Qualität der Demos/Erklärungen in Essen

  • Aber dass man an zwei Tischen gleichzeitig erklärt, ist völlig normal in Essen. Wer Exklusiv-Behandlung erwartet, gerade an großen Ständen mit vielen Tischen, muss sich ggf. einem Reality-Check unterziehen.

    In unserem Fall war es aber tatsächlich so, dass es akustisch bei einem Tisch dann immer nicht ankam. So das ich dann simultan die Information rübergereicht habe. Hintereinander an den beiden Tischen zu erklären hätte nicht länger gedauert und einige Nerven geschont.

    Vielleicht hätte man sich für die Erklärung lieber an einem Tisch zusammen rotten sollen, dass war aber bei dem Aufbau der Tische nicht wirklich möglich.

  • Zum Thema Messepreis, wurde glaube ich woanders auch schon gesagt, wenn der Verlag direkt an den Endkunden verkauft, ohne Retailer dazwischen sollte der Verlag nach Adam Riese auch mehr Gewinn erziehlen da der Verlag direkt die Marge einstreicht, also könnte er sehr wohl Messerabatte anbieten...das ist natürlich unfair den Händlern auf der Spiel gegenüber, aber die verkaufen auch nicht nur Neuheiten sondern auch Vorjahresspiele und Zubehör.

  • Sehe ich anders, Arbeit (und es ist arbeit, das weiss jeder der schon auf der Messe nach 4 Tagen keine Stimme mehr hatte) sollte auch bezahlt werden, ganz einfach, Hobby hin oder her. Wenn es ein Mini "Verlag" ist mit einem Spiel und der Kumpel kommt mit zum erklären, geschenkt. Aber als Firma bezahlt man seine Angestellten, Punkt. Ich gehe ja auch nicht 5 Stunden in den Spieleladen und verkaufe Spiele ohne Bezahlung nur weil das Hobby so toll ist.

    Ich bin seit mehreren Jahren auf der Messe als Erklärbär unterwegs.

    Selbstverständlich ist das Erklären Arbeit, wenn es mir aber darum ginge, Geld zu verdienen, würde ich keinen Urlaub nehmen. Da wäre ich im Büro besser aufgehoben!

    Nein, ich erkläre gerne Spiele, komme mit der "Bezahlung" in Naturalien klar und werde (hoffentlich) auch in den kommenden Jahren wieder Spiele erklären, um, aus meiner Sicht, sehr angenehme Vorteile (Ausstellerausweis, Parkticket, Spiele zum Mitnehmen und Tauschen, ...) abzugreifen.


    Im Endeffekt ist es doch aber eine Entscheidung, die jeder Erklärbär für sich selbst fällen muss!?!?!

  • Naja...also ich hoffe mal du hast bezahlten Urlaub ;)


    Ich finde halt faire Standards immer sinnvoll, deshalb gibt es auch einen Mindestlohn und mir geht immer der Hut hoch wenn eine Leistung nicht fair entlohnt wird, ich bin aber auch ein linksversiffter Gutmensch.

  • (...) und ich sage nochmal, ich habe nichts über Messepreise gesagt ich weiss nicht warum du mir damit kommst? Was soll das?

    Du fordest eine angemessene Bezahlung anstatt eine Entlohnung über Gratis-Spiele. Und ich habe versucht zu erklären, dass dies dazu führen kann, dass die Spiele auf der Messe mehr kosten könnten. Weil ich den Eindruck hatte, dass du an diesen Aspekt noch nicht gedacht hattest.

    Muss denn ein großer Verlag auf einer Messe überhaupt unbedingt Gewinn machen? Geht es da nicht auch viel um Präsens und Werbung. Es sind ja nun nicht gerade wenig Besucher die nach der Messe in Foren, Blogs und Podcasts über die Spiele berichten.

    Generell stimme ich dir zu. Die Messe ist primär Marketing. Und die Verlage mit größeren Ständen machen vermutlich (!) auch keinen Gewinn auf der Messe, sondern versuchen lediglich, durch die Spieleverkäufe die Kosten der Messe teilweise wieder reinzubekommen. Das ist aber notwendig, denn ohne Verkäufe würden die Messekosten vermutlich (!) bei vielen Verlagen deren Marketingbudget sprengen. Denn ein Verlag kann nun mal nicht nach Belieben Geld für die Messe ausgeben. Und deshalb ...

    So gesehen erkenne ich auch nicht den zwingenden Zusammenhang zwischen Erklärbärentlohung und Messepreisen.

    ... sind natürlich alle Kosten der Messe immer gegen die Verkaufserlöse gegenzurechnen, um am Ende das Budget einzuhalten. Auch die Erklärer-Entlohnung. Und wenn man Erklärer höher entlohnt, steigen die Kosten, somit muss man auch wieder höhere Einnahmen generieren.


    Ich hoffe, der Zusammenhang ist damit etwas klarer!?

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Also ich schildere mal meine Eindrücke vom letzten Jahr 17 und diesem Jahr 18 (als Erklärer als auch Besucher):


    2017:

    Als Besucher:

    Als einzelne Person wurde ich sehr oft abgewiesen, niemand suchte wirklich aktiv nach mehr mitspielern und es gab bei großen spielen Einschreibelisten wo man als einzelne Person oft den kürzeren Zieht.

