ARCS (2022) | Leder Games

  • zu 1. Ob ich Ambitions erklären kann hängt maßgeblich davon ab, ob ich die Initiative habe. Ob ich die Initiative habe hängt maßgeblich davon ab, ob ich Karten mit hohen Zahlen habe, im Idealfall eine 6.

    Das würde ich so nicht unterschreiben. Initiative kann man auch bekommen, wenn jemand anderes eine Ambition declared und man selbst dann nur eine 2-3 hat. Viel garantierter aber, in dem man eine zweite Karte spielt und sich die Initiative 100%ig sichert. Das nutzen aber viele Spieler viel zu wenig, weil die Karte als „zu wertvoll“ gesehen wird und man Trennungsangst hat :)

    Ambitions spiele ich möglichst so, dass andere Spieler bereits keine passende Karte mehr haben, dann bleibt die Initiative selbst mit einer 0 bei mir. Das klappte in meinen bisher 2 Runden erstaunlich gut. Und klar kann ich eine Karte opfern. Das bedeutet jedoch eine Runde weniger für mich und bzgl. der Anzahl meiner Pips gibt mir das im Besten Fall genauso viele im Vergleich zu meinem Gegner, der er am Ende ausgleichen kann. In der Regel wird er aber mehr Pips haben (weil ich eine Karte geopfert habe) und zudem noch einfacher die Initiative für den nächsten Chapter gewinnen. Mathematisch Piptechnisch betrachtet ein Nullsummenspiel bestenfalls, in der Regel jedoch eher negativ.

  • (...) wenn ich weiß was ich ungefär machen will, weiß ich auch welche Karten ich dafür brauchte (...)

    Ich glaube ja, daß genau das der Knackpunkt ist: Eigentlich ist ja genau umgekehrt -- erst, wenn Du weißt, welche Karten Du hast, weißt Du, was Du machen kannst. ARCS funktioniert da m.E. eben andersherum.

    Aber ich bin gespannt, was Du von der Drafting-Variante berichten wirst.

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  • (...) wenn ich weiß was ich ungefär machen will, weiß ich auch welche Karten ich dafür brauchte (...)

    Ich glaube ja, daß genau das der Knackpunkt ist: Eigentlich ist ja genau umgekehrt -- erst, wenn Du weißt, welche Karten Du hast, weißt Du, was Du machen kannst. ARCS funktioniert da m.E. eben andersherum.

    Aber ich bin gespannt, was Du von der Drafting-Variante berichten wirst.

    Das mag sein, führt jedoch wieder zum Anfang meines Problems: Meine Hand kann unterlegen sein, ohne dass ich Einfluss nehmen kann.

    Sobald ich es getestest habe, werde ich berichten.

  • Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr unterschreibe ich die Aussage, dass es keine schlechten Hände gibt. Und deswegen braucht es mMn kein drafting, das verlängert das Spiel nur unnötig und raubt die Zeit, in der man evtl. eine 2. Runde direkt im Anschluss spielen kann.
    Meine Begründung mit den Karten wäre, dass sich jede Runde die Situation sehr schnell ändern kann, und es mMn mehr darauf ankommt, zum richtigen Zeitpunkt die „schlechten“ Karten zu spielen und die guten zurückzuhalten, bis ein richtig guter Zug gespielt werden kann. Denn es reicht auch manchmal vollkommen aus mit 1-2 guten Zügen die benötigten Punkte zu erzielen.

    Ich habe in meiner letzten Partie in Runde 3 glatte 21 Punkte geholt, weil ich aus meinen vermeintlich schlechten Karten in den Runden zuvor meine Position auf dem Brett einigermaßen stark vorbereiten konnte. Während die anderen beiden Mitspieler sich mit dem 4. beharkt haben, konnte ich dann mit Hilfe meiner Ressourcen super starke Züge spielen und die Ambitions Warlord und Tycoon für mich entscheiden.

    Krasses Spiel, für mich in der Top 3 aus 2024. Sobald es auf deutsch kommt, werd ich auch zuschlagen. Ob es die Kampagne braucht, kann ich nicht sagen, was ich gehört habe klingt interessant, könnte dann aber auch zu komplex werden.

  • Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr unterschreibe ich die Aussage, dass es keine schlechten Hände gibt. Und deswegen braucht es mMn kein drafting, das verlängert das Spiel nur unnötig und raubt die Zeit, in der man evtl. eine 2. Runde direkt im Anschluss spielen kann.
    Meine Begründung mit den Karten wäre, dass sich jede Runde die Situation sehr schnell ändern kann, und es mMn mehr darauf ankommt, zum richtigen Zeitpunkt die „schlechten“ Karten zu spielen und die guten zurückzuhalten, bis ein richtig guter Zug gespielt werden kann. Denn es reicht auch manchmal vollkommen aus mit 1-2 guten Zügen die benötigten Punkte zu erzielen.

    Ich habe in meiner letzten Partie in Runde 3 glatte 21 Punkte geholt, weil ich aus meinen vermeintlich schlechten Karten in den Runden zuvor meine Position auf dem Brett einigermaßen stark vorbereiten konnte. Während die anderen beiden Mitspieler sich mit dem 4. beharkt haben, konnte ich dann mit Hilfe meiner Ressourcen super starke Züge spielen und die Ambitions Warlord und Tycoon für mich entscheiden.

    Krasses Spiel, für mich in der Top 3 aus 2024. Sobald es auf deutsch kommt, werd ich auch zuschlagen. Ob es die Kampagne braucht, kann ich nicht sagen, was ich gehört habe klingt interessant, könnte dann aber auch zu komplex werden.

    Für mein Verständnis: die 3 anderen Spieler haben sich gegenseitig beharkt und du konntest unbehelligt deine Punkte holen?


    Arcs ist difinitiv ein cooles Spiel und ich freue mich drauf die Kampagne zu testen.

  • Für mein Verständnis: die 3 anderen Spieler haben sich gegenseitig beharkt und du konntest unbehelligt deine Punkte holen?


    Arcs ist difinitiv ein cooles Spiel und ich freue mich drauf die Kampagne zu testen.

    Gegeneinander gekämpft haben wir sowieso alle, aber der eine Mitspieler hatte schon 20 von benötigten 27 Siegpunkten. Sodass derjenige natürlich im Fokus von uns 3 anderen.
    Ich lag mit 6 Punkten recht weit zurück, konnte in den ersten beiden Runden meine Position aber gut ausbauen und hatte zum passenden Moment die richtigen Ressourcen mit beiden Raketenplaneten, sodass ich dann kurzerhand mit Hilfe von den Schiffskatapulten 2 schlecht bewachte Planeten des führenden Spielers angreifen konnte und das ganze Umfeld drumherum besetzt habe.

    Hatte natürlich auch was mit Glück zutun, ich wurde beispielsweise auch attackiert, aber an strategisch unwichtigen Punkten.

    Und hier sehe ich auch die komplette Stärke des Spiels, nämlich nicht, immer die besten Karten zu haben und alles vorausplanen zu können, sondern situativ am besten zu reagieren und die Schwächen der anderen auszunutzen.

    Auch wenn es sich überhaupt nicht mit Skat vergleichen lässt, verhält es sich hier dennoch genauso: Mit einem starken Blatt lässt es sich trotzdem verlieren, wenn man in Fallen tappt.
    Und woran ich es besonders fest machen kann, dass es sich um einen absoluten Toptitel handelt: die Partie ist jetzt über 2 Wochen her und ich denke trotzdem noch darüber nach.

  • Genau das was w1llbanx sagt denke ich auch.

    Das situative Umdenken und beste Nutzen der eigenen Hand kann alles ändern. Wenn man viele Material-Ressourcen hat kann man versuchen auf Tycoon zu gehen. Aber vielleicht deklariert ein anderer Spieler eine andere Ambition, die ich aber durch das Nutzen meiner vorhandenen Ressourcen für mich entscheide und bspw. nicht auf Tycoon gehe, sondern die von ihm deklarierte Ambition "klaue".

    In unseren Spielen (zu zweit) war tatsächlich auch die Übernahme der Initiative in einem entscheidenden Zeitpunkt durch das ausspielen der zweiten Karte spielentscheidend.

    Ich liebe an dem Spiel wirklich, dass man nicht so viel im Vorhinein planen kann und das ganze immer wieder umdenken und neu betrachten muss. Das macht für mich einen Riesenreiz und ne ganze Menge der Faszination für Arcs aus. Ich muss auch dauernd an die Partien zurückdenken und freue mich riesig darauf das Spiel wieder auf den Tisch zu bringen.

