"Kidults"

  • Für immer spielen: "Kidults"
    https://www1.wdr.de/mediathek/…-spielen-kidults-100.html
    WDR3-Beitrag über spielende Erwachsene, 06:32 Minuten


    "Spielzeug für Erwachsene, ohne sich schämen zu müssen..." Erstaunlich, dass so eine Frage noch gestellt wird, aus dem Vorurteil entstanden, dass Spielen nur Kinderkram ist und deshalb Zeitverschwendung für Erwachsene ist, die lieber mal was sinnvolles machen sollten. Eventuell ist das Kulturgut Spiel doch noch nicht so weit, wie wir in unserer Blase so meinen. Ist mir persönlich aber auch egal, weil ich brauche da niemanden zu überzeugen und lächel nur über so viel Ignoranz in deren Blase ohne Spiele.

    Ich habe den Begriff gestern mehrfach im Fernsehen bei kurzen Berichten zur Nürnberger Spielwarenmesse gehört und finde ihn mehr als unglücklich. Erwachsene die spielen, sind also nicht richtig erwachsen, sondern verhalten sich noch wie Kinder? Ich frage mich was in den Werbebüros los ist. Nach den ganzen unsäglichen Trennungen von Mädchen- und Jungsspielzeug, hüpft man jetzt in das nächste Fettnäpfchen. (Und auch gestern wurde wieder betont, dass die Klemmbausteinblumen die Frauen abholen sollen und die Autos die Männer. :( )


    Zumindest wurde hier ein guter Gesprächspartner gefunden.

  • Ich kann die Kritik daran nicht so wirklich teilen. Ja, dass spielende Erwachsene durch den Begriff gleich als halbe Kinder dargestellt werden, kann man sicher diskutieren. Aber in dem WDR-Beitrag z.B. spricht Karin Falkenberg doch wirklich sehr positiv vom lebenslangen Spielen. Die Berichterstattung finde ich also alles andere als abschätzig. Und außerdem ist das nach meinem Verständnis kein Begriff aus den „Werbebüros“, sondern eher ein marktwirtschaftlicher, mit dem die Spielzeughersteller eine neue Käuferschicht benennen.


    Und dass das sich in den letzten Jahren in die Richtung entwickelt hat, ist ja wohl schon leicht zu beobachten. Die AFOLs haben sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag, Disney Adults sogar auch schon. Die Brettspiele finde ich für diese Entwicklungen sogar ein eher schlechtes Beispiel, weil sich bestimmte Spiele schon immer an Erwachsene gerichtet haben. Aber dass sich LEGO z.B. mit Erwachsenen komplett neue Käuferschichten erschlossen hat, dürfte doch außer Frage stehen.


    Ich würde das also alles längst nicht so wertend und schon gar nicht negativ sehen. Da werden doch nur aktuelle Entwicklungen beschrieben, die in der Branche eine Rolle zu spielen scheinen.

  • Ich empfinde den Begriff per se positiv. Da ich den Beitrag noch nicht gesehen habe, kann ich noch nicht beurteilen, wie er dort verwendet wurde.


    Warum ist er für mich positiv konnotiert? Hoffentlich nicht rein aus dem Bias heraus, selber einer zu sein. ^^


    Nein: Es wird häufig propagiert, man solle nicht das Kind in sich verlieren. Die kindliche Neugierder, die kindliche Freude und Unbedarftheit. Das steht für mich in keinerlei Widerspruch mit „dem Ernst des Lebens“, den wir als Erwachsene auf unseren Schultern tragen. Ich kann für mich, meine Aktionen und für viele Mitmenschen (und auch deren Aktionen) Verantwortung übernehmen, mich für ernsthafte, problematische und auch unangenehme Themen einsetzen und stark machen. Dabei steht eine gewisse Unbekümmertheit, eine glühende Freude und die vorbehaltlose Offenheit von Kindern mir in keiner Weise im Weg, nein, in vielerlei Hinsicht finde ich, dass sie mir in gewissen Situationen stärke Handlungsoptionen erlaubt. Positive Freude wirkt ansteckend und mitreißend und erlaubt mir so, evtl. Mitmenschen für das ernsthafte Thema zu gewinnen und für das Finden von Handlungs- und Lösungsoptionen zu motivieren. Ich blende mit dieser Unbekümmertheit nicht die Probleme per se aus, ich fokussiere mich durch sie vielmehr und sammle die Kraft, die Lösungswege zu suchen und anzugehen - nicht weniger ernst, doch weniger ernsthaft.


