Willingen 2015

  • Hi,


    Jop. Ich hab mich gestern selbst behandelt:


    - Qwixx zum Einstieg - immer wieder kurzweilig


    - Isle of Sky - hatte ich mir ehrlich gesagt mehr von versprochen. Ist eher was in Richtung seichtes Familienspiel, dafür ist es mir aber schon fast zu lang. Spielt sich halt locker runter.


    - Port Royal - schönes push your luck. Geht recht flott von der Hand, taugt als Absacker durchaus.


    - Shakespeare - hat mich verblüfft, da es rein Spielmechanisch nichts neues ist, aber im ganzen eine ziemlich interessante Sache ist, die sich überhaupt nicht so anfühlt als ob man es schon 1000 fach kennt. Thematisch finde ich es klasse. Für mich ein kleines Highlight dieses Jahr.


    Atti

  • Auf der Spieletreff-Homepage ist jetzt die Fotogalerie mit über 100 Fotos von Spielen und Spielrunden online.

    Sind wieder Spiele "verschwunden"?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Nein, denn das Hotel hat quasi die Notbremse gezogen. Von den Neuheiten lagen nur noch die Schachtelcover (kopiert) aus. Damit ging man zur Rezeption, nannte Namen und Zimmernummer und bekam das Spiel für 24 Stunden ausgeliehen. Das war zwar mit sehr viel mehr Aufwand verbunden, hatte aber noch den Zusatzvorteil, dass die Spiele nicht tagelang von einzelnen blockiert wurden. Nachteil: Oft waren Spielerzahl, Spieldauer und Alter nicht auf den Deckeln zu lesen. Die wurden dann durch Aufkleber schnell noch nachgeliefert. Später hat man dann auch noch die Schachtelböden kopiert und auf die Rückseite geklebt. Ich selbst mache die Spiele-Organisation ja nicht mehr. Hatte nichts mit dem Klau zu tun, sondern das schon vorher im letzten Jahr beschlossen (wie auch den Ausstieg aus spielbox.de).

  • Dann will ich mal meinen Besinnungsaufsatz zu Willingen 2015 loswerden:


    Am Montag früh erfolgte die Anreise mit der Hoffnung noch am gleichen Tage ein MegaCivilization mit 5 Personen beginnen zu können. Dank des Tipps von @Klaus_Knechtskern hatte ich auch Willingen im Navi eingegeben und kam nach knapp 2 Stunden ohne einen einzigen Autobahnkilometer in der sauerländischen Halli-Galli-Hochburg an. Halli-Galli war aber schnell passiert und an der Schattenberg-Schanze vorbei ging es zum Ramada-Hotel in Usseln. Das erhoffte MegaCiv kamm dann leider nicht zustande, da @Attila nur zu einem Junior Civilization bereit gewesen wäre.


    Das Tränchen war aber leicht wegzudrücken, denn ich konnte gleich in eine Partie Glenn Drover's Empires: Age of Discovery in der neuen Deluxe Edition einsteigen. Aufgrund der Gebäude in der ersten Runde bin ich diesmal mal den Weg über viele Warenplättchen gegangen und der ging letztendlich nicht so richtig auf. Gefallen hat es wie immer gut, der Workerplacement/Mehrheiten/4x Mix gehört zu meinen All-Time-Favorites. Das Deluxe machte übrigens in unserer Partie keinen Unterschied aus - wir spielten das alte Spiel mit neu gestaltetem Brett.


    Danach dann zu viert die Neuheit The Gallerist. Nach der Erklärung hatte ich noch immer viele Fragezeichen im Gesicht, was nicht an der Art der Erklärung sonden an der Eigenwilligkeit des Spieles lag. Das Grundprinzip "kaufe etwas, steigere seinen Wert und verkaufe es dann" wird bei diesem Spiel über viele Holzklötzchen, bunte Eintrittsbillets und sehr schöne Kunstwerk-Counter umgesetzt. Wichtig ist, wen man so in seine Gallerie lockt: Promis bringen Prestige, Mäzene Geld und Sammler von jedem etwas. Spontan ging ich davon aus, dass man über viel Prestige auch zu viel Geld kommen könnte und ging dann Anfangs auf mehr Prestige. Was auch stimmte, allerdings machten die Mitspieler aus weniger Prestige mehr Geld und konnten dann auch meist mehr Kunstwerke halten. Fazit: schön ausgestattetes Wirtschaftsspiel mit gut verzahnten Mechanismen, das Thema kam allerdings bei mir nur zum Teil rüber. Man dreht an vielen Stellschrauben, die Elemente sind gut zusammengefügt aber insgesamt war es für mich eher abstrakte Arbeit denn thematisches Spielen.


