nix sagen, weil's zu sehr Off-Topic ist und will die Diskussion an dieser Stelle auch nicht groß weiterführen, einfach weil's der falsche Thread ist.


    Mir tut es nicht leid, dass ich es nicht mag, mir tut es leid, dass das Spiel einfach nicht gut aussieht und der Grund ist, weil mich das als Autor richtig traurig machen würde, wenn das Spiel das ich geschaffen habe am Ende vom Vorlag keine schöne Optik bekommt. Und da das Spiel so extrem bliebet und erfolgreich ist, find ich's noch mehr schade, dass der Verlag nicht das Vertrauen hatte dem Ding ne gescheite Optik zu verpassen. Klar ist Optik auch subjektiv, aber das Spiel sieht wirklich altbacken aus und hat einfach kein modernes Grafik Design bekommen und dazu noch Stockfotos.


    Mir tut es extrem Leid für den Autor, dass er da ein Spiel geschaffen hat, dass alle (außer mir) total abfeiern und auf BGG Platz 4 erreicht hat und er damit an nen Verlag geraten ist, der dem Spiel Stockfotos und ein Graphic Design vom Praktikanten verpasst hat. Ist selbstverständlich subjektives Empfinden.

    Ich glaube für den Autor muss dir das nicht Leid tun. Die Entschädigung ein BGG Top 10 Titel designed zu haben wird wahrscheinlich helfen über die eine oder andere schlechte Bewertung hinweg zu kommen. Und er kann sich auch damit behelfen das sein Spiel bestimmt schon nächstes Jahr als Klassiker gilt und dann kommt auch schon die Deluxe Variante.

    Wie oben beschrieben, ich würde mich selbst tierisch ärgern wenn mein Spiel weder schönes Artwork noch schönes Grafik Design bekommt, deswegen tut's mir für den Autor leid.

  • Eine Skala zum Bewerten ergibt für mich nur dann Sinn, wenn ich gefragt werde, wie ich Spiel XY fand. Der Kernpunkt ist ja: Alle diese ausgedachten Skalen und Leisten sind halt HOCHgradig persönlich. Ein Spiel, das ich ganz furchtbar fand (Trio, Challengers) können andere ganz toll finden. Erst wenn mal hinreichend viele individuelle Bewertungen zusammenwirft, ergibt sich sowas wie eine ungefähre Objektivität. (wobei man eben bei bgg aufpassen muss, weil dort nur bestimmte Menschen überhaupt wählen. Monopoly / Mädn würden DEUTLICH mehr Punkte haben, wenn alle Menschen gefragt würden).

  • Nachdem ich mich bei bgg über Jahre dem Bewerten verweigert habe, habe ich es irgendwann doch angefangen

    Wenn ich fragen darf: Warum?

    Ich sehe nach 10 Jahren auf BGG immer noch kein Grund, meine Spiele zu bewerten jenseits der Einteilung in "owned" und "previously owned" (was mittlerweile mehr Spiele sind als bei "owned").

  • Also tut es dir leid, dass dein Geschmack ein anderer ist als der der Leute, die das Spiel gemacht haben?


    Aber gut, ein gesundes Ego hast du ja. Was mir leid tut. 😊

  • Also ab einer repräsentativen Anzahl an Bewertungen auf BGG ist alles unter 7 quasi raus. Das spiegelt sich auch gefühlt hier wieder, hier wird selten über Spiele gut gesprochen die unter einer 6.5 auf BGG liegen, da ist am Ende total egal was die einzelnen Punkte bedeuten. Es gibt Ausnahmen aber die sind eher selten. Relevante Spiele liegen auf BGG bei 7.5 aufwärts...wie gesagt naturlich erst ab einer genügend hohen Anzahl an Bewertungen.

  • Und da das Spiel so extrem bliebet und erfolgreich ist, find ich's noch mehr schade, dass der Verlag nicht das Vertrauen hatte dem Ding ne gescheite Optik zu verpassen.

    Hast du mal darüber nachgedacht, dass das Spiel erfolgreich ist, nicht OBWOHL es so aussieht, sondern WEIL es so aussieht? Oder denkst du, dass alle Menschen, die es mögen sagen: "Die Grafik ist schon schlecht. Aber mechanisch ist es so toll, dass ich da trotzdem ne 10 vergebe?"