    Ich hoffe für mich zumindest sehr, dass ich zeitlebens kidult bleibe.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Ich gehöre sicher auch dazu, für mich klingt der Begriff aber nicht positiv. Eher von oben herab. Hier haben wir ein paar dümmliche Erwachsene denen wir Spielzeug andrehen können.

    Vermutlich fasse ich das so auf, weil der Begriff eben nicht aus den Spielerreihen oder der Forschung kommt (wie vielleicht Homo Ludens), sondern von Marktingabteilungen genutzt wird um eine "neue" Käuferschicht zu klassifizieren.


    HRune

    Ich verstehe was du meinst, aber meine Neugier, Freude und Unbedarftheit sind nicht kindlich. Die sind erwachsen - so wie ich.

    Man kann doch auch einfach akzeptieren, dass Spielen zum gesamten Leben dazu gehört (wie auch im verlinken Beitrag genannt) und muss das nicht grundsätzlich mit Kindsein verknüpfen.

  • Kidult ist doch im englischsprachigen Raum schon mehrere Jahrzehnte ein Begriff. Es gab sogar mal einen italienischen Brettspiel-Hersteller mit diesem Namen. Für mich ist dieser Begriff jedenfalls nicht negativ besetzt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mit 50+ Jahren froh bin, wenn mich noch jemand "jung" nennt. Ich höre eigentlich nur immer "Eh ALTER, geh mir aus der Sonne, Du Opfer!"

  • Ich kann die Kritik daran nicht so wirklich teilen. Ja, dass spielende Erwachsene durch den Begriff gleich als halbe Kinder dargestellt werden, kann man sicher diskutieren. Aber in dem WDR-Beitrag z.B. spricht Karin Falkenberg doch wirklich sehr positiv vom lebenslangen Spielen. Die Berichterstattung finde ich also alles andere als abschätzig.

    Den WDR-Beitrag meinte ich auch explizit nicht. Ich habe mehrere Beiträge gesehen bei dem ein Sprecher(?) der Messe diesen "neuen" Markt erklärt hat. Ich finde im Netz dazu aber nichts. Ich finde es halt albern, dass man erklären muss: Es gibt da sogar Erwachsene die spielen und die nennen wir Kidults. :rolleyes:

    Aber dass sich LEGO z.B. mit Erwachsenen komplett neue Käuferschichten erschlossen hat, dürfte doch außer Frage stehen.

    Na klar, aber die ziehen das auch ganz anders auf. Sets für Erwachsene und nicht Sets für die Ewig-Kleingebliebenen. (und ich finde die Werbung und Designentscheidungen von Lego oft fraglich.)


    Dann gefällt mir einfach der Begriff nicht und möglicherweise interpretiere ich da zu viel hinein. Aber so richtig nach 2024 klingt es einfach nicht.


    (Vielleicht ist das auch wie mit "Geek" und "Nerd" und man muss sich das einfach zu eigen machen und nicht darüber aufregen. :/ )

    Einmal editiert, zuletzt von jorl ()

  • Na klar, aber die ziehen das auch ganz anders auf. Sets für Erwachsene und nicht Sets für die Ewig-Kleingebliebenen. (und ich finde die Werbung und Designentscheidungen von Lego oft fraglich.)

    Naja, das ist halt die Frage. Man ist ja nicht nur dann „Kidult“, wenn man noch mit den Lego-Sets für 6-jährige spielt. Nichtsdestotrotz hat Lego – traditionell ein Produkt für Kinder – irgendwann damit angefangen, auch erwachsene Käufer ins Auge zu fassen. Im Prinzip sind das ja Modellbau-Produkte und im Vergleich zum realistischen 1:100-Model eines Weltkriegs-Bombers, das man mit Lupe und sehr viel Fingerspitzengefühl zusammenkleben und bemalen muss, bleibt halt auch bei den großen Lego-Produkten der einfache Zugang und die Unzerstörbarkeit, die das Kinder-Produkt ausmacht.