    Am nächsten Tag konnte ich mich dann einer geplanten Runde CivProject anschließen. 11 Personen kamen zusammen und wir begutachteten zunächst das Mega-Civilization. Spontan wurde entschieden den Spielplan, die Spielsteine und die Handels- und Katastrophenkarten aus dem Mega-Civilization zu nehmen. Die Zivilisationskarten nahmen wir aus dem CivProject, da wir zum einen einen Fehler auf einer der Karten des Mega-Civilization fanden, die Karten des Mega-Civilization sehr groß sind und da es zu den Karten des CivProjekt ein Excel-Sheet gab, dass nach dem Kauf von Karten die Rabatte automatisch aus dem Kaufpreis der restlichen Karten herausrechneten. Die Katastrophen der MegaCiv-Karten haben wir nach den Vorgaben des CivProjekt abgewickelt, auch hier gibt es bei MegaCiv Änderungen. Und den AST haben wir vom MegaCiv genommen, und zwar die Expertenversion. Durch die Spielerzahl ergab sich das Ost-Szenario mit 11 Personen und dem Kartensatz Ost. Von der Karte lagen die 3 rechten Teile aus, die linke davon war aber bis auf einen schmalen Streifen im Osten abgedeckt. Der Osten war für mich Neuland, bei der Verteilung der Nationen war ich leidenschaftslos und so erhielt ich das Volk der Maurya zugeteilt. Vor diesem Spiel wusste ich nichts von deren Existenz: Spielen bildet eben! Meine Nachbarn waren die Kushan, die Indus und die Dravidia. Am Anfang breitete ich mich rasch im nördlichen Teil von Indien aus und gründete in der Steinzeit die ersten 3 Städte. In der frühen Bronzezeit begann ich zu handeln und baute rasch auf 6 Städte aus. Mehr ging erstmal nicht. Der Handel mit Lack erreichte bei mir eine frühe Blüte uns so konnte ich Astronomie und Wollverarbeitung entwickeln. Damit brachten mich meine Schiffe bis zur menschenleeren Insel Socotra im Golf von Aden und ich konnte diese für einige Zeit besiedeln. Danach lief der Handel ordentlich aber wir wurden von einigen Katastrophen heimgesucht: insbesondere die Sklavenrevolten bereiteten mir ständige Pein. Und häufig kam eine zweite hinzu. So hatte ich immer ordentlich zu tun, meine Städte nach den Katastrophen wieder aufzubauen und weiterzuhandeln. Manchmal benötigte mein Volk zwei Runden zur Erholung, und so lagen wir auf dem Ast meist im Mittelfeld der Tabelle. Probleme bereiteten dabei meist die Städte. Nach 14 Stunden - unterbrochen nur von einer 3/4 Stunde Abendessenpause - begannen wir dann die letzte Spielrunde, vorgegeben durch das Zeitlimit. Länger hätte es aber auch ohne Limits nicht gedauert, denn der Führende hatte nach dieser Runde die späte Eisenzeit erreicht und das ist in Civilization das definitive Ende. Meine Maurya standen gerade vor dem Schritt in die frühe Eisenzeit, waren also 2 Fortschritte zurück. Für die frühe Eisenzeit fehlten mir einige Zivilisationskarten, der Handel der Maurya war durch einige Katastrophen etwas ins Stocken geraten. Die übereinstimmende Meinung aller Mitspieler: Der Osten der Karten hat das Problem, dass gerade die indischen Nationen sehr wenig mit anderen Ländern interagieren. Mit 11 Spielern kommt man da allerdings schwer herum, da bietet Mega-Civ nur dieses eine Szenario. Und mein Fazit: wie jedes bisherige Civilization in meinem Leben war auch dieses wieder eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Für mich ein perfekter Tag in einem Spielerleben - danke auch an alle Mitspieler!


    Ziel für den Mittwoch war eine Partie Britannia. Da das am frühen morgen nicht klappte, gab es zunächst eine Partie Ora et Labora zu zweit. Zu meiner großen Schande gestehe ich hiermit dass ich es noch nie gespielt hatte. Und meine Auffassung, dass dies ein Fehler war, wurde gestärkt. Ein sehr schöner Rosenberg, es reiht sich würdig ein in die Liste seiner Besten. Für mich sind sie alle verschieden genug, sie tragen nur die Handschrift. Was aber nicht bedeutet, dass man alle kennt wenn man nur eines kennt. Ganz im Gegenteil: jedes mir bekannte Rosenberg-Spiel hat neben der uverkennbaren Handschrift des Autors seinen ganz eigenen Charakter.


    Danach kam dann endlich eine Partie Britannia zusammen. Gespielt wurde die Ausgabe von Welt der Spiele. Bei dieser Partie gab es gute Römer, lang ausharrende Briganten, robuste Pikten, schwache Schotten, erst gegen Ende abbauende Kaledonier, passable Angeln, recht schwache Sachsen, gut laufende Waliser, starke Iren und sehr gute Normannen. Am Ende lagen blau, lila und shwarz nur 3 Punkte auseinander. Britannia ist jedesmal ein anderes Erlebnis und immer wieder schön.


    Danach noch eine Partie Ships zu zweit. Das schöne an Spieletreffs ist, dass man auch mal auf Spieler aus anderen Spielerunden trifft und dann einmal merkt wie unterschiedlich Regeln doch im Detail ausgelegt werden können. So mussten wir doch einige male zur Regel greifen und fanden heraus, dass sich bei jedem ein paar kleine Fehlerchen eingeschlichen haben. Mein Urteil über Ships hat sich nicht gändert. Es funktioniert zu zweit hervorragend, seine volle Stärke entfaltet sich aber gewiss mit 4 Mitspielern.


    Am Donnerstag dann zunächst eine Partie Haspelknecht zu dritt, einer der beiden Mitspieler war @fleXfuX. Für mich das thematischste aller Kohle-Spiele. Obwohl es vom Grunde her ein typisches EuroGame ist, ist hier das Thema hervorragend eingebettet. Alles passt herein. Die Illustrationen passen, die jeweiligen Vorteile ergeben auch thematisch einen Sinn und ich finde zudem alle Mechanismen auf der Karte in Symbolen erklärt. Was mich allerdings nicht davon abhielt, die Ikonographie der Spielerreihenfolge zu übersehen :whistling: .


    Danach dann eine Partie Goldene Zeitalter in der Schwerkraft-Ausgabe ohne Erweiterung, aber mit dem Wunder-Pack zu viert. Zu den vieren gehörte auch @domi123. Das Ärgerliche an der neuen Ausgabe: die Wunder-Karten sind jetzt größer geworden. Leider aber blieben die Ikonografien für die Ländervorteile so klein wie sie waren. Nun kann ich die Ikonografien immer noch kaum erkennen, muss aber die großen Karten in der Auslage unterbringen. Irgenwie ein Missverständnis. Golden Ages bleibt ein sehr schönes Spiel und es ist das von mir im Jahr 2015 wohl meistgespielte. Die Wunder-Karten bringen etwas Variation, aber es gibt eigentlich keinen Grund ihnen nachzurennen. Die diesmal nicht gespielte Erweiterung Kulte & Kulturen lohnt da mehr.


    Danach endlich meine erste Partie Panamax zu dritt. @domi123 hatte empfohlen, nach Möglichkeit zu viert zu spielen, aber es gelang uns nicht jemanden von seinem Spieltisch wegzerren und so sind wir es zu dritt angegangen. Und was soll ich sagen: das Spiel ist wie von mir erhofft genial! Ein knallhartes Wirtschaftsspiel. 2 Runden lief es gut bei mir und ich konnte mir am Ende der Runde sogar das braune Sonderplättchen sichern. Aber in der 3. Runde hatte ich auf einmal das Lager so voll, dass dies meine Firma in den Ruin getrieben hätte. Ich konnte zwar noch alles ordendlich Verladen und die Lagerkosten minimieren, aber leider konnte ich keine Waren mehr ins Spiel bringen. Als dritter Spieler der Eisenbahn hatte ich die dritte Wahl bei den Zusatzchips und da waren die beiden benötigten für eine weitere Fahraktion bereits bei meinen Mitspielern. und dann fehlte genau ein Cent zur Auszahlung der Dividende. Grandios gescheitert in einem exzellenten Spiel! Und die Empfehlung von @domi123 kann ich gut nachvollziehen: mit 4 Spielern kann das Schiffeschubsen in den Bewegungsaktionen nur noch besser werden.


