Deutschland bald ein Sport-Entwicklungsland?

  • Hier in Oberstdorf sind wenigstens die Leistungszentren fußläufig erreichbar, aber die Skijugend hat unter der Woche 5x Training und dazu Schule. Die „Eliteschule des Sports“ schaut wenigstens, dass das ganze einigermaßen terminverträglich abläuft, aber mir tun die Kinder ein bisschen leid, die hier untergehen, wenn sie eben keinen Leistungssport betreiben. Die sonstige Förderung lässt zu wünschen übrig, das fängt schon beim Angebot für Kleinkinder an. Insofern muss ich Smo recht geben, dass weniger manchmal mehr wäre und viele nach den Schultagen dann nicht so ausgepowert wären und alle mit mehr Leidenschaft ihren Hobbies nachgehen könnten (damit verbundene Erfolgserlebnisse stärken auch die intrinsische Motivation).

    Wie LemuelG schreibt, ist der frühe Abbruch in meinen Augen aber auch keine Alternative, einen gesunden, sozialverträglichen Mittelweg zu finden, wäre das Ziel.

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  • Ich glaube, ihr habt da mehrere Debatten gleichzeitig. Die relaxte Einstellung der Generation Z, womit die meisten
    sich auf die jetzt Studierenden und ins Berufsleben Eintretenden beziehen (also ca 19-27J)... und dann die von der Sportbegeisterung/Begeisterungsfaehigkeit und der Sportfoerderung von Kindern ab 4J.


    Zudem geht es dabei natuerlich immer um Trends, also den Durchschnitt. Nicht alle der Gen Z ticken gleich, so wie das in allen anderen Generationen auch war.


    Das mit der Komfortzone der Gen Z sehe ich aehnlich wie LeGon, ich arbeite mit dieser Altergruppe seit Jahrzehnten.


    Nicht ohne Grund kann man aktuell die Workshops kaum zaehlen, wie wie man mit der veraenderten Einstellung des veraenderten Population umgehen soll/kann. Undnein, es sind nicht alle: die die etwas veraendern, hart arbeiten, usw. glnStreibt es auch. Aber man hoert doch oft ein: volle Kursbelegung ist mir zu viel Stress, ausserdem habe ich Dienstags meine Meditationskur/Schwimmkurs/Videogame treffen... das ist wichtig fuer meine Life/Work ballance.

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  • Das mit der work-life Balance und dem ganzen drumherum ist aber halt nicht exklusiv ein "junge Generation Problem". Das Betrifft erstmal in meinen Augen auch die Generationen drüber. Ich werd nächstes Jahr 40 und in meinem Umfeld ist das alle ganz genauso...


    Zum anderen sehe ich darin auch überhaupt kein Problem, sondern einfach eine veränderte Lebenssituation von vielen, in der sich gerade seit Corona der Fokus total verschoben hat und die Menschen sich nicht mehr allein über die Arbeit "definieren", sondern die Arbeit einfach nir noch ein Teil des Lebens ist, aber nicht mehr der entscheidende. Ich bin selbst jemand, der alleine nur aus dem Grund arbeiten geht um Geld zu verdienen. Das heisst nicht, dass ich meinen Job schlecht oder nicht gewissenhaft mache, definitiv nicht. Aber mir sind Familie, Zufriedenheit und Frezeit wichtiger. Ich sehe es nicht ein tausende Überstunden zu haben nur um vll mehr Geld zu verdienen oder aber meinen Arbeitgeber zu helfen, wenn es nicht gerade eine Extremsituation vorgibt. Ich arbeite gern, bin aber "noch gerner" bei meiner Familie. Auch würde ich einen Job ohne Home Office nicht mehr annehmen, eben weil ich jetzt weiss, dass es auch mit Home Office ohne Qualitätsverlust meiner Arbeitsleistung funktioniert. Das alles heisst aber nicht, daß mir generell Antrieb, Ehrgeiz, Durchhaltevermögen oder ähnliches fehlen. Will sagen: Ich sehe absolut keinen Zusammenhang zwischen dieser Entwicklung und der negativen Entwicklung im Sport

  • Das mit der Komfortzone der Gen Z sehe ich aehnlich wie LeGon, ich arbeite mit dieser Altergruppe seit Jahrzehnten.

    ber man hoert doch oft ein: volle Kursbelegung ist mir zu viel Stress, ausserdem habe ich Dienstags meine Meditationskur/Schwimmkurs/Videogame treffen... das ist wichtig fuer meine Life/Work ballance.

    ernst gemeinte Frage. Die Generation Z in anderen Ländern ist anders drauf? Wenn wir den Medaillenspiegel der WM in Budapest nehmen. Dann sind die ersten drei Nationen USA, Kannada und Spanien. Was läuft mit den Jugendlichen dort anders?

    Die haben auch Videospiele, TikTok, Handys etc.

  • Was die US und Kanada angeht, habe ich ein bischen Einblick, zu Spanien weiss ich nichts. Die jungen Erwachsenen beider Laender sind einer Erfahrung nach unselbststaendiger im selben Alter als die entsprechenden Deutschen, sie bekommen langer mehr Hilfe bei allem vom Umfeld (Eltern, Betreuer, Lehrer)... oder etwas wertender gesagt, sie sind mehr "gepampert". Grundsaetzlich anders drauf als die in Deutschland sind sie nicht, in Deutschland wird das einfach ein paar Jahre spaeter "ankommen".

    Wie gesagt, im Durchschnitt....

  • Die jungen Erwachsenen beider Laender sind einer Erfahrung nach unselbststaendiger im selben Alter als die entsprechenden Deutschen, sie bekommen langer mehr Hilfe bei allem vom Umfeld (Eltern, Betreuer, Lehrer)... oder etwas wertender gesagt, sie sind mehr "gepampert".

    und trotzdem haben die beiden Länder gut abgeschntten. OK, USA hat deutlich mehr Einwohner als D, aber Kannada hat ja gerade mal die Hälfte.

  • in Nordamerika ist das sicherlich auch dem Einfluss des Collegesports geschuldet; da sind ganz einfach auch massive Summen die bewegt werden die dazu führen, dass ein Vollstipendiat außer Studium und Sport nicht auch noch für den Lebensunterhalt sorgen muss. Die Sporthilfe ist deutlich zu gering um das zu leisten. In die Sportförderung bei BP/BW kommt man erst wenn man schon Weltspitze ist; im College kann man eben Weltklasse werden ohne sich um den Lebensunterhalt kümmern zu müssen

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.