    Und weiterhin bedienen sich die Modelle auch und gerade wenn sie sich an Erwachsene richten gerne mal an IPs, die ursprünglich auch mal ein jugendlicheres Publikum anvisiert hatten. Die erfolgreichsten Bücher dieser Tage sind Young Adult-Reihen, die erfolgreichsten Filme Comic-Verfilmungen. Das ist ja ein weiterer Aspekt des „Kidultismus“, der gar nicht zwangsläufig was mit Spielzeug zu tun hat: auch bei den konsumierten Medien bleiben viele Leute den Geschichten aus ihrer Kindheit bis weit ins Erwachsenenalter treu.

  • Unabhängig davon, dass der Begriff "Kidult" für mich auch erstmal negativ klingt, zeigt es doch, dass jemand meint, für Leute die "anders" sind, eine neue Bezeichnung finden zu müssen.


    Erwachsene müssen nicht Kind bleiben, um Spaß an Spielen haben zu können. Sie müssen einfach nur Spaß an Spielen haben, egal ob an Spielen für Erwachsene oder an Spielen für Kinder. Mit "jung bleiben" oder "inneres Kind behalten" hat das nichts zu tun. Die Sichtweise hat eher etwas von "wir sind was besonderes", und das halte ich für falsch.

    Einmal editiert, zuletzt von Flipp ()

  • Den Begriff Kidult habe ich hier zum ersten Mal gelesen (und in dem Interview mit Karin Falkenberg gehört). Vielleicht habe ich den Begriff bisher auch nur überlesen, weil ich ihn als ziemlich rückschrittlich empfinde? Und das, obwohl dieser in englischprachigen Wörterbüchern und Wikipedia (in der deutschsprachigen bereits seit August 2011) aufgeführt ist. Von einem neuen Trend kann somit eigentlich nicht die Rede sein.


    Kidult klingt für mich, als wäre man in der Entwicklung im Kindesalter stehengeblieben. Im Unterschied zum Kind, bin ich als Erwachsener natürlich kaufkräftiger und zwar zeitlebens. Wenn es eines zugegebenermaßen etwas sperrigen Begriffs bedarf, der sich dafür aber weniger nach Marketing anhört, dann bevorzuge ich als Schublade für meine spielerische Leidenschaft – vom neugierigen Kind bis zum (hoffentlich dann immer noch fitten und ebenso neugierigen) alten Erwachsenen – das Mehrgenerationenspiel.

  • Meine persönliche Kritik richtet sich nicht gegen den WDR-Beitrag, der eher informativ-sachlich-fragend-klärend gehalten ist. Stattdessen hinterfrage ich die Analyse von Karin Falkenberg, die sagte "dass das normal ist [das spielen] und sich Erwachsene dafür nicht schämen müssen".


    Da sehe ich eine erlebte Grundhaltung, dass es Spielsachen gibt, für die sich Erwachsene schämen müssen, wenn sie damit spielen. Ist das so? Das frage ich als begeisterter Fan von Auch-Kinderspielen, die für Erwachsene dann als "Partyspiele" oder gar "Trinkspiele" umgetitelt werden, um sich eine Rechtfertigung zu geben, warum man sich damit beschäftigt. Beispiel Looping Louie. Besitze ich und spiele ich ab und zu gerne als auflockerndes Geschicklichkeitsspiel in Erwachsenenrunden, weil schnell erklärt, optisch ein Hingucker mit spektakulären Bewegungsmustern und sorgte bisher immer für gute Stimmung und Lacher.


    Schämt Ihr Euch oder habt Ihr Situationen erlebt, in der Ihr Euer Hobby verleugnet oder umdeutet, weil Ihr merkt, dass Euer Gegenüber das alles als Kinderkram abtut?