    Wie oben beschrieben, ich würde mich selbst tierisch ärgern wenn mein Spiel weder schönes Artwork noch schönes Grafik Design bekommt, deswegen tut's mir für den Autor leid.

    Überlege auch hier, ob sich der Autor nicht vielleicht gerade gefreut habe, dass das Spiel so ein tolles Artwork bekommen hat und er sehr glücklich damit ist.


    Gruß Dee

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    Einmal editiert, zuletzt von Dee ()

  • Dabei sei anzumerken, dass man stark vermutet, dass Spiele über die Jahre weitere 5.5er Bewertungen bekommen von BGG, womit ältere Spiele immer weiter sinken mit der Zeit.


    Die 7.5 Grenze finde ich hart, da hätte ich einige tolle Titel verpasst. Die meisten meiner Spiele liegen über 7 aber ich hab auch 5 Spiele dabei die unter ner 7 liegen, Futschikato hat ne 6.6 und davon hab ich jetzt 92 Partien auf dem Buckel und das macht jedem Spaß, egal ob Spieler oder Nichtspieler, das Ding ist komplett genial. Coup wird mit ner 6.98 zwar noch als 7 angezeigt aber das is auch nur ne Frage der Zeit, bis das ne 6.9 wird und das gehört zu meinen Lieblingen und trägt immer noch nach 171 Partien.


    Der eigene Geschmack und der von BGG stimmen halt nicht immer überrein, ich denke jeder von uns hat nen Top 100 oder sogar Top 10 Titel auf BGG, den man selbst nicht so wirklich abfeiert (Bei mir z.B. Arche Nova) und Titel die man richtig gut findet aber auf BGG nicht so gut weg kommen.

  • Fällt mir natürlich schwierig nachzuvollziehen aber Geschmack is halt Geschmacksache. Hab zumindest bisher noch niemanden Arche Nova für die Optik loben hören aber es sei jedem gegönnt, der das Spiel wunderhübsch findet.


    Ich hab in der Tat drüber nachgedacht, dass ich es cool finde, dass das Spiel sehr erfolg ich ist obwohl es so aussieht, das selbe denke ich mir auch bei Terraforming Mars. Finde ich cool, dass genug Leute da über die Optik hinwegsehen können.

  • Also ab einer repräsentativen Anzahl an Bewertungen auf BGG ist alles unter 7 quasi raus. Das spiegelt sich auch gefühlt hier wieder, hier wird selten über Spiele gut gesprochen die unter einer 6.5 auf BGG liegen, da ist am Ende total egal was die einzelnen Punkte bedeuten.

    Hmmm, irgendwie bedingt sich das doch gegenseitig... Wenn fast alle (bzw: zu viele) Nutzer mit der Einstellung "ich schaue mir eh nur an, was hoch bewertet ist" unterwegs sind, warum sollte dann irgendjemand noch über Spiele berichten, die nicht allgemein hoch bewertet sind?

    Nehmen wir ein Beispiel. Ich habe neulich #Covert (Kane Klenko, Renegade Game Studios) gespielt. 8 Jahre alt, Rang 2120 bei BGG, Durchschnittsnote 7,1. Ich mag das Spiel immer noch sehr. Aber: Als ich über das Spiel hier im Forum berichtet hatte, als es neu war, hat's schon kaum jemanden interessiert. Warum sollte ich jetzt nochmal berichten, wenn's jetzt noch weniger Leute interessiert?

    Rennt weniger den Hypes hinterher, dann gibt's auch wieder mehr Berichte über nicht-gehypte Sachen. Und im Zweifelsfalle gibt's auch immer die Möglichkeit, hier mit der Suchfunktion die Vergangenheit zu recherchieren. Dann findet man wesentlich mehr Berichte über Spiele, die auf BGG bei 1000+ gerankt sind, als man hintereinander lesen möchte.

  • Das stimmt natürlich, und es gibt sicher Spiele die "geheime" Perlen sind trotz einer eher durchschnittlichen Bewertung, aber die Regel ist das nicht. Im großen und ganzen kristalisiert sich über die Jahre schon raus was halt ne 6 ist und was ne 8. Covert finde ich übrigens auch gut.

