Beiträge von HRune im Thema „"Kidults"“

    HRune

    Ich verstehe was du meinst, aber meine Neugier, Freude und Unbedarftheit sind nicht kindlich. Die sind erwachsen - so wie ich.

    Man kann doch auch einfach akzeptieren, dass Spielen zum gesamten Leben dazu gehört (wie auch im verlinken Beitrag genannt) und muss das nicht grundsätzlich mit Kindsein verknüpfen.

    Ich verstehe auch, was Du meinst und denke, dass wir gar nicht weit auseinander sind - das Relevante ist das Vorhandensein von Neugier, Freude, Unbedarftheit und welche positive Kraft ich für mich daraus ziehe. Das ist bestenfalls vom Alter unabhängig und das Leben über vorhanden. Dass Spielen mit Kindsein verknüpft ist, halte ich nur für natürlich und verständlich, da dies der Hauptfokus in der Kinderzeit ist. Durch das Spiel lernen Kinder und die Kindheit ist eine große, intensive Lernphase und -erfahrung. Für mich stellt dies auch keine Schublade dar - eher ist es Bildsprache, die erklärend und nicht wertend ist. Und genau das stellt der Begriff „kidult“ auch für mich dar. Braucht es den, wenn wir akzeptieren, dass Spielen zum gesamten Leben dazu gehört? Nein. Schadet er? In meinen Augen auch nicht. Für mich klingt er mit dem „ki“ sogar melodischer als adult.

    Ich empfinde den Begriff per se positiv. Da ich den Beitrag noch nicht gesehen habe, kann ich noch nicht beurteilen, wie er dort verwendet wurde.

    Warum ist er für mich positiv konnotiert? Hoffentlich nicht rein aus dem Bias heraus, selber einer zu sein. ^^

    Nein: Es wird häufig propagiert, man solle nicht das Kind in sich verlieren. Die kindliche Neugierder, die kindliche Freude und Unbedarftheit. Das steht für mich in keinerlei Widerspruch mit „dem Ernst des Lebens“, den wir als Erwachsene auf unseren Schultern tragen. Ich kann für mich, meine Aktionen und für viele Mitmenschen (und auch deren Aktionen) Verantwortung übernehmen, mich für ernsthafte, problematische und auch unangenehme Themen einsetzen und stark machen. Dabei steht eine gewisse Unbekümmertheit, eine glühende Freude und die vorbehaltlose Offenheit von Kindern mir in keiner Weise im Weg, nein, in vielerlei Hinsicht finde ich, dass sie mir in gewissen Situationen stärke Handlungsoptionen erlaubt. Positive Freude wirkt ansteckend und mitreißend und erlaubt mir so, evtl. Mitmenschen für das ernsthafte Thema zu gewinnen und für das Finden von Handlungs- und Lösungsoptionen zu motivieren. Ich blende mit dieser Unbekümmertheit nicht die Probleme per se aus, ich fokussiere mich durch sie vielmehr und sammle die Kraft, die Lösungswege zu suchen und anzugehen - nicht weniger ernst, doch weniger ernsthaft.

    Ich hoffe für mich zumindest sehr, dass ich zeitlebens kidult bleibe.