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  • Schämt Ihr Euch oder habt Ihr Situationen erlebt, in der Ihr Euer Hobby verleugnet oder umdeutet, weil Ihr merkt, dass Euer Gegenüber das alles als Kinderkram abtut?

    Schämen nicht, aber gerade bei völlig Unbedarften bin ich schon geneigt ein "aber richtige Spiele, nicht so ein Quark wie UNO und Monopoly" hinterher zuschieben. (und wenn ich dann bei BGStats schaue habe ich doch relativ viele Partien UNO gespielt ;) )


    Ich möchte gern, dass der "richtige" Eindruck entsteht, aber das erfordert dann umfangreiche Erklärungen und oft hilft nicht einmal das.

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  • Meine Hobbies sind Video- und Brettspiele. Mit Abstand. Das gebe ich außer hier und im PS5 Forum aber NIE zu, wenn ich mit unbekannten Leuten zusammentreffe. Familie und Freunde wissen das.


    Wenn mich Unbekannte nach meinen Hobbies fragen, dann würde ich lieber lügen und Lesen, Kino, Tanzen oder Wandern nennen. Ich habe damit scheinbar keine guten Erfahrungen gemacht, die Wahrheit zu sagen.


    Ich habe einfach kein Rückgrat fällt mir gerade auf.

  • Schämt Ihr Euch oder habt Ihr Situationen erlebt, in der Ihr Euer Hobby verleugnet oder umdeutet, weil Ihr merkt, dass Euer Gegenüber das alles als Kinderkram abtut?

    Früher, teilweise, als ich noch nicht so tief im Hobby war, aber nicht in den letzten 10 bis 15 Jahren. Ich halte es da nach dem Motto "Erwachsen ist, wem es egal ist, für ein Kind gehalten zu werden". Und in die Situation, dass ein Gesprächspartner an dem worüber man gerade redet nicht interessiert ist, gerät man auch bei Gesprächen über das Wetter.

  • Naja, das ist halt die Frage. Man ist ja nicht nur dann „Kidult“, wenn man noch mit den Lego-Sets für 6-jährige spielt. Nichtsdestotrotz hat Lego – traditionell ein Produkt für Kinder – irgendwann damit angefangen, auch erwachsene Käufer ins Auge zu fassen. Im Prinzip sind das ja Modellbau-Produkte und im Vergleich zum realistischen 1:100-Model eines Weltkriegs-Bombers, das man mit Lupe und sehr viel Fingerspitzengefühl zusammenkleben und bemalen muss, bleibt halt auch bei den großen Lego-Produkten der einfache Zugang und die Unzerstörbarkeit, die das Kinder-Produkt ausmacht.

    Beim Lesen des Absatzes konnte man ganz leise hören, wie den "ernsten Modellbauern" die Lupenbrille vor Empörung von der Nase gerutscht ist.

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Naja, das ist halt die Frage. Man ist ja nicht nur dann „Kidult“, wenn man noch mit den Lego-Sets für 6-jährige spielt. Nichtsdestotrotz hat Lego – traditionell ein Produkt für Kinder – irgendwann damit angefangen, auch erwachsene Käufer ins Auge zu fassen. Im Prinzip sind das ja Modellbau-Produkte und im Vergleich zum realistischen 1:100-Model eines Weltkriegs-Bombers, das man mit Lupe und sehr viel Fingerspitzengefühl zusammenkleben und bemalen muss, bleibt halt auch bei den großen Lego-Produkten der einfache Zugang und die Unzerstörbarkeit, die das Kinder-Produkt ausmacht.

    Beim Lesen des Absatzes konnte man ganz leise hören, wie den "ernsten Modellbauern" die Lupenbrille vor Empörung von der Nase gerutscht ist.

    Genau, wenn diese "ernsten Modellbauer" da so empört sind, dann vielleicht weil die Lego-Modelle für "Kinderkram" halten? Das ist ja genau mein Punkt!

  • Wenn mich Unbekannte nach meinen Hobbies fragen,

    Das ist gefährlich für die Unbekannten. Wenn man dann richtig loslegt, merkt man hoffentlich rechtzeitig: So genau wollte das gar keiner wissen. :)


    (Ich erzähle gern Bekannten und Unbekannten von meinem Hobby.)

