Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „Marketing in der Brettspielwelt - Status Quo?“

    Thygra


    Es ist möglicherweise Mumpitz, was ich jetzt schreibe, aber...


    In meiner rosaroten Welt hab ich so ein bisschen das Gefühl, dem Kosmos-Verlag wäre - gar nicht uneigennützig - mehr geholfen, wenn er ein Stückchen Regalplatz untervermieten täte, - das ist jetzt alles ein Beispiel, unabhängig von irgendwelchen Verlags- und Vertriebsverbandelungen - damit das Spiel "Zug um Zug" (von Days of Wonder) in seinem Teil der Karstadtregale rumsteht und nicht der eigene Titel "Tribes".


    Weil das erstere das Gatewayspiel schlechthin ist, weil das - aus Gründen - halt nicht im Karstadt verkauft wird, und weil ein "Tribes" halt kein Gatewayspiel ist, so gar nicht. Wer kuckt sich denn die Rückseite dieser Schachtel an und sagt: "Jo, das leg ich Oma auf den Tisch."


    Dann kommt der Kunde, kauft "Zug um Zug" vielleicht, dann erlebt er vielleicht in der Familie, was moderne Brettspiele anders machen als die Monopolys und Mensch-Ärgere-Dich-Nichtse und Malefize, dann hat er vielleicht Interesse, und dann kauft er im nächsten Schritt vielleicht Kosmos-Titel wie "Tribes". Und diverse andere Brettspiel von diversen Verlagen.


    Und das ist dann auch Marketing, ich finde das eigentlich gar nicht off-topic.


    Die Brettspielbranche hat gefühlt diesen letzten Vorteil, den alle anderen nicht haben: dass alle irgendwie mit allen klarkommen.

    Da sollte sowas doch irgendwie möglich sein.

    Ein "ich mach jetzt keine Egonummer genau hier, wenn es allen hilft, mehr Spiele zu verkaufen".

    Du überschätzt offenbar den Einfluss eines Verlags auf das Sortiment eines Kaufhauses.

    Ich hab da natürlich erstmal keine Ahnung, das bestreite ich gar nicht.


    Aber wenn sich mit der Zielgruppenerschließung irgendwas ändern soll, und die Verlage sich nicht um die Verteilung eines ungefähr gleich groß bleibenden Kuchens streiten wollen, dann muss der Angriff auf Orte wie eben diese Kaufhausregale erfolgen (falls man Kaufhäuser nicht sowieso als verlorene Idee ansieht).


    Das Angebot da ist einfach traurig. Da sehe ich vielleicht 5-6 Spiele, von denen ich behaupten würde, damit kriege ich Leute vom Hobby begeistert.

    Könnte aber halt auch die zehnfache Menge sein.


    Dominik Brettspielgalaxie

    Ja, die Mayersche am Neumarkt war mitgemeint.

    Helmut R.

    Ich erwarte nichts anderes von den Kaufhäusern. Das ist nicht ihr job, sich da auszukennen.


    Wenn, dann erwarte ich von den Verlagen, mehr dafür zu tun, dass Nichtspielegeeks eine etwas buntere und spannendere (auf keinen Fall exotische!) Auswahl präsentiert bekommen, falls das mit der "Außenwirkung" irgendwie besser werden soll.

    Außenwirkung von Brettspielen


    Ich war gestern mal wieder im Kaufhof und Karstadt in der Brettspielabteilung, dazu bei einem größeren Buchhandel (ich brauchte Schnäppchen zum Ausschlachten).


    Es ist einfach ein trauriges Bild, wenn man die Puzzles, Kinderspiele, Sudoku-Rätsel und Chemiebaukästen ausklammert.

    Alles völlig lustlos in die Regale geballert, und natürlich weit und breit keine Sau, die irgendwie Verkaufsberatung tätigen könnte.


    Aus dem Kopf bleibt vom "Brettspielsektor" ungefähr:

    1 Regal Amigo-Spiele, Werwölfe und co

    1 Regal Klassiker: Monopoly, Schach, Malefiz, "die große Brettspielsammlung" von Schmidt und dergleichen

    1 Regal (also erstaunlich viele) Exitspiele

    1 Regal "Familienspiele": Carcassonne + 10 Erweiterungen und ein paar weitere moderne Evergreens wie "Andor", "das verrückte Labyrinth", ein paar Spiele des Jahres, und ein paar eher obskure* Titel, die die Verlage da irgendwie hinvertriebt bekommen haben ("Tribes" von Kosmos hab ich mehrfach gesehen, "Forbidden Sky" von Asmodee steht aus irgendwelchen Gründen überall rum).

    ...im Buchhandel fand ich zusätzlich immerhin eine erstaunlich dicke grüne FF-Sektion, die ich so nicht erwartet hätte.


    Die aktuellen KSdJ-Nominierten waren nur im Buchhandel aufzutreiben - die SdJ-Nominierten schon, aber die haben so kleine Schachteln, die hab ich vermutlich teilweise übersehen. Die Signalwirkung des Preises war so erstmal nicht festzustellen, da steht dann halt auch L.A.M.A rum, aber das ist jetzt nicht irgendwie auf einem Podest oder so.


    * ich nenne die nicht obskur, weil die irgendwie obskur wären, aber die waren weder das, womit ich Leute ins Hobby locken wollen würde, noch das, was die Szene abfeiert. Sah einfach ziemlich willkürlich aus.


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    Werbung über Blogger


    ...halte ich auch für größtenteils werbeunwirksam.

    Ja, erzeugt Aufmerksamkeit in der Blase, nein, wirkt nicht darüber hinaus.

    Es fällt insbesondere auf, dass die Resonanz darauf größtenteils ungefähr auf das hinausläuft, was man - glaube ich - vulgär mit "Circle Jerk" bezeichnet.

    Die selbe handvoll Leute kommentiert, liked und subscribed so lange im Kreis herum, bis jeder voll viele Likes hat, aber keiner keinen erreicht hat.

    Ich bin auf Twitter und ich bin in 3-5 Facebookgruppen, und ich glaube, ich bin inzwischen mit allen verbandelt/befreundet/aneinandergeraten, die sich da "engagieren", und es sind echt nicht viele.


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    Vergleich mit elektronischen Spielen


    ...hinkt.


    Wenn wir das machen, können wir auch Fernsehen mit Buch Lesen vergleichen. Und zwar RTL2 mit Tolstoi.