    Bei der Firma XY wo es auch Bier zum PreOrdern gab, wurde ich dreimal abgewiesen weil, 1. Ausrede: Das Spiel geht zu 5. nicht so fluffig, deshalb sind sie mit 4 Spielern voll... . 2. Ausrede: Man wollte nicht Englisch und Französisch erklären, 3. Man wolle lieber auf eine weitere 2er Gruppe warten damit das Spiel zu 4t und nicht zu 3t angefangen werden kann.

    Lediglich bei kleinst Spielen in Halle 5-6 konnte ich mal was Spielen und einmal bei Asmodee für ein Tower Defense Spiel mit zufälligen Leuten.

    Als Erklärer:

    Es gab zwischenzeitlich Unterbsetzungen, wenn auch sehr sehr selten, aber es war auch sehr voll an einigen Tagen. Man darf nicht vergessen das die Erklärer auch mal auf Toilette müssen oder bei der dauerbeschallung durch die Besucher auch mal ruhe brauchen und die bekommt man in seiner Pausenkabine in der Halle nicht wirklich. Über die Qualität kann ich aber leider nichts sagen, da ich meinen Bereich hatte und soweit gut lief (waren ja nur kleine Kinder spiele).


    2018:

    Als Besucher:

    Weniger Leute, weniger Einschreibelisten und mehr Tische zum Anspielen als letztes Jahr. Einige Spiele hatten leider keinen Tisch für die Prototypen, dabei waren genau das die Kandidaten die man sehen wollte (Brutus, SHAEF, Normandy, 1st and Roll, Seal Team Flix). Engpass bei einigen Spielen die sehr schnell ausverkauft waren. Ich sah es dieses Jahr entspannter und versucht einfach per Timing nen Tisch zu finden und das ging auch gut bei kleinen bis mittleren Spielen. Erklärer waren nicht so gestresst wie letztes Jahr und waren flexibel was Tische anging.

    Manche bereiche wo es gleich 4-5 Publisher gab (Standmiete sparen halt) musste man manchmal suchen bis man einen Erklärer für das Spiel gefunden hatte, oder es war nur der Entwickler vom Spiel da der es ganz ausführlich erklären wollte was nicht so toll ist wenn man nur eine Kurzbeschreibung braucht.


    Als Erklärer:

    Hier muss ich sagen wie schon vorher erwähnt fand ich das meine Miterklärer recht flexibel waren und generell viele Spiele erklären konnten. Eine Sache wo ich aber selber mit an die eigene Nase fassen muss aber auch sagen kann das ich es als Besucher oft gehört habe an großen Ständen mit vielen Spielen ist die Aufteilung der Bereiche.

    Ich selber musste 2 - 3 mal sagen das ich Spiel XY nicht kann und habe auf einen Kollegen verwiesen von dem ich wusste das dies sein Bereich ist (Pluspunkt an die Organisation). Das mag der Besucher / Kunde nicht gerne hören, weil damit Wartezeiten einhergehen und die Hoffnung/Vorfreude schwindet. Man könnte natürlich die Bereiche/Erklärer noch besser Kennzeichnen aber ich glaube dann würde das Gesamtbild eher steril wirken und das Heimische-Spielfeeling geht flöten.

    Und der Platz auf den Ständen war so begrenzt das ich gerne Durchfahrt-Verboten-Schilder gehabt hätte oder Einfahrtsstraße damit die Leute nicht mit vollen Taschen sich durchquälen und gegen jeden anderen Spielenden dotzen.


    Alles in allem muss ich aber sagen das dieses Jahr weitaus besser ist als letztes Jahr was die Struktur und Orga angeht und damit auch die Qualität der Erklärung.

    Meine BGG Sammlung

    Meine aktuelle Top 10:

    1 Starcraft: Das Brettspiel | 2 Twilight Imperium: Fourth Edition | 3 Terraforming Mars

    4 Brass: Lancashire & Birmingham | 5 51st State | 6 Mahjong |7 Gaia Project

    8 Viticulture EE All-In | 9 Rallyman Dirt | 10 Ascension: Deckbuilding Game

  • Wer fährt denn auf diese Messe, um dort Profit zu machen? Höchstens so ein Kleinsverlag aus dem Ausland, bei denen die ganzen Flüge usw. dazu kommen, versuchen natürlich ihre Produkte an den Mann zu bringen und die Kosten wieder reinzuholen.


    Aber für die großen Player aus unseren Breitengraden ist das doch eh nur Werbung und nach dem Motto sehen und gesehen werden. Viele Gespräche finden hinter den Türen statt, da werden auch mal wichtige Verhandlungen geführt. Man kann durch den Verkauf eventuell die Unkosten reduzieren. Und dazu gehört natürlich auch das teilweise abspeisen der Erklärbären.


    Diese Aushilfs-Beschäftigungen laufen doch eh alle in einem Graubereich. Was ist, wenn dir dort die Beleuchtung auf den Kopf fällt? Arbeitsunfall oder wirst du dann als Besucher gesehen?