  • Schämt Ihr Euch oder habt Ihr Situationen erlebt, in der Ihr Euer Hobby verleugnet oder umdeutet, weil Ihr merkt, dass Euer Gegenüber das alles als Kinderkram abtut?

    Schämen nicht, aber gerade bei völlig Unbedarften bin ich schon geneigt ein "aber richtige Spiele, nicht so ein Quark wie UNO und Monopoly" hinterher zuschieben. (und wenn ich dann bei BGStats schaue habe ich doch relativ viele Partien UNO gespielt ;) )


    Ich möchte gern, das der "richtige" Eindruck entsteht, aber das erfordert dann umfangreiche Erklärungen und oft hilft nicht einmal das.

    Erinnert mich grade an eine Verkehrskontrolle im Ausland vor ein paar Jahren. Ich erklärte um 3-4 Uhr Nacht, dass ich gerade vom Kumpel zurück komme, weil wir Brettspiele gespielt haben. Ich wurde seltsam angeschaut und durfte sofort Alkoholtest machen und pusten... Während der Auswertung versuchte ich zu erklären, dass wir nicht die obligatorischen weit verbreiteten Brettspiele gespielt haben, sondern etwas ganz anderes und habe die Bilder vom Descent: Legenden der Finsternis gezeigt um es besser erklären zu können.

    Das Fazit lautete: "Ah, wie DIablo, nur auf dem Tisch... Wo kann ich es kaufen?"

    Ob der Polizist es gekauft hat, oder ihn der Preis abgeschreckt hat, das weiß ich nicht, aber ich bin mir nicht sicher, ob das der beste Einstieg ins Hobby wäre...

  • Schämt Ihr Euch oder habt Ihr Situationen erlebt, in der Ihr Euer Hobby verleugnet oder umdeutet, weil Ihr merkt, dass Euer Gegenüber das alles als Kinderkram abtut?

    Ich schäme mich nicht, und wenn jemand nach Hobbies fragt, lege ich begeistert los. Und bisher habe ich hier eigentlich nur echte Neugier und Nachfragen erlebt. Mit hoch gezogenen Augenbrauen und weiterem Nachhaken, wenn ich dann noch den Solo-Exkurs anhänge ;)
    Also als "kindisch" hat es noch niemand bezeichnet. Die Aussage "das Kind in sich erhalten" fiel durchaus schon, aber das ist ja nicht negativ.

    Über den Begriff als solches muss ich noch bissi nachdenken, im ersten Moment hätte ich dem jetzt neutral gegenüber gestanden.

  • Ich habe den Begriff "Kidult" zum ersten mal auf der PK zur Spiel'22 gehört. Da war die Altersgruppe der Brettspieler*innen von 15 bis 35 gemeint.


    Ich persönlich mag den Begriff nicht und fühle mich auch nicht davon angesprochen (bin GenY).

  • Nerd sein ist doch mittlerweile cool.... Stranger Things und co. sei Dank.

    Das ist ja noch mal ein anderes Thema – und wahrscheinlich könnte man da auch erst mal eine Debatte führen, was unter Nerd oder Geek verstanden wird – aber ich würde den Punkt, als Nerds auf einmal cool wurden, weit vor Stranger Things verorten. Eher so in den frühen 2000ern.

    2 Mal editiert, zuletzt von verv ()

  • Das ist ja noch mal ein anderes Thema – und wahrscheinlich könnte man da auch erst mal eine Debatte führen, was unter Nerd oder Geek verstanden wird – aber ich würde den Punkt, als Nerds auf einmal cool wurden, weit vor Stranger Things verorten. Eher so in den frühen 2000ern.