  • Eigentlich bewerte ich ungern. Denn einerseits will ich erst bewerten, wenn ich das Spiel häufig gezockt habe und bei schlechten Spielen kommt es maximal zu 3-4 Partien, wenn überhaupt. Und nur positive Bewertungen zu verfassen, finde ich auch doof und mir persönlich bringen die negativen Erfahrungen mehr - auch wenn ich die Einschätzung nicht teilen muss, weil sie für mich nicht (so) relevant sind. Andererseits helfen mir auch andere Bewertungen selbst, besser einzuschätzen, ob es was für mich sein könnte, so dass ich doch nach und nach versuche, auch eigene Bewertungen vorzunehmen.


    Bislang habe ich noch keine Kommabewertungen genutzt, aber wenn ein Spiel zwischen zwei Bewertungen steht oder ich ausdrücken möchte, dass ein anderes leicht besser/schlechter ist, würde ich das machen. Ich halte mich zwar an die 10er-BGG-Skala, finde mich aber in einigen Beschreibungen - speziell im unteren Bereich - nur bedingt wieder. "Likely won't play this again although could be convinced. Bad." oder "Not so good, it doesn't get me but could be talked into it on occasion." Eine 3 oder 4 von 10 finde ich schon relativ schlecht, da müsste schon viel passieren, dass ich die Spiele nochmal spiele. Eine 5-6 ist bei mir der Durchschnitt und ich bin eigentlich indifferent, ob nochmal spielen oder lieber was anderes machen (im Durchschnitt aller anderen Möglichkeiten)/völlig Unbekanntes spielen.


    Ich orientiere mich hauptsächlich an meinen persönlichen Vorlieben, versuche aber schon auch leicht grundlegende Maßstäbe einfließen zu lassen. Aber das wirkt sich dann eher im Bereich +/-1 aus. Bislang habe ich nicht sehr viele Sachen bewertet, da ich noch weitere Eindrücke abwarten möchte bzw. nicht die Zeit gefunden habe. Was mir besonders schwer fällt, Grundspiele zu bewerten, bei denen eine Erweiterung viel verbessert. Eigentlich ist bspw. das Viticulture-Grundspiel für mich fast schon broken und maximal eine 5, aber andererseits wird es für mich allein durch das neue Spielbrett aus der Erweiterung ein sehr gutes Spiel - selbst wenn ich die Erweiterung mit 10 bewerte und trotz geringerem Umfang gleichgewichte, wäre das insgesamt nur eine 7,5. Allerdings geht es für mich unter dem Strich dann doch eher Richtung 8,5-9, so dass ich das Grundspiel deshalb besser eingestuft habe.


    Natürlich sind trotzdem alle Bewertungen mehr oder weniger subjektiv. Eine reine Zahl bringt mir persönlich auch nichts. Erst wenn ich weiß, warum jemand so bewertet hat, kann ich es auch einschätzen und die Relevanz für mich einstufen. Oft wird deutlich, dass man mit einer falschen Erwartungshaltung an ein Spiel rangegangen ist oder dass einen nur eine Sache wirklich gestört hat. Spirit Island ist bei mir bspw. gefloppt und ich hatte nicht mal mehr Lust auf eine zweite Partie. Ich kann/will es deshalb aber nicht (schlecht) bewerten, weil mich letztlich das Thema nicht genug interessiert hat, um mich da weiter reinzufuchsen - was aber nötig gewesen wäre, um eine einigermaßen faire Bewertung von mir zu ermöglichen.

  • Ich weiß gar nicht, warum ich manchmal Spiele bewerte!? Bzw. hat das unterschiedliche Gründe. Die sind aber garantiert nicht "ehrenhaft". Schwierig zu formulieren. Ich ertappe mich oftmals, wie ich auf BGG Spiele viel zu gut bewerte, nur um einen meiner Favoriten "gut" aussehen zu lassen. Oder wenn ich der Meinung bin, dass der BGG Score zu hoch / zu niedrig ist (in meinen Augen), dann bewerte ich den mit den Extremscores. Also zumeist vergebe ich dann eine 10/10, nur um einen Ausschlag in diese Richtung zu bewirken.

    Hat natürlich keine Auswirkung und widersprich dem gedachten System völlig. Nach Monaten kehre ich dann zurück und korrigiere die Wertung.

    Da wird man von niedrigen Instinkten getrieben. Müsste man mal einen Psychologen fragen, aus welchem Grund. Kann ich mir selbst kaum beantworten.