  • Beitrag von DanteOne (28. September 2024 um 01:01)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (28. September 2024 um 01:01).
  • In unseren Spielen (zu zweit) war tatsächlich auch die Übernahme der Initiative in einem entscheidenden Zeitpunkt durch das ausspielen der zweiten Karte spielentscheidend.

    Also weil du keine passende hohe Karte hast, musst du eine zusätzliche spielen um die Initiative zu bekommen und verlierst damit einen Zug? Wäre es vorteilhafter eine hohe Karte zu haben und damit die Initiative zu bekommen und den Zug nicht zu verlieren?

    Einmal editiert, zuletzt von DanteOne (28. September 2024 um 01:04)

  • In unseren Spielen (zu zweit) war tatsächlich auch die Übernahme der Initiative in einem entscheidenden Zeitpunkt durch das ausspielen der zweiten Karte spielentscheidend.

    Also weil du keine passende hohe Karte hast, musst du eine zusätzliche spielen um die Initiative zu bekommen und verlierst damit einen Zug? Wäre es vorteilhafter eine hohe Karte zu haben und damit die Initiative zu bekommen und den Zug nicht zu verlieren?

    Ich finde, es ist nicht ganz so einfach:
    Die hohe Karte muss ja auch von der passenden Farbe sein. Außerdem kann man immer wieder auch mit niedrigeren Karten einsteigen, wenn jemand eine Ambition declared oder die höchsten Karten schon abgespielt sind, etc. Das Spiel bietet viele Möglichkeiten und die höchsten Karten sind dabei nicht die Lösung von Allem, da sie ja außerdem ggf. ebenfalls nur eine Aktion mitbringen und man sich daher oft nicht besser steht, als jemand, der mit einer niedrige Karte in irgendeiner Form "mitgehen" muss.

    Das Entscheidende ist, dass man den Tisch lesen muss - es muss sich natürlich wirklich lohnen, die Extra-Karte abzulegen, um zu übernehmen.
    Außerdem macht man ggf. einem anderen Spieler damit ja seine hohe Karte "kaputt", die ihn dann eben nicht zur Initiative führt, wie erhofft. Und nicht zuletzt lohnt sich Ambitions declaren vor allem zu Beginn der Runde, wenn ohnehin noch alle hohen Karten im Umlauf sind und man selbst mit einer hohen Karte eben ggf. noch gegen einen anderen Spieler mit einer noch höheren Karte verliert, weil später in der Runde dann eben keine Ambition mehr zum declaren mehr da sind. Da macht es also durchaus Sinn, frühzeitig eine Karte zu opfern, um sich diese Möglichkeit zu sichern, teilweise sogar, wenn man hohe Karten, aber eben von der "falschen" Farbe hat.

    Niedrige Karten erscheinen erst einmal schwach - spielt man seine Karten jedoch geschickt aus, kann man mit einer niedrigen Karten dann auch wieder viele Aktionen reinholen, wenn man sie vollständig spielen kann und so gleicht es sich am Ende üblicherweise doch wieder irgendwie aus.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Und man darf dabei nicht außer Acht lassen, dass die Spieleranzahl (wahrscheinlich) auch hierbei noch eine größere Rolle spielt/spielen kann. Ich habe das Spiel zu zweit gespielt. Einmal konnte ich meine Hand wie bei einem Stichspiel runterspielen - da ich viele Karten einer Farbe hatte und mein Gegenüber zu spät entschieden hat sich die Initiative über das Ablegen einer weiteren Karte zu holen und dann nicht mehr gegensteuern konnte.

    Bei zwei Spielern funkt einem natürlich nicht noch ein Dritter oder Vierter durch die Pläne oder in den aktuellen Stich. ^^

  • Es gibt eine weitere Playmat auf Etsy:

    Mir gefällt, dass es eine Version mit Plätzen für den Court gibt und die Ressourcen Icons stark vergrößert wurden. Der Kontrast sieht auf den Vorschaubildern auch gut aus. Hat jemand schon Erfahrungen mit deren Matten, ob die Versprechen auch in etwa der Realität entsprechen?

    Einmal editiert, zuletzt von Decay (2. Oktober 2024 um 10:33)