    Vllt. was Marvelfilme, Harry Potter und son Zeug angeht, aber Tabletop Games... eher nicht.
    Also MTG und D&D waren definitiv Sachen die man verheimlicht hat als ich in den early 2000ern zur Schule gegangen bin und ich bin mir sicher das viele Leute for Stranger Things noch nie nen D20 gesehen haben, geschweige denn wie jemand ne Mini bemalt... :P

    Aber jaa... ich will damit ja auch nur sagen, dass es mittlerweile "salonfähig" geworden ist sich mit Games und Co. in einer großen Bandbreite auseinanderzusetzen. Die Generation die mit dem Super Nintendo großgeworden ist, ist mittlerweile erwachsen und hat einfach ein anderes Verhältnis zum Spielen/Zeitvertreib als es noch unsere Eltern hatten.... wahrscheinlich ein viel gesünderes.

    Von daher finde ich die Debatte und dieses "die Behandeln uns despektierlich..." immer etwas ... sagen wir mal fragwürdig...


  • Aber jaa... ich will damit ja auch nur sagen, dass es mittlerweile "salonfähig" geworden ist sich mit Games und Co. in einer großen Bandbreite auseinanderzusetzen. Die Generation die mit dem Super Nintendo großgeworden ist, ist mittlerweile erwachsen und hat einfach ein anderes Verhältnis zum Spielen/Zeitvertreib als es noch unsere Eltern hatten.... wahrscheinlich ein viel gesünderes.


    Von daher finde ich die Debatte und dieses "die Behandeln uns despektierlich..." immer etwas ... sagen wir mal fragwürdig...

    Ich verstehe den Zusammenhang zwischen den Absätzen nicht. Ich weiß aber auch nicht genau von welcher Debatte du sprichst.


    Also MTG und D&D waren definitiv Sachen die man verheimlicht hat als ich in den early 2000ern zur Schule gegangen bin

    In den early 2000ern war ich schon aus der Schule raus, habe Warhammer gespielt und das auch schon überall erzählt. Mir scheint man kann das nicht verallgemeinern. Das ist sicher von Ort zu Ort, Schule zu Schule, Person zu Person sehr unterschiedlich.

  • Also MTG und D&D waren definitiv Sachen die man verheimlicht hat als ich in den early 2000ern zur Schule gegangen bin

    In den early 2000ern war ich schon aus der Schule raus, habe Warhammer gespielt und das auch schon überall erzählt. Mir scheint man kann das nicht verallgemeinern. Das ist sicher von Ort zu Ort, Schule zu Schule, Person zu Person sehr unterschiedlich.

    War bei mir auch so. Da wurde nix verheimlicht.

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  • Schämt Ihr Euch oder habt Ihr Situationen erlebt, in der Ihr Euer Hobby verleugnet oder umdeutet, weil Ihr merkt, dass Euer Gegenüber das alles als Kinderkram abtut?

    Soweit kommt’s noch! Ebenso werden auch - bei Interesse des ggü. - CoSims/Wargames erwähnt und erklärt, das dies NICHTS mit rechtem Gedankengut gemein hat. Ich habe damit keine Probleme und erwarte zumindest Akzeptanz, die andersherum auch erwartet wird.

    Verstehe aber, das damit mancher seine Probleme hat, erfordert schon ein Mindestmaß an Selbstbewusstsein…

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Mehrfach selbst erlebt, wenn z.B. Handwerker in die Wohnung kommen und meinen offenen wandhohen Spieleschrank sehen: "Oh, da freuen sich ihre Kinder sicherlich." Je nach Laune und Gemütslage steige ich dann darauf ein oder nicke das innerlich schulterzuckend nur kurz ab.

    Und gegenüber Personen, von denen ich genau weiss, dass die sich nicht für Spiele interessieren und nicht selbst spielen, spreche ich das Thema auch nicht an - es sei denn, ich werde konkret gefragt. Warum auch Gespräche auf Themenfelder lenken, die nur einseitig interessieren. Bin da auch nicht missionarisch unterwegs bei Nichtspielern.

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  • Den Medien wird wohl nie langweilig :) Jeder sollte dem Hobby nachgehen was ihn glücklich macht. Die Meinung anderer ist doch hierbei egal. Keine Ahnung warum man diese Begriflichkeit benötigt.

    Jetzt mal ernsthaft, hat Greedo wirklich zuerst geschossen?

