Beiträge von Sepiroth im Thema „Marketing in der Brettspielwelt - Status Quo?“

    GW hat seinerzeit das HdR-TableTop in diesen Heften von DeAgostini vertrieben. Immer wenige Figuren, dazu die passenden Farben im nächsten Heft mit Bemalanleitung und sukzessive die Regrln erklärt. Kleine finanzielle Hürde (pro Heft 5-7€ oder so). Sammelfieber geweckt mit leichtem Regeleinstieg und Lizenz. Aber die hatten auch massive Probleme Mitte der 2000er. Und bei TTs ist halt auch die Bindung ein wenig leichter weil ich nicht einfach von GW zu nem anderen Hersteller wechseln kann.


    Ich bleibe weiterhin skeptisch, dass dieses Marketing-Geld wirklich was bringt. Vielleicht auch nur, weil ich da (vielleicht auch erst mittlerweile?) gar nicht mehr drauf anspringe. Mich interessiert einfach nicht, was der Hersteller oder der Verkäufer über das Produkt sagt, mit dem er Geld verdienen will. Aber vielleicht bin ich da ne Ausnahme :denk:

    Vieles hier geht mir etwas am Thema vorbei.

    Ich als Marketinglaie frage mich immer mehr, ob sich das ganze Sponsoring überhaupt lohnt. Rechnen sich die Abermillionen, die Audi an die Bayern zahlt wirklich? Kauft sich der Bayernfan wirklich deswegen nen Aufi statt nem BMW?


    Und auf Brettspiele übertragen: Das Beispiel oben zu 51st State - Lohnt sich der Aufwand diese 1000 Leute quasi zu targeten? Wieviele kaufen von denen? 2? 10? Das steht doch ned im Verhältnis.

    Ich möchte nochmal auf den Vergleich mit Computerspielen zurückkommen. Ich sehe da keine Widersprüche zwischen den Aussagen von Pikmin und MetalPirate, den beides trifft zu und da leigen auch einige Probleme der Brettspiele.


    Insgesamt ist seit World of Warcraft der Einstieg in Computerspiele massiv erleichtert worden. Es gibt umfassende Tutorials und selbst bei dem erwähnten Starcraft 2 kann der Einsteiger schnelle Erfolge feiern. Man muss nicht mehr wie bei Falcon 4.0 hunderte Seiten Anleitung lesen, um das Flugzeug in die Luft zu kriegen. Das haben Videospiele den Brettspielen einfach voraus.

    Zu dem Vertiefen und platinisieren: Wie viele versuchen das wirklich selbst und testen, wie sie bspw. vei FF VII einen goldenen Chocobo bekommen und wie viele spielen es einfach nem Guide nach? Das sind doch extrem wenige. Genauso wenige, wie Gaia Projekt-Spieler, die 1000+ Partien haben. Gibt es, ist aber nicht die Regel.

    Dann können Videospiele viel leichter weitere Fähigkeiten wie Geschicklichkeit und Reaktion zusätzlich zur Taktik abverlangen und genau da is doch die Mehrheit der großen esports-Titel beheimatet.

    Strategie wird auch viel weniger benötigt, eben weil es eben nicht so viele Hardcore-Gamer gibt. Ich denke da ist Pikmin ein wenig in einer Blase. Die Erfolge werden im Schnitt schneller erreicht und es gibt mehr Zwischenziele. Frustrationsmomente werden immer weiter entschärft. Diese Entwicklung ist ja auch bei den Brettspielen sichtbar. Das führt dann imo genau zu dem mehr an Einheitsbrei mit 358 Möglichkeiten, die sich quasi nicht unterscheiden. Ein weiterer Vorteil der Computerspiele ist die Solotauglichkeit. Ich bin halt nicht auf Mitspieler angewiesen.


    Zum Marketing: Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, dass diese ganze Werbung im Hobbybereich keine neuen Käufer generiert. Nur das vorhandenen Geld kann von Firma A zu B umgeleitet werden. Ausnahme ist nur dann, wenn ein Anknüpfpunkt (Lizenz) vorhanden ist. Deswegen verkauft sich halt auch das GoT-Monopoly. Ansonsten brauche ich einfach einen begeisterten Hobbyisten. Der kann transportieren und noch viel wichtiger: nachhaltig binden.

    Deswegen ist der Honweis auf Schule, AGs und öffentliche Clubveranstaltungen imo der einzig richtige Ansatz.