    Am nächsten Tag dann eine Partie Maharadja zu viert. Maharadja ist nichts anderes als das Spielprinzip von Britannia auf Indien übertragen. Statt wie in Britannia 1000 Jahre werden hier allerdings 3500 Jahre Landesgeschichte abgedeckt. Und gleich am Anfang traf ich alte Bekannte wieder: das Volk der Maurya kam - gleichsam der Römer in Britannia - in einer großen Invasion über das Land und vertrieb alles was am Anfang auf dem Brette stand in den Süden. Schnell hatten sie sich ausgebreitet und ihr Anführer wurde zum Maharajadhiraja, aso eine Art Super-Maharadja im Wert von 3 Siegpunkten. Diese Anführer-Regelung ist in Maharadja einfacher und eleganter geregelt als die Wahl zum Bretwalda bzw. König in Britannia - die Aussprache der jeweiligen Titel mal ausgenommen. Kastelle gibt es auch nicht, dafür kommen am Ende Kolonialmächte ins Spiel und bauen Fabriken auf. Bei wohlgesonnenen indischen Völkern bauen sie weitere Fabriken und geben ihnen Waffen womit diese die anderen indischen Völker bekämpfen können die gegebenenfalls aber auch von den Waffen anderer Imperialisten profitieren. Da alle 4 Spieler am Ende eine Kolonialmacht ins Spiel bringen kommt damit noch einmal etwas Würze in den Abgang. Am Ende hatte hellblau mit weitem Vorsprung vor hellgrün, rosa und gelb gewonnen und keiner wusste warum. Blau hatte gewiss gut gespielt und hätte damit bei Britannia einen Vorsprung von 5 bis 10 Punkten gahabt. Gelb hatte am Ende kaum noch etwas zu tun (die Maurya waren längst Geschichte). Von daher blieb das Fazit: klasse System, nette Variante mit den Imperialisten aber offensichtlich total schlecht balanziert. Schade eigentlich, ich hätte dem Spiel die Güte von Britannia gewünscht. Trotzdem bin ich froh, endlich einmal Mitspieler für diese Britannia-Variante gefunden und es gespielt zu haben. Gewisse Dinge sollte man einfach einmal getan haben.


    Danach hatte ich genug von Spielen (Zitat meiner Frau: "dass ich das noch erleben darf"). Heute morgen war Abfahrt angesagt und ich fühlte mich ein wenig an das MegaCiv erinnert: Fahrstuhl kaputt und die steile Auffahrt vom hinteren Parkplatt komplett vereist. Am Donnerstag vor Willingen noch die Winterreifen aufzuziehen war also doch eine weise Entscheidung. Katastrophe gemeistert.


    Noch ein Wort zum Ambiente: Das Hotel strahlt den Charme der 80er aus, die Teppiche könnten Originale aus der Epoche sein. Das Frühstück fand ich sehr gut, das Abendessen gut. Die Vorraussetzungen zum Spielen sind hervorragend. Man findet Mitspieler für Perlen wie Civilization, History of the World und Britannia und Exoten wie Maharadja. Auch 18xx wurde an vielen Tischen gespielt, an diesen waren auch Gäste willkummen und es lag nur an mir, dass ich das nicht wahrgenommen habe. Es gibt auch genügend Interessenten für komplexere Spiele. Aufgefallen ist mir das selten mal ein Spiel über nacht stehenbleibt. Dazu holen die meisten ihre Spiele vor dem Spielen aus dem Hotelzimmer oder Auto. Die Ereignisse des Vorjahres haben das wohl mitgeprägt. Mein Rücken sagt die Betten sind erholsam, nach einem Tag auf den Stühlen im Spielesaal war diese Erholung auch stets notwendig. Das Bad mit Badewanne und minimalem Spritzschutz war nach dem morgendlichen Duschen stets regelrecht überschwemmt - aber mit Überschwemmungen kann ein Civi-Spieler ja umgehen.


    Nächstes Jahr gerne wieder, dann gerne wieder ein Civilization, hoffentlich ein 18OE mit @fleXfuX, hoffentlich dann auch Partien mit @Attila, @Torlok und @ode., hoffentlich auch wieder ein Britannia und hoffentlich auch viele andere Spiele mit netten und freundlichen Mitspielern.


    Edit: Rechtschreibfehler behoben, Stil geglättet, Bad kritisiert.


    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    5 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Willingen ist leider vorbei, dann kann ich euch meine restlichen Eindrücke schildern...


    Einen Spontankauf gab es noch - Tiny Epic Galaxies. Verkauft hatte ich Galaxy of Trian (Weltraum-Carcassone).
    Diverse Parallelen vom Feeling her zu Roll for the Galaxy, trotzdem genügend anders um als eigenständig zu gelten. Mehrere Partien gespielt und bin begeistert. Nachdem mir Tiny Epic Kingdom nicht so zugesagt hatte, ist das hier wesentlich mehr mein Fall. Kein Wunder beim Thema Science Fiction :whistling:


    Roll for the Galaxys - weitere Runden in denen ich als Gewinner hervorging. Ich weiß es auch nicht , das Spiel und ich scheinen füreinander geschaffen zu sein... @ode. hatte es sich von mir ausgeliehen und kann sich nun ein Leben ohne RftG auch nicht mehr vorstellen :D


    Innovation - In 4-Runde mit CoOp Variante gespielt, konnte es unsere beiden Neulinge leider nicht begeistern. Sie hatten aber wirklich schlechte Karten gezogen, deren Dogmen keine nennenswerte Vorteile gegen uns brachten.


    Olympus - An dieser Stelle möchte ich mich noch bei @domi123 für mein liebloses und völlig sinnloses Spiel entschuldigen. Er liebt es und wurde durch mich wahrscheinlich am Sieg gehindert. Ich mochte es überhaupt nicht, also dann - auf ein Glas mit dir beim nächsten Treffen!


