Gaia ist doch auch nur ein Platzhalter. Es passiert ja nicht einmal mit Spielen wie Flügelschlag. Das sieht sogar noch nach was aus.
Wir haben in unseren Kampagnen teilweise einen ROAS (Return on AddSpend) im fast zweistelligen Bereich. D.h. gib 100 € aus, nimm 1.000 ein. Und das Produkt, um das es hier geht ist auch nicht gerade wenig erklärungsbedürftig.
Natürlich muss man keiner Oma ein Gaia andrehen, aber wie gesagt, jeder von uns kennt doch die Leute, die über ein Pandemie, ein Flügelschlag, selbst ein Terraforming Mars total verwundert sich und es sich sofort kaufen wollen. Ein Quacksalber oder Tavernen-Spiel könnte sicherlich auch gut laufen.
Es geht doch hier eher darum den Einstieg zu schaffen, danach kommt das Interesse nach weiteren Produkten bei Gefallen von ganz allein.
Auch ein Flügelschlag ist leider deutlich außerhalb des "Normalo"-Spektrums.
Rein interessehalber: Wie ist denn der genannte ROAS zu verstehen? Wer nimmt denn die 1000 Euro ein, der Händler oder der Verlag? Ich kann mich jetzt nur auf Erfahrungen mit Werbung bei einem großen Onlineshändler beziehen, aber wenn es sehr gut läuft erreiche ich maximal 400 Euro (Händler-)Umsatz bei 100 Euro Invest – und das auch nur, wenn das Spiel eh unabhängig davon gut angelaufen ist. Ist also im Prinzip so, als ob ich die Spiele einfach verschenkt hätte. Ob die Kunden das Produkt nicht sowieso gekauft hätten und nur zusätzlich auf die Anzeige bzw. das gesponsorte Produkt geklickt haben erfahre ich nicht. Ich erfahre auch nichts darüber, wie sich diese "verschenkten" Spiele auf die zukünftigen Verkäufe auswirken – verkaufe ich also in einem halben Jahr deswegen mehr? Hält es mein Produkt länger am Leben? Das große Problem ist doch einfach die Messbarkeit des Erfolgs von solchen Kampagnen. Klar, wenn ich auf meinen eigenen Onlineshop verlinke, kann ich genauere Aussagen machen. Aber sonst? Meines Erachtens steht bei vielem was man machen könnte das zu erwartende Erfolgspotential in keinem Verhältnis zum monetären Aufwand, da man Grundlagenarbeit für eine ganze Branche leisten müsste.
Wie gesagt, das heißt nicht, dass man nichts tun sollte. Ich kann nicht sagen: "Ich kann den Erfolg in Essen nicht messen, also spare ich mir den Stand", aber es ist auch nicht so, dass eine Firma wie z.B. Ravensburger einfach nur zu doof ist, die richtige Agentur zu beschäftigen.
Das was geht, sieht man dann an Kampagnen, wie der vor dem Andor Release. Aber das muss man sich leisten können und das kann auch bös nach hinten losgehen – für einen kleinen Verlag wäre das existenzgefährdend.