  • Kein Begriff der Medien (was auch immer das sein soll), sondern eines, das von der herstellenden Branche selbst kommt, um ein Produkte in einer neuen Produktkategorie zu bündeln und Absatzpotentielle klassifizieren zu können.

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  • Von daher finde ich die Debatte und dieses "die Behandeln uns despektierlich..." immer etwas ... sagen wir mal fragwürdig...

    Ich verstehe den Zusammenhang zwischen den Absätzen nicht. Ich weiß aber auch nicht genau von welcher Debatte du sprichst.


    Der Debatte ob "Kidults" nun despektierlich bzw. negativ konnotiert ist oder nicht und damit zusammenhängend ob man Brettspieler als "kindische Erwachsene" abstempelt in Form eines solchen Berichts.

    Gaming und Games sind halt mittlerweile dermaßen Mainstream und der entsprechende Diskurs und Umgang dazu findet in so ziemlich jeder gesellschaftlichen Ausprägung auch ausserhalb unserer Bubble statt: in den Medien, im Marketing, in der Schule, an den Universitäten...
    Es haben sich einfach bestimmte Terminologien darum gebildet, ähnlich wie Boomer, Millenials etc. die im gesamt-gesellschaftlichen Kontext, jenseits unseres Dunstkreises, Anerkennung finden und in der Fachwelt gebraucht werden. Ob das nun gefällt oder nicht.
    Anstatt also eine Forumsdiskussion darüber zu führen, ob das Phänomen nun "Kidults" genannt werden darf/sollte und sich selbst so ein Stück weit in eine Ecke zu stellen in der man nicht sein möchte, sollte man viel mehr versuchen dem Ganzen die positive Note abzugewinnen und das was "Kidult" zu sein ausmacht positiv nach vorne zu tragen.
    Sich den Spaß am Spiel erhalten zu haben, kindliche Begeisterung für fantastische Themen, Spielen in sozialen Gruppen, ein Stück weit Leichtigkeit im Leben ...






  • Also sind Brettspieler die besseren Menschen? 8o

      :hutab: Jede Schublade ist auch eine Abgrenuzung gegenüber anderen, die nicht zwangsläufig schlecht sein muss. Gegen bestimmte Personen in bestimmten Schubladen möchte ich mich gerne abgegrenzt wissen. :laber:  :pups2:

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  • Schon das Wort "Zocken" ist doch negativ behaftet oder nicht? Ich selbst verwende das eigentlich gar nicht mehr im Zusammenhang mit Brettspielen. Selbst bei Videospielen nicht mehr... Zocken hat für mich was von Glücksspiel (Lotto, Pokern, Geldspielautomaten oder Sportwetten).


    Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich müsste mich mit der Partnersuche beschäftigen und werde da nach meinen Hobbys gefragt. Ach Du liebe Güte. Wenn ich da Brettspiele und Videogames eintrage, da buchen die aus Mitleid doch nicht mal den Mitgliedsbeitrag bei mir ab.

  • Also MTG und D&D waren definitiv Sachen die man verheimlicht hat als ich in den early 2000ern zur Schule gegangen bin und ich bin mir sicher das viele Leute for Stranger Things noch nie nen D20 gesehen haben, geschweige denn wie jemand ne Mini bemalt... :P

    Wir haben in den 90ern in Freistunden Würfel und Charakterbögen ausgepackt und im Aufenthaltsraum in der Schule D&D gezockt.

  • Schon das Wort "Zocken" ist doch negativ behaftet oder nicht? Ich selbst verwende das eigentlich gar nicht mehr im Zusammenhang mit Brettspielen. Selbst bei Videospielen nicht mehr... Zocken hat für mich was von Glücksspiel (Lotto, Pokern, Geldspielautomaten oder Sportwetten).

    Das hatten wir schon mal im Sommerloch:

  • Meine Tochter (22) spielt leider nur noch sehr selten Brettspiele, die Interessen liegen da eher bei Kleidung, Mode und Smartphones. Sie hat aber natürlich trotzdem kein Problem damit, dass meine Interessen andere sind. Und meine Frau hat auch kein Problem damit, dass ich mich nicht mehr weiter entwickle...