    Royal Goods - Ebenfalls mehrmals noch gespielt, Ora et Labora als Kartenspiel. Funktioniert gut, macht Spaß und ist zügig gespielt.


    Nations - Zwei weitere tolle Runden mit der Erweiterung. Dazu werde ich in einem gesondertem Thread Einzelheiten erläutern. Wer Nations mag, wird Dynasties lieben. Selten, das eine Erweiterung das Grundspiel so wunderbar weiter entwickelt und man sich fragt, wie ging das bisher nur ohne.


    Kemet - Ebenfalls eins von 2 spielerischen Highlights (das andere war eine Partie Nations) in Willingen. Das Spiel an sich ist ja schon gut, aber in der von als denkwürdig eingestuften Runde ging sprichwörtlich die Post ab. Gespielt wurde zu fünft auf 10 Siegpunkte . Geplant als ca 3-stündiges Erlebnis, hauten wir uns sage und schreibe 5,5 Std. die Siegpunkte um die Ohren. Jeder hatte die Chance zu gewinnen, alle Plättchen waren verkauft, Siegpunkte waren auch nur noch 2 vorhanden - Wahnsinn, am Ende war wir schlicht von den Socken und und uns einig, so muss ein Spiel funktionieren!


    Mombasa - eigentlich nicht meine Domäne, trotzdem mitgespielt. Auch hier kann ich sagen, das Spiel funktioniert. @Braz hatte ja schon von der Vielfalt an Optionen berichtet, uns als Neulinge gab man den Tip sich auf 2 Sachen zu konzentrieren.Gesagt, getan, die Buchhalterkarte verkauft und versucht über Diamantenhändler und Mombasaaktien das Spiel zu bestreiten. Hat gut geklappt, am Schluss fehlten mir nur 6 oder7 Punkte auf den Gewinner. Die Aktion mit der Buchhalterleiste erschien uns etwas zu aufgesetzt/unnötig kompliziert als Pendant zu Diamanten.


    Vom "Minitasting" der Single Malts mit @ode. schreibe ich im entsprechendem Thread. Was bleibt noch übrig?
    Willingen ist immer eine Reise wert, wer kann, sollte sich dieses Event gönnen. Ein breites Publikum bietet jedem geeignete Spielpartner, längere Spiele können angefangen und ggf. für den nächsten Tag bedenkenlos stehengelassen werden. Neue nette Bekanntschaften ergeben sich, bei mir u.a. mit @ode. Ssowie @Dieter und @Herbert Leider brachten wir keine Runde mit uns zusammen, dafür dann nächstes Jahr ein neuer Versuch. Ein von mir gewünschtes History of the World kam ebenfalls nicht zustande, das war aber auch mein einziges Lowlight. Ja, der Konferenzraum könnte mal auf Vordermann gebracht werden, nach der ersten Partie achtet da aber niemand mehr drauf. Aus meiner Sicht waren die am meisten gespielten Spiele Mombasa, Royal Goods und Codenames.Meine Highlights zusammengefasst:
    Spiele - After Pablo, Steam Works, die Erweiterung Dynasties zu Nations.
    Runden - Kemet und Nations.


    Nun stellt sich mir die Frage, was spielen wir Dienstag zum wöchentlichen Spieleabend? Welch Luxusproblem :rolleyes:

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Och, von innen sah das nach wenig Schnee aus. Aber wir sind ja mit den Hunden da durch und das hat schon ordentlich geknirscht unter den Sohlen! War schön! Besonders am Samstag hat es dann Nachmittags aufgeklart und wir waren noch oben aufm Berg am Gipfelkreuz! Da schien die Sonne und es war ein herrlicher, leicht weißer Nachmittag mit einem schönen Spaziergang! Aber dieses Jahr haben wir gemogelt und haben den Weg zum Mini-Berg-Gipfel nicht zu Fuss angetreten. Sonst machen wir das einmal pro Urlaub, wenn wir in Willingen sind. Dauert insgesamt 2 Stunden - hoch, bisschen die Aussicht genießen und wieder runter. Aber dank leichter Erkältung sind wir dann mal die schlimmsten Steigungen schon mit dem Auto gefahren und dann zum Gipfelkreuz nur noch hochgestiefelt und dann eine kleine Runde auf der Spitze gedreht. Trotzdem schön, auch, wenn es etwas Besonderes ist, da erstmal hoch zu ochsen und dann die Aussicht zu genießen. Dann hat man sie sich selbst erarbeitet...


    Gespielt haben wir auch, aber dazu muss ich später mal was schreiben. Womit der liebe @Torlok recht hat: Ohne @RollForTheGalaxy zu leben wird nicht einfach... @Thygra? Wann plant ihr das denn mal endlich zu lokalisieren? :) Ich bin schon 10 Stunden zu Hause, hatte heute morgen die letzte Partie und fange schon leicht an zu zittern und zucken, weil ich rote, blaue, beige und gelbe Würfel klackern hören will! Wenn da nicht bald die deutsche Auflage kommt, dann wird der kalte Entzug nicht leicht!


    Und das nach der ersten, doch sehr enttäuschenden Partie... War ja erst mächtig enttäuscht, hatte aber auch echt mies gespielt. Die beiden weiteren Partien, die RollFTG zu meinem meistgespielten (fertigen) Spiel machten (meinen Würfelspiel-Proto hatte ich deutlich öfter auf dem Tisch, ist aber auch deutlich kürzer und wurde daher oft zwischendurch und als Absacker verwendet), liefen deutlich besser und haben mich zum Junkie gemacht. Boah, ist das Spiel geil! Ich steh voll drauf!

    Einmal editiert, zuletzt von ode. ()

  • Wenn da nicht bald die deutsche Auflage kommt, dann wird der kalte Entzug nicht leicht!

    Verstehe ich das richtig? Du hattest Spaß wie Bolle mit der angelsächsischen Variante und willst auf Entzug gehen weil es noch keine deutsche Lokalisierung gibt?

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Mal zu Roll for the Galaxy nachgefragt:


    Hat sich bei in Deinen Spielrunden von Partie zu Partie eine Lern- oder Erfahrungskurve ergeben, von der Du profitieren konntest? Wie war der Langzeitspielreiz und was reizt Dich an Folgepartien?