  • Also wenn ich ein Spiel für viel Geld auf Kickstarter oder Gamefound unterstützt habe gebe ich eine 10.

  • Ich maße mir an, Spiele nach einer Partie zumindest für mich auf BGG zu bewerten, das ist natürlich nicht repräsentativ und ich bewerte eher mit einer Mischung aus Objektiv und Emotional...Dune Imperium z.B. ich sehe, dass es ein sehr gutes Spiel ist und verstehe das Leute es mögen, aber mich frustet das Spiel meist extrem deshalb ist es bei mir halt ne 6...nach manchen Partien wenn ich gefrustet und schlecht gelaunt bin vergebe ich aber trotzdem keine 2.

  • Vergebt ihr Punkte für verschiedene Kategorien?

    Nein. Und ich unterscheide bei der Bewertung auch nicht zwischen Spielen für Kinder, Familien oder Experten. Ein Kinderspiel, das ich mit einer „9“ bewerte, wie bspw. Akaba, ist für mich genauso gut wie ein Expertenspiel mit derselben Note. Ich relativiere da nichts, nehme Abzüge vor oder mache irgendwelche Zugeständnisse an irgendeine Zielgruppe. Wenn ich ein Kinderspiel, das allgemein so kategorisiert wird, als Erwachsener sowohl mit Kindern als auch mit anderen Erwachsenen voller Begeisterung spielen kann, stufe ich den Wert sogar noch etwas höher ein. Zudem liebe ich es einfach, wenn in einem Spiel mit gehobenem Anspruch, neben Ressourcenmanagement und Missionszielen, auch kinderspielartige Elemente enthalten sind. Der Drohnenflug über den wolkenverhangenen Stadtkarten bei CloudAge lässt mich zum Beispiel diese (dystopische) Welt mit den staunenden Augen eines Kindes erleben.


    Oder peilt ihr das übern Daumen nach Bauchgefühl?

    Ja, genau das. Den eigenen Spielen, die ich selbst besitze, gewähre ich dabei aber einen längeren „Reifeprozess“; fremde Spiele, die andere auftischen, bekommen meist schon nach der ersten Partie eine Bewertung. Einfach damit ich später noch weiß, dass ich sie mal (mit)gespielt hatte. Manchmal ändert sich diese „Bauchnote“ nachträglich noch. Entweder durch Folgepartien, oder weil ich mir das Spiel irgendwann selbst zulege. So geschehen bspw. bei Die verlorenen Ruinen von Arnak. Die Erstpartie mit dem fremden Spiel war nur eine „6“. Es hatte mich aber nicht losgelassen und ich hatte das diffuse Gefühl, dass es mir eigentlich besser gefallen müsste. Da sich dafür aber keine Folgepartien ergeben hatten, habe ich es mir irgendwann trotz der vermeintlich durchschnittlichen Bewertung gekauft – und schließlich erneut gespielt. Danach aufgewertet zu einer „7“, die ich grundsätzlich als eine gute Note ansehe. Zusammen mit der ersten Erweiterung stieg dafür die Note weiter zu einer „8“ an. Meine Frau und ich stecken aktuell mitten in der 2-Spieler-Kampagne der zweiten Erweiterung; nach Abschluss wird es für die zweite Erweiterung höchstwahrscheinlich eine „9“ geben.

  • Meine Bewertung sieht folgendermaßen aus :


    1-3 total Ausfall


    4-6 für mich kein gutes Spiel


    7-7,5 ein Spiel was ok ist


    8-8,5 gutes Spiel was eventuell in meine Sammlung wandern könnte


    9-9,5 sehr gutes Spiel was ich besitzen möchte


    10 hall of fame und soll für immer bleiben.


    Ich bewerte gerne Spiele für mich und Menschen die mich kennen, um Spiele besser einschätzen zu können, bei der Menge an neuen Spielen eine gute Entscheidung meiner Meinung nach um zu filtern.


    Ich bewerte auch Restaurants und deren Essen, allerdings dort in Schulnoten System.


    Ich verstehe auch nicht wieso manche sich mit bewerten so schwer tun, vor allem ist es was persönliches und subjektives. Man sollte schon zu seiner Meinung stehen können und es äußern dürfen wenn es relevant ist. Besonders wenn man für etwas Geld ausgibt oder ausgeben soll.