    Ich fand die ersten Partien grandios und in jeder weiteren Partie wurde das Spiel immer langweiliger, weil aus meiner Sichtweise wenig bis nichts Überraschendes dazu kam. Ausgespielt und alles gesehen sozusagen. Wie siehst Du das? Auch weil ich das Spiel gerne mögen wollte, es aber auf lange Sicht nicht zünden wollte bzw der Feuereifer erlosch.


    Mal zu Mega Civilization nachgefragt:


    Wie habt Ihr die Handelsphase gespielt? Wie im Ur-Civilization von AH/WDS oder verändert? Auf BGG gab es da einige Diskussionen, was und wie man da ansagen muss und welche Infos stimmen müssen und welche nicht. Welche Karten sind denn fehlerhaft?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Mal zu Roll for the Galaxy nachgefragt:


    Hat sich bei in Deinen Spielrunden von Partie zu Partie eine Lern- oder Erfahrungskurve ergeben, von der Du profitieren konntest? Wie war der Langzeitspielreiz und was reizt Dich an Folgepartien?


    Ich fand die ersten Partien grandios und in jeder weiteren Partie wurde das Spiel immer langweiliger, weil aus meiner Sichtweise wenig bis nichts Überraschendes dazu kam. Ausgespielt und alles gesehen sozusagen. Wie siehst Du das? Auch weil ich das Spiel gerne mögen wollte, es aber auf lange Sicht nicht zünden wollte bzw der Feuereifer erlosch.

    Kann ich nach 3 Partien jetzt noch nicht genau sagen. Sicher wird das Spiel in sich immer wieder gleich sein. Aber es gibt so viele Zufallsfaktoren, die das Ganze immer wieder anders ablaufen lassen, dass es für mich bisher nicht nach weniger Spielspaß aussieht. Ist ja genau wie bei Race. Das Kartendeck ist endlich. Genau wie der Beutel mit Plättchen. Aber eben immer wieder zufällig in meiner Hand. Und ich muss was draus machen. Ob ich dann auf Warenproduktion spiele oder auf Entwickeln oder siedeln... Das sehe ich dann.


    Darüber hinaus erhoffe ich mir dann durch die Erweiterung, die ich leider noch nicht gespielt habe, mir aber in groben Zügen schon erklärt wurde, dass es dann noch weitere Elemente gibt, die das Spiel dann ausbauen und noch interessanter machen. Bsw. gibt es in der Erweiterung ja schon 2 neue Würfelfarben mit Sonderfunktionen.


    Das Spielsystem an sich ist einfach und hat man es in zwei Partien einmal begriffen sicher wenig überraschend. Aber dann lotet man es eben aus. Wer ständig Neues in einem Spiel sucht, der wird hier nicht fündig. Aber ich finde es reizvoll auch mal ein Spiel 20x zu spielen und zu schauen, was alles möglich ist...


    Lernkurve? Nach 2 Spielen hat man die Mechanik drauf und dann hängt vieles von einem selber und auch vieles von Zufällen ab...

  • Das hast du richtig verstanden. Wieso?

    Da es schwer nachvollziehbar ist in dem Moment, da die Sprachhürde ja wohl bereits überwunden ist und der meistgenannte Grund gegen fremdsprachliches damit obsolet wird.


    Aber sei es wie es sei - jeder Jeck ist anders - und das ist auch gut so! :)

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Mal zu Mega Civilization nachgefragt:


    Wie habt Ihr die Handelsphase gespielt? Wie im Ur-Civilization von AH/WDS oder verändert? Auf BGG gab es da einige Diskussionen, was und wie man da ansagen muss und welche Infos stimmen müssen und welche nicht.

    Wir haben sogar 2 Varianten gespielt:


    Zunächst mindestens 3 Karten und eine davon korrekt ansagen. Nach Konsultation des Regelbuches des MegaCiv galt dann 3 Karten und 2 davon korrekt ansagen. Letzteres finde ich besser, da wird mehr getauscht, da man ja maximal auf eine handelbare Katastrophe kommen kann.


    Das Zeitlimit der Handelsphase betrug übrigens 5 Minuten - ich empfand das als ausreichend.



    Welche Karten sind denn fehlerhaft?

    Muss ich heute abend nochmal nachschauen. Auf alle Fälle war der Bonus in der falschen Farbe aufgedruckt. In der Übersicht hingegen war es korrekt angegeben.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Nach Konsultation des Regelbuches des MegaCiv galt dann 3 Karten und 2 davon korrekt ansagen. Letzteres finde ich besser, da wird mehr getauscht, da man ja maximal auf eine handelbare Katastrophe kommen kann.


    Das Zeitlimit der Handelsphase betrug übrigens 5 Minuten - ich empfand das als ausreichend.

    Die Ansage ist schon seit Urzeiten so geregelt (für Civ + Adv.Civ), allerdings als "mindestens 3 Karten müssen als Zahl korrekt angesagt werden" und "mindestens 2 davon müssen als Karten korrekt sein".
    Die 5 Minuten Zeitlimit waren schon im Original von Hartland drin und sind schon seit langem so üblich.
    Warum kommen diese Diskussionen jetzt wieder auf?


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Da es schwer nachvollziehbar ist in dem Moment, da die Sprachhürde ja wohl bereits überwunden ist und der meistgenannte Grund gegen fremdsprachliches damit obsolet wird.
    Aber sei es wie es sei - jeder Jeck ist anders - und das ist auch gut so! :)

    Es gibt aber auch den ein oder anderen potenziellen Mitspieler, der diese Hürde nicht so leicht nimmt wie du oder ich. Meine Frau hat es auch lieber auf deutsch, auch, wenn sie das wohl hinkriegen würde. Aber in deutsch zu spielen ist dann doch nochmal "natürlicher". Und besonders mit dem echt üblen Regelwerk fühle ich mich auf deutsch dann nochmal sicherer.


    Das wäre übrigens eine Sache, da würde ich mich sehr freuen, wenn die Pegasianer da nochmal etwas stärker eingreifen. Die Regel ist ja unfassbar! Total verkompliziert alles. Dazu viele Regeldetails in Form einer nicht gerade kurzen FAQ ans Ende der Regel gepackt. Wo muss ich denn da suchen, wenn eine dieser Fragen auftaucht? Dazu alle Regelpassagen mit allen Sonderregeldetails gleich in Form einer Gleichung verfasst. Mache Aktion 1, aber wenn du Sonderding X machst, dann mache Aktion 1 als 1X musst dann aber auf Y achten. Äh... Okay... Habt ihr sie nicht mehr alle??? Dabei ist das Spiel selbst einfacher als RaceftG, besonders auch symbolisch deutlich schlanker.


    Andere würden das vielleicht wieder als verwässern bezeichnen. Ich bin da anderer Ansicht. Aber das kann ja jeder halten wie ein Dachdecker. Hier sehe ich deutliches Verbesserungspotenzial. Vermute aber, dass Rio Grande sich da nicht wird reinreden lassen...

  • Die Regel ist ja unfassbar!

    Hm - ich fand sie o.k. Ich hatte mir aber vorher ein kurztes Video angesehen und dann die Regel gelesen und das ging gut. Die Regelhürde hast Du aber auch bereits überwunden.


    Aber da ihr ja meist zu zweit spielt sind die englischen Texte auf den Planeten natürlich suboptimal - insoweit kann ich es dann doch nachvollziehen :)


    In unserer Familie muss ich da keine Rücksicht nehmen - da belege ich in Punkto Sprachkompetenz einen der hinteren Pätze. Und würde ich nichts angelsächsisches Spielen, wäre sie noch weitaus geringer. Die Kids werden ja jeden Schutlag etwas besser.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    3 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Womit der liebe Torlok...

    Schön, das mal jemand die Wahrheit erkennt ;)
    Nochmal zu Roll-ftG - es bietet genügend Abwechslung wenn man es öfter spielt. Natürlich ist es nicht der Startegie- oder Optimierbrocken. Aber das will es auch gar nicht sein, wie ich schon mal erwähnte, gefällt es mir inzwischen fast genau so gut wie Race. Eben weil es bei gleichem Spielgefühl eine deutliche Verschlankung bietet. Bei Race gibt es auch, momentan zumindest, wesentlich mehr Karten mit entsprechenden Möglichkeiten. Sollten bei Roll hoffentlich noch mehr Erweiterungen kommen, wird Race abserviert.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ohne @RollForTheGalaxy zu leben wird nicht einfach... Thygra? Wann plant ihr das denn mal endlich zu lokalisieren?

    Ich glaube, das steht momentan für ca. Mai 2016 im Plan.


    Du musst bei Spielen übrigens # statt @ verwenden. ;)
    #RollForTheGalaxy

  • Du musst bei Spielen übrigens # statt @ verwenden. ;)


    Passt schon. Wenn man vor Spielenamen ein @ setzt werden automatisch Autor, Grafiker, Verlag und ausgewählte Spielehändler darüber informiert.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Welche Karten sind denn fehlerhaft?

    Bei der ersten Durchsicht habe ich zwei Fehlerhafte entdeckt:

    • Mythology (gelb) gibt laut Übersicht 10 Rabatt auf gelb und 5 Rabatt auf blau, laut Karte aber 5 auf gelb und 10 auf rot
    • Fundamentalism (gelb) gibt laut Übersicht 10 auf gelb und 5 auf blau, laut Karte aber 5 auf blau und 10 auf grün

    Die Werte auf der Übersicht ergeben einen Sinn, denn alle Karten geben in Civi immer den höchsten Nachlass auf gleichfarbige Karten. D.h. die Karten sind ein Fehldruck.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Kannst mal sehen, wie ich schon am zittern bin..... Mai 2016... Puh... Aber danke für die Info!

    Sobald die Übersetzung des Grundspiels fertig ist, wird wohl auch schon die Übersetzung der ersten Erweiterung gestartet, habe ich mir gestern sagen lassen.


    Ja, bei Pegasus!
    :)

  • Dann will ich mich gerne mal in die Reihe der Berichterstattungen aus Willingen einreihen.


    Seitdem die Dauer des Spieletreffs von einer Woche auf 10 Tage (9 Übernachtungen) umgestellt wurde (ich meine zum 25jährigen vor 5 Jahren), sind meine Frau und ich immer die gesamte Zeit anwesend. Und so reisten wir auch dieses Mal wieder am Freitagmittag an, mit freudiger Erwartung auf fast 10 wunderschöne Tage in toller Gesellschaft. Und diesbezüglich wurden wir nicht enttäuscht. Viele Großprojekte dauerten teilweise vom Frühstück bis zum Abendessen (mit Aufbauen und Erklären), so dass die Tage teilweise nur so dahinflogen. Dennoch war für große Abwechslung gesorgt - laut meinen Notizen brachte ich es insgesamt auf 60 Spielepartien. In den nächsten Tagen werde ich mir für das Einpflegen auf BGG da noch etwas Zeit nehmen müssen...


    Nachfolgend die Eindrücke zu einigen der Spiele bzw. Partien, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind (ohne wertende Reihenfolge):


    Watson & Holmes - Nach dem Lesen der Regeln hatte ich irgendwie nicht viel erwartet, musste dann bei unserer Partie aber feststellen, dass das Spiel sehr viel Spaß macht. Und ich glaube, da spreche ich für alle am Tisch (wir waren zu fünft). Der anspruchsvolle erste Einstiegsfall, bei dem man schon sehr genau kombinieren und analysieren muss, lässt nur ansatzweise vermuten, was uns da in den kommenden Fällen alles noch erwartet. Ich bin gespannt!


    Between Two Cities - Nach einer ersten Testrunde zu Hause, folgten in Willingen viele weitere in unterschiedlicher Besetzung. Einfach ein klasse Spiel! Um ehrlich zu sein, fällt mir spontan kein anderes Spiel mit ähnlich gut funktionierendem semikooperativem Aspekt ein. Man will gut und effizient mit seinen Nachbarn zusammenarbeiten - immer auf Gleichmäßigkeit zwischen seinen beiden Städten bedacht. So viel Spielspaß in so kurzer Zeit - richtig gut.


    Willkommen im Dungeon - Mein neuer "Lieblings-Filler" zwischen 2 größeren Spielen. 2 bis 4 Spieler reizen sich gegenseitig hoch, indem sie die Monster im Dungeon ständig erhöhen oder die Ausrüstung des Helden reduzieren, um auszuspielen, wer den Helden ins Dungeon führen darf. Einfach klasse, wenn man nach dem Passen der Mitspieler und einem abfälligen "Viel Spaß, das kann nichts werden" mit nur 2 Ausrüstungsgegenständen locker durchmaschiert und in die Runde grinsen kann.


    Roads & Boats - Nach vielen Jahren endlich mal wieder Zeit für diesen tollen Splotter-Klassiker. Zu dritt haben wir vom Frühstück bis zum Abendessen gespielt, haben uns aber auch viel Zeit gelassen und sind die Sache gemütlich angegangen, so dass es für alle 3 Mitspieler ein angenehmes Tempo war. Hat mal wieder richtig viel Spaß gemacht.


    Trickerion - Eins meiner absoluten Highlights! Soviel Thema - wunderbar! Eins dieser Eurogames, bei dem jede Aktion in thematischem Zusammenhang steht. Das Spiel "atmet" das Thema förmlich. Hier stimmt für mich einfach alles, ich fühle mich jedes Mal, als wenn ich in einem meiner Lieblingsfilme (Prestige) mitspielen würde. 4-5 Stunden muss man für eine Partie mit Dark Alley-Erweiterung allerdings schon einrechnen. Nicht dass es mich stören würde. ;)


    Innovation - Eine sagenhafte Partie zu dritt mit der neuen, sehr schön umgesetzten deutschen Version. Hier konnte man mal wieder sehen, dass bei diesem Spiel bis zum Schluss unklar ist, wer gewinnt. Ein Spieler hatte ein riesiges Reich (alle Farben aufgefächert und zuvor unzählige Karten ausgespielt), ich selbst hatte eher eine mittelgroße Zivilisation und meine Frau hatte ein ganz kleines winziges Reich, das einfach nicht weiter wachsen wollte - aber am Ende entgegen allen Erwartungen absolut deutlich gewann. Immer wieder gerne.


    The Gallerist - Ich hatte wohl gelesen, dass es dieses Spiel gibt, aber sowohl in Essen, als auch danach hatte ich völlig übersehen, dass es sich hier um das neue Spiel von Vital Lacerda handelt, dessen Spiele ich sehr schätze. So freute ich mich umso mehr, es in einer 4er-Besetzung kennenzulernen und es hat mich begeistert. Ich bin mir absolut bewusst, dass Vitals Spiele stark polarisieren, vielen Spielern zu überfrachtet wirken und davon abgesehen einige auch mit dem semi-kooperativen Aspekt von CO2 ein Problem hatten (wie gesagt, ich mag bisher alle seine Spiele). Aber The Gallerist schafft es für mich erneut, sehr komplexe Eurogame-Mechanismen mit Thema und Leben zu füllen. Und das, obwohl ich vorher dachte, dass mich das Thema nicht mal im Ansatz interessieren würde. Aber hier funktionierte für mich jede Handlung und jede Spielaktion im Kopf als eine schlüssige Vorgehensweise in dieser Spielwelt. Das Spiel war sehr spannend und konnte mich durchgängig fesseln. Neben Trickerion mein großes Highlight der Neuerscheinungen.


    Shakespeare - Nach Rahdos Video-Rezension war ich skeptisch, es wirkte auf mich zu abstrakt und die Handlungsoptionen wirkten auf mich sehr limitiert. Ganz anders empfand ich die erste Partie. Ein sehr schönes, leicht von der Hand gehendes Eurogame, das ich fast schon als "fluffig" bezeichnen würde. Keine Längen, man sieht was man aufbaut, keine Downtime, einfach schön. Und die vielen Leute, die man im Laufe des Spiels einstellt, muss man auch erst am Ende bezahlen, so dass das große Erwachen im Zweifel erst ganz zum Schluss kommt und man sich bis dahin daran erfreuen kann, wenigestens schön gespielt zu haben. Konnte mich auf jeden Fall entgegen meinen Erwartungen überzeugen.


    Food Chain Magnate - Ein weiteres typisches Splotter-Spiel. Wer zuerst zuckt... äh, wer zuerst einen gravierenden Fehler macht, ist für den Rest der Partie quasi raus. Das muss man bei Splotter eben einfach wissen, dann kann man sich von den tollen Mechanismen auch in der Welt der entstehenden Fast Food-Ketten faszinieren lassen. Wie immer anderes, wie immer besonders, wie immer knallhart.


    Star Trek Five-Year Mission - Schönes kooperatives Würfelspiel für bis zu 7 Mitglieder der Classic- oder der NextGen-Crew. Viel Spaß und Spannung in 45 Minuten. Spätestens wenn die Kommunikation an Bord "gestört" ist (eine Karte, die bis zu ihrer Behebung das Sprechen am Tisch verbietet) und gleichzeitig eine Prime Directive und eine zeitkritische Sanduhr-Karte auf dem Tisch liegen, der Spieler der dran ist seinen Zug beendet, während alle außer ihm sehen, was noch möglich gewesen wäre, es aber nicht sagen dürfen, erkennt man das wahre Potential diese Spiels.


    Burano - Für mich eine große Enttäuschung. Die Grundidee des Kernmechanismus wirkt faszinierend und vielversprechend, optisch ansprechend und ist (in Verbindung mit der geringen Stückzahl der Auflage) mit Sicherheit auch der Grund für den großen Erfolg des Spiels. Die Aktions-Pyramide, aus deren Würfel am Ende die Stadt errichtet wird, hat schon was. Dass ich diese Würfel aber in die Stadt lege, um damit Fischkarten zu sammeln, Arbeiter zur Mehrheitswertung in Handwerksgebäude zu setzen oder einfach nur Geld zu nehmen, wirkt auf mich völlig belanglos und einfach unfertig. Und so ging es allen am Tisch, nicht nur mir. Ich würde auf Basis der Erfahrung dieser einen Partie niemals ein Pauschalurteil über dieses Spiel fällen, aber für mich ist es eben einfach nichts. Dennoch herschte am Tisch eine super angenehme Stimmung, nochmal danke an ode und Claudia dafür.

    Steam Works - Sehr schönes WP-Spiel mit im Grunde einfachen Regeln, dadurch niedriger Einstiegshürde, gleichzeitig aber einem hohen Maß an Variabilität und Wiederspielzreiz. Und elegant designed ist es auch noch. Man baut Maschinen, die alle Spieler als WP-Felder nutzen dürfen. Da man von der Fremdnutzung durchaus profitiert, ist man entsprechend motiviert, auch schöne und effektive Maschinen zu bauen. Und ständig am schauen, welche Maschinen der anderen man dabei nutzen kann. Danke für diesen Tipp, Atti.


    Swords & Bagpipes - 5 schottische Clans versuchen, die eindringenden Engländer abzuwehren - oder sich verräterisch auf ihre Seite zu stellen, um finanziell stark abzusahnen. Einfache, aber sehr stimmungsvoll und intelligent verknüpfte Regeln, ein leckerer Ardbeg im Glas (danke ode) und dazu der Soundtrack von Braveheart am Tisch (danke Markus H.) - kann ein letzter Abend in Willingen stimmungsvoller enden?


    Gekauft habe ich neben Steam Works in Willingen noch Spirits of the Rice Paddy (kommt heute Abend auf den Tisch, ich bin sehr gespannt) sowie Dark Age Z, das mit seiner großen, cool designten und zugleich nichtssagenden Kickstarter-Banderole auf mich wie ein großes Überraschungsei wirkte, in dem irgendwas mit Zombies und Mittelalter steckt - da konnte ich nicht widerstehen. ;)


    Das waren sie, einige meine großen Momente in Willingen 2015. Wie immer, vor allem und in erster Linie geprägt durch das gemeinsame Spielen, Reden und Zeit verbringen mit so viel netten und angenehmen Menschen. Ein Mikrokosmos, dessen Existenz in mir immer wieder ein großes "Danke-Gefühl" hervorruft!

  • "Wie immer, vor allem und in erster Linie geprägt durch das gemeinsame Spielen, Reden und Zeit verbringen mit so viel netten und angenehmen Menschen. Ein Mikrokosmos, dessen Existenz in mir immer wieder ein großes "Danke-Gefühl" hervorruft!"


    Und diese Samstag-Abende und Nächte.... ;)
    Jetzt haben wir den Hattrick geschafft, @Yanadil ;)

  • nochmal danke an ode und Claudia dafür.

    Herzlich gern! Wir haben das Spiel ja nach der Partie direkt "weitergegeben" an Stephan. Bin gespannt, was er zu berichten hat.


    Wenn du hier User erwähnst, dann lohnt es sich, hier "twitteresk" ein @ vor den Usernamen zu setzen. Dann werden dir die User angezeigt und mit einem Klick der Name so eingefügt, dass die jeweiligen User über ihre Erwähnung von dir benachrichtigt. Wie ich das jetzt einmal beispielhaft mache, @Yanadil. :D

  • Herzlich gern! Wir haben das Spiel ja nach der Partie direkt "weitergegeben" an Stephan. Bin gespannt, was er zu berichten hat.
    Wenn du hier User erwähnst, dann lohnt es sich, hier "twitteresk" ein @ vor den Usernamen zu setzen. Dann werden dir die User angezeigt und mit einem Klick der Name so eingefügt, dass die jeweiligen User über ihre Erwähnung von dir benachrichtigt. Wie ich das jetzt einmal beispielhaft mache, @Yanadil. :D

    Ich bin verwirrt, hattest du @ode. das Spiel nicht so hoch gelobt, als mechanisch bestes von Essen 2015? Auch aufgrund dieser Schilderung hatte ich (bisher erfolglos) versucht noch ein Exemplar zu ergattern. Yanadil schreibt oben etwas von "belanglos und unfertig", und das es allen am Tisch so ging, nicht nur ihm. Und du hast das Spiel nach der Partie weitergegeben, also verschenkt oder verkauft? Hast du deine Meinung also komplett geändert, im Gegensatz zu dem was du im "Burano" Thread schreibst? Ich frage auch deshalb, weil mir LaGranja sehr gut gefällt, und ich auch sonst häufiger mal deine Meinung über Spiele teile. Und eben darum versucht habe noch ein Burano zu kaufen.


    Wie geht es denn den anderen die im Burano Thread recht angetan schienen? Ist es nix das Spiel? Weil toll aussehen tut es definitiv.

  • Die Ansage ist schon seit Urzeiten so geregelt (für Civ + Adv.Civ), allerdings als "mindestens 3 Karten müssen als Zahl korrekt angesagt werden" und "mindestens 2 davon müssen als Karten korrekt sein".Die 5 Minuten Zeitlimit waren schon im Original von Hartland drin und sind schon seit langem so üblich.
    Warum kommen diese Diskussionen jetzt wieder auf?

    Ich denke mal die meisten Civi-Runden haben die Anzahlen und Zeiten schon immer vor Beginn festgelegt. Und wenn man mit mehr als 8 Spielern spielt sollten auch die Parameter Tauschzeit und Kartenanzahl durchaus überdacht werden können.


    Ich glaube aber dass maximal 5 Minuten und 2 von 3 Karten letztendlich auch bei größeren Runden die besten Parameterl sind.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Ich bin verwirrt, hattest du @ode. das Spiel nicht so hoch gelobt, als mechanisch bestes von Essen 2015? Auch aufgrund dieser Schilderung hatte ich (bisher erfolglos) versucht noch ein Exemplar zu ergattern. Yanadil schreibt oben etwas von "belanglos und unfertig", und das es allen am Tisch so ging, nicht nur ihm. Und du hast das Spiel nach der Partie weitergegeben, also verschenkt oder verkauft? Hast du deine Meinung also komplett geändert, im Gegensatz zu dem was du im "Burano" Thread schreibst? Ich frage auch deshalb, weil mir LaGranja sehr gut gefällt, und ich auch sonst häufiger mal deine Meinung über Spiele teile. Und eben darum versucht habe noch ein Burano zu kaufen.
    Wie geht es denn den anderen die im Burano Thread recht angetan schienen? Ist es nix das Spiel? Weil toll aussehen tut es definitiv.

    Hi,


    ich schreibe bald was dazu. Ich hab noch nicht die Zeit für längere Ausführungen zu allem gefunden. Die Partie von Yanadil und seiner Frau war mit meinem Spiel, meiner Frau und mir. Und da es danach direkt einen Interessenten gab, hab ich es zum Selbstkostenpreis weiter verkauft (es gab angeblich schon Exemplare, die für 250 Schleifen verkauft wurden im Netz). Die faszination ob der tollen Mechaniken bleibt. Der Rest... unausgegoren. Daher... Aber ich schreibe bald mehr dazu...

  • Die faszination ob der tollen Mechaniken bleibt. Der Rest... unausgegoren.

    Das ist doch mal ein kurzes Fazit, das ich unterschreiben würde. Genau so fühlte es sich für mich an. Spannende Mechanismen ergeben eben nicht automatisch ein sehr gutes Spiel.